Bist du ein Don Juan?: Chefarzt Dr. Norden 1242 – Arztroman
Von Jenny Pergelt
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Über dieses E-Book
So kommt eine neue große Herausforderung auf den sympathischen, begnadeten Mediziner zu. Das Gute an dieser neuen Entwicklung: Dr. Nordens eigene, bestens etablierte Praxis kann ab sofort Sohn Dr. Danny Norden in Eigenregie weiterführen. Die Familie Norden startet in eine neue Epoche!
»Natürlich nehme ich Ihre Sorgen sehr ernst, Frau Vorbach.« Dr. Daniel Norden begleitete Irena Vorbach, die Leiterin der Physiotherapie, aus seinem Büro. »Ich möchte genauso wenig wie Sie, dass sich dieses Theater auf die Arbeit Ihrer Mitarbeiterinnen auswirkt.« Sie hatten das Vorzimmer durchquert, und Daniel blieb an der Tür stehen, die auf den Flur hinausführte. »Sie kennen mich, Dr. Norden«, sagte Irena. »Ich bin niemand, der sich grundlos über andere beschwert und normalerweise halte ich mich aus solchen Dingen raus, aber so kann es wirklich nicht weitergehen.« »Da kann ich Ihnen nur recht geben. Ich werde mit Herrn Janssen darüber sprechen.« »Oh! Ja, gut, aber … äh, also ich hoffe nur, er bekommt jetzt meinetwegen keinen Ärger. Er ist ja eigentlich auch ein sehr netter junger Mann. Bitte nehmen Sie ihn nicht allzu hart ran.« »Deswegen brauchen Sie sich wirklich keine Sorgen zu machen.« Daniel atmete hörbar aus, als er endlich die Tür hinter Irena Vorbach schließen konnte. Seine Assistentin Katja Baumann saß an ihrem Schreibtisch und hatte große Mühe, ernst zu bleiben. »Frau Vorbach hat wohl selbst eine kleine Schwäche für unseren charmanten Chirurgen«, gluckste sie.
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Buchvorschau
Bist du ein Don Juan? - Jenny Pergelt
Chefarzt Dr. Norden
– 1242 –
Bist du ein Don Juan?
Unveröffentlichter Roman
Jenny Pergelt
»Natürlich nehme ich Ihre Sorgen sehr ernst, Frau Vorbach.« Dr. Daniel Norden begleitete Irena Vorbach, die Leiterin der Physiotherapie, aus seinem Büro. »Ich möchte genauso wenig wie Sie, dass sich dieses Theater auf die Arbeit Ihrer Mitarbeiterinnen auswirkt.«
Sie hatten das Vorzimmer durchquert, und Daniel blieb an der Tür stehen, die auf den Flur hinausführte.
»Sie kennen mich, Dr. Norden«, sagte Irena. »Ich bin niemand, der sich grundlos über andere beschwert und normalerweise halte ich mich aus solchen Dingen raus, aber so kann es wirklich nicht weitergehen.«
»Da kann ich Ihnen nur recht geben. Ich werde mit Herrn Janssen darüber sprechen.«
»Oh! Ja, gut, aber … äh, also ich hoffe nur, er bekommt jetzt meinetwegen keinen Ärger. Er ist ja eigentlich auch ein sehr netter junger Mann. Bitte nehmen Sie ihn nicht allzu hart ran.«
»Deswegen brauchen Sie sich wirklich keine Sorgen zu machen.« Daniel atmete hörbar aus, als er endlich die Tür hinter Irena Vorbach schließen konnte.
Seine Assistentin Katja Baumann saß an ihrem Schreibtisch und hatte große Mühe, ernst zu bleiben. »Frau Vorbach hat wohl selbst eine kleine Schwäche für unseren charmanten Chirurgen«, gluckste sie.
»Ja, das hörte sich tatsächlich so an«, seufzte Daniel und setzte sich auf den Stuhl, der vor Katjas Schreibtisch stand. Ratlos sah er seine Assistentin an. »Was ist denn nur los mit diesem Mann? Oder mit den Frauen, die immer wieder auf seinen Charme hereinfallen?«
»Mich dürfen Sie das nicht fragen, Chef.« Katja griente. »Sie wissen doch, dass ich auf eine Klosterschule ging. Da haben uns die Nonnen früh beigebracht, um solche Männer wie Dr. Janssen einen großen Bogen zu machen.«
»Gut, dass Sie das beherzigt haben. Sonst würden Sie hier am Ende auch noch mit gebrochenem Herzen sitzen und sämtliche Taschentücher nass weinen.«
Katja lachte. »Das würde auch ohne Klosterschule nie passieren. Ich bin mit meinem Hagen sehr glücklich und Dr. Janssen interessiert mich nicht.« Katja deutete mit dem Kopf zur Tür, hinter der Irena Vorbach verschwunden war. »Was genau war denn nun eigentlich los?«
Daniel zögerte kurz. Normalerweise behielt er für sich, worum es bei einem Mitarbeitergespräch gegangen war. Doch Irena Vorbach hatte bei ihrem Abgang schon so viel preisgegeben, dass sich Katja auch ohne sein Zutun einen Reim auf vieles gemacht hat. Da konnte er nun auch noch den Rest loswerden.
