Deutschlands verlorene 13 Jahre: Teil 7: Gesundheitswesen Quo vadis? Band A: Gesundheit in Deutschland
Von Michael Ghanem
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Fest steht jedoch auch, dass der Konsum von Obst und frischem Gemüse bei großen Teilen der Bevölkerung der Unterschicht eher abnimmt als zunimmt. Auch dies stellt ein ernsthaftes Problem für die Gesundheit dar. Das Prinzip der günstigen Nahrungsmittel ist nicht günstig, denn sie produzieren nicht nur Umweltschäden, die die Gesellschaft zu tragen hat, sondern auch Krankheiten, die die allgemeinen Versicherten zu tragen zu haben.
Es ist unerträglich, dass die zuständigen Politiker eher Vertreter der Ernährungsindustrie, als Vertreter der Bevölkerung sind. Es ist unverständlich, dass einfache Kennzeichnungen, die in anderen Ländern üblich sind, nicht eingeführt werden und dass die vorhandenen Kennzeichnungen so schwer zu verstehen sind, dass ein diplomierter Chemiker gebraucht wird, um die Gefahren zu erkennen.
Zudem ist es skandalös, dass die Verursacher von Krankheiten wie die Zucker-, Tabak- und Fast-Food-Industrie nicht zur Verantwortung gezogen und an den Kosten des Gesundheitssystems beteiligt werden.
Michael Ghanem
Jahrgang 1949, Studium zum Wirtschaftsingenieur, Studium der Volkswirtschaft, Soziologie, Politikwissenschaft, Philosophie und Ethik. Arbeitete jahrelang bei einer internationalen und einer europäischen Organisation sowie in mehreren internationalen Beratungsunternehmen – dabei 5 Jahre als Projektcontroller einer internationalen Institution für Wasserprojekte (davon ca. 300 in Afrika). Im Zusammenhang mit seiner Tätigkeit in der Reorganisation und Umstrukturierung von großen Konzernen, Ministerien, Verwaltungen sowie seinen Erfahrungen im Controlling der Politik, weltweit, in Europa und in Deutschland, hat er miterlebt, wie viele Fehler durch Leichtsinn und mangelnde Professionalität der wirtschaftlichen und politischen Elite tagtäglich vorkommen, deren Preis wir alle bezahlen. Er hat außerdem erlebt, wie viel Frustration bei seinen beruflichen Mitstreitern und einem zunehmenden Teil der Bevölkerung vorhanden ist. Zudem beobachtet er mit Sorge, dass durch das verordnete Mainstream-Denken ein immer größerer Teil der Bevölkerung sich von der Demokratie abwendet. Nach dem Eintritt in den Ruhestand hat er sich zum Ziel gesetzt, diese Erfahrungen und Kenntnisse zu Papier zu bringen, um das kritische Denken seiner Mitbürger zu fördern. Sein Motto ist: „Die Gedanken sind frei“ Er ist Autor von mehreren Werken, u.a. „Ich denke oft…. an die Rue du Docteur Gustave Rioblanc – Versunkene Insel der Toleranz” „Ansätze zu einer Antifragilitäts-Ökonomie“ „2005-2018 Deutschlands verlorene 13 Jahre, Teile 1 bis 13“ „Eine Chance für die Demokratie“ „Deutsche Identität – Quo vadis?“ „Sprüche und Weisheiten“ „Nichtwähler sind auch Wähler“ „AKK – Nein Danke!“ „Afrika zwischen Fluch und Segen Teil 1: Wasser“ „Deutschlands Titanic – Die Berliner Republik“ „Ein kleiner Fürst und eine kleine blaue Sirene“ „21 Tage in einer Klinik voller Narren“ „Im Würgegriff von Bevölkerungsbombe, Armut, Ernährung Teil 1“ „Im Würgegriff von Rassismus, Antisemitismus, Islamophobie, Rechtsradikalismus, Faschismus, Teil 1“ „Im Würgegriff der politischen Parteien, Teil 1“ „Die Macht des Wortes“ „Im Würgegriff des Finanzsektors, Teil 1” „Im Würgegriff von Migration und Integration“ „Weltmacht Wasser, Teil 1: Die Bilanz 2019“ „Herr, vergib ihnen nicht! Denn sie wissen, was sie tun“
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Buchvorschau
Deutschlands verlorene 13 Jahre - Michael Ghanem
1 Vorwort
Als der Autor sich um den Zustand des Gesundheitswesens in Deutschland und seine Entwicklung in den letzten 13 Jahren Gedanken gemacht hat, hat er zwar erwartet, dass es umfangreichen Ausführungen bedarf um der Komplexität des Themas gerecht zu werden. Er hat jedoch nicht damit gerechnet, dass daraus ganze drei Bücher werden. Im ersten Band hat der Autor zunächst versucht den Gesundheitszustand der Bevölkerung und die groben Aufwendungen in Deutschland festzuhalten.
