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Wo ist Babahu - 5 Folgen in einem Buch - ohne Bilder: 3, Buch von: Neues aus Magihexanien
Wo ist Babahu - 5 Folgen in einem Buch - ohne Bilder: 3, Buch von: Neues aus Magihexanien
Wo ist Babahu - 5 Folgen in einem Buch - ohne Bilder: 3, Buch von: Neues aus Magihexanien
eBook285 Seiten4 Stunden

Wo ist Babahu - 5 Folgen in einem Buch - ohne Bilder: 3, Buch von: Neues aus Magihexanien

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Über dieses E-Book

Und wieder alle fünf Folgen des dritten Buches in einem, doch ohne Bilder.
Warum bleibt Babahu auf der Erde zurück, als sie der Katzenmutter gegen ihre aufgebrachten Nachbarn geholfen haben? Zuletzt wird er dort gesehen, als er sich mit einem Eisluchs angelegt hat. Erst machten sich die Magihexer darüber keine Sorgen. Als er aber nach einiger Zeit noch immer nicht zurückkehrt, werden sie unruhig. Ist er noch bei Oma Berta, weil sie sich wieder sorgt, die Kinder zu verlieren, wenn der Vater eine Stellung in einer weit entfernten Stadt annimmt? Nein, dort ist er auch nicht. So suchen sie weiter nach ihm in den Bergen Magihexaniens, beim Zauberberg, bei der Katzenmutter und sogar in einem alten Schloss auf der Erde, wo er nach einem alten Geist suchen wollte. Doch sie finden ihn nicht, bekommen es nur mit dem Schlossgeist zu tun, der sein Spiel mit ihnen treibt.
Wo ist Babahu nur? Haben die Eisluchse ihn überlistet? Ist er in Gefahr umzukommen? Werden sie ihn noch früh genug finden?
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum8. Sept. 2015
ISBN9783738039139
Wo ist Babahu - 5 Folgen in einem Buch - ohne Bilder: 3, Buch von: Neues aus Magihexanien

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    Buchvorschau

    Wo ist Babahu - 5 Folgen in einem Buch - ohne Bilder - Wilma Burk

    1. Folge

    Mit der Geschichte:

    Viel zu viele Katzen

    Während der Bronchotaurier durchs Universum flog und nach seinen Artgenossen suchte, wurde sein kleiner Broncho bei den Magihexern zu ihrem Liebling. Jojotu, der Tröster, gab ihm einen Platz in seiner Höhle und gewöhnte sich schnell daran, ihm seinen Muttergeist zu ersetzen. Wo er jetzt auch war, dort war auch der kleine Broncho.

    Nur Maliputti, dem kleinen Wissenden, war er nicht geheuer. Er konnte nicht vergessen, dass der große Bronchotaurier, ihn – zum Entsetzen aller – mit seinem Schnabel gepackt und fast verschlungen hätte. Gelähmt vor Angst hatte er hilflos darin gesteckt, bis der ihn angewidert ausspuckte. Darum hielt er sich lieber von dem kleinen Broncho fern. Reißaus vor ihm nahm aber auch er bald nicht mehr.

    Doch nicht nur Jojotu, sondern alle Magihexer gaben auf den Kleinen Acht. Sie lachten, wenn sie sahen, wie er sich mit seinen Krallenbeinen bemühte, dem voranschwebenden Jojotu nachzulaufen. Noch hatten seine Flügel keine Kraft, ihn zu tragen. Er schrie wie am Spieß, wenn Jojotu es wagte, zu schnell dahinzugleiten. Es half nichts, wo der kleine Broncho war, musste Jojotu auch sein.

    So konnte er es nicht begreifen, als Jojotu zur Erde gerufen wurde und er nicht mitkonnte. Er wollte ihn nicht gehen lassen. Völlig außer sich rannte er ihm hinterher und hackte mit seinem Schnabel nach jedem, der ihn zurückhalten wollte.

