Der CEO findet seine Liebe
Von Anya Brenner
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Über dieses E-Book
Mave, die zufällig vor Ort ist, nimmt ihn bis zu seinem Hotel mit. Zum Dank lädt er sie in ein irisches Pub ein.
Beide spüren dieses Kribbeln, wenn sie sich in die Augen sehen.
Doch wie sollen sie einen Zukunft miteinander aufbauen, wenn Enrico in Italien, Mave aber in Irland lebt?
Als Enrico dann in Italien spurlos verschwindet, hält es Mave in Irland nicht mehr aus und reist nach Italien, um ihn mit Hilfe seiner Familie aufzuspüren.
Werden sie sich wiedersehen?
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Buchvorschau
Der CEO findet seine Liebe - Anya Brenner
Der CEO findet seine Liebe
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Über die Autorin
Kapitel 1
„Nein, nein, nein- dachte Mave, „das fühlt sich jetzt aber ganz falsch an!
Henry kniete gerade vor ihr, das Kästchen mit dem Ring vor sich haltend.
„Hast du gehört, was ich dich eben gefragt habe?" Abwartend sah Henry sie an….
„ Aää…also… ja…ich habe dich gehört! stammelte sie. „Aber….
Mave, die lockige, lange, flammend rote Haare hatte, strich sich ihre Strähnen, die sich aus ihrem Zopf gelöst hatten, hinter ihre Ohren. Ihre großen, grünen Augen schauten entsetzt.
„Henry, ich kann dich nicht heiraten", stotterte sie.
Henry stöhnte enttäuscht auf. „Warum nicht? Wir sind ein gutes Team, leben seit fast zwei Jahren in einer Wohnung und gestritten haben wir uns auch noch nie."
Oje, jetzt drehte er durch….
Mave war eine Frau, wie man sich eine richtige Frau mit Kurven vorstellte:
170 m groß, schlank, aber an den richtigen Stellen rundete sich ihr Körper weiblich. Sie selbst hasste es, in Hosen stets eine Kleidernummer größer kaufen zu müssen als bei den Oberteilen. Der Kleiderkauf geriet jedes Mal wieder zu einer Qual….Was oben passte, war an den Hüften zu eng, was an den Hüften passte, war an ihrem Busen, den man nicht klein nennen konnte, zu weit….
Henry, den sie sie seit ihrer Kindheit kannte, war ein groß gewachsener und durchtrainierter Mann, seine dunkelbraunen Augen bildeten einen Kontrast zu seinen fast blonden Haaren. Seine Gesichtszüge, normalerweise entspannt, hatten sich zu einer schmerzhaften Grimasse verzogen.
„So langsam tun mir meine Knie weh, Liebes, bitte, sag ja!" hörte sie ihn verzweifelt ausrufen.
„Henry, du weißt, dass du deine Beziehung zu Adam nicht mehr lange geheim halten kannst, du wirst ihn verlieren! Mich zu heiraten ist da der falsche Weg."
Dabei sah sie ihn vorwurfsvoll an.
Mave konnte nicht nachvollziehen, warum Henry nicht zu seiner Homosexualität stand. Heutzutage war das doch kein Problem mehr. Und Adam war ein toller Mann, total und rettungslos verliebt in Henry. Henry liebte Adam ebenfalls aus tiefstem Herzen. Und doch hatten sich beide in ihren vier Jahren Beziehung noch nicht einmal zusammen als Paar blicken lassen. Auf jeder Party, auf jedem Ausflug, überall waren sie zusammen und doch nicht zusammen. Mave war so oft dabei, dass schon gemunkelt wurde, sie hätten eine Dreierbeziehung. Sie sorgten in jedem Fall für Verwirrung, wenn sie gemeinsam auftauchten.
Mave prustete….Dreierbeziehung…Klar!
Seit sie vor drei Jahren von Michael ohne ein Wort der Erklärung oder des Abschieds verlassen worden war, hatte sie ab und zu einen One- Night- Stand, aber eine Beziehung konnte sie sich nicht mehr vorstellen. Von Männern hatte sie die Nase gestrichen voll. Vertrauen konnte sie nur noch Henry, Adam , Nara-ihrer besten Freundin- und sich selbst. Ansonsten war ihr Alltag eintönig geworden.
Unter der Woche arbeiten gehen, am Samstag mit Nara tanzen und Sonntag dann ausschlafen….
Die Arbeit als Zahnarzthelferin machte ihr normalerweise Spaß, aber seit in der Gemeinschaftspraxis ein neuer Zahnarzt hinzu gekommen war, war alles anders geworden.
Der junge Arzt wurde von den Kolleginnen angehimmelt und angebetet. Sie selbst fand ihn nur arrogant, überheblich und selbstverliebt.
Nun ja, mit seinen 1,92m war er beeindruckend, seine halblangen, lockig schwarzen Haare, die er bei der Arbeit stets zusammengebunden hatte, waren ein interessanter Kontrast zu seinen blauen Augen. Die sportlich durchtrainierte Figur tat ihr Übriges, um bei der Frauenwelt bemerkt zu werden.
