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Tatort Bhutan: Berge, Mörder und Senioren
Tatort Bhutan: Berge, Mörder und Senioren
Tatort Bhutan: Berge, Mörder und Senioren
eBook210 Seiten2 Stunden

Tatort Bhutan: Berge, Mörder und Senioren

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Über dieses E-Book

Bhutan, das kleine Königreich im Himalaya ist noch nicht lange für Touristen offen und steht daher ganz oben auf der Wunschliste von Elli und ihrem Sohn Lausi. Verbunden mit einem kurzen Abstecher in die bekanntesten Teeregionen Nordindiens soll es eine lehrreiche Studienreise für das schwäbische Mutter-Sohn Gespann werden. Leider scheint aber die gebirgige Höhe zu anstrengend für einige der älteren Mitreisenden und nicht nur einer von Ihnen stirbt an vermeintlichen Höhenbeschwerden. Als dann auch noch der Reiseleiter tödlich verunglückt, wird Elli schnell klar, dass hier nicht alleine kranke Herzen die Todesursache sein können. Mit Hilfe ihres langjährigen Freundes Kommissar Köberle wird der Mörder schließlich überführt.
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum2. Juni 2016
ISBN9783741816550
Tatort Bhutan: Berge, Mörder und Senioren

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    Buchvorschau

    Tatort Bhutan - Elsbeth Weckerle

    Elsbeth Weckerle

    *

    Tatort Bhutan

    oder

    Berge, Mörder und Senioren

    *

    Aus der Reihe

    Elsbeths Schwaben-Urlaubs-Krimis

    Impressum

    Tatort Bhutan

    Berge, Mörder und Senioren

    Copyright: © 2016 Elsbeth Weckerle

    published by: epubli GmbH, Berlin

    www.epubli.de

    Die Personen und Handlungen dieses Buches sind frei erfunden. Jede Ähnlichkeit mit lebenden Personen oder tatsächlichen Ereignissen wäre rein zufällig und ist nicht gewollt oder beabsichtigt.

    Die Orte, Klöster, Hotels und Sehenswürdigkeiten in Nordindien und Bhutan existieren tatsächlich, wurden jedoch für die Erzählung dieser Geschichte teilweise etwas modifiziert.

    Inhaltsverzeichnis

    Das Ende vom Anfang

    Urlaub oder nicht?

    Der Beginn

    Von Delhi nach Darjeeling

    Wichtige Erfahrungen

    Was ist los mit Graui-Claudia?

    Graui, immer noch?

    Kloster über Kloster oder Klöster über Klöster?

    Kloster und Tee

    Indien ade, wir kommen nach Bhutan

    Auf nach Thimphu

    Es passiert doch noch mehr!

    Das Kranich-Klosterfest und einiges mehr

    Über Thimphu nach Paro

    Es hört nicht auf

    Das Haa-Tal

    Rückreise, auch passend!

    Das kriminalistische Ende

    Danksagung

    Weitere eBooks von Elsbeth Weckerle

    Das Ende vom Anfang

    „Hallo Elli, ich bin‘s Hans. Wollte mich nur schnell melden und mich mal wieder einladen, denn du hattest leider recht, es war Mord! Nachweisen konnten wir den wenigstens bei drei Personen und vor allem natürlich bei deinem „speziellen Freund. Das Restliche ist weiterhin noch etwas unklar und noch nicht ganz geklärt. Zu allem sollte ich doch so einiges loswerden und dann muß und möchte ich von dir und Lausi ganz ausführlich alles über eure Reise erfahren.

    Hans Köberle, ich bezeichne ihn schon als unseren Kommissar, aus dem nahen „Stutengarten" braucht also mal wieder etwas Schwäbisches und Selbstgekochtes zum Essen und wird uns dann sicher auch einiges über die Ergebnisse seiner Ermittlungen wegen der Vorfälle auf unserer Reise berichten. Diese Vorgehensweise hat sich in den letzten Jahren so bei uns eingebürgert, denn immer öfter gibt es leider um uns herum, also um meinen Sohn Lausi, eigentlich Ladislaus und mich Elsbeth, genannt Elli, viel zu viel an üblen Ereignissen, die man nur als Mord, Morden oder Mörderisches bezeichnen kann.