Neben dem Zustand der Gesundheit spielen die Dienstleister eine sehr wichtige Rolle für das Gesundheitswesen, denn sie sind letztendlich maßgebend verantwortlich für die Gesundheit der Bevölkerung und damit auch für den wirtschaftlichen Zustand Deutschlands. Dies sind die Ärzte, die Krankenhäuser, die Reha-Einrichtungen, die Apotheken und die Pharmahersteller als unabdingbarer Bausteine für das Gesundheitswesen.
Darüber hinaus ist die Gesundheit ein wesentlicher Baustein für den sozialen Frieden und sorgt dafür, dass die Spaltung der Gesellschaft verhindert und politische Stabilität hergestellt wird. Hier ist jedoch auf die kriminellen Machenschaften hinzuweisen, die letztlich die gesamte Bevölkerung und das Gesundheitssystem beeinflussen können.
Der Zustand des Gesundheitssystems ist kritisch und bedarf einer gründlichen Überholung. Die Merkel‘sche Gesundheitspolitik hat in den letzten 13 Jahren versagt und auch die Stellung des Gesundheitsministers, der lediglich an den Symptomen Veränderungen vornimmt, sind fragwürdig. Er ist nicht dazu bereit die notwendigen Aufwendungen und Auseinandersetzungen mit den Beteiligten der Selbstverwaltung anzunehmen.
Der Autor versichert, dass er zur Herstellung dieses Buches nicht auf berufliche Erfahrung und Information zurückgegriffen hat, sondern sich lediglich auf Veröffentlichungen berufen hat. Er bedankt sich ausdrücklich bei den zitierten Autoren oder Organisationen wie zum Beispiel Wikipedia.
2 Zustand der Gesundheit in Deutschland
2.1 Gesundheit in Deutschland
2.1.1 Vorbemerkung
Wenn man über die Gesundheit in Deutschland berichtet, wird sehr oft vergessen wie die Gesundheitslage in Deutschland aussieht und welche Bestimmungsfaktoren jeden einzelnen Bürger betreffen. Von der Geburt bis zum Tod spielen die Bestimmungsfaktoren eine wesentliche Rolle. Darunter sind beispielsweise sozioökonomische Faktoren wie Bildung, Einkommen, Beruf, Teilhabe, Umweltfaktoren, Wohnen, Wohnumgebung und Umweltbelastungen und sogenannte pränatale Faktoren, das heißt Faktoren, die sich aus der Kindheit und möglicherweise aus der biologischen Herkunft erklären lassen. Die oben genannten Risikofaktoren beschreiben alle Risiken und somit Krankheiten sowie die Einschränkung der Teilhabe.
Die zeitnahe Gesundheitsberichterstattung des Landes fokussiert sich auf Entwicklungen und Herausforderungen, die das gesamte Gesundheitssystem betreffen. Dazu gehört zum Beispiel die Alterung der Gesellschaft, sowohl in absoluten Zahlen, als auch in relativen Zahlen und die sozial bedingte Ungleichheit. Die demographischen und sozialen Faktoren prägen alle von der Gesundheitsberichterstattung betrachteten Bereiche (von dem Erkrankungsspektrum über die Verteilung von Risikofaktoren bis hin zu Prävention der Versorgung). Daneben zeichnet sich eine Verschiebung des Krankheitsspektrums ab.
Nicht übertragbare chronische Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Diabetes mellitus, Lungenkrankheiten und Erkrankungen des Muskel- und Skelettsystems nehmen an Bedeutung zu. Nach dem Robert Koch-Institut tragen sie zum Verlust von Lebensqualität und Lebensjahren bei und stellen Prävention und Gesundheitsförderung vor große Herausforderungen, weil ihre Ursachen eng mit den Lebensbedingungen verbunden sind.
Der Gesundheitszustand der Bevölkerung wird hauptsächlich durch die Lebensbedingungen und das Gesundheitsverhalten beeinflusst. Es ist leider festzustellen, dass die Gesundheitschancen und Krankheitsrisiken sozial ungleich verteilt sind, denn Menschen mit niedrigem Sozialstatus sind häufiger von chronischen Krankheiten, Beschwerden und Behinderungen betroffen. Dabei schätzen sie selbst die eigene Gesundheit schlecht ein.
