Trevellian und die Stunden der Angst: Action Krimi
Von Pete Hackett
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Über dieses E-Book
Der Umfang dieses Buchs entspricht 112 Taschenbuchseiten.
Nach 25 Jahren wird Porter Riggs entlassen, der ehemals Bomber von New York genannte Mann ist voll von Hass auf die ganze Welt. Seine Frau ließ sich scheiden, die Kinder lehnen ihn ab, die ehemaligen Kumpane wollen ihn nicht unterstützen. Aber der größte Hass gilt FBI-Agent Jonathan McKee, der den Verbrecher damals festnahm. McKee muss sterben!
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Trevellian und die Stunden der Angst - Pete Hackett
Trevellian und die Stunden der Angst: Action Krimi
Krimi von Pete Hackett
Der Umfang dieses Buchs entspricht 112 Taschenbuchseiten.
Nach 25 Jahren wird Porter Riggs entlassen, der ehemals Bomber von New York genannte Mann ist voll von Hass auf die ganze Welt. Seine Frau ließ sich scheiden, die Kinder lehnen ihn ab, die ehemaligen Kumpane wollen ihn nicht unterstützen. Aber der größte Hass gilt FBI-Agent Jonathan McKee, der den Verbrecher damals festnahm. McKee muss sterben!
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© dieser Ausgabe 2021 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.
Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.
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Alles rund um Belletristik!
1
Es war 25 Jahre her, seit Jonathan D. McKee den Bomber von New York verhaftet und hinter Gitter gebracht hatte. Mr. McKee war zu dieser Zeit noch Special Agent gewesen.
Porter Riggs war damals zum Tode verurteilt worden. Die Strafe wurde in lebenslänglich umgewandelt. Und jetzt, nach 25 Jahren, wurde Porter Riggs aus dem Gefängnis entlassen.
Die Jahre im Knast hatten seinen Hass genährt. Es war ein Hass, der keine Zugeständnisse, kein Entgegenkommen und keine Versöhnung kannte.
Zwischenzeitlich war Jonathan D. McKee Chef des FBI Field Office New York geworden. Und jetzt, nach 25 Jahren, sollte die Vergangenheit mit grausam kalten Händen nach ihm greifen.
Stunden der Angst brachen an …
Hinter Porter Riggs schlossen sich die Tore von Sing-Sing. Riggs war ein großer, hagerer Mann mit grauen Haaren. Tiefe Linien zerfurchten sein Gesicht. Er war 66 Jahre alt.
Der Mann drehte sich nicht um, als er zur Omnibushaltestelle ging. Er war frei. Zurückzublicken bedeutete unter Umständen Unglück. Riggs war abergläubisch. An dem Tag, an dem ihn damals Jonathan D. McKee verhaftete, war ihm am Morgen eine schwarze Katze über den Weg gelaufen.
Riggs fuhr mit dem Linienbus nach New York. Früher wohnte er zusammen mit seiner Frau in East Village, 6. Straße. Aber nach seiner Verurteilung hatte sich seine Frau von ihm scheiden lassen. Sie hatte jeglichen Kontakt zu ihm abgebrochen. Auch die Kinder hatten sich von ihm abgewandt. Das schürte seinen Hass gegen Jonathan D. McKee. Beim Bus-Terminal wechselte Riggs in die Subway. An der Haltestelle Bleecker Street stieg er aus und ging die wenigen Schritte bis zur 6. Straße zu Fuß.
Irgendwie war ihm die Stadt in dem Vierteljahrhundert, in dem er sie nicht mehr gesehen hatte, fremd geworden. Das Verkehrsaufkommen war um ein Vielfaches gestiegen. Wo damals freie Plätze waren, standen jetzt Wolkenkratzer. Die Menschen waren anders gekleidet als Ende der 70er Jahre. Es hatte sich einfach alles verändert.
Er fand das Haus, in dem er früher einmal gewohnt hatte. Es war ein vierstöckiges Brownstone-Haus. Sechs Stufen führten zur Haustür hinauf. Das Geländer war angerostet. In der Ecke standen vier Mülltonnen. Unrat lag davor am Boden. Auf der obersten Stufe saßen zwei Jugendliche. Ein Ghettoblaster röhrte. Die beiden rauchten. Einer von ihnen trug eine rote Baseballmütze.
»Wohnt in dem Haus eine Mrs. Riggs?«, fragte Porter Riggs laut, um den Lärm zu übertönen, den der Ghettoblaster verursachte.
»Wer?«
»Mrs. Emilia Riggs!«
»Nein.« Der Bursche schüttelte den Kopf und zog an seiner Zigarette.
Porter Riggs betrat das Gebäude. Er stieg die Stufen in die 2. Etage hinauf. Das linke Apartment hatte er mit Emilia und den Kindern bewohnt. Rich und Keira waren damals sieben und neun Jahre alt gewesen, als er verurteilt wurde. Sie hatten zwischenzeitlich wahrscheinlich eigene Familien.
Auf dem Klingelschild stand der Name Waters. Porter Riggs läutete. Eine Frau um die 45 Jahre öffnete ihm, nachdem sie durch den Spion geschaut hatte. Die Tür ging nur eine Handbreit auf, gerade so weit, wie es die Sicherungskette zuließ. Riggs konnte die rechte Gesichtshälfte der Frau erkennen. Die linke war hinter dem Türblatt versteckt. »Was wünschen Sie?«, fragte die Frau höflich.
