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Heute nicht, Dämon!: Meine packende, wahre Geschichte zwischen Selbstzerstörung, Hoffnung und bedingungsloser Liebe.
Heute nicht, Dämon!: Meine packende, wahre Geschichte zwischen Selbstzerstörung, Hoffnung und bedingungsloser Liebe.
Heute nicht, Dämon!: Meine packende, wahre Geschichte zwischen Selbstzerstörung, Hoffnung und bedingungsloser Liebe.
eBook159 Seiten2 Stunden

Heute nicht, Dämon!: Meine packende, wahre Geschichte zwischen Selbstzerstörung, Hoffnung und bedingungsloser Liebe.

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Über dieses E-Book

Der autobiografsche Roman "Heute nicht, Dämon!" von Marc Bidersek erzählt die Geschichte des namenlosen Protagonisten, der in jungen Jahren gegen seine Alkoholsucht ankämpfte, einen Marathon lief und beruflich erfolgreich wurde. Als er jedoch auf Stella trifft, scheint das Glück perfekt zu sein. Sie verloben sich und planen eine Familie zusammen. Doch dann der Schock: Stella ist schwanger von einem anderen Mann.
Das Leben des Protagonisten gerät erneut aus den Fugen, und er muss sich erneut gegen seine Dämonen stellen. Die Angst vor einem Rückfall in die Alkoholsucht droht ihn zu überwältigen, aber er kämpft weiter gegen seine inneren Dämonen an.
"Heute nicht, Dämon!" ist ein bewegender Roman über Liebe, Verlust und den Kampf gegen die eigenen inneren Dämonen. Marc Bidersek gelingt es, die Gedanken- und Gefühlswelt seines Protagonisten eindringlich darzustellen und die Leser mit auf eine emotionale Achterbahnfahrt zu nehmen. Ein Roman, der zum Nachdenken anregt und zeigt, dass es möglich ist, auch in den dunkelsten Momenten des Lebens wieder ans Licht zu gelangen.
SpracheDeutsch
HerausgeberSanvema
Erscheinungsdatum16. Juni 2023
ISBN9783347908017
Heute nicht, Dämon!: Meine packende, wahre Geschichte zwischen Selbstzerstörung, Hoffnung und bedingungsloser Liebe.
Autor

Marc Bidersek

Als Alleinerziehender Vater eines Sohnes hat Marc Bidersek viele Herausforderungen im Leben meistern müssen und sich irgendwann dazu entschlossen einen Teil dessen zu Papier zu bringen. Nach langen Jahren als Sport- und Fitnesstrainer arbeitet er derzeit im Außendienst eines Unternehmens für Medizintechnik.

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    Buchvorschau

    Heute nicht, Dämon! - Marc Bidersek

    Kapitel 1

    Neuanfang

    Was hatten wir nicht für schöne Zeiten erlebt, damals, als alles anfing und wir uns in der Firma kennenlernten.

    Ich war 43, sie gerade einmal 27. Ich möchte betonen, dass ich eigentlich nicht der Typ bin, der wesentlich jüngeren Frauen hinterherschaut, aber bei Stella entwickelte sich das irgendwie ganz natürlich.

    Im Jahr 2020 hatte ich nach langer Zeit als Freelancer eine Stelle im Außendienst als klinischer Anwendungsspezialist in einer Firma für Medizintechnik angefangen und betreute nun Herzpatienten. Mein eigenes Herz versetzte diese Tätigkeit dann allerdings schnell in Unruhe, denn über meine Arbeit in dem Unternehmen lernte ich Stella kennen, die dort im medizinischen Innendienst die eingehenden Unterlagen prüfte und schon seit einiger Zeit in dem Unternehmen arbeitete. Es dauerte nicht sehr lange, bis wir miteinander in Kontakt kamen. Ja, ich weiß. »Never fuck the Company.« Ich kenne diese Regel. Aber wir waren uns auf Anhieb derart sympathisch, dass wir uns nur einen Tag nach unserem ersten Gespräch bereits auf Facebook Nachrichten schrieben – bis tief in die Nacht hinein ging das so.

