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Raus aus der Pflegefalle: Aktiv sein - Pflegebedürftigkeit verhindern
Raus aus der Pflegefalle: Aktiv sein - Pflegebedürftigkeit verhindern
Raus aus der Pflegefalle: Aktiv sein - Pflegebedürftigkeit verhindern
eBook318 Seiten2 Stunden

Raus aus der Pflegefalle: Aktiv sein - Pflegebedürftigkeit verhindern

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Über dieses E-Book

Ein Großteil der chronischen Erkrankungen und deren Risikofaktoren kann durch persönliches Verhalten, also durch  den Lebensstil vermieden bzw. verhindert und insbesondere deren Progredienz minimiert werden. Aus unzähligen weltweit durchgeführten epidemiologischen Studien ist erwiesen, dass regelmäßige körperliche Aktivität, eine entsprechende Ernährung sowie soziale Eingebundenheit und damit Lebenszufriedenheit Schlüsselfaktoren für Lebensqualität und Langlebigkeit sind. 
Das Buch geht diesem Phänomen auf den Grund und zeigt auf, welche gesundheitspolitischen Maßnahmen sich im Kampf gegen eine Pflegebedürftigkeit im Alter bewähren. Denn durch gesundheitsfördernde, präventive und rehabilitative Maßnahmen kann die Selbständigkeit von älteren Menschen erhalten, gefördert oder sogar wiedergewonnen werden. Wesentliche Forderungen sind dabei eine strukturell, personell, finanziell und ausbildungstechnische Pflegereform und der flächendeckende Einsatz von anderen innovativen Werkzeugen, wie etwa Pflegekompetenzzentren und der Best Agers Bonus-Pass.
 
SpracheDeutsch
HerausgeberSpringer
Erscheinungsdatum20. Sept. 2021
ISBN9783662633960
Raus aus der Pflegefalle: Aktiv sein - Pflegebedürftigkeit verhindern

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    Buchvorschau

    Raus aus der Pflegefalle - Barbara Fisa

    Barbara Fisa, Norbert Bachl und Alexander Biach

    Raus aus der Pflegefalle

    Aktiv sein - Pflegebedürftigkeit verhindern

    1. Aufl. 2021

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    Logo of the publisher

    Barbara Fisa

    Fisa Consultancy, Wien, Österreich

    Norbert Bachl

    Zentrum für Sportwissenschaft, University of Vienna, Wien, Österreich

    Alexander Biach

    Wirtschaftskammer Wien, Wien, Österreich

    ISBN 978-3-662-63395-3e-ISBN 978-3-662-63396-0

    https://doi.org/10.1007/978-3-662-63396-0

    Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://​dnb.​d-nb.​de abrufbar.

    © Der/die Herausgeber bzw. der/die Autor(en), exklusiv lizenziert durch Springer-Verlag GmbH, DE, ein Teil von Springer Nature 2021

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    Umschlagabbildung (c) Adobe Stock, Ljupjo Smokovski//Umschlaggestaltung deblik Berlin

    Springer ist ein Imprint der eingetragenen Gesellschaft Springer-Verlag GmbH, DE und ist ein Teil von Springer Nature.

    Die Anschrift der Gesellschaft ist: Heidelberger Platz 3, 14197 Berlin, Germany

    Geleitwort

    Österreich hat ein ausgezeichnetes Gesundheitssystem. Ein Segen, weil man sich jederzeit auf gut ausgebildete Ärzte, ein leistbares Gesundheitssystem und eine gute Behandlung verlassen kann. Gleichzeitig ist dieses Sonnen in der Funktion als Gesundheitsmusterschüler sehr gefährlich. Die Schattenseiten werden dadurch nur allzu gern unter den Teppich gekehrt.

    Fakt ist, dass sich auch Österreich langfristig ein nachhaltiges Konzept überlegen muss, um den Pflegebereich auf ein modernes und zukunftsträchtiges Level zu heben. Eine stetig älter werdende Gesellschaft, ein zu erwartender Mangel an Pflegepersonal und zu wenig Eigenverantwortlichkeit bei der Bevölkerung sind ernstzunehmende Faktoren, für die es mutige Entscheidungen und innovative Ideen braucht. Und zwar jetzt.

