Ohne die Kinder geht nichts!: Mami Bestseller 85 – Familienroman
Von Annette Mansdorf
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Über dieses E-Book
Mami ist als Familienroman-Reihe erfolgreich wie keine andere! Seit über 40 Jahren ist Mami die erfolgreichste Mutter-Kind-Reihe auf dem deutschen Markt!
»Du willst dein Studium tatsächlich an den Nagel hängen?« Katrin war fassungslos. Ihre Freundin Marisa hatte schon fast zwei Jahre ihres Studiums hinter sich. Wie hatte sie dafür gekämpft, doch noch eine Zulassung zu bekommen! Nach dem Abitur hatte Marisa zuerst Modedesign studiert, um dann zur Medizin zu wechseln. Ihre große Liebe, Markus, war ebenfalls Student gewesen, und auch als die Beziehung durch seine Untreue zu Ende gegangen war, hatte Marisa weitergemacht. »Ist mir auf Dauer zu blutig«, gab Marisa lakonisch zurück. Ihre Stimme klang etwas nuschelig, weil sie einige Stecknadeln zwischen den Lippen hielt. »Aber das wußtest du doch von Anfang an. Wie kann es dich jetzt plötzlich stören? Du mußt ja nicht unbedingt Chirurgin werden.« »Nein, ich weiß.« Marisa nahm die Stecknadeln, um sie in den rotkarierten Stoff zu stecken, den sie gerade zugeschnitten hatte. »Aber ich möchte doch lieber nicht ständig mit Kranken zu tun haben. Markus hat mich damals kirre gemacht, wie schön es wäre, wenn wir dann eine gemeinsame Praxis hätten und so. Ich habe mir das in den schönsten Farben ausgemalt, jetzt bin ich auf dem Boden der Tatsachen angekommen. Eine eigene Praxis könnte ich mir nie leisten, also müßte ich im Krankenhaus arbeiten. Und wie junge Ärzte da ranmüssen, weißt du ja wohl auch.« »Stimmt schon.
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Mami Bestseller
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Buchvorschau
Ohne die Kinder geht nichts! - Annette Mansdorf
Mami Bestseller
– 85 –
Ohne die Kinder geht nichts!
Werde die kleinen Quälgeister Maisas Glück?
Annette Mansdorf
»Du willst dein Studium tatsächlich an den Nagel hängen?« Katrin war fassungslos. Ihre Freundin Marisa hatte schon fast zwei Jahre ihres Studiums hinter sich. Wie hatte sie dafür gekämpft, doch noch eine Zulassung zu bekommen! Nach dem Abitur hatte Marisa zuerst Modedesign studiert, um dann zur Medizin zu wechseln. Ihre große Liebe, Markus, war ebenfalls Student gewesen, und auch als die Beziehung durch seine Untreue zu Ende gegangen war, hatte Marisa weitergemacht.
»Ist mir auf Dauer zu blutig«, gab Marisa lakonisch zurück. Ihre Stimme klang etwas nuschelig, weil sie einige Stecknadeln zwischen den Lippen hielt.
»Aber das wußtest du doch von Anfang an. Wie kann es dich jetzt plötzlich stören? Du mußt ja nicht unbedingt Chirurgin werden.«
»Nein, ich weiß.« Marisa nahm die Stecknadeln, um sie in den rotkarierten Stoff zu stecken, den sie gerade zugeschnitten hatte. »Aber ich möchte doch lieber nicht ständig mit Kranken zu tun haben. Markus hat mich damals kirre gemacht, wie schön es wäre, wenn wir dann eine gemeinsame Praxis hätten und so. Ich habe mir das in den schönsten Farben ausgemalt, jetzt bin ich auf dem Boden der Tatsachen angekommen. Eine eigene Praxis könnte ich mir nie leisten, also müßte ich im Krankenhaus arbeiten. Und wie junge Ärzte da ranmüssen, weißt du ja wohl auch.«
»Stimmt schon. Trotzdem, ich bin absolut geschockt, du warst doch fast fertig. Was sagen denn deine Eltern dazu?«
Marisa schmunzelte. »Sie nehmen es, wie es ist. Schließlich kennen sie ihre einzige Tochter. Solange ich ihnen nicht auf der Tasche liege, ist es okay. Meine Mutter sagt, es ist mein Leben.«
»Deine Eltern sind wirklich außergewöhnlich«, stellte Katrin nicht zum ersten Mal fest. Wenn sie da an ihre Eltern dachte! Erst als sie einen Mann mit einer gutgehenden Apotheke geheiratet hatte, waren sie zum ersten Mal mit ihrer Tochter zufrieden gewesen. Vorher hatte Katrin sich abstrampeln können, wie sie wollte. Nie war es genug.
