Viel Arbeit für Amor: Fürstenkrone 237 – Adelsroman
Von Mara de Winter
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Über dieses E-Book
Romane aus dem Hochadel, die die Herzen der Leserinnen höherschlagen lassen. Wer möchte nicht wissen, welche geheimen Wünsche die Adelswelt bewegen? Die Leserschaft ist fasziniert und genießt "diese" Wirklichkeit.
"Fürstenkrone" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.
»Also, so kann es einfach nicht länger weitergehen!« stöhnte Baronesse Philippa von Lindenbaum und warf sich mit voller Wucht auf das breite Himmelbett ihrer Schwester Raphaella. Das alte englische Holz knarzte bedenklich, hielt dem Ansturm jedoch stand. Sie drehte sich auf den Rücken und verschränkte die Arme hinter ihrem Kopf. »Was meinst du damit?« fragte Raphaella neugierig. »Mutter!« stöhnte Philippa lediglich. »Ja, du hast recht«, seufzte Isabelle zustimmend, die Dritte im Bunde. Sie war mit ihren zweiundzwanzig Jahren die Älteste der drei hübschen Schwestern, zwei Jahre älter als Raphaella und vier Jahre älter als das Nesthäkchen Philippa, von allen nur Pippa genannt. Manchmal auch »Pippa die Schreckliche«! »Wenn nicht bald etwas geschieht, dann drehen wir hier noch alle völlig durch!« stimmte Raphaella den beiden zu. »Wir müssen uns unbedingt etwas einfallen lassen. Es muß doch möglich sein, einen passenden Mann für Mutter zu finden. Sie sieht doch für ihr Alter noch ganz passabel aus! Und Stil hat sie auch.« »Und sportlich ist sie, mag Theater, reitet und liest gerne…«, führte Isabelle die Liste fort.
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Rezensionen für Viel Arbeit für Amor
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Buchvorschau
Viel Arbeit für Amor - Mara de Winter
Fürstenkrone
– 237 –
Viel Arbeit für Amor
Baronesse pippa ist nicht leicht zu erobern
Mara de Winter
»Also, so kann es einfach nicht länger weitergehen!« stöhnte Baronesse Philippa von Lindenbaum und warf sich mit voller Wucht auf das breite Himmelbett ihrer Schwester Raphaella. Das alte englische Holz knarzte bedenklich, hielt dem Ansturm jedoch stand. Sie drehte sich auf den Rücken und verschränkte die Arme hinter ihrem Kopf.
»Was meinst du damit?« fragte Raphaella neugierig.
»Mutter!« stöhnte Philippa lediglich.
»Ja, du hast recht«, seufzte Isabelle zustimmend, die Dritte im Bunde. Sie war mit ihren zweiundzwanzig Jahren die Älteste der drei hübschen Schwestern, zwei Jahre älter als Raphaella und vier Jahre älter als das Nesthäkchen Philippa, von allen nur Pippa genannt. Manchmal auch »Pippa die Schreckliche«!
»Wenn nicht bald etwas geschieht, dann drehen wir hier noch alle völlig durch!« stimmte Raphaella den beiden zu. »Wir müssen uns unbedingt etwas einfallen lassen. Es muß doch möglich sein, einen passenden Mann für Mutter zu finden. Sie sieht doch für ihr Alter noch ganz passabel aus! Und Stil hat sie auch.«
»Und sportlich ist sie, mag Theater, reitet und liest gerne…«, führte Isabelle die Liste fort. »Sie hat so viele Interessen. Warum ist sie nur immer noch alleine? Sie hat viel zuviel Zeit für uns!«
»Sie hat Papa so sehr geliebt, daß sie ihn einfach nicht vergessen kann«, sagte Pippa mit heller Stimme und blinzelte an die hohe gewölbte Decke. »Ich finde das romantisch. Jemanden so lange zu lieben…«
»Ich kann mich an Papa gar nicht mehr richtig erinnern, dabei habe ich ihn doch am längsten von uns dreien erlebt. Ich weiß nur noch, daß er mit mir immer Fußball gespielt hat. Mit einem roten Ball«, erinnerte Isabelle sich nachdenklich.
»Und geritten ist er gerne.«
»Ja, leider!« sagte Pippa. Sie hatte ihren Vater nie kennenlernen dürfen. Er war ein paar Wochen vor ihrer Geburt bei einem schrecklichen Reitunfall ums Leben gekommen. »Mama ist keine Frau, die ohne einen Mann leben sollte! Keine Frau sollte ohne einen Mann leben müssen.«
»Du Küken weißt doch gar nicht, wovon du redest«, schmunzelte Raphaella und warf ihre langen schwarzen, wie Rabenschwingen glänzenden Haare in den Nacken zurück. Sie war eine bildhübsche junge Frau, der die Männer in Scharen hinterher liefen. Im Gegensatz zu Philippa hatte sie schon so ihre Erfahrungen mit Männern gemacht.
