Happy End auf Kreta
Von Rebecca Winters
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Über dieses E-Book
Ein Luxushotel auf Kreta, zumindest zur Hälfte! Die schöne Lys könnte über ihr Erbe überglücklich sein. Allerdings geht die andere Hälfte an den geheimnisvollen Hotelmagnaten Takis Manolis. Und der ist nicht nur gefährlich sexy, er verlangt auch eine Scheinverlobung von ihr …
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Buchvorschau
Happy End auf Kreta - Rebecca Winters
IMPRESSUM
Happy End auf Kreta erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2017 by Rebecca Winters
Originaltitel: „Bound to Her Greek Billionaire"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA EXTRA
Band 455 - 2018 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg
Übersetzung: Dr. Susanne Hartmann
Umschlagsmotive: GettyImages_Kiuikson
Veröffentlicht im ePub Format in 08/2020 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733719128
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY
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1. KAPITEL
Lys Theron kam zu früh zu ihrem Termin beim Kriminalkommissar in der Präfektur in Heraklion, Kreta. Der Beamte am Schalter musterte sie auf eine Art, die sie als beleidigend empfand.
Schon als Teenager hatte sie sich daran gewöhnen müssen, dass Männer jeden Alters sie anstarrten. Aber der Blick des Beamten war anders, weil der unerwartete und unklare Tod des griechischen Multimillionärs und Hotelbesitzers Nassos Rodino auf Kreta vor einem Monat weiterhin von der Polizei untersucht wurde. Lys war eine von mehreren Personen, die man immer noch befragte.
Der bekannte neunundvierzigjährige Besitzer des Luxushotels Rodino in Heraklion war zu jung gestorben. Seit der Scheidung von seiner Frau Danae vor vier Monaten war das Gerücht umgegangen, dass er eine Affäre mit der sechsundzwanzigjährigen Lys Theron hatte, die seit ihrem siebzehnten Lebensjahr bei ihnen im Haus gewohnt hatte.
Während Lys um ihn trauerte und viele Leute seinen Tod beklagten, hatten die Medien eine Story erfunden, die jeden Abend Thema in den Nachrichten gewesen war. Hatte Lys Theron seit mehreren Jahren eine heimliche Affäre mit dem berühmten Hotelbesitzer gehabt? Was hatte wirklich zur Scheidung und letztlich zu seinem Tod geführt?
Hartnäckig hielt sich das Gerücht, dass sie ihn ermordet hatte, um an einen Teil seines Gelds zu kommen. Zwar hatte der Kriminalkommissar, der die Ermittlungen leitete, niemanden beschuldigt. Aber die Todesursache war noch immer unbekannt, und der Verdacht hing drohend über ihr. Das üble Gerede setzte Lys sehr zu, denn sie hatte Nassos wie einen Vater geliebt.
Sie war siebzehn gewesen, als ihr Vater, der griechische Millionär Kristos Theron, Besitzer eines erfolgreichen Hotels in New York City, bei einem Flugzeugabsturz umgekommen war. Er hatte ein Testament mit einer Klausel hinterlassen: Falls er starb, bevor seine Tochter volljährig war, sollte sein bester Freund und früherer Geschäftspartner Nassos Rodino ihr Vormund werden. Er nahm sie dann auch mit nach Griechenland.
In dem Moment, als Nassos sie in sein Haus brachte, merkte sie, dass er und seine Frau Eheprobleme hatten.
Lys erfuhr niemals den Grund für ihre Streitigkeiten, aber es machte sie traurig, weil sie spürte, dass sich die beiden liebten. Alles war sehr kompliziert, und sie bemühte sich, ihnen nicht noch mehr Probleme zu bereiten. Damit scheiterte sie allerdings, als sie anfing, mit Männern auszugehen, die beide ablehnten.
Nassos nannte sie Playboys. Danae sah in ihnen oberflächliche Opportunisten, was Lys’ Unsicherheit in Bezug auf Männer noch verstärkte. Aus keiner ihrer Beziehungen wurde etwas Ernstes, weil sie das Missfallen ihres Vormunds und seiner Frau spürte.
Seit sie bei ihnen lebte, folgten ihr die Paparazzi überallhin und filmten sie in Begleitung jedes reichen Mannes, mit dem sie sich in der Öffentlichkeit zeigte. Unglücklicherweise machten bei ihrer Arbeit in Nassos’ exklusiver Hotelkette reiche Leute ihre Welt aus. Lys hatte nie etwas anderes kennengelernt.