Bei der Erinnerung an Dr. Davin Burke schnaubte Mave auf. Dieser ungehobelte, eingebildete Kerl hatte tatsächlich schon mehrmals versucht, sie zum Abendessen einzuladen. Sie schüttelte den Kopf. „Da kann er lange warten", dachte sie bei sich selbst.
Denn der nette Herr Doktor war bereits mit zwei ihrer drei Kolleginnen Essen gewesen und es hatte bittere Tränen gegeben, da er lediglich an einem One-Night-Stand interessiert gewesen war. Von keiner der Frauen hatte er sich bisher bekehren lassen.
Und wo konnte man sich leichter bedienen als bei der Arbeit, wo die jungen Frauen quasi auf dem Silbertablett serviert wurden.
Muriel, ihre Lieblingskollegin und sie aber waren eisern geblieben.
Muriel, weil sie in einer Beziehung zu Glen O`Duinn sehr glücklich war und sie, weil sie keine Trophäe für eine Nacht sein wollte.
Ansonsten ärgerte sie sich immer, wenn sie nicht bei ihrem Chef, Dr. Ainsley Nolan, assistierte, sondern in Davin´s Zimmer geschickt wurde, da ihr Herz etwas anderes sagte als ihr Kopf. Dieses verräterische Ding klopfte und pochte ganz laut und schnell, wenn er sie bei der Begrüßung in den Arm nahm und erst recht, wenn er, während er die Patienten behandelte, ihr ganz tief in ihre Augen sah!
Sie verstand es selbst nicht genau, warum das so war. Doch sie wollte auch nicht darüber grübeln, sondern durch möglichst viel Abstand und dem Ablehnen der Einladung weiterhin dafür sorgen, dass ihr Herz verschont blieb.
„Henry, sag deinen Eltern doch endlich, dass du zwar eine Beziehung hast, so wie sie es als Voraussetzung für die Überschreibung der Hotels erwarten, aber eben nicht mit mir, sondern mit Adam als Mann an deiner Seite …"
Henrys Eltern hatten einen Familienbetrieb, der seit Generationen an den ältesten Sohn weitergegeben wurde.
Seit inzwischen drei Generationen, vier, wenn er die Nachfolge antreten würde, war das „Bellingwood Castle" nun schon in Familienbesitz!
Die alte Burg wurde immer wieder renoviert und restauriert und sah einfach beeindruckend aus, wie sie hoch oben auf dem Felsen von Portney stand und der Blick ins Tal war auch für Henry jedes Mal erneut faszinierend.
Sein Vater hatte vor 20 Jahren noch das 30 Kilometer entfernte, heruntergekommene Strandhotel gekauft, das nun sein neues Aushängeschild in Calmin war.
Benannt hatte er es nach seiner Urgroßmutter, Kilkeeda, und wurde von den Einheimischen anstatt „Kilkeeda Beach Resort" nur liebevoll Kilkee genannt.
Er sollte beide Hotels leiten, sich aussuchen, ob er in Calmin oder Portney leben wollte. Und er hatte auch schon mit Adam darüber gesprochen . Sehr gerne würden sie gemeinsam in Portney leben wollen, so wie auch seine Eltern es taten. Spätestens dann müsste er die Karten auf den Tisch legen.
Da Henry Einzelkind war, kam es nicht in Frage, an ein Geschwister abzugeben. Doch so konservativ wie seine Eltern waren, würden sie die Hotels wohl eher an seinen Cousin Rival abgeben als an ihn und alles, wofür er bisher gelebt hatte, wofür er die letzten Jahre hart gearbeitet hatte, wäre umsonst gewesen. Außerdem war Rival ein Mensch, der nur auf sein Wohl aus war, der ein Leben in Luxus führen wollte. Aber dafür arbeiten? Das wollte er nicht…
Schneller als sein Vater sehen könnte, würde er alles Geld verprassen und nacheinander beide Hotels verkaufen müssen, um den luxuriösen Lebensstil weiter finanzieren zu können.
Seufzend stand Henry auf.
„Ach Mave, du weißt, wie sehr ich Adam liebe, aber für meine Eltern würde die Welt untergehen!" Da war sich Henry sicher.
Seine Freundin blickte ihn mit strengem Blick an…..
„Henry, du weißt, dass deine Eltern nicht mehr lange warten wollen, du kannst sie nicht mehr ständig vertrösten. Wenn du so weiter machst, werden sie die beiden Hotels doch an deinen nichtsnutzigen Cousin überschreiben…."
Ein Schauer lief Mave über den Rücken. Brrrr…. Dieser Rival hatte einmal versucht, sie zu küssen… niemals, so schwor sie sich, niemals würde sie das zulassen….
Nachdenklich saßen beide im Wohnzimmer, still und in sich gekehrt….als Adam zur Tür herein kam. Schon lange wollte er der Welt zeigen, dass Henry und er zusammen gehörten, hatte aber Rücksicht auf seine große Liebe genommen.
Sie beide hatten sich auf der Uni kennen gelernt, als sie sich gleichzeitig auf denselben Stuhl in der Mensa setzen wollten.
