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Freakwave: Urlaubs-Kriminal-Geschichte
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eBook168 Seiten2 Stunden

Freakwave: Urlaubs-Kriminal-Geschichte

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Über dieses E-Book

Urlaubs-Kriminalgeschichte, die in Fuerteventura in der "Surferszene" spielt. Obwohl Renate ihren Liebhaber ans Meer verliert, beginnt sie in Fuerteventura ein neues Leben und versucht herauszufinden, ob Didis Tod ein Unfall oder ein Mord war. Eine "Nach-Liebes-Geschichte"
SpracheDeutsch
HerausgeberLenldmaierverlag
Erscheinungsdatum11. März 2015
ISBN9783958491984
Freakwave: Urlaubs-Kriminal-Geschichte

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    Buchvorschau

    Freakwave - Loserth Claudia

    Impressum: Loserth Claudia 

    Tiergartenstr.77 

    6020 Innsbruck

    Copyright: Loserth Claudia 

    Tiergartenstr.77 6020 Innsbruck

    FUERTEVENTURA

    Die Insel, ihre Bewohner und ihre Gäste haben mich zu dieser Geschichte inspiriert. Trotzdem sind die handelnden Personen frei erfunden.

    Inhaltsverzeichnis

    Kapitel 1

    Kapitel 2

    Kapitel 3

    Kapitel 4

    Kapitel 5

    Kapitel 6

    Kapitel 7

    Kapitel 8

    Kapitel 9

    Kapitel 10

    Kapitel 11

    Kapitel 12:

    Kapitel 13

    Kapitel 14

    Kapitel 15

    Kapitel 16

    Kapitel 17

    Kapitel 18

    Kapitel 19

    Kapitel 20

    Kapitel 21

    Kapitel 22

    Kapitel 23

    Kapitel 24

    Kapitel 25

    Kapitel 26 EPILOG

    Kapitel 27 NACHWORT

    Kapitel 1

    Heute früh haben sie mir einfach von Didis Tod erzählt, die Nachbarn. Klar, sie wussten nicht, dass wir uns in den letzten Wochen so nah gekommen waren. Manche würden sagen zu nah, für eine verheiratete Frau. Aber durch ihn hat das Leben für mich wieder neue Farbe bekommen, dabei war es gar nichts sexuelles, zumindest nicht hauptsächlich.

    Und jetzt sitz ich da, auf meiner Blumenterrasse, und alles sieht nur mehr krank aus. Die Kakteen sind mehr stachlig als exotisch, von der Farbe der Bougainvillea wird mir übel und die Hyazinthen sind voller Blattläuse. Ich hab mir selber 2 Lexotanil genehmigt, ich dachte, sonst würd ich den Tag nicht überstehen.

    Ich bin dann zum Strand hinunter, aber ich konnte den Leichnam von Didi nicht einmal mehr sehen. Die Polizei hatte ihn schon mitgenommen. Mir wollte auch niemand Auskunft geben, niemand will über so etwas reden in einem Urlaubsparadies, mein Spanisch ist auch noch viel zu schlecht, um die Einheimischen zu verstehen, wenn sie untereinander reden. Außerdem war ja Didis Sohn hier auf Fuerteventura für seinen Urlaub, der hatte natürlich alles schon in die Hand genommen. Und mit dem wollte ich gar nichts mehr zu tun haben, seit unserem Streit. Ich habe bis jetzt nur erfahren, dass man Didi ganz in der Früh ertrunken am Strand im Surfanzug gefunden hat.

    Jetzt ist alles wieder ins Wanken geraten. Was mach ich denn hier auf Fuerteventura? Aber was mach ich irgendwo anders? Ich merk erst jetzt, wie sehr ich meine Existenzberechtigung immer an jemand anderem festmache.

    Ich kann mir ein Leben nur vorstellen, wenn es einen Menschen für mich gibt, der mir das Wichtigste auf der Welt ist, und für den ich umgekehrt die Wichtigste bin.