»Aber du!«
»Mehr als du auf jeden Fall!«
»Kinder, hört auf zu streiten! Es geht hier schließlich um Mutter, nicht um euch. Also strengt euch gefälligst mal an!« schimpfte Isabelle. »Wir müssen uns wirklich etwas einfallen lassen. Los, ich will was hören!«
*
Während die Mädchen in Raphaellas Mädchenzimmer eifrig beratschlagten, wie sie ihre Mutter am besten unter die Haube bringen konnten, schlenderte diese unbefangen durch den üppig blühenden Schloßpark. Sie hatte keine Ahnung, was ihre Töchter oben im Schloß derer von Lindenbaum zusammenbrauten, und das war vielleicht auch besser so. Eine derartige Einmischung in ihre Privatsphäre hätte sie sich auch energisch verboten. Eigentlich war sie ganz glücklich mit ihrem derzeitigen Zustand.
Philippa hatte recht gehabt mit ihren Worten, als sie sagte, daß Evelyn ihren Mann so sehr geliebt hatte, daß sie lange Zeit an keinen anderen Mann denken mochte. Doch nun waren schon so viele einsame Jahre vergangen, und Evelyn war immer noch eine sehr attraktive Frau. Sie hatte genügend Verehrer in ihrer Gesellschaftsschicht, könnte wahrlich unter ihnen wählen. Aber es war einfach nicht der richtige Mann für sie dabei. Wobei sie sich zugegebenermaßen auch nicht allzu sehr bemüht hatte, nach einem Mann Ausschau zu halten oder denen, die sich anboten, eine ernsthafte Chance zu geben.
An einer besonders schönen, zartgelben Rose blieb Evelyn stehen und bückte sich. Diese hellgelbe Blume hieß wie ihre älteste Tochter, Isabelle. Sie nahm den schlanken Stiel in die Hand und bog eine der gefüllten Blüten zu sich. Tief sog sie den schweren Duft ein. Sie erinnerte sich noch an den Tag, an dem sie diesen schönen Rosenstock von ihrem Mann geschenkt bekommen hatte. So lange war dieses nun schon her…
»Ist unsere Isabelle nicht wunderschön?« riß eine tiefe Stimme sie aus ihren Gedanken. Erschrocken drehte sie sich um und blickte in die lächelnden Augen ihres Gärtners Wolfgang Behrens.
Wie lange stand er da wohl schon und beobachtete sie? Eine zarte Röte bedeckte plötzlich Evelyns Wangen. Eilig stand sie auf und reichte ihm die Hand.
»Hallo, Frau Baronin, ich gebe Ihnen meine Hand wohl besser nicht«, entgegnete er jedoch lächelnd und zeigte ihr seine Hände, die wirklich vor Erde und Lehm starrten. »Ich habe den Kräutergarten ein wenig in Ordnung gebracht.«
Baronin Evelyn von Lindenbaum lächelte ihren Gärtner an. Sie kannte ihn schon so lange, beinahe sechzehn Jahre. Ebenso lange kannte sie auch seinen Sohn Sebastian, der gemeinsam mit ihren Mädchen auf dem Schloß aufgewachsen war. Er war jetzt Mitte zwanzig, war einige Jahre im Ausland gewesen und hatte dort Garten- und Landschaftsbau studiert. Nun war er auf das Schloß zurückgekehrt und büffelte sehr hart für sein Abschlußexamen, das in wenigen Wochen stattfinden würde.
»Ja, sie ist wirklich schön, ich liebe sie«, antwortete Evelyn schließlich nach einer Minute des Schweigens und zeigte auf die Rose. »Ich kann mich einfach nicht dazu durchringen, ein paar davon abzuschneiden und mit ins Haus zu nehmen. Am Stock gefallen sie mir einfach viel besser.«
Wolfgang Behrens nickte zustimmend. »Ja. Das erinnert mich immer an ein Gedicht von Goethe. Der hat das wie Sterne leuchtende und wie Äuglein schöne Blümchen auch nicht gebrochen, sondern in seinen Garten gepflanzt, damit es für immer zweigt und blüht.«
Evelyn schwieg. Sie kannte das Gedicht »Gefunden« von Goethe sehr gut, es war eines ihrer Lieblingsgedichte. Sie freute sich, daß es auch ihrem Gärtner gefiel, denn sie traf selten einen Menschen, der Gedichte mochte und dann auch noch dieses. Ihre Töchter zum Beispiel konnte man meilenweit damit verjagen. Doch sie kannte auch noch ein anderes Gedicht von Johann Peter Hebel über eine schöne Rose, welches sie stets ein wenig melancholisch stimmte, denn es handelte vom Tod eines jungen Mädchens. Unwillkürlich seufzte sie auf.
»Sorgen?« fragte Wolfgang und blickte sie mit seinen warmen braunen Augen mitfühlend an.
Sie hätte am liebsten geantwortet: Ja, habe ich, sogar eine ganze Menge davon. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Wie