Rückenschmerzen: Nur eine Frage der Haltung?
im Gegensatz zu heute spielten Rückenschmerzen bis ins 19. und frühe 20. Jahrhundert eine untergeordnete Rolle in der medizinischen Versorgung. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass sich meine Großeltern über Rückenschmerzen beklagt hätten, obwohl sie körperlich viel größeren Belastungen ausgesetzt waren. Auf der Rangliste für Volksleiden in Deutschland nehmen Rückenschmerzen inzwischen Platz 3 ein – mit steigender Tendenz, wobei Männer, Frauen und Kinder gleichermaßen betroffen sind. Medizinisch gibt es allerdings keine Untersuchungen, mit denen man Rückenschmerzen nachweisen oder ausschließen kann. Sie sind ein rein subjektives, also persönliches Empfinden. Das bedeutet, dass jemand beispielsweise einen Bandscheibenvorfall haben kann, ohne etwas davon zu bemerken. Genauso sind stärkste Schmerzen ohne erkennbare Ursache möglich.
FRÜHER UND HEUTE
Vielleicht haben die Menschen in früheren Zeiten Rückenschmerzen subjektiv anders wahrgenommen als wir heute, denn degenerative und entzündliche Erkrankungen der Gelenke und im Bereich der Wirbelsäule waren in der Menschheitsgeschichte zu allen Zeiten stark verbreitet.
In unserer heutigen Zivilisationsgesellschaft besteht ein allgemeiner Bewegungsmangel schon ab dem Grundschulalter in Kombination mit einseitigen Bewegungsmustern. Das heißt, die meisten von uns sitzen zu viel. So liegt es nahe, dass die Zunahme der Rückenbeschwerden etwas mit unserem modernen Lebensstil zu tun haben könnte. Doch nicht immer liegt die Ursache in der mangelnden Bewegung.
VERSUCH EINER EINTEILUNG
In der Medizin werden Rückenschmerzen nach spezifischen und unspezifischen Ursachen unterteilt, damit entsprechende Leitlinien zur Behandlung aufgestellt werden können. Unter spezifischen
Sie lesen eine Vorschau, starten Sie ein Abonnement, um mehr zu lesen.
Starten Sie Ihre kostenlosen 30 Tage