»Frau Vorbach hat zwei Mitarbeiterinnen, die früher beste Freundinnen waren. Nun sind sie sich spinnefeind und sprechen kein Wort mehr miteinander, weil beide ein Auge auf Herrn Janssen geworfen haben. In der Physiotherapie herrscht seitdem eine ziemlich schlechte Stimmung und Frau Vorbach hat Sorge, dass sich das auf die Arbeit auswirken könnte.«
»Zickenkrieg in der Physiotherapie.«
»Das ist leider überhaupt nicht witzig. Es ist nicht schön, wenn eine langjährige Freundschaft zerbricht. Und noch unschöner ist es, wenn unsere Patienten am Ende darunter leiden müssten.«
»Das sehe ich auch so, aber ich verstehe nicht ganz, warum Frau Vorbach deswegen Herrn Janssen Vorwürfe macht. Er mag zwar ein ziemlicher Schwerenöter sein, aber im Grunde kann er doch nichts dafür, wenn sich die Frauen seinetwegen streiten.«
»O doch! Ich denke, er kann sehr wohl etwas dafür. Er hat nämlich beiden Frauen schöne Augen gemacht. Gleichzeitig! Während die eine im siebten Himmel schwebte und dachte, die große Liebe gefunden zu haben, hatte er sich bereits mit der anderen verabredet. Leider war die dann auch noch so unklug, seine Einladung anzunehmen.«
»Na ja, das gehört sich tatsächlich nicht. Sie kann ihrer Freundin doch nicht so in den Rücken fallen.«
»Und schon wieder höre ich kein schlechtes Wort über Herrn Janssen. Er ist der Bösewicht, nicht die armen Frauen, die ihm aufgesessen sind.« Daniel drohte im Scherz mit dem Finger. »Meine liebe Katja, muss ich mir etwa doch Sorgen um Sie machen? Werden Sie am Ende auch noch Herrn Janssen verfallen?«
Katja lachte fröhlich. »Ganz sicher nicht, Chef.«
»Gut zu wissen.« Daniel stand auf. »Ich muss jetzt erst mal auf der Chirurgie nach einem Patienten sehen. Vielleicht spreche ich mal mit Herrn Janssen, falls ich ihn dort sehe und es gerade passt. Wäre Frau Vorbach die Einzige, die sich über ihn beschwert hätte, würde ich gar nicht daran rühren und mich nicht einmischen. Aber in letzter Zeit gab es mehrere Klagen über sein Liebesleben. Mir wird wohl gar nichts anderes übrig bleiben, als ihm mal den Kopf zurechtzurücken.«
Der Gedanke an Jakob Janssen begleitete ihn auf dem Weg zur Chirurgie. Er mochte den sympathischen Assistenzarzt, der seit dem Abschluss seines Medizinstudiums an der Behnisch-Klinik arbeitete. Inzwischen hatte er hier seinen Doktor und den Facharzt gemacht und war nun eine große Bereicherung für das Chirurgenteam der Behnisch-Klinik. Fachlich war dem jungen Mann wirklich nichts vorzuwerfen, aber ansonsten …
Auf der chirurgischen Station schaute Daniel kurz im Schwesternzimmer vorbei und begrüßte Schwester Sophie, die gerade eine Infusion vorbereitete.
»Möchten Sie Herrn Konradi besuchen?«, fragte sie. »Er hat schon nach Ihnen gefragt und sich gewundert, wo Sie bleiben.«
Daniel sah auf seine Uhr. »Stimmt, ich bin bereits zehn Minuten zu spät. Ich hoffe, er kann mir verzeihen.«
»Ihnen?« Sophie lachte. »Wie können Sie das nur infrage stellen? Sie wissen doch, wie sehr er Sie verehrt. Auf seinen guten Dr. Norden lässt er nichts kommen.«
»Na, da bin ich aber sehr beruhigt«, gab Daniel amüsiert zurück. »Dann werde ich ihn mal nicht länger warten lassen. Auch seine Geduld oder Verehrung kennt sicher Grenzen.« Weil Schwester Sophie auf ihn den Eindruck machte, als hätte sie noch etwas auf dem Herzen, sah er sie fragend an. »Ist alles in Ordnung? Gibt es etwas, das ich wissen sollte?«
»Nein … ja …« Sophie verzog bedauernd den Mund. »Entschuldigung, so wichtig ist es nicht und ich halte Sie nur auf. Herr Konradi wartet doch auf Sie.«
»Ja, das stimmt. Allerdings hätte ich hinterher ein paar Minuten Zeit für Sie. Wenn Sie solange warten können …«
»Ja, natürlich!«, versicherte Sophie hastig. »Vielen Dank.«
Daniel nickte ihr noch einmal freundlich zu und ging dann weiter zu seinem Patienten.
Alfred Konradi saß auf seinem Bett und erwartete ihn mit einem strahlenden Lächeln.
»Es tut mir leid, dass Sie warten mussten, Herr Konradi.«
»Ach, das macht nichts, Dr. Norden. Im Gegensatz zu Ihnen habe ich doch den ganzen Tag Zeit. Außerdem bin ich ein alter Mann mit einer angeschlagenen Hüfte. Ich laufe Ihnen schon nicht davon.«
Daniel setzte sich zu ihm ans Bett. »Wie geht es Ihnen heute? Was machen die Schmerzen?«
»Die sind gut auszuhalten.« Alfred zeigte auf den Infusionsbeutel, der an einem Tropfständer hing und durch den eine klare Flüssigkeit kontinuierlich in seine Armvene lief. »Die Schmerzmittel erweisen mir gute Dienste. Ich merke meine alten Knochen kaum noch.«
»Sie haben es fast geschafft.