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Tödliches Dorfleben 2: Das ganz normale Vereinsleben
Tödliches Dorfleben 2: Das ganz normale Vereinsleben
Tödliches Dorfleben 2: Das ganz normale Vereinsleben
eBook262 Seiten3 Stunden

Tödliches Dorfleben 2: Das ganz normale Vereinsleben

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Über dieses E-Book

Eigentlich ist alles, also das sogenannte Dorfleben, ganz normal oder doch nicht mehr so ganz? Ein Puff und dessen Besitzer, ein Schulfreund von Elsbeth Weckerles Sohn Lausi, sorgen plötzlich für so einiges an dörflichem Klatsch und Tratsch. Als dann auch noch ein Schützenverein gründet wird und es plötzlich wieder so einiges an Toten in und um Gettlingen herum gibt, stecken die beiden Weckerles und ihr alter Freund Kommissar Köberle erneut mitten im kriminellen und mörderischen Geschehen.
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum25. Sept. 2019
ISBN9783750207240
Tödliches Dorfleben 2: Das ganz normale Vereinsleben

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    Buchvorschau

    Tödliches Dorfleben 2 - Elsbeth Weckerle

    Tödliches Dorfleben 2

    Tödliches Dorfleben 2

    Titel Seite

    Dorfleben

    Unser neueres Dasein

    Neues und Altes im Dorf

    Der erste Mord und eine Einladung

    Ellis „Liebe" zu Vereinen

    Einweihung der Schießanlage

    Erste Schießübungen

    Alltag

    Ein Waffengeschäft

    Eine erste Waffe

    Neues aus dem Dorfklatsch

    Eine Tote am Fluß

    Unser Onkel kommt vorbei

    Ellis Einkaufstour und ???

    Der „Einkauf" von Hans und Lausi

    Das ganz normale Leben

    Geschichten von der Schießbahn

    Das Schießen oder wie es nicht sein soll!!

    Neue „Geschäfte"

    Echte Freude beim Schießen!

    Die Freude wird größer, man faßt es nicht!

    Was war passiert?

    Ein Spaziergang mit Erlebnischarakter

    Eine weitere Tote

    Neues, nicht nur zu der zweiten Toten

    Sicherheit auf dem Schießstand

    Ellis Gedanken zum Thema Handwerker

    Noch eine Frauenleiche und ein Brand

    Ellis Informationsdefizite

    Unser Supermarkt, was ist da los?

    Neues oder doch nicht?

    Es hat sich etwas getan

    Und noch ein Todesfall

    Was ist los rund um Gettlingen?

    Ellis Erleuchtung

    Mal tatsächlich ein Gespräch?

    Weitere Neuigkeiten

    Der richtige Hinweis, oder?

    Unfall oder Nichtunfall?

    Ein weiterer Supermarktbesuch

    Alltag die Zweite

    Was ist los im Supermarkt?

    Gute Freunde?

    Eine lange Nacht

    Abwarten

    Es ist etwas passiert!

    So soll es weitergehen

    Dorftratsch

    Vieles scheint geklärt

    Klärt sich doch noch so alles?

    Rezepte

    Weitere Krimis von Elsbeth Weckerle

    Elsbeth Weckerle

    Tödliches Dorfleben 2

    und

    das ganz normale Vereinsleben

    *

    Ein Schwabenkrimi

    Impressum

    Copyright: © 2019 Elsbeth Weckerle

    Druck und Verlag: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de

    Die Personen, Namen, Orte und Handlungen dieses Buches sind frei erfunden. Jede Ähnlichkeit mit lebenden Personen oder tatsächlichen Ereignissen wäre rein zufällig und ist nicht gewollt oder beabsichtigt.