    Erst als Malipu energisch forderte: „Du bleibst hier!, fügte er sich darein. Denn das wusste er längst, vor Malipu, dem Wissenden, hatten alle Magihexer Respekt. Ihm widersprach so leicht keiner. Weinend sah er Jojotu nach, als der zum schwarzen Loch schwebte. Es tröstete ihn auch nicht, dass ihm alle versicherten: „Er kommt ja bald wieder.

    *

    Und Jojotu beeilte sich, um seinen Broncho nicht zu lange allein zu lassen. Zügig flog er vorbei an Sonne und Mond auf den Teil der Erde zu, der noch in Schnee und Eis verharrte.

    Zu Oma Berta wollte er. Es war abends, als er zu ihr kam. Sie saß an den Betten von Paul und Pauline und erzählte ihnen gerade Neues aus Magihexanien. Wie staunte Jojotu, als sie sogar von dem kleinen Broncho berichtete.

    Neugierig auf das, was sie von ihm zu erzählen wusste, plusterte er sich auf und setzte sich zu den Kindern aufs Bett.

    Während Oma Berta sprach, ließ sie sich nicht anmerken, wie traurig und besorgt sie darüber war, dass der Vater der Zwillinge überlegte, in eine weit entfernte Stadt zu ziehen, um dort als Filialleiter seiner Firma eine neue Stellung anzutreten. Zwar hatten ihr die Eltern der Kinder angeboten, ihr dort in ihrer Nähe eine kleine Wohnung zu besorgen, doch längst hatten ihre Bedenken sie eingeholt. Nein, sie würde hierbleiben, so schwer ihr die Trennung von den Zwillingen auch fiel.

    Den Kindern sagte sie nichts davon. Sie sollten von den erneuten Umzugsplänen der Eltern vorläufig nichts wissen. Dabei ahnten sie es längst und misstrauten den Erklärungen, dass eine bevorstehende kleine Reise der Eltern in eine andere Stadt nichts Besonderes sei. Doch die Eltern beabsichtigten, erst dann mit ihren Kindern darüber zu sprechen, wenn sie sich dort endgültig entschieden hätten, weil sie wussten, wie sehr Paul und Pauline sich gegen einen Umzug auflehnen würden. Die beiden wollten hier nicht weg, nicht von ihrer Schule, nicht aus dieser Stadt, nicht von all ihren Freunden und schon gar nicht von Oma Berta.

    Als den Kindern die Augen zugefallen waren, ruhige Atemzüge verrieten, dass sie schliefen, stand Oma Berta auf, zog ihnen die Deckbetten glatt, löschte das Licht, ging hinaus und schloss die Tür. Eine Träne wischte sie sich aus den Augen. Wie würde es nur werden, wenn die Zwillinge nicht mehr zu ihr kommen konnten?

    Jojotu wartete, bis sie sich im Wohnzimmer auf die Couch schlafen gelegt hatte. Er war hier, um ihr Hoffnung zu vermitteln, damit die Zeit bis zur letzten Entscheidung der Eltern für sie erträglicher werden sollte. Als auch sie fest schlief, neigte er sich zu ihrem Ohr und blies ihr in ihre Gedanken ein, es könne auch diesmal so wie beim ersten Mal ausgehen, als sich der Vater gegen eine neue Stellung in einer anderen Stadt entschieden hatte.

    Das wirkte. Sobald die drei sich am Morgen an den Frühstückstisch setzten, konnte Oma Berta wieder lachen. Noch war es Zeit, noch waren die Eltern nicht weggefahren, noch war nichts entschieden. Wer weiß, was bis dahin dazwischenkommen konnte.

    Zufrieden mit dem, was er erreicht hatte, wandte sich Jojotu ab und glitt aus dem Haus. Jetzt hielt ihn hier nichts mehr. In Magihexanien hatte der kleine Broncho die Maginacht ohne ihn verbringen müssen. Wie mag das gegangen sein? Er wollte so schnell wie möglich zu ihm zurück. Er flog an Mond und Sonne vorbei und durch das Universum heim nach Magihexanien.