Wenn sie sich in einen armen Fischer verliebt hätte, wären Nassos und Danae dann mit ihrer Wahl einverstanden gewesen? Sie hatte keine Antwort auf diese Frage, und auch nicht auf die vielen anderen, über die sie oft grübelte, weil sie an mangelndem Selbstvertrauen litt. Im Alter von neun Jahren ihre Mutter zu verlieren, hatte sie schwer belastet.
Ihre Missbilligung tat ihr weh, weil sie sich Nassos’ und Danaes Anerkennung so sehr gewünscht hatte. Trotz ihrer Eheprobleme waren sie wundervoll zu ihr gewesen.
Neben ihrem Vater war Nassos der netteste Mann, den Lys in ihrem ganzen Leben kennengelernt hatte. Die beiden Männer waren immer beste Freunde gewesen. In jungen Jahren waren sie zusammen ins Fischereigewerbe gegangen und hatten langsam ihre Vermögen angehäuft. Kristos war in New York gelandet, während Nassos in Heraklion blieb und schließlich Danae heiratete.
Für Lys war der unterschwellige Konflikt während der Scheidung verheerend gewesen. Seitdem waren Danae und sie einander entfremdet. Es zerriss ihr das Herz. Sie wusste nicht, wie sie ihren Kummer überwinden sollte.
In Gedanken vertieft, hörte sie eine Stimme. „Lys Theron? Sie sah auf. An der Tür stand ein anderer Beamter. „Danke, dass Sie gekommen sind. Kommissar Vlassis hat jetzt Zeit für Sie.
Sie ging hinein.
„Setzen Sie sich!"
Sie nahm auf dem Stuhl vor seinem Schreibtisch Platz.
„Kaffee? Tee?"
„Nichts. Danke."
Der melancholische Kommissar lehnte sich in seinem Sessel zurück. „Ich habe gute Neuigkeiten für Sie. Der Gerichtsmediziner hat seine Ergebnisse an mein Büro übermittelt. Wir kennen die Wahrheit, und ein Verbrechen wurde ausgeschlossen."
„Ist das Ihr Ernst?" Ihre Stimme zitterte. Das Gerücht, dass sie Nassos mit einer löslichen Droge in seinem Penthouse vergiftet hätte, um einen Teil seines Gelds zu bekommen, war vernichtend für sie gewesen.
„Man hat festgestellt, dass er an einer Gehirnblutung gestorben ist, wahrscheinlich nach einer früheren Kopfverletzung."
„Warum hat es so lange gedauert?", fragte Lys fassungslos.
„Leider wurde die Blutung bei der ersten Untersuchung nicht entdeckt."
Sie rang nach Luft. „Vor ein paar Monaten hat er sich den Kopf am Küchenschrank angeschlagen. Ich dachte, er müsste eine Gehirnerschütterung haben. Ich habe ihm gesagt, dass ich seinen Arzt verständigen wollte. Aber er meinte, ich sollte nicht einen solchen Wirbel machen. Tränen liefen ihr über die Wangen. „Jetzt kann er endlich die letzte Ruhe finden.
„Es war eine aufreibende Zeit für Sie, aber es ist vorbei. Die Presse ist informiert worden. Ihr Verlust tut mir leid, und ich wünsche Ihnen alles Gute."
„Danke. Haben Sie es seiner Exfrau mitgeteilt?"
„Ja."
„Gut. Dann konnte Danae die Beerdigung vorbereiten. „Sie ahnen ja nicht, was das für mich bedeutet.
Lys stand auf. „Danke!" Sie konnte das Polizeirevier nicht schnell genug verlassen.
Draußen eilte sie an den Reportern vorbei, die ihr auf Schritt und Tritt folgten, um Fotos zu machen. Sie stieg in ihr Auto und fuhr zurück zum Hotel Rodino, in dem sie eine eigene Suite hatte. Seit ihrem Abschluss auf der Hochschule für Wirtschaft in Heraklion vor vier Jahren wohnte und arbeitete sie im Hotel.
In ihrer Suite im dritten Stock warf sie sich aufs Bett und weinte. Es war endlich vorbei. Aber nach Nassos’ Tod und ihrer ungewollten Entfremdung von seiner Exfrau hatte Lys niemanden, der sie über alles hinwegtrösten konnte, was passiert war.