»Ja, ich weiß. Ich bin ihnen auch sehr dankbar. Kannst du hier mal abschneiden?« Marisa hielt ihrer Freundin ein Stück Stoff hin, das sie zwischen zwei Fingern spannte.
Katrin schnitt es in gewünschter Länge ab. »Sag mal, was soll das eigentlich werden?«
»Eine Hose. Ich habe mir ein neues Modell ausgedacht, für Kinder zwischen zwei bis vier Jahren. Das ist der Prototyp, den ich in meiner Boutique anbieten werde. Und je nach Nachfrage nähe ich mehr.«
»Moment mal, Moment mal! Was heißt, in deiner Boutique?«
Marisa lachte über Katrins Gesicht. »Das wollte ich dir ja schon erzählen, aber du mußtest dich ja erst über mein Studium auslassen. Ich habe einen Laden gemietet, mitten im Einkaufszentrum. Und dort eröffne ich in vier Wochen eine Kinderboutique. Vielleicht nehme ich später auch andere Sachen dazu, außer Kindersachen, meine ich. Wäre doch auch eine Idee, schöne Schwangerschaftsmode anzubieten, oder?«
»Du machst einen Laden auf?« wiederholte Katrin ungläubig, ohne auf Marisas theoretische Frage einzugehen.
»Ja, aber natürlich für gehobene Ansprüche, wie man es so schön nennt. Also, mit wirklich guter Markenware, aber einen Teil werde ich selbst entwerfen und nähen. Wenn es Erfolg hat, dann stelle ich ein, zwei Näherinnen und…«
»Aber, Marisa! Bei deiner Ausbildung! Das ist doch irgendwie…« Katrin fehlte das richtige Wort.
»Ich habe Modedesign studiert und abgeschlossen. Warum also sollte mir das nicht gelingen? Ich möchte gern mit Menschen zu tun haben, das werde ich. Und ich möchte kreativ sein, das kann ich. Also alles bestens. Und jetzt hör auf, dir um mich Gedanken zu machen. Ich freue mich wahnsinnig. Und ich habe noch tausend Sachen zu tun. Im Moment sind die Handwerker im Laden.«
Katrin hatte sich schon an einige von Marisas Kapriolen gewöhnt, aber das war ohne Zweifel die Krönung. Andererseits zweifelte sie irgendwie nicht daran, daß Marisa es schaffen könnte. Ihre Entwürfe waren immer sehr witzig gewesen, sie hatte oft für sich selbst Kleider und Hosen genäht und auch Katrin schon mit dem einen oder anderen Stück zum Geburtstag beschenkt. Kinderkleidung war jedoch eine andere Sache. Marisa hatte keine Kinder, also fehlte ihr da auch einige Erfahrung.
»Wenn du Christine brauchst, um ein paar Sachen anzuprobieren…«, schlug sie zögernd vor. Christine war ihre fünfjährige Tochter, Marisas Patenkind.
»Später sicher. Ich werde Christine auch noch befragen, was sie gern tragen würde. Kinder haben ja durchaus ihren eigenen Geschmack.«
»Setz ihr bloß keine Flöhe ins Ohr«, bat Katrin lachend.
»Nein, natürlich nicht. Und du bekommst natürlich einen dicken Rabatt, wenn du mal bei mir kaufen willst. Ich bitte dich nur, meine Visitenkarten an eine auffällige Stelle in deinem Kindergarten zu placieren. Das machst du doch, oder?«
Katrin erkannte, daß Marisa sich bereits alles gut überlegt hatte. Allerdings war ihre Bitte verständlich, es bot sich ja an, wenn sie die Eltern der Kinder, die sie in ihrem privaten Kindergarten betreute, auf Marisas Boutique aufmerksam machte.
