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Mondzauber: 2 Das Erbe des Dunkellords
Mondzauber: 2 Das Erbe des Dunkellords
Mondzauber: 2 Das Erbe des Dunkellords
eBook89 Seiten1 Stunde

Mondzauber: 2 Das Erbe des Dunkellords

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Über dieses E-Book

Einst verschwand die Elbenzauberin Valveriel und der Dunkellord wurde besiegt. Nach fünfhundert Jahren erwacht die Schwarzmeisterin in einem veränderten Land, doch die Schatten der Vergangenheit kann sie nicht abschütteln und mit ihr kehrt das Böse unter die Menschen zurück...
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum5. Dez. 2014
ISBN9783738001730
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    Buchvorschau

    Mondzauber - Nicole Seidel

    2 Das Erbe des Dunkellords

    17 Hirsche

    Eine kleine Hütte stand am Waldrand versteckt nahe der südlichsten Siedlung der Waldmenschen vom Großwald, etwa auf Höhe der westlich gelegenen Gladden-Felder. Im Innern war es mit allem wohnlich eingerichtet, was zum Leben benötigt wurde: unter einem Abzug im Rieddach brannte ein großes Feuer, das Wärme spendete und zum Kochen genutzt wurde. Im hinteren Bereich gab es einen Badezuber und eine mit Gazetüchern verhüllte Nische hinter der sich ein weiches, großes Bett mit Fellen und Kissen befand. Neben der Eingangstür waren zwei große Fenster angebracht, die von außen mit Läden geschlossen werden konnten. Vor dem rechten Fenster fanden sich ein Tisch und zwei Stühle, Schreibutensilien, Bücher und lose Blätter lagen darauf. Dahinter fanden sich Haken an der Wand, an denen Mantel und Umhang hingen, darunter zwei große Truhen mit weiteren Kleidern. Im linken Bereich gab es eine hübsche Sitzecke mit vielen Kissen und einem niedrigen Tisch in Elbenart und eine weitere Truhe diente als zusätzliche Ablage. Alles machte einen sehr gepflegten Eindruck und war seit sieben Jahren das Zuhause von Thorynn und mir.

    Einige Male gingen wir gemeinsam auf Reisen, besuchten andere Länder und boten unsere Dienste an - Thorynn seine Schmiede- und Jagdkunst, ich unter anderem meine Heilkünste - auch um uns einiges für unser trautes Heim zu leisten. Manchmal reiste der ein oder andere auch mal alleine. Oder wir machten kurze Ausflüge in die nähere Umgebung. Gerne verschwand Thorynn im Abendgrauen und jagte in den Nächten als Draug, wenn er wieder kam brachte er uns frisches Wildbret mit.

    Ich studierte die Geschichte Ennors, da ich ja fünfhundert verschlafene Jahre nachholen musste. Schrieb eine Abhandlung über Heilpflanzen und den Mond. Letzteres aus mehr eigennützigem Interesse.

    Thorynn hatte mich gelehrt, mehr auf meine Intuition zu hören. Mich meiner elbischen Wurzeln zu erinnern und meine Emotionen zu kontrollieren. Er hatte einen eisernen Willen und immense innere Ruhe, die ich sehr an ihm bewunderte. Ich fand einen viel effizienteren Umgang mit meiner magischen Energie. Dadurch verbrauchte ich sie nicht mehr so schnell und war nach größeren Zauberanwendungen nicht mehr so erschöpft.

    Einmal als eine Vollmondnacht auf eine Sonnenwende fiel, hielten Thorynn und ich uns auch draußen auf. Wenn er sich in einen Draug verwandelte, setzte ich mich auf seinen Rücken und wir ritten durch die mondhelle Nacht. Seine Sprünge waren weit und sein Tempo schneller als das schnellste Pferd. Ich genoss diese Ausritte.

    Ich klammerte mich in sein dichtes schwarzes Fell und war weit über seinen Nacken gebeugt. Als Meisterin war ich Gerüchen gegenüber nicht ganz so feinfühlig, wie es Elben allgemein waren, ich roch Thorynn in beiden Gestalten gerne. Wir preschten über die Ebene und hielten schließlich auf einer kleinen Anhöhe inmitten einer kleinen Burgruine. Es standen nur noch einige Mauerreste, aber von hier oben wurden wir wundervoll vom Vollmond beschienen und konnten uns auf diese Mauerreste setzen.