    Ich teilte dieses Gefühl sehr lange mit meinem Mann, aber dann haben die Kinder die erste Stelle in unserem Leben eingenommen. Die Kinder haben jetzt natürlich jemand anderen, und mein Mann und ich konnten nicht mehr so zueinander zurückfinden. Wenn da nicht dieses Manko gewesen wäre, dann hätt ich auch sicher nicht ein Semester Auszeit von meiner Lehrertätigkeit in der Abendschule genommen, um nach Fuerteventura zu fahren, um mich um die Hinterlassenschaft meiner Tante Olga zu kümmern.

    Ich kann einfach nicht glauben, dass Didi beim Surfen ertrunken ist. Windsurfen war sein Leben . Und er war immer noch unheimlich gut gewesen, obwohl er nicht mehr ganz so jung war, wie sein Lebensstil hätte vermuten lassen. Irgendwo zwischen vierzig und fünfzig, sein wahres Alter hat er mir verschwiegen. War mir auch egal. Vorgekommen ist er mir wie dreizehn. Genau - präpubertär, manchmal sogar ein bisschen infantil. Windsurfen war ihm zum Beispiel eindeutig wichtiger als Sex. Es muss wohl sein ganzes Leben so gewesen sein. Es gab zwar diesen Sohn, aber von Exfrauen war nie die Rede.

    Wir hatten auch übers Windsurfen zueinander gefunden. Nicht weil ich gut war, ganz und gar nicht, ich war eher Anfängerin, aber weil ich mich in meinem Alter, so begeistern konnte und bereit war, wirklich noch etwas zu lernen, deswegen haben wir uns als Seelen-verwandte entdeckt. Mir war klar, dass einem das nicht oft im Leben vergönnt ist, dass man sich gegenseitig so wahrnimmt. Ich habe vermieden, es Verliebtheit zu nennen. Dafür fühlte ich mich zu alt . Aber egal, wie man es nennen wollte, ich war sehr glücklich mit dem Gefühl. Die Welt und meine Aussichten darin sahen rosig aus, so wie, wenn man total übermüdet endlich eine gute Tasse Kaffee getrunken hat. Nur hätte es länger halten sollen, als eine Tasse Kaffee, und ich war gar nicht auf dieses plötzliche Ende vorbereitet. Und auch nicht auf dieses Katergefühl und die Entzugserscheinungen. Alle paar Sekunden denk ich Didis Namen, und es schnürt mir die Luft weg. Vielleicht wär es leichter, wenn ich den Schmerz mit jemandem teilen könnte. Aber wer sollte das sein? Mein Mann, meine Kinder, Didis Sohn? Die Auseinandersetzung mit ihm liegt erst ein paar Tage zurück. Er hatte mir doch glatt vorgeworfen, ich würde ihn um sein Erbe bringen, weil ich vorhätte, Didi zu ehelichen. Ich war mir einfach zu gut dazu gewesen, ihm klar zu machen, dass ich schon verheiratet war.

    Wie konnte man nur so geldgeil sein. Alles, was ihn an seinem Vater interessierte, war, wie viel der für ihn auf die Seite gelegt hatte. Stimmt schon, ein Familienleben hatte es bei ihnen nie gegeben. Der Sohn war mit seiner Mutter in Deutschland aufgewachsen, und Didi hatte die Alimente bezahlt, und hin und wieder war der Sohn für seinen Urlaub nach Fuerte gekommen. Nicht, weil ihn sein Vater besonders interessiert hatte, sondern weil da wieder ein bisschen Geld locker zu machen war, und der Urlaub nichts kostete.

