Falsches Spiel – echte Küsse
Von Brenda Jackson
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Über dieses E-Book
Eine raue Stimme, ein athletisch gebauter Körper und strahlende Augen - der Typ ist einfach zum Verlieben. Ups! Gerade verlieben wollte Kinderärztin Trinity Matthews sich auf keinen Fall, schließlich sollen die inszenierten Dates mit Adrian Westmoreland nur einem aufdringlichen Kollegen zeigen, dass sie vergeben ist. Aber schon nach dem ersten prickelnden Abend mit diesem Traummann an ihrer Seite sehnt Trinity sich nach mehr als nur gespielten Küssen. Ein Wunsch, den Adrian ihr zu gern erfüllt … bis der skrupellose Rivale die junge Frau zu einer fatalen Entscheidung zwingt!
Brenda Jackson
Brenda Jackson is a New York Times bestselling author of more than one hundred romance titles. Brenda lives in Jacksonville, Florida, and divides her time between family, writing and traveling. Email Brenda at authorbrendajackson@gmail.com or visit her on her website at brendajackson.net.
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Buchvorschau
Falsches Spiel – echte Küsse - Brenda Jackson
IMPRESSUM
BACCARA erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2014 by Brenda Streater Jackson
Originaltitel: „The Real Thing"
erschienen bei: Harlequin Books, Toronto
in der Reihe: DESIRE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe BACCARA
Band 1919 - 2016 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg
Übersetzung: Maria Fuks
Abbildungen: Harlequin Books S.A., alle Rechte vorbehalten
Veröffentlicht im ePub Format in 04/2016 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733721572
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
„Du steckst also in der Klemme und könntest Hilfe brauchen."
In der Klemme stecken – das drückt es noch milde aus, dachte Trinity Matthews, während sie ihr Gegenüber prüfend anschaute. Ich wünschte, es wäre anders! Verflixt, wenn er nicht so gut aussähe, würde es mir leichter fallen, seine Hilfe anzunehmen!
Als sie Adrian Westmoreland vor etwa einem Jahr auf der Hochzeitsfeier seines Cousins Riley zum ersten Mal begegnet war, hatte er mit mehreren seiner männlichen Verwandten zusammengestanden. Heimlich hatte sie ihn, seine Brüder und Cousins gemustert. Er und sein Zwillingsbruder Aidan waren ihr besonders aufgefallen.
Und schon zuvor – damals, als Thorn Westmoreland aus Atlanta ihre Schwester Tara geheiratet hatte – war Trinity zu dem Schluss gekommen, dass nicht nur der Bräutigam, sondern alle Westmoreland-Männer echte Hingucker waren. Schnuckelig eben … Daher war sie nicht erstaunt gewesen, dass man auch Thorns Cousins aus Denver als Augenschmaus bezeichnen konnte. Hochgewachsen, mit markanten Gesichtszügen, muskulösen Körpern und einer extrem männlichen Ausstrahlung.
Allerdings hatte sie sich nie vorstellen können, sich mit einem dieser faszinierenden Männer zu einem Date zu treffen. Nun ja, eigentlich handelte es sich bei ihrer Verabredung mit Adrian nicht um ein richtiges Date. Es ging eher um den Abschluss einer zeitlich begrenzten Vereinbarung.
Ihre Schwester Tara hatte bereits mit Adrian telefoniert und ihn über das Problem informiert. Trinity selbst musste ihn nun mit den Details bekannt machen.
„Ja, seufzte sie, „ich stecke wirklich in der Klemme. Die Einzelheiten erfährst du gleich. Zuerst möchte ich dir dafür danken, dass du dich überhaupt mit mir getroffen hast.
Er hatte Laredo’s Steak House als Treffpunkt vorgeschlagen. Sie war hier schon einige Male zum Essen gewesen und wusste, dass die Küche hervorragend war.
„Keine Ursache, erwiderte er lachend, „ich gehe gern mit einer schönen Frau aus.
Sie versuchte, die Wirkung seiner dunklen, ein wenig heiseren Stimme auf ihren Körper zu ignorieren. Es gab keinen Grund, nervös zu sein!
„Ich arbeite als Assistenzärztin im Denver Memorial Hospital, begann sie, „und ich beabsichtige, meine Ausbildung dort abzuschließen. Danach möchte ich nach Bunnell in Florida zurückkehren, um in die Arztpraxis meines Vaters einzusteigen. Leider gibt es hier im Krankenhaus einen Arzt, der mir das Leben schwer macht. Dr. Casey Belvedere. Er ist ein angesehener Chirurg und …
„… er will dich."
Trinity blieb fast das Herz stehen. Im Laufe der Zeit hatte sie noch etwas anderes über die Westmoreland-Männer herausgefunden: Sie nahmen kein Blatt vor den Mund. „Er will unbedingt eine Affäre mit mir anfangen, bestätigte sie. „Ich habe nie auch nur das geringste Interesse an ihm gezeigt und nichts getan, um ihn zu ermutigen. Ich habe ihm gegenüber sogar behauptet, ich sei mit einem anderen Mann zusammen. Trotzdem lässt er mich nicht in Ruhe. Er hat angedeutet, dass er mir das Leben zur Hölle machen könne, wenn ich seinem Drängen nicht nachgebe. Das alles ist sehr unerfreulich.