    Schnell vereinbare ich mit Hans einen Abendessenstermin für den kommenden Freitag, der sich dann auch auf das restliche Wochenende ausdehnen kann.

    Trotz nicht gerade guter oder gar bester Laune, denn ich stecke gefühlsmäßig in einem absoluten „Tief", versuche ich mich doch an unseren, erst vor drei Wochen beendeten Urlaub zu erinnern.

    Das „Tief" ist einmal wieder oder besser weiterhin auf meinen Nochehemann Johann Weckerle, von allen außer mir Wecki genannt, zurückzuführen. Er legt noch immer und leider weiterhin ein total unverständliches und inakzeptables Verhalten seinem Sohn Lausi und mir gegenüber an den Tag. Wir sind kaum einen Tag aus dem Urlaub zurück, als er uns einige Seiten bedrucktes Papier so im Vorbeigehen hinhält, mit der Aussage, daß er nun doch, wegen meines angeblichen Mobbing-Verhaltens ausziehen wird. Er will sein Leben genießen und das kann er mit mir und seinem Sohn nicht. Er teilt uns in diesem, seinem Schreiben mit, daß er sich eine Wohnung gekauft hat, kauft oder kaufen will und zwar auch noch hier, ganz in der Nähe. Geschmackloser geht es doch wirklich nicht!

    Lausi und ich waren als „schlechte" Hilfskräfte in und um unser bisheriges Haus gerade noch akzeptabel gewesen, ich zudem noch zum Erben bei meiner Verwandtschaft, zu mehr aber taugten wir schon lange nicht mehr. Ich war dann plötzlich noch nicht einmal mehr gut genug zum Essenkochen, denn da brauchte er plötzlich ständig, bevor er probierte, Mengen an verschiedenen Zusatzwürzmittel. Selbst zum Waschen und Bügeln war ich nicht mehr zu gebrauchen, denn das konnten andere dann nach vierzig Jahren auch besser. Also ließ ich diese Tätigkeiten für ihn sein und wenn das dann Mobbing ist, weiß ich nicht was dieses Wort bedeutet.

    Seine wohl altersbedingten Beziehungen zu anderen weiblichen Wesen darf ich doch wohl etwas höhnisch kommentieren, wenn dies vor meinen Augen geschieht und dennoch geleugnet wird. Das könnte man zwar als Mobbing ansehen, aber Fremdgehen ist ja wohl eher Mobbing mir gegenüber!

    Ich bin und war für ihn und seine sogenannten Freunde immer nur eine einfache, schwäbische Lehrerin an einer, wie man es so nett bezeichnete, „Dummenschule" gewesen. Ich hatte dafür ja weder studiert noch war ich sonst etwas Wichtiges, hatte auch keinen Titel, egal welchen, wie und woher auch immer! Seine neuen Freundinnen und Freunde haben so etwas und sind erfolgreich, ich nicht! Ich unterstütze lediglich heute meinen Sohn Lausi, da sein Vater dies nicht für nötig hält und auch nie gehalten hat!

    Deshalb stehen nun Lausi, ich und unsere zwei Stubentiger da und wissen nicht, wie wir unter anderem das doch recht große Haus, das Wecki einst aus Prestigegründen unbedingt haben wollte und haben mußte, unterhalten sollen und ob wir dies überhaupt können.

    Um es einmal ganz deutlich zu sagen, wir beide sind gerade ganz schön durch den Wind und vor allem ich bin eigentlich genau zu den Taten angestachelt, die unseren erst gerade beendeten, absolut fantastischen Urlaub zusätzlich mal wieder so mörderisch hochinteressant gemacht hatten.

    Urlaub oder nicht?