    „Raus aus der Pflegefalle" beleuchtet diesen wichtigen Gesundheitsbereich von allen Seiten. Welche Entwicklungen sind zu erwarten? Inwieweit wird die (Volks-)Wirtschaft von Pflegefällen beeinflusst? Wie kann man im Digitalzeitalter neue praxisnahe Angebote schaffen und die Menschen nicht bevormunden, sondern abholen?

    Die Autoren, 3 Experten aus Gesundheit und Wirtschaft, beleuchten dabei medizinische Aspekte genauso wie soziale Fragestellungen und politische Herausforderungen. Besonderes Augenmerk wird dabei aber auf eine Frage gelegt: Wie kann man möglichst frühzeitig viele Pflegefälle verhindern? Welche Strukturen, wie z. B. Pflegekompetenzzentren, und welche Anreize, nämlich den Best-Agers-Bonuspass, müssen implementiert werden. Und was kann jeder Einzelne persönlich dafür tun? Das vorliegende Buch erklärt praxisnah, wie jeder und jede mit den richtigen Präventionsmaßnahmen und einem achtsamen Lebensstil, sein Risiko, ein Pflegefall zu werden, maßgeblich verringern kann. Es unterstützt die Entscheidungen verantwortlicher politischer Entscheidungsträger, gibt aber auch Hinweise auf Lebensstiländerungen, die jeder für sich persönlich tun kann.

    Die Themen Pflege und Pflegeprävention bekommen oft nicht die Aufmerksamkeit, die sie verdienen. Dabei sind wir alle davon betroffen. Als Pflegefall, Pflegepersonal, Angehöriger, Arbeitgeber, Dienstnehmer oder Arzt. Das vorliegende Buch ist auch ein Muss für alle Gesundheitspolitiker, mehr Akzente in der Prävention sowie in der Vorsorge zur Pflegevermeidung zu setzen. Geben wir der Pflege und ihrer Vorsorge also die Relevanz, die sie braucht. Und umschiffen wir gemeinsam die Pflegefalle!

    Univ. Prof. Dr.Christoph Badelt Leiter Österreichisches Institut fürWirtschaftsforschung (WIFO)

    Wien

    Frühjahr 2021

    Vorwort

    Im März 2021 begann eine breit angelegte Diskussion über die Reformen der EU, die sogenannte Konferenz zur Zukunft Europas. Besonderes Augenmerk soll auf die Wünsche und Nöte der Menschen in den Regionen und Gemeinden gelegt werden.

    Was kann ein kleines Land wie Österreich dazu beitragen? Viel, wenn proaktiv brennende Probleme für die Zukunft rasch angegangen werden, woraus vice versa auch Impulse für die EU in ihrer Gesamtheit resultieren können bzw. sollen.

    Einer dieser wesentlichen Problemkreise liegt in einer für die Zukunft abgesicherten Gesundheitsversorgung in Österreich.

    Trotz Bestehens einer hervorragenden diagnostischen, therapeutischen und rehabilitativen Versorgung der Bevölkerung steigen die Zahlen von Zivilisationserkrankungen (chronischen Erkrankungen) deutlich an, da einerseits die Gesundheitsvorsorge, also eine integrative Prävention, vernachlässigt wird und andererseits –was sich in den verschiedenen Phasen der Covid-19-Pandemie deutlich zeigt – die Eigenverantwortlichkeit in vielen Fällen nicht gegeben ist.