Frauen und Männer mit geringem Einkommen und niedriger Bildung oder Berufen, in denen schlechte Arbeitsbedingungen herrschen, haben de facto auch eine geringere Lebenserwartung als die sozial besser Gestellten.
Es ist festzustellen, dass zwischen der niedrigsten und der höchsten Einkommensgruppe in Deutschland heute Unterschiede in der Lebenserwartung (bei Geburt) von 8,4 Jahren bei Frauen und 10,8 Jahren bei Männern bestehen. Es ist ebenfalls festzustellen, dass bei der Lebenserwartung ab dem Renteneintritt erhebliche soziale Differenzen bestehen. Folgende Befragungen zur Selbsteinschätzung des Gesundheitszustands geben ein ernüchterndes Bild über die soziale Komponente.
2.2.2 Selbsteinschätzung des Allgemeinzustands bei Frauen
Vgl.: Bericht des Robert Koch-Instituts aus dem Jahr 2017
2.2.3 Selbsteinschätzung des Allgemeinzustands bei Männern
Vgl.: Bericht des Robert Koch-Instituts aus dem Jahr 2017
Zu den weiteren Faktoren, die sich in den Gesundheitsrisiken niederschlagen können, zählen die Wohn- und Umweltbedingungen, sowie die Herkunft (Migration). Die Menschen mit niedrigerem Sozialstatus nehmen Präventionsangebote seltener in Anspruch als Personen mit hohem sozialem Status. Konkrete Angebote wie Gesundheitschecks, präventive Maßnahmen und Krebsfrüherkennungen werden von Menschen mit niedrigen sozialen Status seltener genutzt als von Personen mit hohem Sozialstatus. Die sozialen Unterschiede finden auch ihren Niederschlag beim Wissen über Krankheitssymptome wie Herzinfarkt und Schlaganfälle. Diese besonders betroffene Bevölkerungsgruppe weiß wenig über die Möglichkeiten eine Krankheit aktiv zu bewältigen. Daher können Krankheiten wie Diabetes zunehmen.
2.2.4 Sozialer Status und Gesundheit
Die folgenden Tabellen geben eine Tendenz über die Problematik zur Bewältigung von Einschränkungen wieder
Durchschnittlich verringerte Lebenserwartung nach einem Herzinfarkt
Da der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund steigt, muss eine gute Gesundheitsvorsorge für diese heterogenen Bevölkerungsgruppen sichergestellt werden. Dies stellt eine erhebliche Herausforderung für die Gesamtgesellschaft dar, sei es an Aufklärung oder an finanziellen Mitteln.
Festzustellen ist, dass in Deutschland knapp 16 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund leben. Diese Gruppen von Migrantinnen und Migranten sind sowohl soziokulturell, als auch mit Blick auf ihre Gesundheit sehr unterschiedlich. Denn zunächst wandern junge und gesunde Menschen ein. Die Gesundheit der Zuwanderer ist besser, denn die Sterblichkeit in der jüngeren und mittleren Altersgruppe ist geringer als bei Personen ohne Migrationshintergrund. Unterschiede zeigen sich jedoch im Risikoverhalten, denn sie trinken oft weniger Alkohol und rauchen weniger, treiben aber auch weniger Sport und ernähren sich weniger gesund. Einschränkend ist festzuhalten, dass ein höheres Infektionsrisiko aus vielen Herkunftsländern hierhergetragen wird und damit eine Zunahme von ansteckenden Krankheiten einhergeht. Dabei ist jedoch festzustellen, dass die Datenlage zu der Gesundheit von Menschen mit Migrationshintergrund lückenhaft ist.
2.2.5 Bestimmungsfaktoren Arbeit und Arbeitslosigkeit
Die Arbeit ist für einen Großteil der Bevölkerung die Haupteinkommensquelle zur Sicherheit des Lebensunterhalts. Sie erlaubt aber auch soziale Kontakte und Ansehen und gibt dem Tagesablauf eine gewisse Struktur. Die Arbeitswelt ist ein Ort der Gesellschaft, an dem sich soziale Unterschiede besonders stark zeigen, insbesondere in Form von besseren und schlechteren Arbeitsbedingungen, Beschäftigungschancen und Verdiensten.
Die Unfall- und Verletzungsrisiken am Arbeitsplatz sind im Laufe der Zeit kleiner geworden. So sind tödliche Arbeitsunfälle kaum noch vorhanden und durch Unfälle bedingte Fehlzeiten ständig zurückgegangen. Ein Merkmal, welches die Konjunktur Deutschlands widerspiegelt, ist die Anzahl der Krankmeldungen. Während der Hochkonjunktur nimmt die Anzahl der Krankmeldungen zu, während der schlechteren Konjunkturzyklen nehmen die Krankmeldungen ab (aus Angst vor Repressalien). Schlechtere Arbeitsbedingungen, geringere Beschäftigungschancen und Verdienstmöglichkeiten wirken sich immer negativ auf den Gesundheitszustand aus. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in niedrigen beruflichen Stellungen unterliegen meist gesundheitlichen Belastungen und Risiken.