    Sie ist von der Biostruktur her der »blaue Typ«. Hier spielt das Großhirn eine tragende Rolle. Bei der Biostruktur, das habe ich in einem medizinischen Fachblatt gelesen, unterscheidet die Forschung drei verschiedene Bereiche im Gehirn: den blauen, den roten und den grünen. Der blaue Typ neigt zu planendem und vorausschauendem Handeln, ist bedächtig und analytisch – eine Eigenschaft, die ich bei Frauen grundsätzlich sehr schätze. Ich konnte damals noch nicht ahnen, dass sich Stellas blauer Typ später einmal zu meinen Ungunsten auswirken könnte.

    Ich bin eher der »grüne Typ«. Bei mir stehen Erfahrungen, Instinkte und Gefühle im Vordergrund. Verantwortlich dafür ist das Stammhirn. Zunächst fand ich Stella nur hinreißend und konnte es kaum erwarten, bis wir uns endlich außerhalb der Arbeit privat treffen würden.

    Dann war es endlich soweit. Wir verabredeten uns an einem neutralen Ort, ungefähr gleich weit von unseren Wohnorten entfernt. Da unser Date im Oktober 2020 stattfand und mitten in die Corona-Zeit fiel, begrüßten wir uns auf einem Parkplatz im nordrhein-westfälischen Dormagen erst einmal vorschriftsmäßig mit Maske. Beinahe symbolisch ließen wir diese aber sehr schnell fallen und gingen in einem American Diner, im Centro Oberhausen, essen. Wir mussten uns gar nicht erst kennenlernen, wir waren sofort vertraut miteinander. Sie verstand, was ich sagte. Ich verstand, was sie sagte. Es gab keine Kommunikationsschwierigkeiten.

    Ich war fasziniert. Eine intelligente, ausgesprochen attraktive Frau, die sich für mich und mein Leben interessierte! Ich hatte schon gedacht, so etwas gäbe es überhaupt nicht mehr. Und auch Stella schien großen Gefallen an mir zu finden, jedenfalls sah sie mich an, als sei ich ihr ganz persönlicher Sechser im Lotto. Und da war noch etwas anderes. Etwas, das tiefer ging als unser vertrauliches Gespräch. Mir ist es fast ein bisschen peinlich, das zuzugeben, aber wir fühlten uns auch körperlich sofort zueinander hingezogen.

    Wir aßen gar nicht mehr auf, sondern fuhren in den Landschaftspark Duisburg-Nord. Während des romantischen Spaziergangs bei Mondschein wollte ich unbedingt ihre Hand halten, um mich meines Gefühls der Verbundenheit zu vergewissern, fand anfangs jedoch nicht den Mut dazu. Später, als ich sie zu ihrem Wagen zurückgefahren hatte, saßen wir noch eine Zeitlang in meinem Auto. Ich legte behutsam meine Hand auf ihr Knie, und unsere Hände berührten sich zum ersten Mal. Dann küsste sie mich, sehr zart-vorsichtig – und es gab kein Halten mehr.

    Mehr möchte ich hier nicht verraten.

    Wir wurden sofort ein Paar. Es war die berühmte Liebe auf den ersten Blick. Ich hatte schon einmal davon gehört, es aber immer für ein Gerücht gehalten. Oder für Einbildung oder etwas Ähnliches. Aber nun hatte es mich selbst erwischt. Wie ein Donnerschlag. Nach nur drei Wochen machten wir zusammen unseren ersten Urlaub und besuchten ihren Vater in einer Reha-Klinik in Damp an der Ostsee, wo wir ein paar romantische Tage miteinander verbrachten.

    Abgesehen von meiner Verliebtheit hatte Stella noch in einem weiteren sehr wichtigen Punkt in meinem Leben gewonnen: Sie verstand sich ausgesprochen gut mit meinem damals achtjährigen Sohn Ben, den sie nach kurzer Zeit kennenlernte. Er stammt aus einer früheren Beziehung und wächst bei mir auf. Sie ging stets sehr liebevoll mit ihm um, auch er schien sich gut mit ihr zu verstehen und begann sich nach anfänglicher Scheu zu öffnen. Er vertraute ihr und mochte sie von Herzen gern.

    Schnell reifte der Plan, eine Familie zu gründen und für immer zusammen zu bleiben. Zu schnell, finden Sie?

    Wie viel Glück braucht man, um sich für ein gemeinsames Leben zu entscheiden? Es war alles vorhanden: Liebe, ein großartiges Verhältnis zu meinem Sohn, Zärtlichkeit, Leidenschaft, Vertrauen, unbegrenzte Zuneigung.