    Fast jeder Zweite in Österreich überschreitet die BMI-Grenzen zum Übergewicht – Ernährung und Trinkgewohnheiten verursachen dies –, viel zu wenige Menschen sind regelmäßig körperlich aktiv, die Sitzzeiten (besonders durch Homeoffice während der Pandemie, Kinderbetreuung etc.) nehmen dramatisch zu. Viele Frusterlebnisse, Einsamkeit und mangelnde soziale Kontakte dämpfen das Immunsystem, wodurch nicht nur Infektionskrankheiten ein „leichtes Spiel" haben, sondern auch das Risiko für Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Stoffwechselerkrankungen, Karzinome sowie psychische Erkrankungen deutlich ansteigt.

    Diese Fakten sind eine Herausforderung für das Gesundheitssystem auch mit wichtigen Implikationen für die Wirtschaft. Dies gilt umso mehr, da nach der Pandemie eine länger dauernde Depression der Wirtschaft mit höheren Arbeitslosenzahlen und Insolvenzen zu erwarten ist.

    Daraus ergeben sich die Forderungen an die Gesundheitspolitik, die Risiken für chronische Erkrankungen möglichst zu minimieren sowie Menschen mit chronischen Erkrankungen dermaßen sekundär präventiv zu versorgen, dass sie gesund bleiben und mit hoher Lebensqualität und -mobilität lange gesund bleibend ihren Beitrag zur Wirtschaft, Familie und Gesellschaft leisten können.

    Gelänge dies, wäre damit auch ein zweiter Problemkreis gelöst, nämlich die zunehmende Zahl von polymorbiden und immobilen Menschen, die eine (Langzeit-)Pflege benötigen, zu reduzieren! Also der zukünftig drohenden Pflegefalle zu entgehen.

    Mit den in diesem Buch vorgestellten innovativen gesundheitsfördernden Maßnahmen wäre dies in Österreich ein gesundheitspolitischer Meilenstein für die Zukunft, ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Lebensqualität für viele Menschen, besonders im höheren Alter, ein deutlicher Beitrag zur Senkung von Krankheits- und Pflegekosten, eine bessere Teilhabe in der Gesellschaft und Nivellierung von Health Inequalities, eine Steigerung der Health Literacy sowie ein innovatives Beispiel für andere europäische Länder.

    Das vorliegende Buch macht es sich daher zur Aufgabe, Möglichkeiten aufzuzeigen, die zur Verwirklichung der vorhin genannten Ziele wesentlich beitragen können.

    Von der bestehenden Problematik der negativen Konsequenzen von chronischen Erkrankungen auf Multimorbidität und Immobilität im Altersgang ausgehend werden zunächst die wichtigsten Fakten über das Gesundheitssystem in Österreich sowie der Pflege, insbesondere bezogen auf Kosten und Arten der Pflege, dargelegt. Danach erfolgt eine Gegenüberstellung mit ähnlichen Fakten aus der Bundesrepublik Deutschland, anderen europäischen sowie OECD-Ländern. Da Gesundheitsfragen die Pflegefallen beeinflussen und bedingen, wird auf die entsprechenden Fakten des „geriatrischen Syndroms eingegangen, in Kürze die Wechselwirkung zwischen Genetik und Epigenetik dargestellt sowie der notwendige „Gesundheits-Paradigmenwechsel aufgezeigt.

    Daraus werden die notwendigen Einflussfaktoren für ein erfolgreiches und gesundes Altern abgeleitet, nämlich Bewegung, Ernährung und psychische Gesundheit, und die entsprechenden Veränderungen als wichtige, den Lebensstil modifizierende Verhaltensmaßregeln aufgelistet.

    Zur Umsetzung dieser Maßnahmen werden im vierten Teil des Buches Problemlösungen zur Reduktion der Pflegenotwendigkeit dargestellt, die auf den entsprechenden Voraussetzungen für eine zukunftsorientierte Gestaltung des Gesundheitssystems beruhen.

