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Uns wird niemand mehr trennen: Mami 2065 – Familienroman
Uns wird niemand mehr trennen: Mami 2065 – Familienroman
Uns wird niemand mehr trennen: Mami 2065 – Familienroman
eBook103 Seiten1 Stunde

Uns wird niemand mehr trennen: Mami 2065 – Familienroman

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Über dieses E-Book

Die Familie ist ein Hort der Liebe, Geborgenheit und Zärtlichkeit. Wir alle sehnen uns nach diesem Flucht- und Orientierungspunkt, der unsere persönliche Welt zusammenhält und schön macht. Das wichtigste Bindeglied der Familie ist Mami. In diesen herzenswarmen Romanen wird davon mit meisterhafter Einfühlung erzählt. Die Romanreihe Mami setzt einen unerschütterlichen Wert der Liebe, begeistert die Menschen und lässt sie in unruhigen Zeiten Mut und Hoffnung schöpfen. Kinderglück und Elternfreuden sind durch nichts auf der Welt zu ersetzen. Genau davon kündet Mami.

Dr. Volker Raabe spielte mit seinen Kindern, der siebenjährigen Judith und dem dreijährigen David im Kinderzimmer seiner Villa im Hamburger Vorort Bergstedt. Er pflegte das immer so zu halten. Die Stunde zwischen dem Abendessen und dem Schlafengehen gehörte seinen Kindern. Heute gab es nun einen besonderen Grund, diese Stunde noch ein wenig auszudehnen: Vater und Kinder mußten für ein paar Wochen Abschied voneinander nehmen. »Was wollen wir jetzt noch spielen?« fragte er. »Eisenbahn oder Menschärgeredichnicht? Oder habt ihr besondere Wünsche?« »Erzähl uns lieber was von früher, Vati«, bettelte Judith. »Au ja, Vati. Erzähl uns von früher«, stimmte David zu. »Was wollt ihr hören? Wie ich in die Schule kam und meine Schultüte zu Haus vergessen habe? Oder… wie ich mir das Bein gebrochen habe und im Krankenhaus liegen mußte?« »Das ist nicht so lustig«, meinte Judith. »Erzähl von Mutti«
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum28. März 2023
ISBN9783987575976
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    Buchvorschau

    Uns wird niemand mehr trennen - Aenne Bodmann

    Mami

    – 2065 –

    Uns wird niemand mehr trennen

    Unveröffentlichter Roman

    Aenne Bodmann

    Dr. Volker Raabe spielte mit seinen Kindern, der siebenjährigen Judith und dem dreijährigen David im Kinderzimmer seiner Villa im Hamburger Vorort Bergstedt. Er pflegte das immer so zu halten. Die Stunde zwischen dem Abendessen und dem Schlafengehen gehörte seinen Kindern. Heute gab es nun einen besonderen Grund, diese Stunde noch ein wenig auszudehnen: Vater und Kinder mußten für ein paar Wochen Abschied voneinander nehmen.

    »Was wollen wir jetzt noch spielen?« fragte er. »Eisenbahn oder Menschärgeredichnicht? Oder habt ihr besondere Wünsche?«

    »Erzähl uns lieber was von früher, Vati«, bettelte Judith.

    »Au ja, Vati. Erzähl uns von früher«, stimmte David zu.

    »Was wollt ihr hören? Wie ich in die Schule kam und meine Schultüte zu Haus vergessen habe? Oder… wie ich mir das Bein gebrochen habe und im Krankenhaus liegen mußte?«

    »Das ist nicht so lustig«, meinte Judith.

    »Erzähl von Mutti«, bettelte David.

    Volker Raabe seufzte. Er verstand die Kinder ja. Sie sehnten sich nach einem intakten Elternhaus, wollten Vater und Mutter haben wie andere Kinder auch. Aber es fiel ihm unendlich schwer, gerade über dieses Thema zu sprechen. Er hatte die Trennung von seiner Frau noch immer nicht verwunden.

    »Vati, du wolltest uns von Mutti erzählen«, erinnerte ihn Judith.

    »Ich wollte nicht, ihr wolltet es«, korrigierte der Vater seine Tochter.

    »Kommt Mutti bald wieder?« fragte David.

    »Nein, David. Eure Mutti will nicht mehr in Bergstedt leben. Sie wohnt jetzt in Vaihingen bei Stuttgart.«

    »Da fahren wir morgen hin«, meinte Judith.

    »Ganz recht.«

    »Ist es da schöner als in Bergstedt?« fragte David.

    »Ich weiß es nicht. Ich war noch nicht dort. Aber es gefällt eurer Mutti da besser als hier. Darum ist sie dorthin gegangen.«

    »Frau Heyne sagt, sie hat einen neuen Mann«, verkündete Judith altklug.

    »Auch das«, gab ihr Vater zu. »Aber das ist ganz allein die Sache eurer Mutti.«

    »Mag sie uns nicht mehr leiden?« fragte David.

    »Euch hat sie noch genauso lieb wie früher«, antwortete Volker Raabe. »Sie hat doch gewollt, daß ihr sie besuchen kommt. Darum fahrt ihr morgen zu ihr. Wenn sie euch nicht lieb hätte, würde sie euch doch nicht einladen, nicht wahr?«

    »Hat sie dich denn nicht mehr lieb, Vati?« fragte Judith.