    Dorfleben

    Gute fünf Jahre sind vergangen, seit ich etwas zu unserem derzeitigen Wohnort Gettlingen aufschreiben mußte, da damals doch so einiges an viel zu viel Mörderischem in unserem Dorf geschehen war. Eigentlich sollte ich mehr als nur dankbar sein, daß sich bisher, gerade das Mörderische, aus unserer Umgebung, also diesem Dorf, das immer noch, abgesehen von einigen größeren Industrieanlagen auf der anderen Flußseite, großenteils ein Wein- und Gemüsebauernort ist, ziemlich außen vor gehalten hat und alles anscheinend, wenigstens oberflächlich gesehen, so beinahe einen normalen, täglichen Gang geht und ging.

    Nur leider haben sich in der letzten Zeit gerade die Weinbauern und Bauern nun doch ebenfalls etwas außen vor gehalten und deshalb hat sich doch mehreres dahingehend auch in unserem Ort gravierend, aber nicht zum Positiven hin, geändert. Sowohl der Bauernstand wie auch die Wengerdr (Weingärtner oder Winzer) haben sich hier rundum drastisch dezimiert, nicht aber die Weinberge im Gegensatz zu den Acker- und Grünflächen.

    Man hat viele der einzelnen, kleineren Weinberge und auch die vielen sonstigen, recht unterschiedlichen großen Flächen teilweise zusammengelegt und diese werden jetzt immer häufiger von einigen wenigen, auch ortsfremden Großbetrieben bewirtschaftet. Passende Erben fehlen leider immer häufiger, vor allem solche, die die bäuerlichen Betriebe übernehmen wollen oder können.

    Die Gemeinde oder auch die Stadtverwaltung hat daraus schnell gelernt und noch schneller reagiert und so hat man einfach, wie in ach so vielen Gegenden, trotz Widerstand der Bevölkerung, die bisherigen Flächennutzungspläne einfach geändert. Man konnte also auf viele der verbleibenden kleinen Ackerflächen, bei denen sich eine weitere Bearbeitung oder Zusammenlegung angeblich nicht lohnt, lukrative oder so in der Hinsicht lobbyintensive Industrie ansiedeln und nun zudem neue Wohngebiete an die meistbietenden Investoren verscherbeln.

    Viele der Einzelhandelsgeschäfte in unserem Ort haben zugemacht und die freien Ladenflächen sind mit Bars, Kneipchen und sogenannten Cafés, Imbißbuden, Spielebars oder Wettgeschäften belegt, bei denen im Eingangsbereich, wie beim Vorbeigehen gut zu erkennen ist, überall eben die drei Spielautomaten stehen, für die man keine Genehmigung braucht. Kaffee oder etwas anderes als Bier aus der Flasche und Schnaps bekommt man dort natürlich nicht. Dafür herrscht in diesen Räumlichkeiten bereits am frühen Morgen reger Andrang, meist oder nur von Männern aller Altersstufen und Nationalitäten, wobei ich mich stets, eben beim nicht vermeidbaren Vorbeigehen zum Einkaufen in unserem ersten und „alten" Supermarkt frage, ob denn von diesen, keineswegs gebrechlich aussehenden Mannsbildern keiner arbeiten muß, oder ob eben, wie heute so häufig, nicht nur bei der nicht deutschen Bevölkerung, die Frau auch noch das Geld verdienen muß, damit es dem Macho gut geht.

    Irgendwie habe ich den Eindruck, daß wir durch zu viel, nicht nur politisch falsch verstandenes Multikulti, zurück und zwar nicht nur zum Mittelalter, sondern zur Steinzeit befördert werden und zudem irgendeine ausländische, vielleicht sogar heute auch inländische Mafia nun auch in unserem Ort, wenigstens derzeit, sicherlich noch weiterhin, im nebeligen Untergrund, herrscht!

    Ich selbst sehe mich in meinen zwar seltenen, aber doch wiederkehrenden Alpträumen irgendwann auf einem Scheiterhaufen angebunden stehen und die Flammen prasseln rings um mich herum, weil ich es gewagt habe, sogar in meinem hohen Alter, ohne Kopftuch, ohne Gesichtsschleier und Wallemantel, also tatsächlich nicht im Ganzkörperkondom, durch unser Dorf zu gehen und sogar zu Sommerzeiten eine kurze Hose und eine kurzärmelige Bluse dabei getragen habe.

