Überraschung für Florentine: Sophienlust - Die nächste Generation 28 – Familienroman
Von Heide Philip
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Über dieses E-Book
Denise hat inzwischen aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle geformt, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt.
Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren.
Das schicke schwarze Cabriolet fuhr die lange Auffahrt zum Herrenhaus Rabenau in einem hohen Tempo entlang. Dann bremste die Fahrerin scharf und kam direkt vor der breiten Eingangstreppe zum Stehen. Sie zog schnell und fest die Handbremse an und öffnete die Fahrertür, während sie den Schlüssel aus dem Zündschloss zog. Ein kurzer kritischer Blick in den Rückspiegel sagte ihr, dass sie trotz ihrer 58 Jahre eine schöne Frau war. Die halblangen braunen Haare waren immer sorgfältig gefärbt und in sanfte Locken gelegt. Ihre Augen hatte die Farbe von klarem Eiswasser und der Teint ihrer Haut wirkte frisch und gesund und war zudem fast völlig faltenlos. Isolde von Rabenau atmete einmal tief durch und stieg dann elegant aus ihrem teuren Sportwagen. Lässig warf sie die Tür zu und blickte dabei wohlwollend an sich herab. Sie war stolz darauf, so gut in Form zu sein und strich sich, zu ihrer eigenen Bestätigung, mit der Hand über ihren eng anliegenden Rock und fühlte die darunter liegenden trainierten Bauchmuskeln. Das war alles harte Arbeit und viel Verzicht, ging es ihr durch den Sinn, und hochmütig warf sie den Kopf in den Nacken. Dabei schaute sie zum Himmel und sah, dass sich dunkle Wolken vor die Sonne schoben. Schnell drückte sie noch einen Knopf auf dem Autoschlüssel, um das Verdeck des Autos zu schließen. Sie beobachtete, wie es langsam über den teuren Wagen glitt und sich dann mit einem hörbaren Klacken schloss, während sie schon Stufe für Stufe die Treppe zum Herrenhaus hinaufstolzierte. In diesem Moment kam ihr Sohn Steffen aus dem Haus und nickte ihr zu, als er schnell an ihr vorbei die Treppe hinunterlaufen wollte. »Du scheinst es eilig zu haben«, stellte sie fest und schaute ihn kalt an. »Ich muss mit dir reden. Nein, nicht reden«, sagte sie und schüttelte den Kopf. »Ich will dir etwas mitteilen.
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Rezensionen für Überraschung für Florentine
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Buchvorschau
Überraschung für Florentine - Heide Philip
Sophienlust - Die nächste Generation
– 28 –
Überraschung für Florentine
Wie kommt der Doppelgänger in ihr Leben?
Heide Philip
Das schicke schwarze Cabriolet fuhr die lange Auffahrt zum Herrenhaus Rabenau in einem hohen Tempo entlang. Dann bremste die Fahrerin scharf und kam direkt vor der breiten Eingangstreppe zum Stehen. Sie zog schnell und fest die Handbremse an und öffnete die Fahrertür, während sie den Schlüssel aus dem Zündschloss zog. Ein kurzer kritischer Blick in den Rückspiegel sagte ihr, dass sie trotz ihrer 58 Jahre eine schöne Frau war. Die halblangen braunen Haare waren immer sorgfältig gefärbt und in sanfte Locken gelegt. Ihre Augen hatte die Farbe von klarem Eiswasser und der Teint ihrer Haut wirkte frisch und gesund und war zudem fast völlig faltenlos.
Isolde von Rabenau atmete einmal tief durch und stieg dann elegant aus ihrem teuren Sportwagen. Lässig warf sie die Tür zu und blickte dabei wohlwollend an sich herab. Sie war stolz darauf, so gut in Form zu sein und strich sich, zu ihrer eigenen Bestätigung, mit der Hand über ihren eng anliegenden Rock und fühlte die darunter liegenden trainierten Bauchmuskeln. Das war alles harte Arbeit und viel Verzicht, ging es ihr durch den Sinn, und hochmütig warf sie den Kopf in den Nacken. Dabei schaute sie zum Himmel und sah, dass sich dunkle Wolken vor die Sonne schoben. Schnell drückte sie noch einen Knopf auf dem Autoschlüssel, um das Verdeck des Autos zu schließen. Sie beobachtete, wie es langsam über den teuren Wagen glitt und sich dann mit einem hörbaren Klacken schloss, während sie schon Stufe für Stufe die Treppe zum Herrenhaus hinaufstolzierte.
In diesem Moment kam ihr Sohn Steffen aus dem Haus und nickte ihr zu, als er schnell an ihr vorbei die Treppe hinunterlaufen wollte.
»Du scheinst es eilig zu haben«, stellte sie fest und schaute ihn kalt an. »Ich muss mit dir reden. Nein, nicht reden«, sagte sie und schüttelte den Kopf. »Ich will dir etwas mitteilen. Und da es auch dich betrifft, solltest du jetzt unverzüglich wieder mit hineinkommen.« Sie lachte kurz auf, nahm in den hohen Schuhen elegant die letzte Stufe und ging in das große Haus hinein.
Steffen schüttelte unwillig den Kopf und zuckte mit den Schultern, drehte sich aber auf dem Absatz um und ging die schon genommenen Treppenstufen wieder hinauf. Er folgte seiner Mutter durch die große und dunkle Eingangshalle des Hauses in den danebenliegenden Salon.
