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Ich stehe zu meinem Wort: Mami Bestseller 76 – Familienroman
Ich stehe zu meinem Wort: Mami Bestseller 76 – Familienroman
Ich stehe zu meinem Wort: Mami Bestseller 76 – Familienroman
eBook140 Seiten1 Stunde

Ich stehe zu meinem Wort: Mami Bestseller 76 – Familienroman

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Über dieses E-Book

Große Schriftstellerinnen wie Patricia Vandenberg, Gisela Reutling, Isabell Rohde, Susanne Svanberg und viele mehr erzählen in ergreifenden Romanen von rührenden Kinderschicksalen, von Mutterliebe und der Sehnsucht nach unbeschwertem Kinderglück, von sinnvollen Werten, die das Verhältnis zwischen den Generationen, den Charakter der Familie prägen und gefühlvoll gestalten.
Mami ist als Familienroman-Reihe erfolgreich wie keine andere! Seit über 40 Jahren ist Mami die erfolgreichste Mutter-Kind-Reihe auf dem deutschen Markt!

Carolin war vierzehn, als sie sich zum ersten Mal verliebte. Es war in diesem tropisch-heißen Sommer, in dem sogar Mama ihre bevorzugte Linie der hochgeschlossenen Kleider aufgab. Carolin, im Gegensatz zu ihren Altersgenossinnen noch ein Hering, bewegte sich vornehmlich im Bikini. Mama mochte Bikinis nicht. Aber in diesem Sommer verkniff sie sich jede abfällige Bemerkung über diese Art von Kleidung. Dorothea-Julia, allgemein Dora genannt, war Carolins Schwester und Lehrerin an der Eberhard-Krüger-Schule. Junglehrerin, vierundzwanzig Jahre alt. In diesem Jahr war sie zum ersten Male allein in die Ferien gefahren, ein verwegenes Unternehmen von Dora, die sonst nur mit der Familie oder in Cliquen unterwegs war. »Sie wird schon sehen, was sie davon hat.« Und Papa brummte irgend etwas Unverständliches dazu, das sowohl Zustimmung als auch Widerspruch bedeuten konnte. Papa machte die Hitze sehr zu schaffen, er war nicht mehr der Jüngste. »Wir sollten auch ein paar Tage wegfahren«, sagte Mama mit Nachdruck. »O ja!« stimmte Carolin ihr begeistert zu. Dr. Winter, Theodor Winter, Landarzt hier auf dem Land vor Hamburg, legte die Zeitung zur Seite und griff zu seinem Glas. Seit einigen Jahren trank er nichts anderes als Mineralwasser mit gebremstem Kohlensäuregehalt. Im Winter hin und wieder einen klaren Korn, wenn er »von Tour« zurückkam, im Sommer nicht einmal ein Glas Sekt.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum19. Jan. 2021
ISBN9783740975937
Ich stehe zu meinem Wort: Mami Bestseller 76 – Familienroman

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    Buchvorschau

    Ich stehe zu meinem Wort - Rosa Lindberg

    Mami Bestseller

    – 76 –

    Ich stehe zu meinem Wort

    ... und werde auf dich warten

    Rosa Lindberg

    Carolin war vierzehn, als sie sich zum ersten Mal verliebte.

    Es war in diesem tropisch-heißen Sommer, in dem sogar Mama ihre bevorzugte Linie der hochgeschlossenen Kleider aufgab. Carolin, im Gegensatz zu ihren Altersgenossinnen noch ein Hering, bewegte sich vornehmlich im Bikini. Mama mochte Bikinis nicht. Aber in diesem Sommer verkniff sie sich jede abfällige Bemerkung über diese Art von Kleidung.

    Dorothea-Julia, allgemein Dora genannt, war Carolins Schwester und Lehrerin an der Eberhard-Krüger-Schule. Junglehrerin, vierundzwanzig Jahre alt. In diesem Jahr war sie zum ersten Male allein in die Ferien gefahren, ein verwegenes Unternehmen von Dora, die sonst nur mit der Familie oder in Cliquen unterwegs war.

    Mama sagte spitz:

    »Sie wird schon sehen, was sie davon hat.« Und Papa brummte irgend etwas Unverständliches dazu, das sowohl Zustimmung als auch Widerspruch bedeuten konnte.

    Papa machte die Hitze sehr zu schaffen, er war nicht mehr der Jüngste.

    »Wir sollten auch ein paar Tage wegfahren«, sagte Mama mit Nachdruck.

    »O ja!« stimmte Carolin ihr begeistert zu.

    Dr. Winter, Theodor Winter, Landarzt hier auf dem Land vor Hamburg, legte die Zeitung zur Seite und griff zu seinem Glas. Seit einigen Jahren trank er nichts anderes als Mineralwasser mit gebremstem Kohlensäuregehalt. Im Winter hin und wieder einen klaren Korn, wenn er »von Tour« zurückkam, im Sommer nicht einmal ein Glas Sekt.