    Nur ein Traum wollte sich in der nächsten Zeit nicht erfüllen. Wir wünschten uns ein gemeinsames Kind – und zwar so schnell wie möglich. Schon lange hatte sie sich ein Baby gewünscht, und ihre Überzeugung, in mir den passenden Vater und Partner gefunden zu haben, bestärkte mich natürlich noch mehr in meinem Entschluss, mein Leben mit ihr zu teilen. Ich wollte sie heiraten – meine Traumfrau, die Liebe meines Lebens.

    Den Heiratsantrag machte ich ihr an einem romantischen Abend im November 2021 in Maria Laach in der Vulkaneifel. Sie war überglücklich und nahm meinen Antrag ohne Zögern an. Dieser Moment, in dem ich ihr den Ring an den Finger steckte, machte mich zum glücklichsten Mann auf der Welt. Nur leider klappte es nicht. Das mit dem Baby, meine ich. So oft wir es auch versuchten. Anfangs nahmen wir es noch mit Humor. Bald aber schon etwas weniger.

    Schließlich zogen wir auch eine künstliche Befruchtung in Betracht. Wir wünschten uns so sehr ein gemeinsames Kind. Ich konnte es kaum erwarten, wieder Vater zu werden und mit der großartigsten Frau auf der Welt eine Familie zu gründen.

    Ganz gleich, ob es nun ein Junge oder ein Mädchen sein würde. Weder Stella noch ich hatten diesbezüglich irgendeine Priorität. Obwohl ich glaube, dass sie sich insgeheim ein Mädchen wünschte. Auch Ben wünschte sich ein Geschwisterchen, und eine richtige Familie hätte er auch verdient.

    Wir führten ein Leben zwischen unendlicher Liebe, Hoffnung auf gemeinsamen Nachwuchs und Schwangerschaftstests. Von denen einer dann eines Tages nicht funktionierte. Das Ding, also der Test, zeigte weder im positiven noch im negativen Bereich irgendeine Reaktion. Zufälligerweise planten wir an jenem Tag Anfang September einen Ausflug nach Venlo, einer kleinen niederländischen Stadt an der Maas. Stella meinte, sie wolle dort noch schnell einen weiteren Schwangerschaftstest kaufen. Ich hatte nichts dagegen, ganz im Gegenteil, denn schließlich war ich genauso aufgeregt und neugierig wie sie.

    Wir kehrten in einem Restaurant ein, und Stella verschwand auf die Toilette. Ich wartete nervös an unserem Tisch und versuchte, mich mit dem wunderschönen Ausblick auf die Maas etwas abzulenken. In wenigen Minuten würde es sich entscheiden. Vater. Mutter. Ein Kind. Oder auch nicht.

    Als Stella von der Toilette zurückkam, konnte ich zunächst an ihrem Gesichtsausdruck nichts ablesen. Keine Enttäuschung, aber auch keine Freude. Hatte etwa auch dieser Test nicht funktioniert? Sie setzte sich mir gegenüber und sah mich an. Man hätte die Spannung mit einem Messer schneiden können. Ich wartete aufgeregt, dass sie zu sprechen anfing. Was würde sie sagen? »Schatz, wir haben es geschafft und bekommen ein Baby«, oder: »Liebling, leider hat es wieder nicht geklappt.«

    Nach ungefähr dreißig Sekunden des Zögerns und des Schweigens sagte Stella merkwürdig tonlos: »Der Test war positiv. Ich bekomme ein Kind.«

    Ich war fassungslos vor Freude und hätte sie am liebsten auf der Stelle gepackt, in die Arme genommen und gleich hier auf der Terrasse des Restaurants herumgewirbelt. Das schien mir aber doch etwas zu übertrieben. Also nahm ich zärtlich ihre Hand, wie ich es immer tat, streichelte sie und meinte: »Das ist doch wundervoll, darauf haben wir jetzt so lange gewartet. Ich freue mich so sehr, mein Schatz.«

    Was auch stimmte. Eine unaussprechliche Freude erfüllte mich, ich fühlte mich wie berauscht, obwohl ich keinen einzigen Tropfen getrunken hatte. Blitzschnell schossen vor meinem Auge Bilder der Zukunft vorbei. Bilder, in denen wir gemeinsam mit Ben und seiner Schwester oder seinem Bruder als glückliche Familie ein wunderschönes Leben führen würden.

