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John K. Rickert: Der Todesfluch
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John K. Rickert: Der Todesfluch
eBook108 Seiten1 Stunde

John K. Rickert: Der Todesfluch

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Über dieses E-Book

Der Todesfluch der O'Brians schlägt hohe Wellen in der Presse, als die erst kürzlich verstorbene Mary im Nebel um das Anwesen gesichtet wird. Alte Legenden erwachen mit dem Geist zum Leben und fordern allem Anschein nach ein Todesopfer. Dieses Opfer ist James O'Brian, der unter mysteriösen Umständen tot in seiner Bibliothek aufgefunden wird. Auch John K. Rickert und Bernard Burgauer verfolgen die Schlagzeilen. Als John den Fall der verschollenen Claire Winter annimmt, ahnt er noch nicht, wie tief ihn die Suche in diesen Fall hineinzieht.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum12. März 2016
ISBN9783738062762
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    Buchvorschau

    John K. Rickert - Gabriele Steininger

    Vorwort

    Der Mensch fürchtet sich seit Jahrhunderten vor Dingen, die er nicht sehen kann, oder die er nicht kennt.

    Sie sind ihm unheimlich und suspekt.

    Allein die Vorstellung nachts über einen Friedhof gehen zu müssen, löst eine gewisse Angst aus, die wir nicht beschreiben können.

    Geschichten von Flüchen und Geistern jagen uns Schauer über den Rücken und die Möglichkeit, dass sich Unmögliches doch in Realität verwandelt rückt bedrohlich nahe.

    Ein seltsamer Aspekt, wenn man bedenkt, dass die abscheulichsten Taten immer von Lebenden begangen werden.

    Kapitel 1

    Eine zornige Grünfärbung breitete sich auf Elisabeth Conners Gesicht aus, als Bernard die Akte zuklappte. Die herrschende Stille, seit er seinen letzten Satz beendet hatte, hing unheimlich und unheilschwanger im Raum. Er richtete den graubraunen Papphefter an der Kante seines Schreibtisches aus, während er auf eine Reaktion wartete.

    Soll das heißen, dass alles was meiner Schwester gehört hat einzig und allein ihr bescheuerter Nichtsnutz von einem Ehemann bekommen soll?, fuhr sie den Anwalt giftig an. Sie hatte sich dabei vor dem bequemen Sessel aufgerichtet, auf dem sie bis zu dieser Minute gesessen hatte. Sich mit geballten Fäusten auf der Mahagoniplatte abstützend, fixierte ihr zorniger Blick den Anwalt. Matthew, ihr Mann, versuchte sie vergebens zu beruhigen.

    Es tut mir leid, Misses Conner. unterbrach Bernard den aufgebrachten Redefluss seiner Mandantin. Doch so wie die Gesetzeslage nun einmal ist, sieht es ganz so aus. Sie können dieses Testament zwar anfechten, jedoch ist es meine Pflicht ihnen zu sagen, dass ihre Aussichten auf Erfolg gleich Null sind. Ersparen sie sich die Aufregungen einer Verhandlung und die Kosten, die dadurch entstehen werden. Das ist der einzige Rat, den ich ihnen als ihr Anwalt geben kann.

    Elisabeth sank mit einem verhärmten Gesichtsausdruck zurück in den Sessel. Etwas weniger grün im Gesicht, die Lippen fest aufeinander gepresst, starrte sie auf die Papiere, die Bernard dem Paar über den Tisch hinweg reichte. Matthew griff nach dem Umschlag und stand auf.

    Danke, Mister Burgauer. Danke für die Mühe, die sie sich unseretwegen gemacht haben. Vorsichtig zupfte er seine Frau am Mantelärmel, um sie zum Aufstehen zu bewegen. Elisabeth Conner saß wie festgeklebt auf dem Sessel. Bewegungslos, als hätte man sie für die Ewigkeit eingefroren blickte sie starr vor sich hin. Es musste ein Schock für sie gewesen sein, als sie von ihrer Enterbung erfahren hatte, der jetzt durch die Hilflosigkeit, nichts dagegen tun zu können, zum Tragen kam. Ihr Mann setzte ein verlegenes Lächeln auf und zuckte unbeholfen mit den Schultern. Bernard schenkte ihm einen verständnisvollen Blick.

    Komm Darling. Es ist nun einmal so wie es ist. Gehen wir nach Hause. versuchte er erneut sein Glück.

    Elisabeth Conner erhob sich immer noch schweigend und bleich von dem Sitzmöbel. Mit erkennbarem Unwillen folgte sie ihrem Mann zur Tür. Bernard brachte die beiden zum Ausgang und verabschiedete sich.

    Der Wartebereich der Kanzlei war leer. Lucy White tippte auf ihrer Tastatur. Hinter unzähligen Ordnern versteckt, die auf der Empfangstheke thronten, bewies lediglich das Klackern ihre Anwesenheit. Oft hatte er sich schon gefragt wie seine Angestellte, bei dem oftmals schwierigen Klientel, so gelassen und ruhig bleiben konnte. Es war ihm über die Zeit nicht entgangen, dass sie oftmals für unerfüllte Erwartungen seiner Mandanten verantwortlich gemacht worden war. Die übervolle Theke, die ihm schon den ganzen Tag aufgefallen war, irritierte ihn. Seine Angestellte hatte immer vieles zu bearbeiten und es war nicht selten, dass sich dort vier, oder mehr Ordner stapelten. Diese Masse besaß allerdings das Ausmaß eines ganzen Schrankfaches.