    *

    Broncho war währenddessen jedem hinterhergelaufen, den er sah. „Wann kommt Mama Jo zurück?", hatte er unablässig gefragt.

    „Bald, bald!", vertrösteten ihn alle. Sie brachten ihm von der Quelle genügend Quellsaft, den er gierig trank. Doch niemand dachte daran, dass er nun in Jojotus Höhle in seinem Nest aus Mooskissen die Maginacht allein verbringen musste.

    Als sich der Magitag neigte, die Dämmerung den bunten Bergen ihre Farben nahm, zog sich einer nach dem anderen in seine Höhle zurück und kroch in seinen Zipfelhut. Zuletzt war nur noch Pontulux, der Zwicker, draußen. Ihm, der schnell eifersüchtig und neidisch werden konnte, hatte es bereits nicht gepasst, dass Malipu, der Wissende, vom Herrn des Lebens den kleinen Maliputti zu seiner Hilfe bekommen hatte. So gefiel es ihm auch nicht, dass Jojotu jetzt der Mittelpunkt aller Magihexer war, weil er für den kleinen Broncho sorgen durfte.

    Als er jetzt merkte, dass Broncho ihm zur Höhle folgte, weil sonst niemand mehr zu sehen war, drehte er sich um und fuhr den Kleinen an: „Was willst du? Hier kommst du nicht mit herein. Geh in eure Höhle zu deinem Nest."

    Sofort begann Broncho zu plärren: „Ich will zu Mama Jo!"

    Das rief alle wieder heraus. „Was ist los? Einige rieben sich die Augen, sie hatten schon geschlafen. Schnell waren viele bereit, den Kleinen mit in ihre Höhle zu nehmen. Der aber quengelte: „Ich will in keine andere Höhle! Ich will zu Mama Jo!

    Malipu sprach schließlich ein Machtwort: „Verdreibelt noch einmal! Jojotu hat auf der Erde zu tun. Solange musst du bei einem andern schlafen. Basta!"

    Da wagte Broncho nur noch leise zu fordern: „Ich will aber in mein Moosnest. Ich will nicht in eine andere Höhle."

    „Gut, dann kommt jemand zu dir. Wer macht das?"

    Davon waren die Magihexer nicht begeistert. In einer anderen Höhle als ihrer zu schlafen, dazu waren sie nicht bereit. Einer nach dem andern wich zurück. Am Ende war es Zufido, der Zufriedene, mit der Engelsgeduld, der Broncho in die Höhle von Jojotu folgte.

    Am nächsten Morgen lachte Broncho, trank seinen Quellsaft und rannte wieder diesem oder jenem mit der Frage hinterher: „Wann kommt Mama Jo zurück?"

    „Du nervst!", reagierten die Magihexer bald darauf.

    Babahu, der Schabernack, bemühte sich, ihn abzulenken. „Komm, wir probieren, ob dich deine Flügel schon tragen. Wenn Jojotu heimkommt, wird er staunen, wenn du ihm entgegenfliegen kannst."

    Da war Broncho dabei. Ja, das wollte er. So ließ Babahu ihn mit ausgebreiteten Armen und Schwingen von einem niedrigen Felsen springen. Beim ersten Mal purzelte er auf seinen Schnabel und setzte sich enttäuscht auf seine Krallenfüße. „Es geht nicht. Mama Jo sagt, die Flügel müssen erst noch wachsen."

    „Flixdiwix! Sind das nicht bereits Flügel? Auch wenn sie dich nicht hoch tragen können, ein bisschen wird gehen. Versuch es noch einmal und bewege die Arme dabei." Babahu gab nicht auf.

    Broncho ließ sich überreden. Wieder kroch er mit seinen Krallenbeinen auf den Felsen, stellte sich an den Rand, breitete die Arme aus, stieß sich ab und schlug zugleich einmal mit den Armen die Schwingen auf und nieder.

    Diesmal fiel er nicht auf den Schnabel, sondern setzte richtig mit den Beinen auf. Verblüfft schaute er sich um. „Ich bin geflogen!", rief er und kletterte gleich noch einmal auf den Felsen.