    In den Primärversorgungseinheiten, die so rasch wie möglich flächendeckend in Österreich errichtet werden sollten, werden Pflegekompetenzzentren vorgesehen. Diese sollen bewusst in räumlicher, inhaltlicher und personeller Überschneidung mit den Primärversorgungseinheiten stehen. Damit können sie interdisziplinär und multiprofessionell einerseits die Prävention zur Erhaltung der Gesundheit und Mobilität nach Ende des Arbeitsprozesses und andererseits die Organisation bei notwendiger Pflege gewährleisten, wobei ein niederschwelliger Zugang, Versorgungssicherheit, Versorgungsqualität und Effizienz durch ein entsprechendes Qualitätsmanagement garantiert werden soll.

    Die Autoren schlagen vor, einen Best-Agers-Bonuspass einzuführen, der bei Einhaltung bestimmter Zielvorgaben Bonusleistungen im Sinne einer Gesundheitserhaltung und Gesundheitsverbesserung anbietet. Damit sollen Motivation, Eigenverantwortung und Nachhaltigkeit in der Prävention erzielt werden.

    Wesentlich und als Basis aller Vorschläge wird die Implementierung von E-Health erachtet, also die Digitalisierung aller Leistungserbringer sowie der entsprechenden Leistungen in einem zentralen Datensystem.

    Zentrale Aussage dieses Buches: eine strukturelle, personelle, finanzielle und ausbildungstechnische Pflegereform ist notwendig. Aber es braucht mehr, wie dargestellt, nämlich Pflegekompetenzzentren und den Best-Agers-Bonuspass! Sonst verbleiben wir in der Pflegefalle mit ausufernden und nicht mehr finanzierbaren Kosten. Vom menschlichen Leid gar nicht zu sprechen.

    Den gelernten Österreichern sind die Sätze bekannt: „Das war immer so! und „Das geht sicher nicht! Die Autoren des vorliegenden Buches hoffen, dass ihre Vorschläge und Ideen nicht nur zum Nachdenken anregen, sondern vor allem in ein schnelles Handeln münden. Es ist höchste Zeit dafür. Und – vor dem Hintergrund der rasant steigenden Kosten für Pflege – es läuft die Zeit davon! Es wäre begrüßenswert und den Vorschlägen dieses Buches entsprechend, wenn alle Stakeholder über alle (Partei-)Grenzen hinweg schnellstmöglich mit der Umsetzung präventiver Maßnahmen zur Vermeidung der Pflegefalle beginnen. Die Covid-19-Pandemie und die Impfstoffentwicklung haben gezeigt, wie Innovationen generiert und schnell umgesetzt werden können. Mit einem Schulterschluss ist dies auch für alle interdisziplinären und multiprofessionellen Maßnahmen zur Vermeidung der Pflegefalle zu schaffen! Für alle Österreicherinnen und Österreicher!

    Der Dank der Herausgeber und Autoren gilt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre Inputs, Schreib-und Korrekturarbeiten, dem Springer-Verlag für die Möglichkeit, dieses Buch zu verfassen und zu gestalten, sowie den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen des Springer Verlags für ihre Unterstützung und die perfekte Zusammenarbeit.

    Gender-Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers (m/w/d) verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

    Barbara Fisa

    Norbert Bachl

    Alexander Biach

    Wien

    Sommer 2021

    Inhaltsverzeichnis

    1 Einleitung1

    Literatur9

    2 Status Quo11

    2.​1 Fakten Pflege in Österreich11

    2.​2 Abriss über das Gesundheitssyste​m in Österreich24

    2.​3 Internationaler Vergleich36

    2.​4 Die Gesundheitsfalle​n beeinflussen und bedingen die Pflegefallen54

    2.​5 Der Paradigmenwechse​l56

    Literatur67

    3 Einflussfaktoren​ für ein erfolgreiches Altern71

    3.​1 Bewegung:​ funktionelle Kapazität und Lebensspanne74

    3.​2 Ernährung im Alter86

    3.​3 Gehirn und Psyche93

    Literatur104

    4 Problemlösung und Ausblick107

    4.​1 Voraussetzungen zur zukunftsorientie​rten Gestaltung des Gesundheitssyste​m108