    Lu? Bernard wartete, bis das Geräusch der Tastatur verebbte.

    Bernard?, ertönte die sanfte Frauenstimme der jungen Empfangsdame.

    Was machen all diese Ordner auf der Theke?

    Ich musste kurzzeitig umstrukturieren. lautete die Antwort hinter der Papiermauer. Keine Sorge, bis heute Abend sind sie wieder weg. setzte Lucy nach, als Bernard nichts verlauten ließ. Diese Antwort genügte ihm. Er kam sich ein bisschen dumm vor, nach den Ordnern gefragt zu haben. Wenn Lu etwas machte, dann hatte sie auch einen triftigen Grund.

    Liegt heute noch irgendein Termin an?, erkundigte er sich stattdessen.

    Die Kanzlei betreffend nicht. Misses Miller hat abgesagt. Zum vierten Mal übrigens. Sie will sich mit ihrem Mann jetzt doch wieder versöhnen.

    Eine sehr unschlüssige junge Frau, nicht wahr?, bemerkte Bernard.

    Einen Termin haben sie aber doch noch. Den dürfen sie auf keinen Fall versäumen.

    Ach ja?, fragte er.

    Aber ja! Johns Geburtstag."

    Herrje, den hätte ich fast vergessen. stöhne Bernard. Lucy erinnerte ihn täglich seit einer ganzen Woche, trotzdem entfiel er ihm immer wieder. Hastig blickte er zur Uhr.

    Schon so spät und ich weiß immer noch nicht, was ich ihm schenken soll.

    Es ist im Schrank. sagte Lucy und fing wieder an zu tippen.

    Im Schrank? Bernard begriff nicht sofort was sie damit meinte. Lucy unterbrach ihre Arbeit erneut. Sie verließ den Turm aus Ordnermauern und holte ein aufwendig verpacktes Geschenk aus dem Schrank.

    Das Geburtstagsgeschenk für John. sagte sie und drückte ihrem Boss das wuchtige Paket in die Hand.

    Lu, sie sind ein Engel. Über das ganze Gesicht strahlend sah er sie neugierig, mit hochgezogenen Augenbrauen an.

    Was ist denn in dem Paket?

    Na, das müssen sie doch wissen, Bernard. Immerhin ist es ihr Geschenk. zog sie ihn auf.

    Lu, bitte. Ich muss doch wissen, was ich ihm schenke? Verraten sie es mir doch. bat er.

    Na gut. Es ist ein Wollbinger. Bernard traf ein erwartungsvoller Blick seiner Angestellten, die einen gespannten Ausdruck im Gesicht hatte.

    Ein was?, fragte der Anwalt irritiert.

    Ein Wollbinger. wiederholte Lucy. Sie wissen doch, diese komischen Viecher aus Bayern. Die aus allen möglichen anderen Tieren zusammengesetzt sind. Bernard lachte.

    Ein Wolpertinger! Wie ist es denn zu diesem grandiosen Einfall gekommen?, wollte er wissen.

    John schwärmt immer von Bayern, wenn er sich mit mir unterhält. Da habe ich gegoogelt, was dort denn so an Besonderheiten existiert.

    Das ist genial Lu. Ein Geschenk, das ihm mit Sicherheit gefällt.

    Es ist allerdings kein Echter. Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, tote Tiere sind mir zuwider. Egal in welcher Form. Er ist aus Kunstharz. gestand Lucy.

    John wird das nicht stören, da bin ich mir ziemlich sicher. erwiderte Bernard. Kommen sie, wir machen Schluss für heute. Eine Tasse Kaffee und ein Geburtstagskind warten auf uns. Lucy ließ sich das nicht zweimal sagen. Sie schaltete den PC aus und packte die Ordner wieder in den Schrank.

    Fünfunddreißig, ist wirklich keine schöne Zahl. bemerkte John. Auf dem Geburtstagskuchen, von Lucy selbst gebacken, prangten zwei Zahlenkerzen. Der Wolpertinger hatte einen Ehrenplatz auf dem Fensterbrett bekommen, wo er neben einem verdorrenden Weihnachtskaktus erhaben dem Kaffeeklatsch lauschte. Lucy blieb nicht lange und verabschiedete sich bereits nach einer Tasse Kaffee. Bernard und John wurden in der Detektei von ihr zurückgelassen.

    Sie hatte es aber eilig heute weg zu kommen. bemerkte Bernard.

    Das ist nicht ungewöhnlich, wenn man ihre derzeitige Situation betrachtet. warf John ihm entgegen.

    Wie meinst du das? John sah seinen Freund tadelnd an.

    Ist dir die letzte Zeit nichts an ihr aufgefallen?, fragte er zweifelnd.

    Nein. Ich wüsste nicht was. gestand Bernard.

    Die neuen Kleider? Die Aufmachung? Die Kette?, gab John ihm Hinweise.

    Welche Kette?, fragte er.

    Manchmal bist du wirklich schwer von Begriff, Bernard Burgauer. lachte John. Lu hat einen Freund und das seit einigen Wochen. Verdutzt sah Bernard ihn an.

    Davon hat sie mir nichts gesagt.

    "Marc ist ja

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