Lächelnd dachte Adam an diesen Tag zurück….Wie er Henry in die Augen gesehen hatte und Henry ihn anstarrte ohne Luft zu holen, mit geöffnetem Mund….es war sprichwörtlich die Liebe auf den ersten Blick gewesen…Ab diesem Moment gab es nur noch sie beide…
Nur ein Wochenende hatten sie sich trennen müssen, das erste freie Wochenende nach Beginn des Studiums. Da hatte Henry`s Mutter Feena ihren Geburtstag gefeiert und er hatte nicht den Mut besessen, Adam mit nach Hause zu nehmen…..Doch dort, bei seinen Eltern, hatte er wenigstens von ihm erzählt, als Freund und Kommilitone.
Mave hatte ihm gleich dazu geraten offen zu sein, aber nun, nach all den Jahren, war es für ihn nicht mehr so einfach…
Adam begrüßte Mave mit einer Umarmung und Henry mit einem zärtlichen Kuss.
„Denkst du an deinen Vater?" Fragend sah er seinen Liebsten an.
Henry schnaubte.
„Ja, schon den ganzen Tag und nun hat Mave „auch noch nein zu meinem Antrag gesagt!S
eufzend strich er sich eine Strähne aus den Augen. „Na hoffentlich! Das ist doch eine Schnapsidee….und ich möchte nicht mehr ständig von dir als Partner verleugnet werden…"ereiferte sich Adam.
Henry sah ihn ratlos an.
Und nun? Die Zeit drängte, denn sein Vater würde in wenigen Tagen seinen 60. Geburtstag feiern und zu diesem Anlass wollte er offiziell seinen Nachfolger bekannt geben…..
Und nun übte auch noch Adam Druck auf ihn aus. Henry schwirrte der Kopf. Was sollte er nur tun?
Mave sah beide Männer ganz genau an. Ach, wenn sie doch nur helfen könnte!
Doch Moment! Das konnte sie! Sie würde mit seinen Eltern sprechen! Diesen Dienst konnte sie ihren beiden besten Freunden erweisen.
Schon immer hatte sie ein gutes Verhältnis zu seinen Eltern Adair und Feena gehabt und sie würden mit Sicherheit wollen, das ihr Sohn glücklich ist, auch wenn es mit einem Mann war, da war sie sich sicher. Genau so würde sie es machen.
Sie räusperte sich und fragte ganz leise an beide gewandt:
„ Was haltet ihr davon, wenn ich bereits morgen nach Portney fahre und mit Feena und Adair spreche?"
Unsicher sah Henry sie an.
Was meinst du, Adam?" wollte er leise von seinem Freund wissen.
„ Das ist das Einzige, was ich mir vorstellen kann, wenn du weiterhin die Ohren anlegst"…zwinkerte ihm Adam zu.
„Mach dir keine Sorgen, die beiden fressen Mave praktisch aus der Hand, sie ist wie eine Tochter für sie" Kannten sie sie doch seit ihrer frühen Kindheit.
Am nächsten Morgen war Mave schon sehr früh unterwegs. Die Strecke nach Portney war zwar wunderschön, denn sie führte an der Küste entlang, aber von Trilee, wo sie lebte, dauerte die Fahrt knapp zwei Stunden.
Die Klippen an Irlands Westküste waren schroff und zum Teil hoch, sie liebte aber die salzige Brise, die hereinwehte, sobald sie das Autofenster öffnete.
Summend begleitete sie eines ihrer Lieblingslieder im Radio und fühlte sich, als wäre sie unterwegs in den Urlaub! Die nächsten 14 Tage hatte sie frei-die Praxisräume wurden wegen „Dr. Wichtig" umgebaut- und sie konnte einfach so in den Tag hineinleben. Herrlich!
Sie hielt an ihrer Lieblingsstelle an, um die Aussicht auf den tosenden Atlantik zu bestaunen. Jedes Mal, wenn sie auf dieser Strecke unterwegs war, musste sie einfach hier anhalten.
Die schroffen, meterhohen Klippen fielen fast senkrecht ins Meer hinein, wo die Wellen Gischt spritzend abprallten. Hätte sie Höhenangst, dürfte sie hier nicht stehen und nach unten sehen….
Weiter draußen auf dem Meer sah sie vereinzelt Boote schaukeln.
„Wahrscheinlich Touristen mit ihren geliehenen Jachten", dachte sie und schmunzelte. Es wären nicht die ersten Besucher, die grün und taumelnd von Bord gingen. Der Seegang war hier, an dieser Seite der Insel, doch mächtig stark.
Obgleich ihr der Atlantik zu kalt zum Baden war, gab es doch tatsächlich Verrückte, die am Strand des Kilkee´s tatsächlich laut juchzend ins Wasser sprangen. Sie zitterte allein vom bloßen Gedanken daran….Nein, zum Schwimmen müsste sie schon ins warme Meerwasser gehen ! Und da dies in ihrer Heimat nicht möglich war, müsste sie mit dem Schiff oder dem Flugzeug die Insel verlassen und in südliche Gefilde reisen. Aber das kam für Mave nicht in Frage, sie war patriotisch, sie würde ihr hart verdientes Geld nur im eigenen