»Na klar mache ich das. Aber trotzdem, irgendwie kommt mir das alles sehr eigenwillig vor. Zwischen einer Ärztin und einer… Ladenbesitzerin liegen doch Welten.«
Marisa hob den Kopf und schaute ihre Freundin ungewohnt ernst an. »Weißt du was, Katrin? Das könnten deine Eltern gesagt haben. Seit wann bist du selbst auch ein Snob geworden?«
Katrin wurde rot. Sie schämte sich, denn Marisa hatte unbedingt recht mit dem, was sie sagte. Offenbar mußte sie aufpassen, daß sie nicht unbewußt in die Fußstapfen ihrer Eltern geriet. »Es tut mir leid. Ich weiß, daß das blöd war.«
»Na gut, Einsicht ist der erste Weg der Besserung. Schon gut. So, jetzt muß ich an die Nähmaschine. Das rattert ein bißchen, aber wir können trotzdem weiterreden.«
»Ich muß jetzt sowieso nach Hause. Meine Mutter kommt heute nachmittag zum Kaffee. Ich muß noch einen Kuchen backen.«
Marisa war nicht sicher, ob sie in Katrins Stimme wirklich so etwas wie Angst heraushörte. Sie machte sich manchmal Sorgen um ihre Freundin. Früher war Katrin viel ausgelassener und humorvoller gewesen. Seit sie Mann und Kind hatte, schien sie nach Dingen zu streben, die ihr vor fünf Jahren gar nicht in den Sinn gekommen wären. Vielleicht war das normal mit der neuen Verantwortung. Kinder brauchten einen verläßlichen Alltag. Katrins Ehemann hielt sich da ziemlich bedeckt. Er arbeitete viel und verbrachte manchen Abend in seinem ›Herrenzimmer‹, ein Begriff, den er allen Ernstes genauso meinte. Katrin oder ihre Tochter hatten dort nichts zu suchen. Für Marisa wäre so ein Leben der totale Overkill.
»Dann wünsche ich dir gute Nerven. Ich meine, für deine Mutter.«
»Ach, wenn die Kleine dabei ist, geht es. Da konzentriert sie sich nicht so auf mich. Allerdings meinte sie neulich, ich müsse mehr auf meine Figur achten. Findest du auch, daß ich zugenommen haben?«
»Deine Mutter ist echt die Härte, Katrin. Laß dich von ihr nicht verrückt machen. Du bist genau richtig. Das findet dein Mann doch sicher auch, oder?«
Weil Marisa gerade den Faden durch das Öhr der Maschinennadel fädelte, konnte sie Katrins Gesicht nicht sehen.
»Er sagt nicht viel dazu«, gab ihre Freundin zurück.
»Katrin, ist alles in Ordnung?« Marisa schaute hoch und entdeckte zu ihrem Entsetzen, daß Katrins Augen feucht schimmerten.
»Katrin! Was ist los, was hat er getan? Behandelt Stefan dich etwa schlecht?« Marisa stand auf und legte ihren Arm um Katrin, die jetzt vergeblich versuchte, ihre Tränen zu unterdrücken. Hektisch begann sie, ein Taschentuch in ihrer Tasche zu suchen.
»Nein, nicht schlecht. Er redet nur so wenig mit mir, und er sagt immer, daß ich Probleme sehe, wo keine sind. Ich hätte es doch gut, ich könnte zu Hause sein und müsse mich nicht dem täglichen Kampf stellen, Geld zu verdienen…«, brachte sie unter Schluchzen hervor.
Marisa erkannte, daß ihre Freundin wohl schon lange unter dieser fehlenden Anerkennung litt. Sie schämte sich, weil sie dafür gar kein Auge gehabt hatte, während sie ihre neue Berufstätigkeit vorbereitete.
»Hör zu, Katrin, du weißt