    Ich schnallte den Rucksack mit Speisen und Getränken von meinem Rücken und bereitete uns ein Picknick. Der Wolf schüttelte sich und wandelte sich in einen Mann zurück. Thorynn konnte sich mitsamt seiner Kleidung verwandeln. Je mehr er trug, umso größer konnte der Draug werden, da er nicht nur den Körper, alles was er trug, sondern auch Waffen in das Tier umwandeln konnte.

    Es könnte immer so sein, gestand ich ihm. Ein sorgenfreies friedliches Leben mit dir an meiner Seite.

    Manchmal vermisse ich die Gesellschaft der Zwerge, aber die ausladend-fröhlichen Feiern bei Bjorn machen das allemal wieder wett! Thorynn lachte und trank von dem mitgebrachten Wasser.

    Bjorn war ein muskeltrotzender Gestaltwandler, den wir auf unserer Suche kennengelernt hatten, ein über zwei Meter großer Riese, der oft als Bär herumging. Aber ein sehr geselliger und feierfreudiger Genosse war, wenn man ihn nicht gerade als Feind hatte.

    Wir sonnten uns im Licht des Vollmonds, wie von selbst absorbierten unsere Körper das energiegeladene Mondlicht. Mein Ring mit dem Mondsplitter funkelte unentwegt.

    Was vermisst du noch? Gedankenverloren kraulte ich ihm sein Haar, er hatte seinen Kopf in meinen Schoss gebettet und wir blickten beide zum Himmel hinauf.

    Spürst du es denn nicht, Valveriel? Thorynn nahm meine Hand und küsste sie zart.

    Wie konnte er mit so viel Zärtlichkeit nur so ein ernstes Gespräch führen? Aber ich ahnte, was er meinte und sagte: Es ist die Ruhe vor dem Sturm.

    Der letzte Krieg liegt neun Jahre zurück, seither gab es keine Orkscharmützel mehr, keinen Thronraub und keine böse Heimsuchung.

    Nach der großen Schlacht vor fünfhundert Jahren, kam ein einhundertjähriger Frieden, wandte ich ein.

    Da ging es um die Weltherrschaft. Ich glaube jedenfalls, dass sich die Schatten verdichten und daraus neue bedrohliche Geräusche zu hören sind. Mit deinem Erscheinen damals ist etwas anderes begonnen worden, das aber noch nicht beendet wurde.

    Erinnere mich nicht daran. Ich hatte Arlberg nicht vergessen und das dunkle Land Moravar nie wirklich aus den Augen gelassen.

    Aber das ist nur so ein nackensträubendes Gefühl, brummte Thorynn und zog sich über mich, um mich auf den Mund zu küssen und in seine kräftigen Arme zu schließen.

    Einige Zeit später, es war ein schöner Spätsommertag, ging ich im Wald hinter unserem Häuschen auf Beerensuche. Die dornigen Sträucher hingen voller schwarzer Früchte und schnell hatte ich den mitgebrachten Weidenkorb voll.

    Als ich einmal stehen blieb, da bemerkte ich, wie still es plötzlich geworden war: keine Vögel zwitscherten, kein Insekt summte und kein Blatt rauschte im Wind. Vorsichtig blickte ich mich um und versuchte mit allen Fasern meines Körpers meine unmittelbare Umgebung zu durchdringen. Und da war etwas!

    Aus der Ferne drang ein Stampfen und Krachen an meine Ohren. Etwas brach mit brachialer Gewalt durch das dichte Unterholz des Waldes und in meine Richtung. Ich wollte wissen was das war und rannte zu einem der hohen Bäume und kletterte hinauf. Das Stampfen und Krachen kam näher und bald schon sah ich Bewegung im dichten Laub. Und dann rannte eine Herde roter Hirsche unter mir vorbei. Ihr Tempo war mörderisch, als wurden sie von jemand gejagt und die geweiteten verängstigten Augen bestätigten meinen Verdacht. Schnell waren die panischen Tiere an mir vorbei und nach einigen Minuten kehrte auch wieder Stille ein.

    Ich wartete noch einige Zeit, aber ein Verfolger zeigte sich mir nicht. Schließlich kletterte ich vom Baum und folgte dem Pfad, den die Herde gerissen hatten in die Richtung, aus der sie herbei gestürmt waren.

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