Für die Gesundheitsprävention hat die Erwerbsarbeit eine hohe Bedeutung, da am Arbeitsplatz mehr Menschen erreicht werden können als anderswo. Ein zukunftsorientierter Ansatz ist, die Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung weiter auszubauen. Fast die Hälfte aller Betriebe in Deutschland führte in den letzten Jahren mindestens eine Gesundheitsförderungsmaßnahme durch.
Ein Mangel an Arbeit kann sich auf die Gesundheit auswirken, denn Arbeitslosigkeit ist eine Lebenslage, in der der Betroffene in hohem Maße psychosozialen Belastungen ausgesetzt ist. Bereits ein drohender Arbeitsplatzverlust kann belasten und gesundheitsschädigende Wirkungen entfalten. Insgesamt haben Arbeitslose oder Menschen in unsicheren Arbeitsverhältnissen häufig Gesundheitsprobleme. Sie haben ein höheres Risiko, psychische und körperliche Krankheiten zu entwickeln und eine geringere Lebenserwartung gegenüber dem Bevölkerungsdurchschnitt.
Arbeitslosigkeit kann sowohl Ursache als auch Folge von Gesundheitsproblemen sein. So haben Arbeitslose mit chronischen Erkrankungen geringe Chancen eine bezahlte Tätigkeit zu finden und Beschäftige mit Erkrankungen werden häufiger arbeitslos als gesunde Menschen.
2.2.6 Faktor Lebensstil
Der Gesundheitszustand hängt von zahlreichen Einflüssen ab. Unter anderem von dem individuellen Verhalten. So helfen eine ausgewogene Ernährung, ausreichende körperliche Aktivität, ein geringer Alkoholkonsum, Nicht-Rauchen und ein gesunder Umgang mit Stress dabei, zahlreichen Krankheiten vorzubeugen. Dazu gehören etwa Diabetes mellitus, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, chronische Atemwegserkrankungen oder psychische Belastungen und Störungen. Umgekehrt erhöht ein entsprechend ungesundes Verhalten das Risiko zu erkranken.
Die Ernährung ist ein zentraler Faktor für das Wohlbefinden. Denn diese beeinflusst die körperliche Leistungsfähigkeit und die Gesundheit grundlegend. Entsprechend dem reichhaltigen und relativ preiswerten Lebensmittelangebot haben Mangelkrankheiten an Bedeutung verloren. Im Durchschnitt ist die Versorgung mit den meisten Vitaminen und Mineralstoffen für alle Altersgruppen ausreichend. Jedoch muss festgestellt werden, dass zu wenig Fisch, Milch und Milchprodukte, Brot, Getreide, Obst und Gemüse konsumiert werden. Ein Problem stellt der zu hohe Anteil an Fleisch für Kinder und Erwachsene dar.
Von den positiven Effekten körperlicher Aktivitäten auf die physische und psychische Gesundheit können Menschen aller Altersgruppen profitieren.
Körperliche Aktivitäten im Alltag und Sport können vor einer Vielfalt von nicht übertragbaren Krankheiten schützen, insbesondere vor dem Risiko an Diabetes mellitus zu erkranken. Neben diesen positiven vorbeugenden Effekten wird körperliche Aktivität auch als Behandlung für bestehende Erkrankungen eingesetzt, wie zum Beispiel Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Depressionen. Daher empfiehlt die WHO (Weltgesundheitsorganisation) für den Erwachsenen wöchentlich 75 Minuten sehr anstrengende körperliche Aktivitäten, zum Beispiel Fahrradfahren oder zügige Spaziergänge.
Es muss festgestellt werden, dass in Deutschland jeder Vierte als stark übergewichtig eingestuft wird. Bereits Übergewicht kann mit einer Gesundheitsgefährdung verbunden sein. Ist das Übergewicht besonders stark ausgeprägt, so steigt die Gefahr um Potenzen.
In Deutschland sind 53 Prozent der Frauen und 67 Prozent der Männer übergewichtig. Als adipös (sehr stark übergewichtig) gelten in Deutschland 24 Prozent der Frauen und 23 Prozent der Männer. Die Verbreitung von Übergewicht in der erwachsenen Bevölkerung ist in den letzten 10