Sie hatten im Hotel zusammengearbeitet. Nassos hatte ihr alles über das Hotelgewerbe beigebracht. Er war ihr Freund gewesen, ihr Vertrauter und Mentor. Wie sollte sie es nur schaffen, ohne ihn weiterzumachen?
Ihr Handy klingelte. Sie drehte sich auf dem Bett um und sah auf das Display. Es war Xander Pappas, Nassos’ Anwalt. Sie nahm ab und erfuhr, dass er sich in einer halben Stunde in Nassos’ Privatbüro im Hotel mit ihr treffen wollte. Der Kommissar hatte sich schon bei ihm gemeldet.
„Ich habe etwas Wichtiges für Sie."
Lys setzte sich überrascht auf. „Kommt Danae auch?" Sie sehnte sich danach, mit ihr zu reden.
„Nein. Wir haben bereits miteinander gesprochen, und ich habe das Testament verlesen. Sie wird Sie wegen der Beerdigung anrufen."
„Ich verstehe." Lys dankte dem Anwalt und legte auf. Wenn es keine Scheidung gegeben hätte, hätten Danae und sie die Beerdigung gemeinsam geplant. Jetzt war alles anders. Weitere Tränen strömten ihr übers Gesicht, bevor sie aufstand, um sich frisch zu machen.
Natürlich hatte sie nicht erwartet, bei der Testamentsverlesung dabei zu sein, und sie hätte es auch gar nicht gewollt. Danae war vierundzwanzig Jahre mit Nassos verheiratet gewesen. Das war eine Angelegenheit zwischen den beiden.
Ein paar Minuten später fuhr Lys mit dem Fahrstuhl nach unten zum Büro der Hotelleitung. Nachdem sie dem nervigen geschäftsführenden Direktor Giorgos zugenickt hatte, ging sie durch in Nassos’ Privatbüro. Der Anwalt begrüßte sie und forderte sie auf, sich zu setzen.
„Ich habe Ihnen zwei Briefe zu übergeben. Beide Umschläge sind versiegelt. Sie werden wissen, was Sie tun müssen, nachdem Sie den mit ‚erster Brief‘ gekennzeichneten Umschlag geöffnet haben. Nassos hat Ihnen zu der Zeit geschrieben, als er sich von Danae hat scheiden lassen." Der Anwalt legte beide Umschläge auf den Schreibtisch.
„Haben Sie sie gelesen?"
„Nein. Er hat mich angewiesen, Ihnen beide Briefe nach seinem Tod zu übergeben. Wer hätte gedacht, dass er so früh stirbt? Ich vermisse ihn auch, und es tut mir so leid, weil ich weiß, wie nahe Sie und er sich gestanden haben. Ich gehe jetzt. Wenn Sie Fragen haben, rufen Sie mich in meiner Kanzlei an."
Nachdem er den Raum verlassen hatte, griff Lys nach dem Umschlag und zog den Brief heraus.
Meine liebste kleine Lysette,
für mich bist Du das immer geblieben, ganz gleich, wie alt Du bist, wenn Du diesen Brief liest. Du bist die Tochter, die ich nie hatte. Danae und ich konnten keine Kinder bekommen. Das Problem lag bei mir. Ich fand früh in unserer Ehe heraus, dass ich unfruchtbar bin. Ich wollte ein Kind adoptieren, Danae aber nicht, und ich konnte sie nie dazu überreden. Ich kam zu dem Schluss, dass sie mich nicht genug liebt, denn sonst hätte sie sich dazu bereit erklärt, weil ich mir Kinder über alles wünschte.
Vor sechs Monaten teilte mir Xander mit, er wüsste von einem Baby, das wir adoptieren könnten. Ich flehte Danae an. Es wäre vielleicht unsere letzte Chance gewesen, doch sie sagte noch immer Nein. In meiner Wut ließ ich mich von der Frau scheiden, die ich liebe und immer lieben werde. Jetzt bezahle ich teuer dafür, denn ich glaube nicht, dass sie mir verzeihen wird.
Du sollst wissen, dass Du nie der Grund für unsere Eheprobleme warst. Ich habe am Anfang unserer Ehe alles ruiniert, indem ich von ihr verlangt habe, dass sie zu Hause bleibt. Ich bestand darauf, dass sie nicht mehr arbeiten sollte, weil ich mit altmodischen Vorstellungen großgezogen wurde. Das war