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Rosen, die ein Fremder schenkt: Dr. Brinkmeier Classic 20 – Arztroman
Rosen, die ein Fremder schenkt: Dr. Brinkmeier Classic 20 – Arztroman
Rosen, die ein Fremder schenkt: Dr. Brinkmeier Classic 20 – Arztroman
eBook101 Seiten1 Stunde

Rosen, die ein Fremder schenkt: Dr. Brinkmeier Classic 20 – Arztroman

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Über dieses E-Book

Dr. Max Brinkmeier besitzt außergewöhnliche Fähigkeiten. Dennoch ist er, der lange Jahre erfolgreich in Afrika praktiziert hat und dort so viele Menschenleben retten konnte, einen Augenblick ratlos, als ihn der Hilferuf von daheim erreicht. Sein Vater, der in einem kleinen bayerischen Bergdorf als Landarzt mit ebenso großem Geschick jahrzehntelang tätig gewesen ist, kann die heimatliche Praxis nach einer Herzattacke nicht länger weiterführen.
Max war damals nicht ganz im Frieden von zu Hause geschieden, und jetzt überlagern sich bei ihm verschiedene existentielle Gefühle.
In Afrika hat er eine wirkliche Lebensaufgabe gefunden. In der Heimat wird er dringend benötigt.
Die Ärztin, der seine große Liebe gilt, wirkt mit ihm gemeinsam auf der Missionsstation und ist inzwischen fest verwurzelt auf dem afrikanischen Kontinent.
Dr. Max Brinkmeier muß sich entscheiden – und Sie erwartet die spannendste, gefühlvollste Arztromanserie! Die beliebte Schriftstellerin Sissi Merz erreicht in diesen eindrucksvollen Romanen den Höhepunkt ihres Schaffens.

Taschner bereits fürs Frühstück gedeckt hatte. Ihr Mann Kurt leitete in Wildenberg die Grundschule, weshalb sie ans zeitige Aufstehen gewöhnt war. Nun, Anfang August, gingen die großen Ferien langsam zu Ende. Die Taschners hatten gemeinsam viele Bergwanderungen unternommen und die freie Zeit auch zum Ausspannen genutzt. Und dazu gehörte für den Lehrer in mittleren Jahren nun mal auch das Ausschlafen am Morgen. An diesem Tag aber war man im Lehrerhaus zeitig aufgestanden, und das aus gutem Grund. »Kurt, kommst? Das Frühstück ist fertig.« Franziska goß bereits den Kaffee ein, als ihr Mann erschien. Er gähnte verhalten und stellte fest: »Ans zeitige Aufstehen werde ich mich erst wieder gewöhnen müssen. Guten Morgen, Liebes.« Der etwas unscheinbare Mann drückte ihr ein Busserl auf die Wange und setzte sich dann auch an den Frühstückstisch. Mit einem zufriedenen Seufzer ließ er den Blick über den gepflegten Garten schweifen und meinte dann überzeugt: »Daheim ist es eben doch am schönsten, net wahr, Franzi?« »Freilich. Wenn man da wohnt, wo andere Urlaub machen.« Sie schaute auf die Uhr. »Wann kommt denn die Frau Walters an?« »Neun Uhr und zweiunddreißig. Wir müssen uns net hetzen, keine Angst. Kochst was Schönes heut, gelt?
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum29. Sept. 2020
ISBN9783740971748
Rosen, die ein Fremder schenkt: Dr. Brinkmeier Classic 20 – Arztroman

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    Buchvorschau

    Rosen, die ein Fremder schenkt - Sissi Merz

    Dr. Brinkmeier Classic

    – 20 –

    Rosen, die ein Fremder schenkt

    … stiften heillos Verwirrung

    Sissi Merz

    Die Morgensonne schien warm und golden auf die Terrasse hinter dem Lehrerhaus, wo Franziska

    Taschner bereits fürs Frühstück gedeckt hatte. Ihr Mann Kurt leitete in Wildenberg die Grundschule, weshalb sie ans zeitige Aufstehen gewöhnt war. Nun, Anfang August, gingen die großen Ferien langsam zu Ende. Die Taschners hatten gemeinsam viele Bergwanderungen unternommen und die freie Zeit auch zum Ausspannen genutzt. Und dazu gehörte für den Lehrer in mittleren Jahren nun mal auch das Ausschlafen am Morgen. An diesem Tag aber war man im Lehrerhaus zeitig aufgestanden, und das aus gutem Grund.