    Die Magihexer, neugierig geworden, kamen näher und lachten. „Na, so sah das aber nicht aus!", meinte einer.

    „Doch, doch! Passt nur auf!" Wieder schlug Broncho mit seinen Armen die noch kurzen Schwingen und stieß sich ab. Diesmal ließ er sie sogar weit ausgebreitet. Tastsächlich, jetzt glitt er sacht von dem Felsvorsprung herunter.

    „Ich wusste, du kannst es. Nun versuche es vom Boden aus, ob deine Flügel auch deine Beine abheben", schlug Babahu vor.

    Sofort sprang Broncho von einem Krallenfuß auf den andern und schlug emsig dabei mit seinen kleinen Flügeln. Tatsächlich, seine Beine hoben sich dann und wann vom Boden ab. Er war außer sich vor Freude. „Ich kann es! Ich kann es! Mama Jo wird staunen. Wann kommt er endlich?", fragte er sofort wieder.

    „Bald, bald! Sei nicht so ungeduldig", knurrte einer genervt.

    „Das sagt ihr immer. Wann ist bald?", maulte Broncho.

    „Jetzt! Da, schau!" Babahu hatte ihn zuerst erblickt. Jojotu kam um die Ecke eines Berges geschwebt.

    Broncho drehte sich um, sah ihn und sprang los. „Mama Jo! Mama Jo! Aufgeregt schlug er mit seinen kleinen Flügeln. Holpernd schien er ihm entgegen zu gleiten. „Ich kann fliegen! Ich kann fliegen.

    „Tatsächlich!, staunte Jojotu. „Doch ein bisschen musst du noch üben, glaube ich. Lachend nahm er ihn in seine Arme.

    „Gut, dass du wieder da bist. Broncho dreht fast durch, wenn du fort bist." Zufido war erleichtert. In der nächsten Maginacht konnte er wieder in seiner eigenen Höhle schlafen.

    Dann wollte Malipu wissen, wie Jojotu Oma Berta vorgefunden hatte. Die anderen Magihexer setzten sich dazu, auch sie wollten hören, welche Sorgen Oma Berta quälten und wie ihr geholfen werden könnte. Während Jojotu davon berichtete, drängte sich Broncho dicht an ihn.

    Als Malipu alles erfahren hatte, wiegte er nachdenklich seinen Kopf. „Wenn es dazu kommt, dass die Eltern mit den Kindern wegziehen, wird es nicht einfach für uns werden, dabei die beste Lösung für alle zu finden", meinte er.

    Die andern nickten. Das glaubten sie auch.

    Als sie danach auseinanderschhwebten, der eine hierhin, der andere dorthin, wären Maliputti und Broncho fast zusammengestoßen. Gerade noch rechtzeitig konnte Maliputti ihm ausweichen und einen großen Bogen um ihn machen.

    „Du bist albern! Er tut dir nichts. Es hätte bestimmt mehr Spaß gemacht, wenn du dabei gewesen wärst, als ich ihm das Fliegen beigebracht habe", warf ihm Babahu vor.

    „Lass ihm Zeit! Er wird ihn bald mögen wie wir", mahnte Malipu.

    Immer hatten Babahu und Maliputti alles zusammen gemacht, jeden Unfug. Wo der eine war, war auch der andere gewesen. Die Magihexer dachten längst nicht mehr daran, wie sehr sie sich zuerst vor dem großen Bronchotaurier aus dem Zauberberg gefürchtet hatten. Nur Maliputti ging dem kleinen Broncho lieber noch aus dem Weg. Dabei schaute er ihm bereits oft neugierig nach. Auch jetzt, als Jojotu sich mit Broncho zu ihrer gemeinsamen Höhle zurückzog. Jojotu schwebte voran und Broncho mit seinen Armen die Flügel schlagend sprang hinterher. Eng beieinander saßen Sie noch ein Weilchen davor, ehe die Maginacht anbrach.