    Bereits im vergangenen Jahr hatten wir, mein Sohn und ich, Wecki braucht seit Jahren ausschließlich sportliche oder weibliche „Aktivitäten" im Urlaub, eigentlich vor, Bhutan, eines unserer seit langem bevorzugten Wunschländer, zu besuchen und unserer Reisebürobesitzer Herr Mahr war sogar dabei, selbst eine Reise dorthin zu organisieren und diese selbst zu betreuen. Nur leider kam uns gerade da eine andere, sicher bis dahin absolut einzigartige Reise dazwischen, die Nordostpassage, und die konnten und wollten wir uns nicht entgehen lassen. Denn zum ersten Mal in der Geschichte dieses Schiffahrtsweges sollte ein ganz normales Kreuzfahrtschiff, genau zu derselben Zeit wie die geplante Bhutanreise, diesen bisher fast ständig mit Eis bedeckten Seeweg durchfahren. Wie nicht anders zu erwarten wurde diese Reise nicht nur landschaftlich, sondern auch mörderisch hoch interessant (Tatort Nordostpassage).

    Deshalb stand nun endlich in diesem Jahr Bhutan auf unserer Wunschliste und Herr Mahr suchte schon im Voraus für uns einige Reisen aus dem vielfältigen Angebot heraus. Da nur eine hiervon alle unsere Wünsche erfüllte, fiel uns die Wahl dieses Mal sehr leicht, obwohl Wecki uns ständig mit seiner eigenen, angeblich ach so sportiven, natürlich bereits gebuchten Reiserei, einen Strich durch unsere Wunschtermine zu machen versuchte.

    Eigentlich gibt es schon seit einigen Jahren eine Abmachung zwischen uns, da er ja zwei Katzen bei uns im Haus aufgenommen hatte, daß immer jemand im und zu Hause ist, um sich um die beiden zu kümmern. Nur er hatte, wie immer schon, angeblich alle seine wichtigen Termine seit langem festgemacht und wir konnten und können meist sehen, wo wir bleiben.

    Unsere beiden „Tiger", denn es sind in der Praxis nur unsere, Wecki kümmert sich höchstens mal ein paar Sekunden um sie, brauchen jemand, der sich etwas länger, liebevoll und vor allem nicht nur futtermäßig mit ihnen abgibt. Selbst das mit dem Futterbeschaffen bleibt allein an uns hängen, denn er ist noch nicht einmal in der Lage Futter zu kaufen, da er angeblich nicht weiß, welches das richtige sei. Es ist ja nicht so, daß ausreichend Anschauungsmaterial bereit steht, aber eine Verpackung anschauen und ein vergleichbares Exemplar im Zoogeschäft zu finden, ist für einen studierten Kaufmann eine viel zu einfache Aufgabe.

    Trotzdem sind wir froh, auch wenn sein „Kümmern und Füttern" meist nur so eingeschränkt und selten ist, daß er dies wenigstens zu unseren Urlaubszeiten übernimmt, sofern wir im Vorfeld einen ausreichenden Futtervorrat anlegen.

    Die dann von uns ausgesuchte Reise, die uns zu den Berggöttern und Donnerdrachen (Donnerdrachen deshalb, weil es in Bhutan oft starke Stürme und heftige Winde gibt) führen sollte, konnte auch wegen Lausis Terminen erst sehr spät im Jahr, das heißt, erst Ende Oktober stattfinden. Leider gibt es zu dieser Zeit nur noch sehr wenige der berühmten Klosterfeste in Bhutan, auf die wir natürlich schon gehofft hatten, denn die gehören dort einfach, vor allem bei einer ersten Reise, sicherlich dazu. Jedoch nach dem Lesen von einigem an Literatur wollte ich mich auch mit Land, Leuten und den Klöstern an sich zufrieden geben. Man kann schließlich nicht alles haben und vielleicht kommen wir nochmals in dieses Land, wenn es uns so gut gefällt.

    Die Reise sollte jedoch nicht allein Bhutan beinhalten, sondern auch wegen meiner medizinischen Befürchtungen, ob ich die doch ganz nette Höhe dort auch auf Grund meines Alters gut vertrage, schon im tiefer gelegenen Indien beginnen. Wir wollten deshalb langsam in Nordindien, in Darjeeling anfangen und dann über Sikkim auf dem Landweg nach Bhutan fahren.

    Die Reiseroute sah vor, von Delhi, dem Zwischenstop, weiter nach Bagdogra in Darjeeling zu fliegen, denn einen Direktflug dorthin gibt es nicht. In Bagdogra, in einer Höhe von etwa 130m Höhe, sollte dann die eigentliche Reise beginnen und wir würden mit dem Auto zunächst auf knapp 2000m Höhe fahren und uns erst später noch darüber hinaus hocharbeiten. Auf diese Weise, so meine Hoffnung, werde ich keine Höhenprobleme bekommen.