    Alle meine Wünsche schienen hier, an diesem Nachmittag in Venlo, in Erfüllung gegangen zu sein. Ich weinte vor Freude und Glück.

    Dann bemerkte ich, dass Stella merkwürdig still geblieben war und meine Freude nur bedingt zu teilen schien. Wieder streichelte ich ihre Hand und fragte vorsichtig: »Freust du dich denn gar nicht, mein Schatz?«

    Sie sah mir nicht direkt in die Augen, sondern starrte angespannt auf die schneeweiße Tischdecke. »Doch … ja … irgendwie schon«, stammelte sie. »Ich weiß nicht … da wünscht man sich die ganze Zeit so ein Ergebnis – und wenn es dann da ist, haut es einen völlig um. Ich glaube, ich muss mich erst einmal an den Gedanken gewöhnen, Mutter zu werden. Aber doch, natürlich, ich freue mich auch.«

    Ich konnte ihre Reaktion sehr gut nachvollziehen. Schließlich hatten wir es so oft probiert und waren immer wieder enttäuscht worden. Natürlich musste sie diese Erkenntnis erst einmal verdauen. Später würde sie sich genauso freuen wie ich, da war ich mir sicher. Doch wahre Begeisterung wollte an diesem Nachmittag bei ihr nicht mehr aufkommen.

    Während wir zu unserem Wagen zurückgingen und die letzten Sonnenstrahlen des Tages genossen, blieb sie plötzlich stehen und sagte: »Vielleicht sollten wir das Ergebnis meines Frauenarztes abwarten. So ein Test kann doch auch mal ein falsches Ergebnis anzeigen. Wahrscheinlich kann ich mich deswegen noch nicht ganz so sehr freuen. Ich habe ein bisschen Angst, dass sich am Ende doch noch herausstellt, dass der Test gesponnen hat.«

    Auch das konnte ich verstehen. Ja, wir hatten in den vergangenen Monaten so einiges an Ernüchterungen erlebt, was eine mögliche Schwangerschaft anging. Stella hatte Recht, wie so oft. Erst wenn der Arzt die Schwangerschaft bestätigen würde, stand das richtige Ergebnis zu 100 Prozent fest.

    Trotzdem konnte ich nicht aufhören, mich auf unser weiteres Leben zu freuen. Denn irgendwie war ich mir sicher, dass es mit der Schwangerschaft endlich geklappt hatte. Ich vertraute hier völlig meinem Instinkt, der mich in meinem Leben selten im Stich gelassen hatte.

    Tja, und was soll ich sagen? Der Arzt bestätigte das Ergebnis des Tests und gratulierte Stella zu ihrer Schwangerschaft und dem baldigen Muttersein.

    Und wieder blieb sie merkwürdig still, während ich vor lauter Freude am liebsten getanzt und gesungen hätte. Zum Glück fiel mir noch rechtzeitig ein, dass ich beides nicht kann. Ich wollte uns beiden die Peinlichkeit ersparen, und Stella sollte sich nicht fremdschämen müssen.

    Manchmal sind Frauen in ihrer Gefühlswelt eben reichlich undurchschaubar, sagte ich mir und nahm ihre Reaktion hin.

    Wenn ich nachts neben ihr lag, konnte ich mein Glück kaum fassen und malte mir unser künftiges Leben in den schönsten Farben aus. Dieses Kind würde mit all der Liebe aufwachsen, derer ich fähig war, das fühlte ich immer wieder. So war es auch bei Ben gewesen. Auch für dieses Kind würde ich da sein, würde es wickeln, baden, füttern, halten – und von Herzen lieben. Einfach Vater sein.

    Mit solchen Gedanken schlief ich damals ein, drei Nächte lang. Und fühlte mich erfüllt und zufrieden.

    Dann, am vierten Tag – ich war gerade dabei, mir im Geiste auszumalen, wie ich das neue Kinderzimmer einrichten wollte – kam Stella hinzu und meinte, sie hätte etwas sehr Wichtiges mit mir zu besprechen. Ob ich ein paar Minuten Zeit für sie hätte? Natürlich hatte ich die. Nicht nur ein paar Minuten, alle Zeit der Welt, dachte ich.

    Nachdem wir uns hingesetzt

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