    Erschreckend für mich ist es, mitansehen zu müssen, daß es bei uns im Ort tatsächlich doch immer mehr Frauen und sogar ganz junge Mädchen in diesem schwarzen Ganzkörperkondom gibt und dazu eben die typisch muslimischen Macho-Männer, mit entsprechendem schwarzen Wallebart, oft sogar hochgeschlossen bekleidet oder aber doch zu Sommerzeiten auch in kurzer, modischer Hose mit entsprechendem muskeldarstellenden, engen kurzärmeligen Oberteil angetan und deutlich sichtbar all überall bemalt!

    Sind wir hier im Schwabenland jetzt auch auf dem Weg in den alten, von Mullahs beherrschten, tiefsten, dunklen, also nur von machtgeilen Männern beherrschten, muslimischen Orient, wo immer noch und weiterhin das etwas abgewandelte, alte Stichwort gilt:

    „Frauen drei Schritte hinter dem Mann und natürlich müssen die Frauen an den Herd und zu den Kindern, die sie auch jedes Jahr zu bekommen haben!"

    Nein, ich bin nicht fremdenfeindlich, aber wozu haben wir dann etwa 100 Jahre Emanzipation, wenn niemand etwas sagen darf, wenn zwei total vollverschleierte Frauen samt vielen Kindern, drei Schritte hinter einem dieser bärtigen, kurze Hosen und T-Shirts tragenden, muskelbepackten und bemalten Macho herdackeln, die jedem Blondinchen auf den Hintern oder sonstwohin starren, aber ihre eigene Frauen (ja, es sind häufiger als man denkt-mehr als nur eine), wie Sklavinnen zu Hause halten. Dafür habe ich absolut kein Verständnis.

    Als einheimische, eben vielleicht auch etwas emanzipierte und weltaufgeschlossene Frau, die dann plötzlich durch die enorme Einwanderung und Übernahme ganzer Einrichtungen im Ort durch nicht sehr integrationswillige und nicht ganz ungefährliche Zuwanderer schon allein visuell beeinträchtigt und bedrängt wird, fühlt man sich doch irgendwie nicht nur etwas frustriert und fragt sich, wie das alles von unseren Politikern aus falsch verstandener, sogenannter Liberalität oder Offenheit gehandhabt wird. Vielleicht wird es das gar nicht und man kümmert sich da „oben" gar nicht mehr um die Bedürfnisse der einheimischen Bevölkerung, die doch meist auch das steuerzahlende Volk darstellt oder geht es nur noch eben um deren Geld?

    Ich habe zwischenzeitlich den Eindruck, es geht bei uns heute, wie früher in weit entfernten, auch angeblich ach so korrupten Ländern, tatsächlich nur um viel Geld, das von irgendwoher selbst in die tiefste Provinz fließt, damit wir unsere Kultur und unser eigenes Dasein freiwillig aufgeben und eben nicht, wie zu früheren Zeiten, in einem Krieg überrannt und somit zu Untertanen gemacht werden. Werden wir einfach von unseren Politikern für Geld verkauft und dafür einfach eben übernommen, also auch versklavt?

    Unser neueres Dasein

    Doch nun ganz direkt zu unserem immer noch einheimischen Dasein. Abgesehen von einem, der ganz großen, ach so sauberen Industriebetriebe unseres Landes, dessen Gebäude sich seit vielen, vielen Jahren durch unsere Gegend am Fluß entlang hinziehen, einigen kleineren Firmen, neuen größeren Betrieben und natürlich einigen Kleinhandwerkern haben wir allein schon dadurch natürlich ebenfalls neue Mitbewohner bekommen, da es hier jetzt doch einiges an Arbeitsplätzen gibt und sogar die Schaffung von Wohnraum eigentlich noch möglich wäre, ohne viel an Landschaft zu zerstören. Wobei leider unsere nahegelegene Reichsstadt gerade die Zerstörung der Landschaft zwischenzeitlich aufs trefflichste beherrscht, denn da regieren eben „Geld" und viele Konglomerate vor allem anderen! Die Menschen, die Umwelt, also die Luft, das Wasser, die Landwirtschaft oder gar die alten Gemäuer sind den Oberen da völlig egal, Hauptsache die Kasse stimmt. Natürlich ist damit nicht die der Stadt gemeint, sondern meist die eigene Kasse dieser heimischen Politiker irgendwo im Nirgendwo.