    4.​2 Akzentuierte Prävention – Der Best- Agers- Bonuspass (BABP)111

    4.​3 Grundlagen zur Umsetzung113

    4.​4 Pflegereform:​ strukturell, personell, finanziell, ausbildungstechn​isch123

    4.​5 Gesellschafts- und gesundheitspolit​ischer Ausblick138

    Literatur142

    Autorenseite

    Norbert Bachl

    FFIMS, geboren und aufgewachsen in Wien, Promotion zum Dr. med. an der Universität Wien, 1971. Im Rahmen der Ausbildung Studienaufenthalte in USA, Deutschland und Frankreich. Er ist Facharzt für medizinische Leistungsphysiologie am Institut für Sportwissenschaften der Universität Wien. Von 1994–2019 war er Direktor des Österreichischen Instituts für Sportmedizin in Wien. Er ist derzeit Generalsekretär der Internationalen Gesellschaft für Sportmedizin, ist Gründungs- und Ehrenpräsident der Europäischen Gesellschaft für Sportmedizin sowie Ehrenpräsident der Österreichischen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention. Im Rahmen seiner sportmedizinischen Tätigkeit im Leistungssport war Norbert Bachl Olympiaarzt sowie langjähriges Mitglied der medizinischen Kommission des Internationalen, Europäischen und Nationalen Olympischen Komitees. Norbert Bachl war in mehreren Europäischen Konsensuskommissionen zur Erstellung von Bewegungsrichtlinien involviert und ist auch Mitglied einer Arbeitsgruppe in der EU zur Anerkennung von Sportmedizin als medizinisches Spezialfach. Er ist wissenschaftlicher Leiter des Universitätslehrganges für Public Health an der medizinischen Universität Wien und Mitglied der Europäischen Akademie für Wissenschaften und Kunst. Seine Arbeits- und Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen integrative Gesundheitsvorsorge, epidemiologische Aspekte der physischen Aktivität bzw. Inaktivität, Leistungsprüfverfahren, zielgruppenspezifischen Trainings- und Bewegungsempfehlungen, künstliche Intelligenz in der personalisierten Prävention, körperliche Aktivität und Alter, molekulare Leistungsphysiologie,Sport und Genetik. Seine Hobbys sind der Radsport, Golf, Wandern, aber auch Musik, Kunst und Kulinarik.

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    Alexander Biach

    Verfügt über eine breite Basis an politischer und wirtschaftlicher Erfahrung. Der an der Wirtschaftsuniversität Wien promovierte Betriebswirt begann seine Laufbahn 1999 als politischer Referent in der Wirtschaftskammer Österreich. 2003 wechselte er in das Verkehrsministerium, wo er 2004 Kabinettschef wurde. Von 2007 bis 2016 war er Direktor des Wiener Wirtschaftsbundes, seit 2016 ist er stellvertretender Direktor der Wiener Wirtschaftskammer und übt dort auch die Funktion des Standortanwalts von Wien aus. Im Bereich der Sozialversicherung war er 5 Jahre Wiener Landesvorsitzender der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft (SVA) und dann Obfrau-Stellvertreter der Wiener Gebietskrankenkasse. 2017 wurde er zum Vorsitzender des Hauptverbandes der österreichischen Sozialversicherungsträger gewählt. Seine wesentlichen Errungenschaften bis 2020 waren die Harmonisierung der Leistungen für die Versicherten in 23 wesentlichen Kategorien, die auch die Grundlage für die später erfolgte Kassenfusion legte. Des Weiteren der Start digitaler Gesundheitsanwendungen wie der E-Medikation als ELGA-Anwendung, dem Foto auf der E-Card, der Gesundheitshotline 1450 oder der Serviceplattform meineSV.at. Des Weiteren gelang eine Reform der Lohnverrechnung durch eine monatsaktuelle Betragsgrundlagenmeldung und der europaweite elektronische Austausch von Versichertendaten. Die Versorgungssicherheit wurde durch neue Ärzteverträge etwa bei den Primärversorgungseinrichtungen, der Anstellungsmöglichkeit von Ärzten bei Ärzten, die Lehrarztpraxis für Jungärzte oder die Realisierung von Rehaeinrichtungen für Kinder gesteigert. Die Neuordnung der Sozialversicherungsträger wurde von ihm vorbereitet, wobei sich Biach hier besonders für den Erhalt der Selbstverwaltung durch Arbeitgeber und Arbeitnehmervertreter einsetzte.