    »Und wie stellt ihr euch das vor, meine Damen? Soll ich den Laden einfach zumachen?«

    Der »Laden«, das war die Praxis, Inbegriff und Mittelpunkt allen Lebens der Familie Winter. Carolin würde, wenn sie ihr Abitur entsprechend schaffte, natürlich Medizin studieren und später »den Laden« übernehmen.

    Mama schien die Hitze nach mehr als zwei Wochen nun doch ebenfalls nervlich ein wenig zu schaffen zu machen.

    »Hättest du dich rechtzeitig um eine Vertretung bemüht, so könnten wir längst irgendwo am Meer liegen…«

    Carolin hörte schon heraus, daß es ein sinnloses Gespräch ohne Ergebnis werden würde. Da sagte Papa: »Fahrt ihr zwei doch.«

    Mama klappte den Mund auf und schnappte nach Luft.

    »Allein?!« fragte sie und sah aus, als habe Papa sie kompromittiert.

    »Warum nicht?«

    Mama tupfte sich die Schläfen mit Eau de Cologne ab, schloß die Augen einen Moment.

    »Ich nicht«, erklärte sie fest, »wenn andere Frauen das heute tun… Nun gut. Es ist ihre Sache. Ich für meine Person fahre entweder mit dir und Carolin zusammen, oder…«

    »Oder?« fragte Carolin, aber sie fragte es nur, um etwas zu sagen.

    »Oder gar nicht!« schloß Mama.

    »Dora ist auch allein unterwegs!«

    Carolin lächelte in sich hinein und bemerkte ganz leise:

    »Hoffentlich!«

    Mama hörte alles! Sie drehte sich ihrer Tochter zu, die mit Genuß und einem Strohhalm übersüße Limonade trank. Übrigens im Augenblick literweise.

    »Wie meinst du das bitte?!«

    »Nur so.«

    »Das ist keine Antwort. Man wirft nicht einfach so einen Satz hin.«

    »Ich warf nur ein Wort, Mama!«

    »Das reichte! Also, was sollte das Wort?«

    »Dora ist vierundzwanzig, Mama. Die meisten von ihren Freundinnen sind schon verheiratet.«

    Frau Winter lächelte ihrer Jüngsten unvermittelt und sehr herzlich zu. Liebevoll und leise sagte sie:

    »Küken, du!«

    Sie lächelten sich zu, in dieser verhaltenen Zärtlichkeit, die überhaupt ihr ganzes Zusammenleben bestimmte.

    »Marion sagte«, Marion war Doras Freundin und anscheinend auch Vertraute, »daß sie mit Dora in Urlaub fahren wollte, aber Dora wollte allein fahren!«

    Dr. Winter nahm wieder eine Zeitung, maß die »Damen« mit einem langen Blick und verschwand hinter dem Zeitungsblatt mit der Bemerkung:

    »Der Mensch braucht bisweilen das Alleinsein, Küken. Du wirst es auch noch lernen!«

    Carolin bezweifelte das sehr. Mama meinte plötzlich ganz friedlich:

    »Papa hat recht!«

    Die Zeitung raschelte nur.

    Es war Abend, aber noch warm und schwül. Carolin hatte noch Lust, schwimmen zu gehen, war aber einfach zu faul, sich in Bewegung zu setzen. Sie sah Minchen aus dem Haus kommen. Minchen war, seit sie denken konnte, bei den Winters. Sie behauptete, sie hätte Papa schon auf dem Schoß getragen, aber Minchen und ihre Jahresrechnung hinkte ein bißchen, weil sie nur zehn Jahre älter war als Papa.

    »Ich hab’ ein bißchen Eis gemacht«, sagte sie jetzt und lächelte Carolin zu.

    »Du solltest dich lieber ruhig hinsetzen«, tadelte Mama und schob für Minchen den Sessel zurecht, »als ständig in Bewegung zu sein. Bei der Hitze!«

    »Mir macht das nichts.«

    »Das sagst du so! Wir sind alle nicht mehr die Jüngsten!«

    Carolin schlenderte zur Küche. Von der Tür rief sie zurück:

    »Noch jemand ein Eis?«

    Und alle sagten: »Ja!«

    Im selben Moment kam ein Wagen den breiten Kiesweg heraufgefahren. Ein Wagen, den Carolin nicht kannte.

    Sie vergaß das Eis und blickte neugierig zu der Frau hinüber, die jetzt ausstieg.