    Noch haben wir hier im Ort, also in unserem Gettlingen, außer sogar einigen Ärzten, einer Apotheke, zwei einheimische Gaststätten, eine mit Zimmervermietung, einen einheimischen Bäcker, einen Friseur, einen Obst- und Gemüseladen, einen sogenannten Zeitungs- und Schreibwarenladen, der gleichzeitig, wie so fast überall, auch die Post beinhaltet und einen größeren Supermarkt, der sogar von einem Einheimischen geführt wird und natürlich stehen am Ortsrand weiterhin die Billig-Supermärkte, und zwar nicht nur die der beiden bekanntesten Namen. Das strittige Einkaufszentrum bei uns um die Ecke wurde stillgelegt und in Wohnraum umgewandelt.

    Zudem gibt es bei uns im Ort wenigstens noch so einiges an beinahe Einheimischem, wobei in unserem normalen Supermarkt sogar seit einiger Zeit ein einheimischer Metzger und ein weiterer Bäcker eine Theke, also einen Verkaufsstand betreiben.

    Von unserem Supermarktbesitzer, einem tatsächlich Einheimischen, wir kaufen da regelmäßig ein, weiß man, daß er schon mehrere ältere und auch neuere Häuser hier im Ort erstanden hat, als die Besitzer entweder verstorben oder weggezogen sind. Er hatte dann stets schnell wieder vermieten oder weiterverkaufen können, denn wie erwähnt, unser Ort ist zwischenzeitlich wieder recht beliebt, da rundum eben doch immer mehr an Arbeit vorhanden ist, neue hinzukam, hinzukommt und wir zudem mit Bus und Bahn derzeit noch nach vielen Seiten hin recht gut angebunden sind. Die Auswirkungen bis hin zum nicht mehr Funktionieren wegen S 21 sind jedoch bereits zu spüren. Demzufolge kommt vieles an dem öffentlichen, ehemals sehr gut funktionierenden Verkehr nur noch verspätet oder gar nicht an!

    Unser familiäres Dasein hier im Ort hatte sich ja leider im letzten Jahr einschneidend geändert, als nämlich mein Ehemann und der Vater meines Sohnes plötzlich ausgezogen ist um, wie bei älteren, jetzt nochmals pubertierenden Männern so häufig zu bemerken ist, nun endlich ein völlig freies und ungebundenes Dasein genießen zu können und vor allem zu wollen, natürlich mit vielerlei Weiblichkeiten und ohne jede Rücksicht auf uns, seine kleine Familie, die eigentlich stets, also weit über vierzig Jahre, auf ihn Rücksicht genommen hatte.

    Uns bedeutet immer noch wir beide und das sind mein Sohn Ladislaus, genannt Lausi, von Beruf Rechtsverdreher und ich, Elsbeth Weckerle, genannt Elli. Ich bin jetzt von Beruf Pensionärin, weil ehemalige Lehrerin einer angeblich heute kaum mehr gebrauchten Spezies derer von Sonder- oder Förderschulen, die heute anscheinend ZBBS genannt werden, falls sie überhaupt noch existieren. Zu „uns" zählen aber auch die vierbeinigen Mitbewohner, die Wecki ins Haus geholt hat und sich dann kaum mehr um sie kümmerte, nämlich die beiden ausgesetzten Katzen Pummelchen und Kekschen.