Sie schob ihren Teller zur Seite und nahm einen Schluck Wein. „Ich habe mich an die Klinikleitung gewandt, aber man hat mich nicht ernst genommen. Stattdessen wurde ich darauf hingewiesen, dass die Belvederes in der Stadt einen guten Namen haben. Anscheinend haben sie in der Vergangenheit verschiedene soziale Projekte unterstützt. Zurzeit finanzieren sie den Bau der neuen Kinderstation, die auch nach ihnen benannt werden soll. Ich vermute, dass sich niemand aus der Krankenhausleitung mit ihnen anlegen will, weil dieser Erweiterungsbau dringend benötigt wird. Jedenfalls sagte man mir, ich solle mir gut überlegen, wen ich mir zum Feind mache – schließlich wolle ich noch eine Weile in Denver bleiben."
Trinity machte eine kurze Pause. Dann erklärte sie mit einem kleinen Lachen: „Deshalb habe ich einen Plan entwickelt. Das heißt, eigentlich war es Taras Idee. Als ich ihr am Telefon von Belvedere erzählte, sagte sie, sie habe während ihrer Zeit als Assistenzärztin in Kentucky ein ähnliches Problem gehabt. Allerdings fand sie Unterstützung bei der Klinikleitung. Der Arzt, der sie belästigt hatte, wurde entlassen. Damit kann ich natürlich nicht rechnen, weil die Belvederes in Denver so viel Einfluss besitzen. Und darum brauche ich einen … sagen wir, einen Geliebten."
Adrian schwieg. Bisher hatte er Trinity angesehen, doch nun senkte er den Kopf und starrte in sein Weinglas.
Was dachte er wohl?
„Du weißt, dass es noch eine andere Lösung gibt?", fragte er schließlich.
Sie hob die Brauen. „Nämlich?"
„Er ist Chirurg, hast du gesagt."
„Ja."
„Ich könnte ihm die Finger brechen. Das wäre das Ende seiner Karriere. Er würde nie wieder mit einem Skalpell in der Hand im Operationssaal stehen."
Erschrocken riss Trinity die Augen auf. „Das meinst du nicht ernst!"
„Oh doch, gab er zurück. „Was bildet dieser Kerl sich ein?
Sie lehnte sich zurück und betrachtete Adrian eingehend. Seine Miene drückte Entschlossenheit aus, und sein Blick verriet, wie viel Abscheu er vor Belvedere empfand. In diesem Moment fiel ihr ein, dass Tara hin und wieder über Adrian, seinen Zwillingsbruder Aidan, seine jüngere Schwester Bailey und seinen Cousin Bane gesprochen hatte. Angeblich hatten die vier als Teenager viele Dummheiten gemacht. Ständig hatten sie in Schwierigkeiten gesteckt. Und dabei hatte es sich keineswegs um harmlose Jugendsünden gehandelt.
Das lag nun allerdings einige Jahre zurück. Bane war zur Navy gegangen und gehörte inzwischen zu einer Spezialeinheit, den SEALs. Bailey, die Jüngste der Gruppe, studierte und bereitete ihren Abschluss vor. Die Zwillinge hatten ihr Studium in Harvard schon abgeschlossen. Aidan war Arzt geworden, Adrian Ingenieur. Dennoch erkannte Trinity jetzt eines deutlich: Hinter Adrians gutem Aussehen und Charme verbarg sich ein Mann, der auch Gewalt anwenden würde, wenn er es für angebracht hielt.
Sie schluckte. „Ich glaube kaum, dass wir so weit gehen müssen, meinte sie. „Wir sollten Taras Rat befolgen und uns eine Zeit lang als Liebespaar ausgeben. Ich hoffe, das wird Dr. Belvedere entmutigen.
„Wenn dir dieser Weg lieber ist …"
„Das ist er. Aber ich will dich nicht drängen. Vielleicht möchtest du ja nicht auf andere Dates verzichten. Denn das wäre für ein paar Wochen nötig."
Er lächelte. „Es macht mir nichts aus, vorübergehend mein Privatleben auf Eis zu legen und öffentlich als dein Geliebter aufzutreten. Spielen wir ein wenig Theater!"
Erleichtert seufzte Trinity auf. Ihr war zu Ohren gekommen, dass Adrian seit seiner Rückkehr ein sehr aktives gesellschaftliches Leben führte. Er war nach Denver zurückgekommen, um in die Leitung des Familienunternehmens der Westmorelands, Blue Ridge Land Management, einzusteigen. Während die meisten der Westmoreland-Männer inzwischen verheiratet oder zumindest in festen Händen waren, traf Adrian sich mit einer ganzen Reihe von Frauen. Er galt als gute Partie. Kein Wunder also, dass sie ihn von allen Seiten bedrängten. Sich einen so gut aussehenden und zudem wohlhabenden Mann zu angeln, war eine echte Herausforderung. Und wie es hieß, genoss Adrian es sehr, im Mittelpunkt zu stehen und begehrt zu werden.