    *

    m nächsten Magitag erwachte Broncho glücklich, Jojotu war wieder bei ihm. Er wich ihm nicht von der Seite, rannte ihm Flügel schlagend hinterher und freute sich, wenn er dabei mit seinen Krallenfüßen vom Boden abhob. Als Jojotu das sah, nahm er ihn zum ersten Mal mit zu der Quelle am höchsten Berg von Magihexanien. Alle Geistwesen ernährten sich davon. Mehr springend als fliegend folgte er dem voranschwebenden Jojotu. Es war anstrengend für ihn. „Nicht so schnell!", rief er, schwang sich aber schon kühn von einem Felsvorsprung zum nächsten. So gelangten sie dorthin.

    Als Broncho das sprudelnde Quellwasser sah, neigte er sich gleich nieder, tauchte seinen Schnabel hinein und trank. Nun brauchte er dazu keinen Becher mehr. „Jetzt bin ich schon ein großer Bronchotaurier, der allein trinken kann", sagte er stolz.

    „Na ja, ein etwas größerer ...", meinte Jojotu lachend und schöpfte sich seinen Trank mit dem Becher.

    „Aber klein bin ich nicht mehr", beharrte Broncho.

    „Nein, ein Stück bist du gewachsen", gestand ihm Jojotu zu.

    Erneut tauchte Broncho seinen Schnabel tief in das Quellwasser und trank.

    „Nun ist es genug. Nicht zu viel. Sonst bekommt dir das nicht", mahnte Jojotu.

    „Krieg ich dann Bauchweh?", wollte Broncho wissen.

    „Das kann sein", antwortete Jojotu und lächelte.

    Sie machten sich auf den Heimweg. Diesmal sprang Broncho mit den Flügeln schlagend Jojotu voran, nun den Berg hinab. Dabei ging es immer besser, mitunter blieb er schon zwei Flügelschläge über dem Boden.

    „Schaut, wie ich fliegen kann!", rief er den Magihexern zu, als sie in die Nähe der Höhlen kamen.

    Doch die schauten nur flüchtig auf. Sie standen beieinander und blickten ins Tal hinunter, wo unzählige Koboldiner zum Lebensfluss strebten.

    Was ist da los? Warum müssen so viele zur Erde?", fragte Jojotu noch erstaunt, da spürte auch er, dass er dabei gebraucht wurde und sich mit den Koboldinern auf den Weg machen musste. Und zu ihm gesellten sich sogar noch Satano, der Quäler, Asgeida, der Ausgleichende, Ermano, der Ermahner, und Babahu, der Schabernack.

    „So viele? Was ist das für eine Aufgabe, die uns auf der Erde erwartet?", wunderte sich Babahu.

    „Dann kommt! Je eher wir dort sind, umso eher wissen wir es", erwiderte Satano und streckte sich zum Abflug. Die andern folgten ihm.

    Nur Jojotu konnte sich nicht strecken. Broncho schrie: „Nein! Du darfst mich nicht wieder allein lassen!" und klammerte sich an ihm fest.

    „Ich muss! Es ist meine Aufgabe." Jojotu versuchte, sich von ihm zu lösen.

    Zufido sah es und schwebte sofort heran. „Ich bleibe bei dir", sprach er beruhigend auf Broncho ein und zog ihn weg von Jojotu.

    „Du bist aber nicht Mama Jo." Broncho ließ Jojotu nicht los und wollte Zufido abwehren.

    Doch der hielt ihn fest „Ich kann mit dir das Fliegen weiterüben. Wenn Jojotu das nächste Mal zurückkommt, fliegst du ihm vielleicht bereits wirklich entgegen", lockte er ihn.

    „Meinst du?" Ein fragender Blick von Broncho zu Zufido genügte, dass sich Jojotu von ihm lösen und den andern folgen konnte auf dem Weg zur winterlichen Erde.

    Als Broncho das sah, rief er weinend: „Warum nimmst du mich nicht mit?", dabei drängte er sich bereits an Zufido.