    Geändert hat sich auch so einiges an Menschlichem bei meinem Sohn und mir hier im Ort. Wir haben zwischenzeitlich endlich zu einigen echten Einheimischen, ob nun deutschstämmig oder zu den ersten Zugewanderten gehörend, weil vor vielen Jahren arbeitsmäßig gebrauchten Miteinwohnern, echten freundschaftlichen Kontakt bekommen, da nun Wecki jetzt einem ganz normalen, zwischenmenschlichen Kontakt nicht mehr mit seinen, woher auch immer stammenden, völlig abartigen, standesdünkelhaften Vorstellungen im Wege steht. Er selbst stammt natürlich auch nicht aus den angeblich „besseren" Stadtteilen seines Heimatortes, im Gegenteil!

    Neues und Altes im Dorf

    Zu unserem Supermarktbesitzer ist vor allem zu bemerken, daß Lausi ihn, den Waldemar, schon seit Kindertagen kennt und bereits seit eben diesen Kindertagen nennt man ihn meist nur Waldi. Weshalb sich dies nun aber heute als so „passend" erweist, finden wir erst sehr viel später heraus.

    Beide Jungs haben immer mal wieder zusammen auf dem nahen Spielplatz gespielt, sich aber zu Schul- und Studienzeiten kurzfristig aus den Augen verloren. Erst als dann, wegen des frühen Todes des Vaters von Waldemar, dieser ganz schnell das elterliche Geschäft übernahm oder übernehmen mußte und wir eben irgendwann bei einem Einkauf ihm über den Weg liefen, erfuhren wir dabei, daß er sogar verheiratet ist, nicht mehr hier im Ort, sondern etwas außer- und oberhalb von Gettlingen gebaut hat und er und seine Frau nun dort wohnen.

    Man sieht ihn eigentlich nur ganz selten direkt im eigentlichen Geschäft, denn er arbeitet ansonsten meist nebenan im Büro. Er hat einen sehr netten Geschäftsführer, den Herrn Maier und der und seine übrigen Angestellten passen anscheinend ganz gut zusammen, was wir ja ebenfalls beim Einkauf hier immer wieder feststellen und schätzen. Auch deshalb kaufen wir so gerne bei ihm, also nun in seinem Supermarkt ein. Zudem hat er ein sehr großes, breitgefächertes Sortiment und wenn etwas fehlt, ist man schnell bereit, es noch schneller zu besorgen.

    Also alles in allem scheint hier noch beinahe die heile Welt zu existieren. Nur leider dann doch nicht so ganz. Aber ansonsten wäre es auch zu schön, denn nichts hält bekanntermaßen ewig.

    Im Dorf ging und geht derzeit oder seit eben etwas längerer Zeit der Dorfklatsch hin und her und dies leider sehr häufig zu Lasten von Waldemars Ehefrau, die jedoch nicht einmal im Supermarkt mitarbeitet. An ihr, einer Italienerin, namens Letitia, läßt man meist kein gutes Härchen. Was man ihr so alles nachsagt ist kaum druckreif, jedoch ist ihr eigenes Verhalten auch nicht immer sehr freundlich, sondern meist recht hochnäsig und überheblich. Ihr Aussehen ist, wie es scheint, gut „nachgearbeitet", ebenso ihre Figur. Ihre Kleidung entspricht sicherlich meist nicht den klösterlichen, also unseren dörflichen Vorgaben, sondern bringt nicht nur die natürlichen, sondern vor allem auch die überarbeiteten Kurven an ihrem Körper mehr als gut zur Geltung. Die Blicke der Männerwelt rundum sprechen für sich, ich will nicht sagen, denen fallen nicht allein die Augen aus dem Gesicht, sondern auch das Wasser tropft nur so aus den Mündern bei Letitias Anblick. Was da sonst an manchen männlichen Körpern noch passiert, darüber sollte man besser schweigen.

    Den örtlichen Polizeiposten hätte ich beinahe vergessen zu erwähnen. Auch der ist zwischenzeitlich aus einem der älteren Häuser ausgezogen und befindet sich nun in einer kleinen Betonbaracke neben einem Kiosk, dessen Hauptverkaufsschlager flüssiger Natur in kleinen Fläschchen ist - passend oder? Man muß bei uns, wie so überall, auch bei der Polizei sparen, obwohl das Sparen angeblich sowieso zu den Schwaben gehören soll! Nur hier, also an der Polizei ganz allgemein, spart man bekanntermaßen auch bundesweit an der absolut falschen Stelle!

