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Lass uns nach Hause gehen!: Mami 2053 – Familienroman
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Über dieses E-Book
Die Familie ist ein Hort der Liebe, Geborgenheit und Zärtlichkeit. Wir alle sehnen uns nach diesem Flucht- und Orientierungspunkt, der unsere persönliche Welt zusammenhält und schön macht. Das wichtigste Bindeglied der Familie ist Mami. In diesen herzenswarmen Romanen wird davon mit meisterhafter Einfühlung erzählt. Die Romanreihe Mami setzt einen unerschütterlichen Wert der Liebe, begeistert die Menschen und lässt sie in unruhigen Zeiten Mut und Hoffnung schöpfen. Kinderglück und Elternfreuden sind durch nichts auf der Welt zu ersetzen. Genau davon kündet Mami.
Marie erwachte lange vor dem Weckerklingeln. Sie beobachtete den ersten Sonnenschein, der durch die geschlossenen Vorhänge drang und verschwommene Muster auf die Dachschräge zeichnete, unter der sie mit ihrer kleinen Tochter schlief. Lilys weißes Eisenbett, das am anderen Ende des Dachraumes stand, war leer. Nachts hatte es das Tappen von nackten Füßchen auf Holzfußboden gegeben. Geraschel mit einem Kopfkissen und ein leises Stimmchen, das flüsterte: »Mami, ich kann nicht einschlafen!« »Ich auch nicht, Lily-Kind, ich auch nicht!« Dann ein zufriedener Seufzer, mit dem das kleine Mädchen sich in das Bett seiner Mutter kuschelte. Marie legte die Arme um ihre Tochter, zog die Decke über ihnen beiden zurecht, und dann spielten sie ihr Lieblingsspiel: sie verwandelten sich in jemand anderen. Jetzt lebten sie nicht mehr in einem winzigen Häuschen in der Stadt, sie kannten keine modernen Jeans und T-Shirts, und sie hießen auch nicht mehr Marie und Lily Körber. Das Mädchen hieß jetzt Sarah, trug altmodische braune Schnürstiefel und ein apfelgrünes Kleid. Ihre Mama war Betty, die Frau von John und außerdem die Mutter von dem Baby William. Sie alle waren eine Familie und fuhren auf einem rumpelnden, knarrenden Planwagen durch Amerika, immer weiter, immer weiter in den wilden Westen hinein. Die leise Stimme ihrer Mutter verwandelte die Dachschräge in eine dunkle Wagenplane, durch die riesengroße Sterne funkelten, und während das ferne Heulen der Präriewölfe immer leiser wurde, schlief das kleine Mädchen sicher und geborgen ein. Jetzt waren sie wieder in der Wirklichkeit, und ein schöner, warmer Spätsommermorgen verlockte zum Aufstehen. Noch ein bisschen im Bett bleiben, die Geschichte vom Vorabend weiterspinnen, dazu war an diesem Samstagmorgen keine Zeit. Denn heute war endlich der große Tag gekommen! Der Tag aller Tage, vor dem Lily zitterte, den sie sehnsüchtig erwartete: heute wurde sie eingeschult! Zärtlich tupfte Marie einen sanften Schmetterlingskuß auf die Nasenspitze ihrer Tochter. »Aufwachen, Lily, die Sonne scheint, die Vögel lärmen im Garten, und wenn du genau zuhörst, dann erkennst du, dass sie rufen: Lily-Schulkind, Lily-Schulkind, aus den Federn mit dir!« »Mami, ich bin sooo aufgeregt.«
Marie erwachte lange vor dem Weckerklingeln. Sie beobachtete den ersten Sonnenschein, der durch die geschlossenen Vorhänge drang und verschwommene Muster auf die Dachschräge zeichnete, unter der sie mit ihrer kleinen Tochter schlief. Lilys weißes Eisenbett, das am anderen Ende des Dachraumes stand, war leer. Nachts hatte es das Tappen von nackten Füßchen auf Holzfußboden gegeben. Geraschel mit einem Kopfkissen und ein leises Stimmchen, das flüsterte: »Mami, ich kann nicht einschlafen!« »Ich auch nicht, Lily-Kind, ich auch nicht!« Dann ein zufriedener Seufzer, mit dem das kleine Mädchen sich in das Bett seiner Mutter kuschelte. Marie legte die Arme um ihre Tochter, zog die Decke über ihnen beiden zurecht, und dann spielten sie ihr Lieblingsspiel: sie verwandelten sich in jemand anderen. Jetzt lebten sie nicht mehr in einem winzigen Häuschen in der Stadt, sie kannten keine modernen Jeans und T-Shirts, und sie hießen auch nicht mehr Marie und Lily Körber. Das Mädchen hieß jetzt Sarah, trug altmodische braune Schnürstiefel und ein apfelgrünes Kleid. Ihre Mama war Betty, die Frau von John und außerdem die Mutter von dem Baby William. Sie alle waren eine Familie und fuhren auf einem rumpelnden, knarrenden Planwagen durch Amerika, immer weiter, immer weiter in den wilden Westen hinein. Die leise Stimme ihrer Mutter verwandelte die Dachschräge in eine dunkle Wagenplane, durch die riesengroße Sterne funkelten, und während das ferne Heulen der Präriewölfe immer leiser wurde, schlief das kleine Mädchen sicher und geborgen ein. Jetzt waren sie wieder in der Wirklichkeit, und ein schöner, warmer Spätsommermorgen verlockte zum Aufstehen. Noch ein bisschen im Bett bleiben, die Geschichte vom Vorabend weiterspinnen, dazu war an diesem Samstagmorgen keine Zeit. Denn heute war endlich der große Tag gekommen! Der Tag aller Tage, vor dem Lily zitterte, den sie sehnsüchtig erwartete: heute wurde sie eingeschult! Zärtlich tupfte Marie einen sanften Schmetterlingskuß auf die Nasenspitze ihrer Tochter. »Aufwachen, Lily, die Sonne scheint, die Vögel lärmen im Garten, und wenn du genau zuhörst, dann erkennst du, dass sie rufen: Lily-Schulkind, Lily-Schulkind, aus den Federn mit dir!« »Mami, ich bin sooo aufgeregt.«
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Lass uns nach Hause gehen! - Louisa Rosenhagen
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