    Während alle ihnen nachsahen, überlegte Bemasus, der Bremser: „Das muss eine besonders schwere Aufgabe sein, wenn gleich so viele von uns zu Erde gerufen werden."

    „Das hat bestimmt etwas mit den Eisluchsen zu tun", vermutete Atanus, der Antreiber.

    „... und mit Tieren. Ist das richtig?", fragte Maliputti, der für einen Moment vergaß, dass er sich in der Nähe von Broncho befand.

    „Sicher wird es auch mit Tieren etwas zu tun haben. Dafür sind die Koboldiner ja zuständig?, bestätigte Malipu. Dann rief er den davonschwebenden Magihexern nach: „Seid vorsichtig! Bleibt vom Eis der Flüsse und Seen weg!

    Der Winter auf der Erde war eine Zeit, in der es dort nicht ungefährlich für die Magihexer war. Schnee konnte ihnen zwar nichts anhaben, doch vor dem Eis der Flüsse und Seen mussten sie sich hüten. Damit durften sie nicht in Berührung kommen, sonst würden sie erstarren und auf der Erde verdampfen, wenn sie nicht rechtzeitig nach Magihexanien gebracht werden konnten. Das wusste aber jeder von ihnen, daran mussten sie nicht erinnert werden. Doch Malipu war stets erst froh, wenn seine Magihexer aus dem winterlichen Teil der Erde unbeschadet zurückkehrten.

    Die Koboldiner und Magihexer erkannten bald, worum es bei dieser Aufgabe ging als sie auf eine schneebedeckte Landschaft zu flogen.

    Viel zu viele Katzen

    Am Rande einer Stadt gab es einen kleinen See, um den sich viele hübsche Gärten mit einzelnen Häusern drängten. Manche davon waren einfach, andere anspruchsvoll. Hier lebte eine alte Frau einsam und allein im kleinsten Haus einer Straße. Niemand sah nach ihr. Wer kannte noch ihren Namen? „Katzenmutter" nannte man sie.

    Jeden Nachmittag pünktlich um vier Uhr stand sie in ihrem Garten und rief: „Miez, Miez, Miez!" Es war Futterzeit. Dann kamen sie von allen Seiten heran, die braunen, die schwarzen, die weißen und die gefleckten Katzen, sie sprangen über Zäune oder krochen darunter durch. Wie viele waren es? Wusste es die alte Frau noch?

    Zuerst war es ein Nachbar gewesen, der ihr eine herrenlose Katze gebracht hatte, dann noch einer und noch einer. So wurden es immer mehr, bis die Nachbarn die umherstreunenden Katzen nur noch als Plage empfanden.

    Da war wohl niemand mehr, der auf die alte Frau gut zu sprechen war, weder die Müllers noch die Meyers, auch nicht Frau Ludwig oder die Familie Becker, schon gar nicht der unmittelbare Nachbar, Herr Ritter „Die Alte ist doch nicht mehr ganz richtig im Kopf, sagten sie und: „Man sollte ihr die vielen Katzen wegnehmen.

    Besonders Herr Ritter tat sich damit hervor, ihr anzudrohen, er werde jede Katze fangen und im Tierheim abgeben, die noch einmal in seinen Garten käme. Doch bisher hatte er es nicht getan.

    Die Kinder in der Straße, die längst hörten, wie abfällig die Erwachsenen über sie sprachen, plärrten ihr bald hinterher: „Katzenhexe. Es machte ihnen Spaß, sie zu ärgern. Besonders schlimm war es im Winter, wenn der kleine See zugefroren war, wenn Schnee lag, dann war das Haus der Katzenmutter und ihre Katzen ein willkommenes Ziel für Schneebälle. Die donnerten nur so gegen ihre Fensterscheiben. „Da drin ist alles voller Katzendreck!, schrieen sie und: „Die Alte stinkt!" Dabei hielten sie sich ihre Nasen zu. Der Schlimmste von allen war der Dennis Becker, gerade zehn Jahre alt. Er war bemüht, den andern Kindern der Straße mit neuen bösartigen Einfällen zu imponieren.