Unwillkürlich lief ihm dabei ein Schauder über den Rücken, und er fragte sich, woran das liegen könnte. War es die lieblose Anweisung der Mutter, die Kälte des Hauses, die ihn empfing, wenn er es betrat? Oder wurde er einfach nur krank…? Er fühlte sich seit einiger Zeit nicht ganz wohl, und vielleicht steckte eine Erkältung in ihm. Wieder zuckte er mit den Schultern, denn er konnte sich keine Antwort auf seine Frage geben, er wusste es einfach nicht. Wahrscheinlich war es ein wenig von allem. Er war nicht gerne mit seiner Mutter zusammen, denn sie war, seit er sich erinnern konnte, eine lieblose und egoistische Person gewesen.
Auch sein Vater, Hannes von Rabenau, war ein kalter und berechnender Mann gewesen, und er, Steffen, war ohne jegliche Liebe und Zuneigung der Eltern aufgewachsen.
Nun lehnte er sich gelassen an den großen Kamin im Salon und verschränkte die Arme. Was Isolde ihm wohl zu sagen hatte? Kurz dachte er an ihre Ehe mit seinem Vater. Keiner von beiden hatte dem anderen je etwas gegönnt, jeder beobachtete den anderen mit Argusaugen und voller Misstrauen. Sie interessierten sich nur für sich selbst und das vorhandene Vermögen.
Seit dem Tod des Vaters im letzten Jahr gehörten nun alle Vermögenswerte der Mutter. Und jetzt war er doch recht gespannt darauf, was sie ihm mitteilen wollte. Es hatte ganz sicher etwas damit zu tun.
Isolde hatte sich eine Zigarette angezündet, die sie mit zwei spitzen Fingern der rechten Hand elegant hielt, ab und zu daran zog und den Rauch in kurzen Stößen ausblies. Sie stand aufrecht am Fenster, hatte den linken Arm in die Hüfte gestützt und schaute ihren Sohn direkt an. »Ich komme gerade vom Notar. Die Maschinenfabrik Rabenau ist jetzt an die holländische Holding, die von Anfang an das höchste Gebot abgegeben hatte, verkauft. Es ging alles glatt über die Bühne und ich bin jetzt eine reiche Frau.«
Sie machte eine kurze Pause und zog dabei die Augenbrauen hoch. »Was ich auch mehr als verdient habe, nach all den Jahren der harten Arbeit mit der Firma, deinem Vater und dir. Nicht zu vergessen das uneheliche Enkelkind, das du uns vor elf Jahren ungefragt ins Haus gebracht hast.« Isolde zog wieder an der Zigarette, blies langsam den Rauch aus und ließ ihren Sohn nicht aus den Augen.
»Ah«, sagte Steffen und gab den Blick regungslos zurück. »Ich wusste nicht, dass du verkaufen wolltest. Aber herzlichen Glückwunsch, wenn alles gut gelaufen ist.«
Er schaute sich kurz im Salon um und fragte dann: »Was ist mit dem Herrenhaus? Ist das auch verkauft? Sollen Florentine und ich ausziehen?« Steffen wunderte sich selbst über seine Ruhe. Er fühlte nichts, und es war ihm egal, ob seine Mutter alles verkauft hatte. Ihm hatte die Fabrik und das Haus nie etwas bedeutet. Das merkte er auch jetzt wieder deutlich. Sein Herz schlug ganz ruhig weiter, und er machte sich keine Gedanken um seine und Florentines Zukunft. Er fühlte keinerlei Angst in sich, und das war ein wirklich gutes Gefühl.
»Du wolltest die Firma ja nicht. Du hast dich nie dafür interessiert und Vater und mich damit und mit der ganzen Arbeit alleine gelassen. Was meinst du, für wen wir uns abgerackert haben? Du solltest einmal alles übernehmen und erfolgreich weiterführen. Aber was machst du? Du studierst Biologie und willst die Welt retten, anstatt in das Familienunternehmen einzusteigen.«
Isolde nahm einen letzten Zug und löschte mit Nachdruck die Zigarette im bereit stehenden Aschenbecher aus grauem Marmor. Sie pustete den Rauch langsam aus und nahm ihren Sohn wieder ins Visier: »Das Haus behalte ich vorerst. Bis ich weiß, was mir die Zukunft noch bietet. Zunächst aber bin ich ab nächster Woche für drei Monate auf Kreuzfahrt. Das habe ich mir jetzt wirklich verdient. In der ersten Klasse einmal um die ganze Welt.«
Jetzt wurde Steffen doch hellhörig. »Ab nächster Woche? Wir hatten aber doch vereinbart, dass Florentine mit dir und dem Hausmädchen hierbleiben kann, während ich auf der vierwöchigen Forschungsreise in Norwegen bin. Das hatten wir doch schon vor Wochen besprochen!«
»Ja, das ist aber jetzt nicht mein Problem. Du hättest ja dieses Kind nicht haben müssen. Ich hätte gut auf ein Enkelkind verzichten können. Vor allem unter den Umständen.« Isolde verzog keine Miene, als sie das sagte. »Ich habe mich ja wohl in den letzten Jahren ausreichend gekümmert. Vor allem, als die Mutter des Mädchens von einer Stunde auf die andere bei Nacht und Nebel sang- und klanglos verschwand.«
Isolde merkte, dass ihr rechtes Augenlid ein wenig zitterte, als sie sich das sagen hörte, und sofort verdrängte sie den Gedanken an Florentines Mutter. Das war eine unschöne Erinnerung, die sie eigentlich gerne für immer vergessen wollte. Es gelang ihr leider nicht ganz.
»Ach ja, dem Hausmädchen habe ich die nächsten Wochen freigegeben. Du musst dich also selber um den Aufenthaltsort deiner