    »Das ist eine schwierige Frage, Judith«, sagte der Vater und wünschte, er hätte sich auf dieses Frage-Antwort-Spiel nicht eingelassen. »Vielleicht kann ich es euch erklären. Im Kindergarten oder in der Schule habt ihr gewiß einige Kinder, die euch lieber sind als die anderen. So ging es eurer Mutti und mir. Wir mochten uns sehr und haben darum auch geheiratet. Aber dann passiert es euch im Kindergarten manchmal, daß ein neues Kind kommt und dieses Kind ist euch lieber als der bisherige beste Freund. So etwas hat eure Mutti erlebt. Sie hat einen Mann kennengelernt, den sie noch lieber hatte, als mich.«

    »Und was ist mit uns?« fragte Judith feindselig. »Sie kann uns doch nicht einfach allein zurücklassen.«

    »Aber Judith!« wies ihr Vater sie zurecht. »Ihr seid doch nicht allein. Ihr habt mich und Claudia und Frau Heyne. Im Kindergarten und in der Schule habt ihr viele Freunde.«

    »Aber wir haben keine Mutti«, stellte David fest.

    »Natürlich habt ihr eine. Und morgen fahrt ihr zu ihr. Freut ihr euch darauf?«

    »Sie soll immer bei uns sein«, beharrte Judith. »Bei uns in Bergstedt.«

    »Müssen wir immer wieder davon sprechen?« fragte der Vater unglücklich. »Das ist doch alles längst vorbei und vergessen. Mutti ist schon vor einem Jahr fortgegangen. Das war ihre eigene Entscheidung und die müssen wir akzeptieren. So, und nun möchte ich nichts mehr davon hören.«

    »Komm doch mit uns, Vati«, schlug Judith vor.

    »Das geht nicht, Kleines. Ich muß morgen früh nach Stockholm fliegen, ich habe wichtige Geschäfte in Schweden zu erledigen. Deswegen bringt euch ja auch Frau Heyne nach Stuttgart. Ich denke, daß ihr jetzt ins Bett gehen solltet. Vorher müßt ihr euch noch waschen und Zähne putzen.«

    »Och, immer Zähne putzen«, maulte David.

    »Ich komme gleich noch einmal zu euch und verabschiede mich«, versprach Volker Raabe.

    Endlich marschierten die beiden in ihr Badezimmer. Volker hörte Spritzen und Plantschen von dort. Beide Kinder lachten vergnügt. Volker atmete auf. Es kam immer wieder vor, daß die Kleinen nach der Mutter fragten, aber sie vergaßen diese Stimmungen genauso schnell.

    Als er in das Kinderzimmer kam, um ihnen den Gute-Nacht-Kuß zu geben, herrschte tiefer Friede.

    »Ich wünsche euch eine gute Reise!« sagte er. »Und seid schön brav auf der Fahrt.«

    Judith versprach es gähnend, während David schon eingeschlafen war. Da verließ Volker Raabe auf Zehenspitzen das Kinderzimmer wieder.

    *

    Als Judith und David am anderen Morgen erwachten, war ihr Vater schon auf dem Weg nach Fuhlsbüttel. Claudia Müller, die Kindergärtnerin, die sich normalerweise um die Kinder kümmerte, hatte schon gestern ihren Jahresurlaub angetreten. Judith und David sollten drei Wochen bei ihrer Mutter verbringen, wie es bei der Scheidung der Eltern vereinbart worden war. Frau Heyne, die Haushälterin, würde die Kinder zu ihrer Mutter bringen.

    Nachdem sie sich am Fühstückstisch gesättigt hatten, wurden die drei auch schon vom Taxi zum Hamburger Hauptbahnhof gebracht.

    Auf dem Bahnhof war alles interessant und neu. Beide Kinder fuhren zum ersten Mal mit der Eisenbahn. Bisher waren sie entweder im Auto oder mit dem Flugzeug gereist. Der Zug war schon da, und Frau Heyne fand Plätze in einem Frau- und Kind-Abteil. Dort, so hoffte sie, würden die lebhaften Kinder keine anderen Reisenden stören und konnten selbst ungenierter spielen. Kurz vor der Abfahrt erschien noch eine junge Frau mit zwei Kindern, von denen das eine in Judiths Alter sein mochte und das andere etwa so alt war wie David.

    Es war eine sehr lustige Reisegesellschaft zusammengekommen. Die Kinder verstanden sich auf Anhieb und wußten viele lustige Spiele.

    »Ich hatte große Angst vor dieser Reise«, meinte die junge Mutter. »Wenn meine Kinder sich langweilen, können sie unausstehlich sein. Aber es geht prima.«

    »Mir geht es wie Ihnen«, meinte Frau Heyne. »Ich hatte schlaflose Nächte vor dieser Fahrt.«

    »Sind Sie die Großmutter?«

    »Nein, nein. Ich bin Haushälterin im Elternhaus der beiden Kinder«, antwortete Frau Heyne. »Es ist eine große Verantwortung für mich. Aber ich hoffe, daß alles gutgeht.«

    »Bestimmt wird es das. Was soll im Zug schon passieren?«

    Frau Heyne war müde und übernächtigt, das gleichmäßige Rattern des Zuges wirkte einschläfernd auf sie. Auch waren ihre zwei Schützlinge gut versorgt. Sie spielten eifrig mit den beiden mitreisenden Kindern, deren Mutter notgedrungen auf alle vier achtete. Es dauerte nicht lange, und Frau Heyne war eingeschlafen.

    In Fulda verließ die junge Frau mit ihren Kindern den Zug.

    »Och!« jammerte David. »Jetzt spielt niemand mehr mit mir. Darf ich Florian noch bis zur Tür bringen?«

    Frau Heyne antwortete nicht.

    »Geh nur, David!« meinte Judith. »Aber nur bis zur Tür! Hörst du? Dann kommst du zurück.«

    An der Wagentür gab es ein heftiges Gedränge. Draußen auf dem Bahnsteig standen viele Leute, die einsteigen wollten. Sie hatten nicht viel Geduld und drängten schon in den Zug, als noch die junge Frau mit

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