    Die Nachbarn sagten nichts dazu, rügten die Kinder nicht einmal oder ermahnten sie. Sie wünschten und hofften, die Katzenmutter würde es bald leid sein und aus ihrer Straße wegziehen. „Sie stört, sagten sie, „Sie passt nicht hierher.

    Längst lagen die Eisluchse, die böse Menschen erbeuten wollen, auf der Lauer. Bei so viel Missgunst mussten diese Menschen für sie doch zur leichten Beute werden. Nur noch ein paar Bösartigkeiten fehlten, dann könnte kein Magihexer mehr an sie herankommen und sie ihnen streitig machen. Am Ende ihres Lebens würden diese Menschen zu Eistropfen werden und sie könnten sie für alle Ewigkeit mitnehmen in ihr eisiges Reich am Nordpol.

    Sie jubelten, als einer der Nachbarn, vielleicht Herr Müller oder Herr Meyer, Gift in seinem Garten auslegte. Sofort rückte einer der Eisluchse dicht an ihn heran und rieb sich frohlockend die Pfoten.

    Schon bald danach schleppte sich mühsam eine Katze mit Schaum vorm Maul zur Katzenmutter. Entsetzt wickelte sie das sich vor Schmerzen windende Tier in eine Decke, legte es auf ihren kleinen Handkarren, kratzte ihr Erspartes zusammen und lief so schnell sie konnte zum Tierarzt. Der aber konnte nicht mehr helfen, die Katze starb qualvoll.

    Weinend, mit ihrem leeren Handkarren, lief die Katzenmutter nach Hause durch die Straße, in der die Nachbarn schweigend hinter den Fenstern standen.

    Keiner fand ein Wort der Empörung oder des Bedauerns für sie. „Eine Katze weniger", freute sich sogar einer.

    Plopp, gleich saß ein Eisluchs bei ihm, wie bei dem, der das Gift ausgelegt hatte. Die andern warteten sprungbereit nur darauf, dass ein weiterer Nachbar einen bösen Wunsch äußerte. Nein, die Magihexer brauchten nicht erst zu kommen, bei diesen Menschen würden sie nichts mehr ausrichten können, dafür wollten die Eisluchse sorgen.

    Doch noch ehe sie sich versahen, waren die Magihexer da und mit ihnen die Koboldiner. Die kümmerten sich sofort um die Katzen und sorgten dafür, dass keine mehr von dem Gift fressen konnte.

    Die Magihexer sahen sich um und staunten, wie viele Eisluchse hier waren. Babahu juckte es, nicht nur denen, sondern auch diesen überheblichen Nachbarn einen Streich zu spielen. Aber Satano bremste ihn. „Dazu ist das, was hier geschieht, viel zu ernst", meinte er.

    „Gibt es in dieser Straße überhaupt noch einen Menschen, der keine leichte Beute für die Eisluchse ist?, fragte Jojotu, der Tröster, entsetzt. „Was können wir tun? Wie soll ich die Katzenmutter trösten bei diesem Unfrieden?

    „Wir müssten jeden einzelnen der Nachbarn beeinflussen. Wie aber können wir das schaffen bei so vielen Eisluchsen?" Ermano war ratlos.

    „Und doch kann es in dieser Straße nur Frieden geben, wenn es uns gelingt, die Nachbarn mit der Katzenmutter zu versöhnen", überlegte Asgeida, der Ausgleichende.

    „Am liebsten würde ich die Eisluchse verjagen, gleich mit meinem Dreizack auf sie losgehen. Schaut nur mal, wie siegessicher die schon sind", brummte Satano und stieß gereizt mit seinem Dreizack auf.

    Fast unbemerkt sammelten sich die Eisluchse zu einer Front ihnen gegenüber, grinsten frech herüber und neigten ihre Hörner drohend.

    Asgeida blickte nur flüchtig hin. Er grübelte: „Es muss etwas geschehen, was die Nachbarn den Groll gegen die Katzenmutter vergessen lässt."

    „Und was soll das sein? Wie willst du das

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