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    Barbara Fisa

    MPH, studierte Handelswissenschaften und arbeitete im Marketing und Eventmanagement im In- und Ausland. Später entdeckte die geborene Wienerin ihre Leidenschaft für Sport, gesunde Ernährung und Entspannung, und sie schloss ein Public Health Studium der MedUni Wien an. Fisa versteht sich als Vermittlerin von Wissen, als Brückenbauerin zwischen Wissenschaft und Alltag. Durch ihre Interdisziplinarität gelingt ihr ein frischer Blick auf komplexe Zusammenhänge. Neben ihrer Tätigkeit als Beraterin engagiert sich Fisa für die Stiftung motion4Kids, deren Ziel es ist, innovative Projekte zur Bewegungs- und Bildungsförderung von Kindern voranzutreiben, und unterstützt Unternehmen, wie z. B. die Versicherung UNIQA, mit ihrer Expertise. Ihr Herzensprojekt ist ein System zur Bewegungsförderung für Menschen nach der Pensionierung. In ihrer Freizeit geht Fisa ihren Leidenschaften Yoga, Laufen und der vegetarischen Küche nach. Die zweifache Mutter pendelt zwischen Wien und Tirol.

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    © Der/die Autor(en), exklusiv lizenziert durch Springer-Verlag GmbH, DE, ein Teil von Springer Nature 2021

    B. Fisa et al.Raus aus der Pflegefallehttps://doi.org/10.1007/978-3-662-63396-0_1

    1. Einleitung

    Barbara Fisa¹  , Norbert Bachl²   und Alexander Biach³  

    (1)

    Fisa Consultancy, Wien, Österreich

    (2)

    Zentrum für Sportwissenschaft, University of Vienna, Wien, Österreich

    (3)

    Wirtschaftskammer Wien, Wien, Österreich

    Norbert Bachl

    Email: norbert.bachl@univie.ac.at

    Alexander Biach

    Email: alexander.biach@wkw.at

    Literatur

    Gesundheitspolitische Szenarien: „Es kann so nicht weitergehen!"

    „To be successful means to be different!"

    „Du musst Dein Ändern leben!"

    Ausgangspunkte für die Pflegefalle:

    Noncommunicable Diseases, Stellungnahme der WHO, 1 June 2018: Wichtigste Ursachen und Fakten zu den Noncommunicable Diseases (NCD)/Zivilisationserkrankungen/chronischen Erkrankungen:

    Charakteristik: lange Entstehungsdauer, lange Krankheitsdauer, frühzeitige Multimorbidität, Immobilität, Pflege und frühzeitiger Tod.

    Chronische Erkrankungen (Zivilisationserkrankungen) verursachen 41 Millionen Todesfälle jedes Jahr, was 71 Prozent aller weltweit eintretenden Todesfälle entspricht. Im Alter zwischen 30 und 69 Jahren sterben jedes Jahr 15 Millionen Menschen aufgrund chronischer Erkrankungen. Über 85 Prozent dieser vorzeitigen Todesfälle treten in Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommensverhältnissen auf.

    4 Todesursachen sind für über vier Fünftel aller vorzeitigen Todesfälle durch chronische Erkrankungen verantwortlich: 17,9 Millionen Menschen sterben jährlich an kardiovaskulären Erkrankungen, 9 Millionen an Krebserkrankungen, 3,9 Millionen an Erkrankungen der Atemwege und 1,6 Millionen an Diabetes mellitus.

    Bestimmte Gewohnheiten erhöhen dabei das Risiko für vorzeitige Todesfälle im Rahmen chronischer Erkrankungen, insbesondere körperliche Inaktivität, Nikotin

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