    Dabei hatte Didi mehr bezahlt, als Väter sonst in seiner Lage, nämlich nicht nur die Alimente. Die Mutter von Matthias hatte von dem Geld leben können, das Didi nach Deutschland schickte, und er wollte seinem Sohn ein Wirtschaftsstudium in London finanzieren , und er würde ihm auch noch eine große Wohnung in Wien vererben. Ich fand, das müsste reichen. Das hab ich auch laut gesagt, als Matthias seinem Vater in meinem Beisein vorwarf, versäumt zu haben, aus seiner Surfschule in Fuerteventura wirklich ein Geschäft zu machen. Matthias hat immer wieder auf Tommy Baumann hingewiesen, auf den großen Konkurrenten von Didi. Der hätte wirklich was hingestellt, der würde echt rummachen, auf den könnte man als Sohn stolz sein, und immer so weiter.

    Da ist mir rausgerutscht, dass es irgendwann an der Zeit ist, für die Erbengeneration, auch was anzufangen mit dem, was man schon bekommen hat, und dass es dann auch Zeit wird, selber für sein Tun die Verantwortung zu übernehmen. Da wär der Matthias doch fast handgreiflich geworden. Aufgesprungen ist er von dem Stuhl und hat mich als Erbschleicherin und Heiratsschwindlerin bezeichnet. Dem Didi war das natürlich sehr unangenehm, aber wie viel Schuld trägt man als Elternteil für das Verhalten seiner erwachsenen Kinder? Das sollte wohl auch irgendwann mal vorbei sein! Also klar, dass ich mit dem zusammen nicht um Didi trauern kann. Und meiner Familie habe ich so gut wie nichts von Didi erzählt.

    Meine Kinder sind absolut mit sich selber beschäftigt, das ist auch gut so, und meinem Mann kann ich mit meiner Trauer um Didi ja wohl nun wirklich nicht kommen. Es heißt, man trauert einer Liebe halb so lange nach, wie man sie gehabt hat. Das wär bei mir ja nicht so unendlich lange, doch jetzt steh ich verlorener da, als am Anfang, als ich nach Fuerte gekommen bin, ich muss mir erst wieder ins Gedächtnis rufen, warum ich überhaupt hier bin.

    Kapitel 2

    So ungefähr vor einem halben Jahr , da ging ich mir selber fast mehr auf den Keks, als mein Mann mir auf den Keks gegangen ist. Ihm warf ich vor, dass er so langweilig wäre, aber selber kriegte ich den Hintern auch nicht hoch, um was zu unternehmen. Am Wochenende wollte er höchstens seine Eltern besuchen fahren, so als hätte man nichts anderes machen können. Das war schon okay, als die Kinder klein waren, und ich hauptsächlich froh war, dass ich mal nicht auf sie schauen musste. Aber jetzt?

    Es gab eine Zeit, ewig her, da sind wir glatt zusammen zum Windsurfen gefahren. Der einzige Sport, den er je ausgeübt hat. Ich weiß auch nicht, wie er geschafft hat, das zu lernen. Muss an einem Jugendfreund gelegen haben, der ihn da motiviert hatte. Jetzt redete er von diesen Urlauben, als wär's ein Weltkrieg gewesen, so ein Veteranengetue. Klar, er hatte immer viel gearbeitet, auch ganz brav verdient, alles in die Familie gesteckt, aber nun lebte er nur noch den Epilog. Die Kinder waren aus dem Haus, und alles, was wir am Wochenende taten, war, eine Grillveranstaltung bei seinen hochbetagten Eltern am Balkon besuchen. Und Fußball schauen natürlich, aber dafür konnte ich mich einfach nicht begeistern. Freundinnen von mir schaffen es, mit ihren Männern zum Public Viewing zu gehen, aber das ist doch wirklich das letzte. Dazu bin ich einfach nicht bereit, auch nicht um meine Ehe zu retten.

    Dabei muss ich niemandem eine heile Welt vorspielen, meine Tochter trennt sich dauernd von irgendeinem Lebensabschnittspartner, und ihre Lebensabschnitte sind recht kurz, das scheint heute ganz normal zu sein.

    Von mir aus wollte ich mich ja nicht richtig trennen, Abstand schaffen, hätt mir gereicht. Nach außen hätt ja alles so bleiben können, wie es war. Ich glaub, das wär auch meinem Mann am liebsten gewesen. Bloß keinen Eklat. So unangenehm, wenn man zu so persönlichen Dingen Stellung beziehen muss.