Wie gut, dass ich nicht wirklich an ihm interessiert bin, dachte Trinity.
Nur auf Taras Rat hin hatte sie sich überhaupt mit ihm getroffen. Ihre Schwester war der Ansicht, dass Adrian am besten geeignet war, um sie bei der Ausführung ihres Plans zu unterstützen. Obwohl Trinity seit acht Monaten in Denver wohnte, hatte sie bis zu diesem Abend keinen Kontakt zu ihm gehabt. Bei ihrer Bewerbung um die Stelle am Denver Memorial hatte sie natürlich schon gewusst, dass die angeheirateten Cousins ihrer Schwester in der näheren Umgebung lebten. Westmoreland Country wurde die Gegend genannt, in der sie ihre Häuser gebaut hatten. Nur Adrian hatte sich entschieden, sich eine Stadtwohnung zu nehmen. Vermutlich, um ein wenig Abstand zwischen sich und die anderen Familienmitglieder zu bringen.
„Ich denke, verkündete er nun und riss sie aus ihren Überlegungen, „wir sollten sofort mit unserem Theaterstück beginnen.
Dann überraschte er sie damit, dass er ihre Hand nahm und sie an seine Lippen hob.
Schmetterlinge tanzten in ihrem Bauch, als sein Mund ihre Haut berührte. Doch Trinity versuchte, das zu ignorieren. „Warum hast du es so eilig?", wollte sie wissen.
„Weil jetzt die beste Zeit dafür ist, antwortete er und küsste ihre Hand erneut. „Dreh dich nicht um. Dr. Belvedere ist gerade gekommen. Er hat uns bemerkt und sieht zu uns herüber.
Die Show kann beginnen!
Adrian schaute ihr tief in die Augen. Er spürte, wie nervös Trinity war. Zwar hatte sie die Anregung ihrer Schwester akzeptiert. Trotzdem schien ihr die Idee nicht hundertprozentig zu gefallen, so zu tun, als sei sie seine Geliebte.
Obwohl Casey Belvedere die Sache vollkommen falsch angefasst hatte, verstand Adrian, warum der Arzt Trinity begehrenswert fand. Welcher heißblütige Mann hätte das nicht getan? Genau wie Tara war auch Trinity eine umwerfend schöne Frau. Sie als hinreißend zu beschreiben, war noch untertrieben.
Bei seiner ersten Begegnung mit Tara hatte er sie unumwunden gefragt, ob sie Schwestern habe. Lächelnd hatte sie seine Frage bejaht. Sie hatte ihm von Trinity erzählt, die damals noch die Schule besucht hatte, um anschließend wie Tara Ärztin zu werden.
Himmel, das war lange her! Jahre waren vergangen, ehe er Trinity persönlich kennengelernt hatte. Er rief sich in Erinnerung, wie fasziniert die männlichen Gäste auf Rileys Hochzeitsfeier gewesen waren, als sie an der Seite von Thorn und Tara erschienen war. Während jener Feier hatte er erfahren, dass Trinity für zwei Jahre nach Denver kommen und dort als Assistenzärztin arbeiten würde.
„Bist du sicher, dass er es ist?", fragte sie jetzt leise.
„Allerdings. Adrian studierte ihr Gesicht. Die leicht gebräunte Haut, das schwarze Haar, das ihr offen auf die Schultern fiel, und die großen hellbraunen Augen. Die schönsten Augen, die er je gesehen hatte. „Belvedere ist hier. Alles passt wunderbar.
Sie hob die Brauen. „Hast du das etwa geplant?"
„Hm … Nachdem Tara mir am Telefon von eurer Idee erzählt hatte, habe ich beschlossen, keine Zeit zu verlieren. Ich habe aus sicherer Quelle erfahren, dass Belvedere dienstags ziemlich oft hierherkommt."
„Also hast du mich deshalb heute ins Laredo eingeladen?"
„Ja. Wir wollen doch, dass er uns zusammen sieht."
„Natürlich. Ich war bloß nicht darauf vorbereitet, ihm heute zu begegnen. Nun ja, mit etwas Glück genügt es, dass er uns hier zusammen sieht, damit …"
„… damit er dich in Zukunft in Ruhe lässt? Mach dir keine falschen Hoffnungen. Der Mann ist scharf auf dich. Aus irgendwelchen Gründen glaubt er wohl, er hätte ein Recht darauf, dich zu bedrängen. Es wird wahrscheinlich nicht leicht, ihn davon zu überzeugen, dass er sich täuscht. Ich bin nach wie vor der Meinung, es wäre das Beste, ihm die Finger zu brechen."
„Auf keinen Fall!"
Adrian zuckte die Schultern. „Wie du willst. Dann müssen wir uns eben etwas anderes einfallen lassen, damit er begreift, was los ist."
„Du meinst …"
„Das!" Er beugte sich zu ihr hinüber und küsste sie.
Trinity war sicher, dass er nur ganz leicht ihren Mund hatte berühren wollen. Stattdessen geschah etwas anderes: Es war, als würden