    »Kurt, kommst? Das Frühstück ist fertig.« Franziska goß bereits den Kaffee ein, als ihr Mann erschien. Er gähnte verhalten und stellte fest: »Ans zeitige Aufstehen werde ich mich erst wieder gewöhnen müssen. Guten Morgen, Liebes.« Der etwas unscheinbare Mann drückte ihr ein Busserl auf die Wange und setzte sich dann auch an den Frühstückstisch. Mit einem zufriedenen Seufzer ließ er den Blick über den gepflegten Garten schweifen und meinte dann überzeugt: »Daheim ist es eben doch am schönsten, net wahr, Franzi?«

    »Freilich. Wenn man da wohnt, wo andere Urlaub machen.« Sie schaute auf die Uhr. »Wann kommt denn die Frau Walters an?«

    »Neun Uhr und zweiunddreißig. Wir müssen uns net hetzen, keine Angst. Kochst was Schönes heut, gelt? Damit sich die neue Kollegin gleich ein bissel heimisch fühlt.«

    »Freilich, das versteht sich von selbst. Weißt, Kurt, wenn ich ehrlich sein soll, dann wundert es mich noch immer, daß eine zweite Stelle bewilligt worden ist. Wo der Kultusminister doch allerweil nur vom Sparen erzählt.«

    »Das ist ein Verdienst, den ich mir ein wenig aufs Panier schreiben kann. Es hat nämlich auch seine Vorteile, wenn man im Gemeinderat sitzt. Weißt, der Burgmüller, der hat sich in letzter Zeit doch so groß getan, was die Verbesserung der Lebensqualität in Wildenberg angeht. Allerweil ist er mit neuen Bauprojekten angekommen, hat für die Renovierung der Kirche gesammelt. Und eine zweite Lehrkraft, die ist schließlich auch wichtig in dem Zusammenhang. Ich hab’ das so oft vorgebracht, bis ich den Bürgermeister bei der Ehr’ gepackt habe. Und der Rest war dann ein Kinderspiel.«

    Franziska schüttelte leicht den Kopf. »Kommunalpolitik. Das ist schon eine Angelegenheit für sich. Eigentlich habe ich diese Ratssitzungen allerweil für Zeitverschwendung gehalten. Jetzt hast mich eines Besseren belehrt, Kurt.«

    »Siehst, so hat alles auch sein Gutes. Ich werde ein bissel entlastet und unsere Schule nimmer als Zwergenschule belächelt.« Er trank seinen Kaffee aus. »Jetzt sollten wir uns aber auf den Weg machen. Sonst muß die neue Kollegin doch noch warten...«

    Rosemarie Walters war eine hübsche junge Frau Mitte der zwanzig. Sie stammte aus München, hatte hier auch ihre Ausbildung hinter sich gebracht und ab und zu als Aushilfe Stunden erkrankter Kollegen an verschiedenen Schulen übernommen. Daß sie nun fest angestellt wurde, erschien ihr noch immer wie ein Sechser im Lotto. Vor allem, weil die kleine Schule, an der sie arbeiten sollte, landschaftlich so überaus reizvoll lag. Bei ihrem Vorstellungsgespräch hatte sie sich bereits in Wildenberg umgeschaut und war ganz begeistert gewesen. Die Vorstellung, nun dort leben und arbeiten zu können, war einfach traumhaft.

    Als der Zug aus München in Berchtesgaden hielt, war Rosemarie eine der ersten, die ausstieg. Die anmutige Blondine mit den klaren, grau-grünen Augen atmete die würzige Bergluft tief ein und lächelte zufrieden. Es war hier beinahe noch schöner als sie es in Erinnerung gehabt hatte. Aber das lag wohl daran, daß der Sommer nun seinen Höhepunkt erreicht hatte, und der tiefblaue Himmel die Farben der Häuser mit dem üppigen Blumenschmuck noch mehr leuchten ließ. Rosemarie schaute sich suchend um. Rasch leerte sich der Bahnsteig, die Menschen hatten alle ein Ziel. Die junge Frau zögerte kurz, denn von den Taschners war nichts zu sehen. Vielleicht hatten sie sich ja nur ein wenig verspätet.

    Rosemarie wollte sich davon nicht die Laune verderben lassen. Sie ging hinüber zum Bahnhofsgebäude, spazierte ein wenig hin und her, schaute sich die Auslagen der Geschäfte an, und setzte sich schließlich auf eine Bank, die ihren Platz auf dem Bahnhofsvorplatz gefunden hatte. Unter den ausladenden Ästen einer Kastanie im lichten Schatten ließ es sich gut aushalten. Zudem plätscherte ganz in ihrer Nähe ein kleiner Brunnen, der die Idylle perfekt machte.