»Ich suche hier eine Mrs. Riggs. Früher wohnte sie mal hier. Können Sie mir weiterhelfen?«
»Riggs … Riggs …«, überlegte die Frau halblaut. »Ja, der Name sagt mir was. War das nicht … Genau, jetzt weiß ich‘s. Riggs war der Mann, der in einem Kaufhaus eine Bombe legte und damit einige Menschen tötete. Man hat mir davon erzählt.«
»Wissen Sie, wo Mrs. Riggs jetzt wohnt?«
»Nein.« Die Frau schüttelte den Kopf. »Ich kenne die Geschichte auch nur vom Hörensagen.«
»Danke«, sagte Riggs.
»Keine Ursache«, versetzte die Frau und drückte die Tür zu.
Gedankenvoll stand Riggs kurze Zeit da. Dann stieg er hinauf in den 3. Stock. Er las die Namen auf den Türschildern der Wohnungen. Sie waren ihm fremd. Er begab sich ein Stockwerk höher. Und da las er den Namen einer Familie, die schon vor 25 Jahren hier wohnte. James und Kath Carson.
Porter Riggs läutete. Mrs. Carson öffnete ihm. Er erkannte sie auf Anhieb wieder. Sicher, sie war gealtert … Graue Haare rahmten ihr Gesicht ein. Fragend musterte sie den Besucher. Sie schien ihn nicht zu erkennen.
»Ich wollte zu Mrs. Riggs«, erklärte der entlassene Sträfling. »Sie wohnte früher mal hier. Haben Sie eine Ahnung, wohin sie verzogen ist?«
»Mrs. Riggs … Ja, natürlich. Die hat hier gewohnt. Ihr Mann war ein Mörder. Wahrscheinlich ist er schon im Gefängnis gestorben. Ja, genau. Mrs. Riggs hat sich scheiden lassen. Sie lebt heute mit dem Mann zusammen, der sich damals rührend um sie kümmerte.«
»Was für ein Mann?«
»Er heißt Rick Sullivan und betreibt irgendwo in Manhattan ein Einzelhandelsgeschäft. Lebensmittel, Obst, Spirituosen. Aber fragen Sie mich nicht, wo der Laden zu finden ist.«
»Haben Sie eine Ahnung, wo der Mann wohnt?«
»Nein. Ich weiß nur, dass Mrs. Riggs vor mehr als zwanzig Jahren zu ihm zog. Wahrscheinlich sind es schon zweiundzwanzig oder dreiundzwanzig Jahre. Sie hat mir damals von ihrer Bekanntschaft erzählt. Aber Einzelheiten habe ich vergessen. Und gehört habe ich nie wieder etwas von Mrs. Riggs.«
Porter Riggs wandte sich ab. »Vielen Dank«, sagte er über die Schulter. Dann stieg er die Treppe hinunter. Die Stufen knarrten unter seinem Gewicht. Im Treppenhaus waren die Wände mit sexistischen und nationalsozialistischen Parolen vollgekritzelt. Jeder Treppenabsatz besaß ein Fenster. Auf den Fensterbänken lagen tote Fliegen.
Aber das alles erreichte nicht einmal den Rand von Porter Riggs‘ Bewusstsein. Die Worte Mrs. Carsons hallten in ihm nach: »Sie lebt heute mit dem Mann zusammen, der sich damals rührend um sie kümmerte … Er heißt Rick Sullivan …«
An der Ecke Second Avenue stand eine Telefonsäule. Sie verfügte über ein elektronisches Telefonbuch. Riggs warf einige Centstücke in den Schlitz und machte sich auf die Suche nach dem Namen Sullivan. Rick Sullivan – Einzelhandel. Das Geschäft befand sich in der 43. Straße. Riggs wählte die Nummer an. Gleich darauf hörte er eine Stimme: »Sullivan.«
»Ich hätte gerne Emilia Riggs gesprochen.«
»Wer ist da?«
»Ein alter Bekannter von Emilia. Ich habe sie viele Jahre nicht gesehen.«
»Emilia ist zu Hause.«
»Wo ist das?«
»Sagen Sie mir Ihren Namen.«
Porter Riggs legte wortlos auf. Er nagte an seiner Unterlippe. Dann beschloss er, sich eine Pension zu suchen, in der er sich vorübergehend, bis er ein günstiges Apartment gefunden hatte, einquartieren wollte.
2
Riggs rief von der Pension aus die Telefonauskunft an und erkundigte sich nach der Nummer des Privatanschlusses Rick Sullivans. Ohne größeres Problem wurde ihm die Nummer gesagt. Dann fragte er noch nach der Nummer der Anschlüsse von Richard und Keira Riggs. Eine Telefonnummer von Keira Riggs ließ sich nicht finden. Die Nummer Richard Riggs‘ erfuhr der ehemalige Sträfling.
Er stellte eine Verbindung mit seinem Sohn her. Als sich die Stimme einer Frau meldete, fragte er nach Rich Riggs. »Rich ist in der Arbeit. Was möchten Sie denn von ihm?«
»Hier spricht sein Vater, Porter Riggs.«
»Mein Gott …«
»Wo arbeitet Rich?«
»Bei einer Spedition in Brooklyn, Quentin Street. Was wollen Sie von Rich?«
»Sind Sie seine Frau?«
»Ja. Hat man Sie …«
»… begnadigt, ja. Ich habe meinen Sohn fünfundzwanzig Jahre lang nicht gesehen.«
»Was – was