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eBook174 Seiten2 Stunden
Leni Behrendt Classic 11 – Liebesroman: Fräulein Tolpatsch
Von Leni Behrendt
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Über dieses E-Book
Leni Behrendt nimmt längst den Rang eines Klassikers der Gegenwart ein. Mit großem Einfühlungsvermögen charakterisiert sie Land und Leute. Über allem steht die Liebe. Leni Behrendt entwickelt Frauenschicksale, wie sie eindrucksvoller nicht gestaltet werden können.
Mit kühnem Schwung nahm der Zweisitzer die Kurve, die von der Straße zu der großen Tankstelle führte, und fuhr unverweilt durch das große Tor in die riesige Garage, die in Boxen aufgeteilt war. Gleich darauf wurde der Schlag geöffnet, eine Dame stieg aus und grüßte freundlich zu dem Mann hin, der eilfertig nahte. "Guten Tag, Borwe, sieht arg aus, mein ›David‹, wie?" "Bei dem Dreckwetter gar kein Wunder, gnädiges Fräulein. Soll aber wieder bald in Glanz erstrahlen, unser Guter. Wird er morgen gebraucht?" "Nein, da kann er genauso faulenzen, wie es Frauchen zu tun gedenkt. Also können Sie sich mit der Verschönerung Zeit lassen." Während sie sprach, ließ sie ein Geldstück in der braunen Männerfaust verschwinden, gewissermaßen als Privileg für den biederen Alten, der sich neben seiner Rente noch einen Nebenverdienst in der Tankstelle geschaffen hatte. "Denn schönen Dank auch, gnädiges Fräulein." "Bitte, gern geschehen." Auch das waren immer die gleichen Worte, die diese beiden verschiedenen Menschen am Wochenende zu wechseln pflegten. Zwar waren diese fünf Mark für die Sekretärin Kirsten Sörlund auch Geld, doch sie gab es gern, weil sie dafür ihren "David" in zuverlässiger Betreuung wußte. Ganz leicht war es ihr nicht gefallen, den bescheidenen Wagen anzuschaffen, der ja nicht nur den Kaufpreis erforderte, sondern darüber hinaus Benzin, Garage und Pflege kostete. Aber sie wollte sich lieber einschränken, als auf die Bequemlichkeit eines eigenen Fahrzeuges verzichten. So richtig vom Schicksal bevorzugt kam sich Kirsten Sörlund wieder einmal vor, wenn sie an ihr schmuckes Heim dachte, das sie bald wie mit linden Armen umfangen würde. über ihren Etat, aber dafür hatte sie das Renommee, nicht mit "Krethi und Plethi" unter einem Dach hausen zu müssen, was für die Sekretärin des Seniorchefs der Firma Bronthusen und Söhne, ein großes Unternehmen von Ruf, nur von Nutzen sein konnte. Die Untergebenen waren stolz, sich zu ihm zählen zu dürfen, weil nur einwandfreie Mitarbeiter darin geduldet wurden.
Mit kühnem Schwung nahm der Zweisitzer die Kurve, die von der Straße zu der großen Tankstelle führte, und fuhr unverweilt durch das große Tor in die riesige Garage, die in Boxen aufgeteilt war. Gleich darauf wurde der Schlag geöffnet, eine Dame stieg aus und grüßte freundlich zu dem Mann hin, der eilfertig nahte. "Guten Tag, Borwe, sieht arg aus, mein ›David‹, wie?" "Bei dem Dreckwetter gar kein Wunder, gnädiges Fräulein. Soll aber wieder bald in Glanz erstrahlen, unser Guter. Wird er morgen gebraucht?" "Nein, da kann er genauso faulenzen, wie es Frauchen zu tun gedenkt. Also können Sie sich mit der Verschönerung Zeit lassen." Während sie sprach, ließ sie ein Geldstück in der braunen Männerfaust verschwinden, gewissermaßen als Privileg für den biederen Alten, der sich neben seiner Rente noch einen Nebenverdienst in der Tankstelle geschaffen hatte. "Denn schönen Dank auch, gnädiges Fräulein." "Bitte, gern geschehen." Auch das waren immer die gleichen Worte, die diese beiden verschiedenen Menschen am Wochenende zu wechseln pflegten. Zwar waren diese fünf Mark für die Sekretärin Kirsten Sörlund auch Geld, doch sie gab es gern, weil sie dafür ihren "David" in zuverlässiger Betreuung wußte. Ganz leicht war es ihr nicht gefallen, den bescheidenen Wagen anzuschaffen, der ja nicht nur den Kaufpreis erforderte, sondern darüber hinaus Benzin, Garage und Pflege kostete. Aber sie wollte sich lieber einschränken, als auf die Bequemlichkeit eines eigenen Fahrzeuges verzichten. So richtig vom Schicksal bevorzugt kam sich Kirsten Sörlund wieder einmal vor, wenn sie an ihr schmuckes Heim dachte, das sie bald wie mit linden Armen umfangen würde. über ihren Etat, aber dafür hatte sie das Renommee, nicht mit "Krethi und Plethi" unter einem Dach hausen zu müssen, was für die Sekretärin des Seniorchefs der Firma Bronthusen und Söhne, ein großes Unternehmen von Ruf, nur von Nutzen sein konnte. Die Untergebenen waren stolz, sich zu ihm zählen zu dürfen, weil nur einwandfreie Mitarbeiter darin geduldet wurden.
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