    Und dann kam dieser unglaubliche Brief von einem Anwalt in Fuerteventura. Der hat mich genau zum richtigen Zeitpunkt erwischt, sonst hätt ich dem wohl kaum soviel Aufmerksamkeit geschenkt.

    Ich hatte eine Tante Olga. Richtiger, ich hatte sie gehabt, denn sie ist verstorben. Tante ist auch nicht ganz richtig, genauer Großtante mütterlicherseits. Ich hatte seit ungefähr 30 Jahren nicht mehr an sie gedacht. Es gibt ein altes Foto, da bin ich vielleicht fünf, und sie hält mich im Arm. Aufgenommen ist das Foto vor ihrem Gemüsestand in Pörtschach am Wörthersee. Eine Zeitlang hat die Familie viel über sie geredet. Sie ist nämlich, als uraltes Weib, so hieß es in der Verwandtschaft, noch ausgewandert. Wohin, wusste ich gar nicht mehr. Jetzt weiß ich es wieder, wegen dem Brief. Nach Fuerteventura eben. Und sie hatte mir irgendwas vererbt. Warum sie ausgerechnet mich als Erbin ausgesucht hat, ist mir nicht ganz klar. Ich hab noch ein paar Kusinen und Kusins verstreut auf der Welt. Aber nähere Verwandtschaft hatte Großtante Olga keine mehr. Und es stimmte zumindest, dass meine Mutter am wenigsten gehässig über sie geredet hatte. Vielleicht hat Tante Olga mich deswegen als Erbin ausgesucht. Offensichtlich hatte sie gewusst, dass meine Mutter inzwischen verstorben war. Sonst hätte sie wohl sie ausgesucht.

    Ich erinnere mich jetzt, dass es hieß, Tante Olga hätte mit ihrem Ersparten einen Minigolfplatz gekauft und einen jüngeren Freund. Mit beidem als Erbschaft hätte ich wenig Freude. Und der Anwalt hatte in seinem Brief durchblicken lassen, dass er es am klügsten von mir fände, wenn ich ihm den Auftrag gäbe, alle Liegenschaften meiner Großtante zu verkaufen, die Schulden mit dem Erlös zu tilgen, und mir den Rest der Erbschaft nach Österreich überweisen zu lassen. Er wäre bereit und berechtigt, das alles zu erledigen, es würde eine einfache Vollmacht reichen. Er könnte mir garantieren, dass mir zumindest keine Kosten entstünden und ein kleines Sümmchen ( wie er sich ausdrückte) würde für mich wohl übrig bleiben.

    Auf das hin hab ich zuerst mich, dann meinen Mann, darauf vorbereitet, dass ich nach Fuerteventura fahren wollte, um mir die Angelegenheit selber genau anzuschauen. Aber ich wollte nicht, dass mein Mann mich begleitet. Wie sollte ich ihm das beibringen? Denn womöglich wäre der Ausflug dorthin wirklich unsinnig, und die Erbschaft nichts wert. Es hätte mich dann total genervt, wenn ich die Fahrt dorthin für ihn immer hätt schönreden müssen.

    Ich wollt damals auf alle Fälle ein bisschen Krisenstimmung heraufbeschwören. Dabei half, wenn ich, die von ihm bestimmten alkoholfreien Tage einhielt. Er hatte nämlich aus irgendeiner ORFWIR-SENDUNG, dass, wenn man zwei alkoholfreie Tage in der Woche einhielt, man nicht zum Alkoholiker würde, weil die Leber sich regenerieren könnte. Seitdem schoben wir dauernd alkoholfreie Tage vor uns her, so einmal im Monat schafften wir sie auch. Unsere Stimmung dabei war dann aber nicht grad auf dem Höhepunkt. Und außerdem war ich an jenem Abend grad dran gewesen, zum Kochen. Ich bestand nämlich inzwischen darauf,

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