    Nach einer Weile, die junge Frau hatte sich bereits überlegt, auf eigene Faust nach Wildenberg zu fahren, da ihrem neuen Vorgesetzten ja offenbar etwas dazwischen gekommen war, tauchte das Ehepaar

    Taschner schließlich doch noch auf. Franziska drückte Rosemarie Walters herzlich die Hand und meinte entschuldigend: »Mein Mann hat sich eine falsche Ankunftszeit notiert. Hoffentlich mußten Sie net zu lange warten.«

    »Es tut mir leid, Frau Kollegin, ich muß da was mißverstanden haben. Aber ich begreife das gar nicht...« Er wühlte in seinen Taschen. »Wo hab’ ich nur den Zettel...«

    »Das ist doch jetzt wurscht, Kurt«, mahnte seine Frau ihn, die von beiden die Praktische war. »Die Frau Walter ist hier, und es besteht kein Grund, noch länger herumzustehen. Fahren wir!«

    »Ja, freilich.« Er lächelte ein wenig zerstreut, nahm Rosemaries Koffer und folgte den beiden Frauen, die sich bereits angeregt unterhielten. Dabei grübelte Kurt Taschner noch immer darüber nach, wie ihm ein solch dummer Fehler hatte unterlaufen können. Wo er doch sonst so korrekt war...

    »Mei, ist das schön!« Rosemarie schaute sich mit offenen Augen um, als sie Wildenberg erreichten. »Noch viel idyllischer als ich es in Erinnerung hatte. Ach, Frau Taschner, Sie können sich gar net vorstellen, was diese Stellung für mich bedeutet.«

    »Freilich kann ich das. Wir stammen ja auch net von hier, haben uns aber in den letzten fast zwanzig Jahre sehr gut eingelebt. Und ich bin sicher, Ihnen wird es nicht anders ergehen. Es wird aber eine Umstellung für einen Städter...«

    »Ja, wahrscheinlich. Ich habe zwar mein ganzes bisheriges Leben in München verbracht, das Landleben hat mich aber schon immer gereizt. Die Ruhe, die gute Luft, die herzlichen Menschen, das ist etwas, das einem in der Stadt leicht abgeht.«

    »Haben Sie denn keine Verwandten mehr?«

    »Meine Eltern sind beide tot, Geschwister habe ich keine. Ich stehe sozusagen ganz allein. Und da fühlt man sich in der Großstadt manchmal schon ein wenig einsam.«

    »In Wildenberg ist das anders. Da werden Sie sich nie einsam fühlen, ganz gewiß net.«

    Kurt Taschner parkte vor dem Lehrerhaus und merkte ironisch an: »Net einmal, wenn Sie es gerne wären. Keine Chance.«

    »Kurt, ich bitt’ dich. Freilich gibt es hier wie überall neugierige Zeitgenossen, um die man besser einen Bogen macht. Aber die sind da eher die Ausnahme.« Sie maß ihren Mann mit einem strengen Blick, woraufhin dieser sich eines weiteren Kommentars zu dem Thema enthielt, und statt dessen vorschlug: »Schauen wir uns erst einmal die Schule an, hernach bringe ich Sie dann zur Pension Alpenrose. Da werden Sir fürs erste wohnen, Frau Kollegin. Keine Angst, es ist nur ein kleines Gasthaus, recht gemütlich und – wenn Sie wollen – mit Familienanschluß.«

    Rosemarie mußte lachen. »So verloren fühle ich mich nun auch wieder net!«

    Das Schulhaus lag am Ortsrand, es hatte nur zwei Klassenräume, und Kurt Taschner war in seinem Element, als er auf all die vielen Mängel hinwies, die eine moderne Unterrichtsgestaltung sehr erschwerten. Rosemarie hörte nur mit halbem Ohr zu. Sie schaute sich aufmerksam um, schloß gleich die etwas altmodisch anmutende Umgebung ins Herz und fühlte sich auf Anhieb wohl. Das passierte ihr sonst eher selten. Aber als sie in dem kleinen, alten Schulhaus in alle Räume schaute, da war es ihr beinahe, als gehöre sie hierher, als sei sie heimgekommen.

    »Ja, und zum Schluß möchte

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