    Zudem erwartete ich vor allem auch in diesen nordindischen Gebieten, doch einiges zum Buddhismus, Hinduismus und vor allem zu Land, Leuten und Kultur zu erfahren, zumal wir in diesen Gegenden, wie überhaupt in Indien, noch nie zuvor gewesen waren, außer auf mehreren Zwischenstops bei einigen unserer früheren Tauchreisen.

    Der Beginn

    Wie immer, sicherlich bei allen Reisen, macht die mitzunehmende Kleidung zwar keine Probleme, aber ich will weder zu viel noch zu wenig und vor allem nicht das Falsche einpacken. Deshalb versuche ich mich, wenn möglich, immer schon Wochen im Voraus rundherum darüber zu informieren, was so allgemein angesagt ist.

    Wichtig ist natürlich auch immer zu wissen, welche Menge, Art und welches Gewicht des mitzunehmenden Gepäcks angesagt ist, je nachdem welche Reise wir machen wollen. Denn nicht bei jeder Reise ist ein Schalenkoffer das Richtige, denn wenn es um eine Wanderreise geht sind sicher Rucksäcke weitaus geeigneter, wobei bei einer Reise im Auto, mit Gepäck auf dem Dach, dann doch der gutschließende Schalenkoffer, vor allem bei wüstenähnlichen Fahrten, von Vorteil ist.

    Diesmal waren für Delhi, Darjeeling und Sikkim, wie auch für Bhutan, die Aussagen rundherum sehr different. Selbst die mitzunehmende Menge an Gepäck, einschließlich dessen Gewicht stellen sich sogar in den Unterlagen des Reiseveranstalters als ziemlich unklar heraus. Es fängt schon mit der Angabe an, daß man auf dem Rückflug von Paro in Bhutan nach Delhi in Indien, dem Zwischenstop, nur 20 kg pro Person mitnehmen darf, dagegen sind auf dem Hinflug von Frankfurt nach Delhi und von dort zurück 2x25 kg möglich. Bei derartigen stimmigen Aussagen muß dann schon im Voraus gewichts- und kostengünstig gepackt werden.

    Von Herrn Mahr bekomme ich den guten Tip, daß sportliche Kleidung im Zwiebellook das Sicherste ist und gutes bis sehr gutes Schuhwerk ebenfalls empfehlenswert sei. Also packe ich alles, was gut waschbar und bequem ist ein und dies zusammen mit so vielem an Medikamenten wie vielleicht nötig. Jedoch alles sehr gewichtssparend.

    Extra für das Handgepäck kommen bei uns dann noch eben die Fotoausrüstungen und der Laptop, da man angeblich dort, sowohl in Indien wie auch in Bhutan, überall problemlos ins Internet kommen kann. Lausi will schon deshalb, von unterwegs aus, noch einige seiner rechtlichen „Arbeiten" erledigen, falls nötig und soll das, laut diverser Auskünfte, wenigstens rein technisch gesehen, auch tun können.

    Mit zwei Trolleys, zwei Rucksäcken und meiner Bauchtasche bewaffnet, machen wir uns am Morgen unseres Abflugs auf den Weg. Wie fast immer in den letzten Jahren geht es zu Fuß zur nahegelegenen S-Bahn Station und von dort nach Stuttgart. Wegen der genialen, sinnfreien Verplanung und dem Umbau eines bisher absolut reibungslos und für die Fahrgäste hervorragend funktionierenden Bahnhofs müssen wir nun die ewig lange und äußerst beschwerliche Wegstrecke aus dem Rest-Bahnhof heraus zu den neuen Bahngleisen erwandern.

    Laut den „profitierenden Planern", narzißtischen Politikern und nimmersatten Milliardärsfamilien in ihren vierrädrigen Luxuskarossen wird und ist ja bereits, an den nur noch wenigen, der ehemals über 16 funktionierenden Bahnsteigen, des eigentlich bisher absolut praktischen Stuttgarter Bahnhofs, alles viel einfacher, vor allem das Hinkommen zu den Zügen und damit das Einsteigen.