    »Dora!« rief Mama und erhob sich. Sie stand sehr schnell auf, denn aus der anderen Tür des Wagens war ein Mann gestiegen. Ein sehr großer, sehr braungebrannter und – wie Carolin auf der Stelle feststellte – sehr schöner Mann. Aber alt! Mindestens dreißig! Und Dora lächelte so komisch…

    Carolin schlenderte zurück auf die Terrasse und stellte sich hinter Papas Sessel. Papa nahm die Brille ab, legte die Zeitung beiseite, blickte kurz zu ihr hoch, kurz zu Minchen und dann wieder auf die Angekommenen, bevor er sich erhob. Mamas Voraussage, daß Dora schon sehen würde, was sie davon hat, erfüllte sich.

    »Mama – Papa«, sagte Dora nämlich und sah nicht nur braun und schön, sondern auch sehr glücklich aus, »das ist Hannes«, sie machte eine kleine Pause, »mein Mann!«

    Papa lachte kurz auf, es hörte sich an, als bellte er.

    Mama war still, jedenfalls zu Anfang. Dann sagte sie nur: »So…«

    Aber wie sie das sagte!

    Carolin betrachtete ihren neuen, so plötzlich vom Himmel gefallenen Schwager mit Neugier. Was Mama und Papa auch immer sagten, ihr gefiel er. Hannes, dachte sie. Der Name paßt zu ihm. Jetzt hörte sie seine Stimme. Eine angenehme Stimme, und – das bemerkte selbst Carolin schon – sehr männlich.

    »Bitte glauben Sie nicht, daß es meine Idee war«, sagte der neue Schwager.

    »O nein!« antwortete Mama schnell. »Ich kenne doch meine Tochter!«

    Aber sie lächelte dabei.

    Sie kann sein und sich geben, wie sie will, dachte Carolin, aber sie verzeiht uns eigentlich alles und steht letztlich immer auf unserer Seite.

    Es mußte ein Schock für sie gewesen sein, Dora mit Ehemann zurückkommen zu sehen. Aber sie fing sich schnell. Mit Gegebenheiten muß man sich abfinden.

    Niemand wußte das besser als Mama. Dora hatte in den letzten zehn Jahren schon so oft ihre festgefügte Vorstellung vom Leben und der Welt ins Wanken gebracht, daß sie – eigentlich – jetzt gar nichts mehr aus der Fassung bringen konnte.

    »Hallo!« rief Dora zur Terrasse hin.

    »Ich hab’ dir einen Schwager mitgebracht, was sagst du dazu?«

    Carolin sah Minchen an, die die Lippen zusammenkniff, und ging dann zu Dora. Dora umarmte sie und schob sie vor ihren Mann hin.

    »Das, Hannes, ist Carolin der Hering!«

    Hannes’ Lächeln wärmte, obwohl das bei dieser Affenhitze weiß Gott nicht mehr nötig war. Und in dem Moment, in dem er Carolins Hand nahm, verliebte sie sich in ihn. Sie strahlte ihn an wie ein Honigkuchenpferd, sagte irgendwas Höfliches, bis Dora erheitert bemerkte:

    »Daß du schöne Zähne hast, hat er inzwischen gemerkt, Süße! Aber es freut mich, daß er dir auch gefällt!«

    Carolin glaubte, am ganzen Körper rot zu werden vor Verlegenheit. Doch – und das hatte sie von Mama geerbt sie hatte sich sofort wieder in der Gewalt.

    »Soll er denn nicht?« fragte sie ihre Schwester und blitzte sie mit ihren dunklen Mandelaugen an, daß Dora in gespielter Angst die Arme hob.

    »Verschone mich mit deinem Zorn! Ich hab’s, weißt du doch, nicht böse gemeint! Hannes! Sieh dir die lodernde Flamme an!«

    Hannes legte seine Hand an Carolins bloßen Hals. »Ich freue mich, daß ich dir gefalle. Du gefällst mir auch sehr!«

    »Na also!« sagte Carolin trocken, zeigte noch einmal ihre Zähne und ging zurück zu Minchen. Doch Minchen war nicht mehr da. Jedenfalls nicht in ihrem Sessel. Aha! Da kam sie schon.

    Mit Getränken. Und das war gut, denn Carolin lechzte jetzt nach etwas Kühlem.

    »Ich bin enttäuscht«, bemerkte Dora, ungefähr eine Stunde später.

    »Warum denn?« fragte Mama.

    »Weil ihr nicht aus den Pantinen gekippt seid, oder sonst etwas ›Erschröckliches‹ getan habt!«

    »Warum sollten wir? Wenn etwas Ähnliches mit Carolin passierte… ich weiß nicht. Aber du hast uns eigentlich in den letzten Jahren doch schon ganz gut trainiert und uns auf alles Erdenkliche vorbereitet.«

    »Mama«, erklärte Carolin über ihrem Strohhalm mit schräg geneigtem Kopf und lachenden Augen, »rechnete täglich mit irgendwas!«

    Hannes lachte leise, nahm kurz Doras Hand und legte sie dann wieder zurück. Carolin dachte im ersten

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