    Ehemals hatten wir drei „Dorfsheriffs", die man eigentlich gut kannte und die man auch mal beim durch die Gegend laufen traf und die gerne, bei allem und jedem, auch jedem halfen. Seit einiger Zeit sind die zwei, die ich etwas besser kannte, im Ruhestand und wie so häufig bei uns zu bemerken, sind sie weggezogen, nämlich beide zu ihren erwachsenen Kindern.

    Zurück blieb der eine ältere, unverheiratete Mann und dazu kam ein etwas jüngerer Mann, den ich als nicht sehr freundlich empfand, als ich neulich in die Wache ging, um mich über ein Auto zu beschweren, das seit Tagen direkt neben unserer Garage im Halteverbot stand und uns beim Hinein- und Herausfahren extrem behinderte. Schon allein mein Erscheinen in der kleinen Wache schien dem Typen nicht zu passen und wenn nicht der ältere Kollege aus dem Hinterzimmer dazugekommen wäre, wäre ich wohl, etwas unfein, sehr laut geworden. Alles ändert sich eben und auch bei der Polizei ist nicht mehr alles Gold was glänzt, aber das wissen wir ja aus erster Hand!

    Wie gesagt, vieles hat sich geändert und das Neueste kam dann ganz direkt über den Dorfklatsch an mich dran, als ich doch mal wieder gerade die berühmte Schwäbische Kehrwoche tätigte oder es wenigstens so aussehen ließ. Da wurde ich nämlich von einer vorbeigehenden älteren, mir unbekannten Dame angesprochen. Sie blieb einfach vor mir stehen und fragte ganz direkt, ob ich denn schon wüßte, daß wir nun statt der Gaststätte Schwanen, also der mit den vielen Zimmern, einen gutgehenden Puff bekommen hätten. Man würde munkeln, daß dabei der Waldemar vom Supermarkt seine Hände im Spiel habe, denn das Haus gehöre doch dem. Komisch sei nur, daß dort ein Russe das Sagen habe.

    Wie an den Kennzeichen der Autos zu sehen sei, schienen die Kunden nun von überall her zu kommen. Nur die einheimischen Mannsbilder würden natürlich die absolute Dunkelheit für ihren Besuch zu Fuß dort vorziehen. Manche Männer hätten also doch so etwas wie Hemmungen, wenn eben jemand sie beim Besuch dort erkennen würde. Allerdings hätte man auch bereits in der Nachbarschaft versucht, gegen diese neue „Einrichtung" vorzugehen, leider bisher ohne Erfolg.

    Ich bin nun doch ziemlich geschockt, nicht wegen eines Puffs, sondern mir wird wieder bewußt, daß ich mich die letzten Monate, besser Jahre etwas mehr mit unserem Ort und dem Dorfklatsch hätte auseinandersetzen müssen, aber derartiges liegt mir eigentlich doch nicht so sehr und zudem habe ich mit Haus, Garten, Katzen, Halbexmann, Sohn und allem was da dazugehört, genug zu tun und meinen leider recht vielen Hobbies möchte ich auch noch etwas Zeit widmen können. Selbst nach dem kurzen Gespräch oder dieser Info komme ich zuerst einmal nicht dazu, mir darüber groß Gedanken zu machen.

    Der erste Mord und eine Einladung

    Dann kommen aber, wenige Tage später, an einem Mittwoch im September, drei Ereignisse zusammen, die mich doch nicht nur einmal wieder etwas zu neugierig werden lassen. Zuerst lese ich, ganz früh an diesem einschneidenden Tag, in meiner ach so geliebten, einheimischen Reichsstadtzeitung, daß es in unserem Dorf einen Mord gegeben habe und man im Milieu, in

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