    Nur ist es für diese Erneuerer, welcher Couleur auch immer, natürlich nicht so schlimm, daß es trotz ihrer genialen Erneuerung nun viel komplizierter, viel länger und sehr viel enger auf den dann nur noch wenigen Bahnsteigen des Tiefbahnhofes wird. Aber das hat die große Menge an S21 Befürwortern nie gestört, denn die kennen und kannten weder den ursprünglichen Bahnhof, noch fahren oder fuhren die je mit der Bahn.

    Armer Architekt Paul Bonatz! Was hat man mit seinem hervorragend funktionierenden, wirklich genialen, bisher eigentlich auch denkmalgeschützten Bahnhof nur gemacht, nur damit einige wenige finanziell davon profitieren!

    Bis wir beide schließlich unser Wagenabteil mit den vorreservierten Sitzplätzen am Ende des provisorischen oder doch neuen Bahnsteigs finden, also fast am Nordbahnhof, sind wir außer Atem und mit mehreren, schmerzenden, blauen Flecken versehen.

    Es machte so richtig Spaß, sich zwischen all den entgegenkommenden Pendlern und sonstigen Reisenden, auf diesem schmalen Bahnsteig mit den Gepäckstücken durchzukämpfen, ohne selbst hinunter auf die tieferliegenden Gleise zu fallen oder gestoßen zu werden!

    Dieses Provisorium wird schon bei der bislang behaupteten Bauzeit noch mindestens 10 Jahre andauern. Betrachtet man allerdings die Unfähigkeit von Planern bei Großbaustellen, so dürfen wir ja noch mindestens mit 20 Jahren Provisorium rechnen, bis dann vielleicht einmal der Tiefbahnhof auch nur ansatzweise fertig ist. Lausi meint allerdings, daß wir bald eher das größte Mineralwasserbecken Deutschlands hier haben werden, denn fertig wird dieser sinnfreie und völlig überteuerte Bau nie werden. Vielmehr wird die gewaltige, unterirdische Talsperre irgendwann dem Wasserdruck der vielen Quellen rundherum nicht mehr standhalten und vollaufen.

    Erstaunlicherweise hat unser Zug einmal keinen der ansonsten ach so unvorhergesehenen Aufenthalte auf den üblichen freien Strecken und wir kommen fast pünktlich in Frankfurt an. Dort geht sogar das Einchecken sehr schnell. Nur um dann zu dem Gate der tollsten und besten aller Fluglinien zu gelangen, müssen wir unerwarteter weise auch noch einen weiteren recht langen Gewaltmarsch durch absolut „unbewohnte", menschenleere Gänge und Hallen hinter uns bringen.

    Da in dem angegebenen, weit abgelegenen Gebäude viele, der doch ganz wenigen Sitzplätze belegt sind, nur Automaten, bestückt mit irgendwelchen Flaschen und Päckchen herumstehen, überlege ich es mir doch, ob wir es uns leisten wollen und sollen, in die öffentlich angebotene Business Lounge zu gehen und dafür doch so einiges zu bezahlen. Trotz schwäbischer Sparsamkeit leisten wir es uns, bevor wir stehend oder auf dem Boden sitzend unsere Gesundheit ruinieren müssen, um mit schlechtester Laune unseren Urlaub zu beginnen.

    Auf diese Weise können wir so wenigstens die Zeit bis zum Abflug etwas ruhiger, bequemer und essensmäßig versorgt, wenn dies auch nur minimal, angehen.

    Für diesen Flug hatten wir uns diesmal etwas Besseres geleistet, nämlich die neuangebotene Premium Economy Klasse und Herr Mahr hatte für uns sogar eine Zweierreihe herausgesucht. Passend!

    Nur wie sich schnell herausstellt, dann doch sehr unpassend, aber das konnte er bei der Buchung nicht wissen, war die Belegung der beiden Sitzreihen vor uns. Dort machen sich nämlich mehrere Öschis, man verzeihe mir diese Bezeichnung, aber bei denen zutreffend, aus der Gegend mit demselben, schrecklichen, lauten und sehr gehörschädigenden Dialekt, wie dem meiner Nochschwiegermutter, breit.

    Meine

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