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Seewölfe - Piraten der Weltmeere 534: Entscheidung in der Schweinebucht
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 534: Entscheidung in der Schweinebucht
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 534: Entscheidung in der Schweinebucht
eBook102 Seiten1 Stunde

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 534: Entscheidung in der Schweinebucht

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Über dieses E-Book

Am Strand, etwa hundert Yards vom Uferwasser entfernt, hatte ein erstes Kommando der Holländer Pfähle in den Boden gerammt. Planken waren in aller Eile an ihnen festgenagelt worden. Die schmale Öffnung wurde mit zwei beweglichen Stangen verschlossen. Zehn mit Musketen, Pistolen und Säbeln bewaffnete Männer waren bei dem Gehege postiert. Das Hineintreiben der Schweine wurde von einem Dutzend unbewaffneter Männer besorgt. Die Wächter spähten fortwährend zum Dickicht. Ihren Mienen war anzusehen, daß sie sich nicht sehr behaglich fühlten. Der Dschungel auf einer unbekannten Insel konnte alle nur erdenklichen Gefahren bergen. Tatsächlich wurden sie bereits heimlich beobachtet...
SpracheDeutsch
HerausgeberPabel eBooks
Erscheinungsdatum16. Juli 2019
ISBN9783954399420
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    Buchvorschau

    Seewölfe - Piraten der Weltmeere 534 - Burt Frederick

    9

    1.

    Die Portugiesen auf Mauritius verfügten über einen Kalender. Seit es sie hierher verschlagen hatte, hüteten sie ihn wie einen Augapfel. Und Joao Bonfado, ihr Anführer, wachte selbst darüber, daß der Kalender zuverlässig weitergeführt wurde. Selbst eine durchzechte Nacht war kein Grund, sich nicht um den Kalender zu kümmern.

    Sie schrieben den 3. Januar 1597, als es den schwerwiegendsten Einschnitt in ihrem Leben auf der Insel geben sollte. Es war einer dieser paradiesisch schönen Tage mit strahlendem Sonnenschein und wolkenlosem blauem Himmel. Sie kannten fast nichts anderes. Selbst wenn es regnete, war der Regen sanft und mild, und der Wind reichte meist soeben aus, um ihren Schaluppen den nötigen Vortrieb zu geben. Unwetter waren selten auf Mauritius, dem Paradies, das Joao Bonfado und seine hundert Gefährten ganz für sich allein hatten.

    Obwohl sie die Insel nie vollends erkundet hatten, wußten sie doch, daß es keine weiteren menschlichen Ansiedlungen gab. Sie hatten die Küste mehrmals umrundet, waren an den verschiedensten Stellen gelandet und hatten immer wieder festgestellt, daß da niemand außer ihnen war, der Mauritius für sich oder gar für irgendein Herrscherhaus der Alten Welt beanspruchte.

    Der 3. Januar 1597 wurde ein düsterer Tag, obwohl der Sonnenschein anhielt.

    Amado Tiron und Luceiro Monte waren die ersten aus Bonfados Schar, die sich dessen bewußt wurden. Ihre anfängliche Fassungslosigkeit wich ohnmächtiger Wut und schließlich flammendem Widerstandswillen, als sie das Geschehen in der Bucht beobachteten.

    Sie konnten die Folgen noch nicht einmal abschätzen. Dennoch waren sie vom ersten Augenblick an überzeugt, daß man dieses Geschehen nicht tatenlos hinnehmen durfte.

    Die vier Galeonen lagen etwa fünfhundert Yards vom Strand entfernt vor Anker. Die Segel waren säuberlich aufgetucht, und auch der sonstige Zustand der Schiffe zeigte, daß an Bord eiserne Disziplin und Ordnung herrschten.

    Der Pendelverkehr, den sie zum Strand eingerichtet hatten, wurde von insgesamt acht Jollen betrieben.

    Amado und Luceiro brauchten eine Weile, um vollends zu begreifen, was sich abspielte.

    Die Jollen transportierten lebende Fracht.

    „Schweine! flüsterte Amado Tiron ungläubig. „Kannst du dir das erklären? Ausgerechnet Schweine?

    „O ja, erwiderte Luceiro Monte ebenso leise und nickte grimmig. „Welche Sorte Mensch hat Schweine? Denk nach!

    „Wie meinst du das?"

    „Himmel! sagte Luceiro stöhnend. „Unsereins als Freibeuter von eigenen Gnaden wird ja wohl nicht gerade mit solchen Viechern umgehen.

    „Ach so! Amado zog die Augenbrauen hoch. „‚Bauern!‘ Du meinst Bauern? Glaubst du wirklich, diese Kerle wollen ausgerechnet auf unserer Insel Bauern ansiedeln?

    „Genau das glaube ich, entgegnete Luceiro. „Es sieht nämlich verdammt danach aus. Kannst du unter den Kerlen da draußen besonders viele Soldaten entdecken?

    „Bis jetzt noch keinen einzigen."

    „Siehst du. Es sind Handelsleute. Sie werden genügend einfaches Volk mitgebracht haben, das sie hier zusammen mit dem Viehzeug aussetzen. Gleichzeitig wird ein Handelsposten gegründet, und nach und nach entsteht dann ein Hafen. Wir werden dann nichts mehr zu sagen haben auf Mauritius."

    „Wenn wir das Schweinevolk nicht vorher vertreiben!"

    Die beiden Männer verstummten wieder.

    Drei Boote erreichten jetzt den Strand, während die übrigen fünf bereits wieder zu den ankernden Galeonen unterwegs waren. Auf jeder der Jollen war ein hölzerner Käfig montiert, in dem die Schweine an Land gebracht wurden.

    Da die Käfige nur jeweils einem Schwein Platz boten, würde es etliche Stunden dauern, bis alle an Land gebracht waren – je nachdem, wie viele Borstentiere sich in den Laderäumen befanden.

    Am Strand, etwa hundert Yards vom Uferwasser entfernt, hatte ein erstes Kommando Pfähle in den Boden gerammt. Planken waren in aller Eile daran festgenagelt worden, die schmale Öffnung wurde mit zwei beweglichen Stangen verschlossen.

    Zehn mit Musketen, Pistolen und Säbeln bewaffnete Männer waren bei dem Gehege postiert. Das Treiben der Schweine wurde von einem Dutzend unbewaffneter Männer besorgt.

    Die Wächter spähten fortwährend zum Dickicht. Ihren Mienen war anzusehen, daß sie sich nicht sehr behaglich fühlten. Der Dschungel auf einer unbekannten Insel konnte alle nur erdenklichen Gefahren bergen.

    Die beiden Portugiesen grinsten in ihrem Versteck, als ihnen klar wurde, daß diese Fremden nicht gerade eiskalte Eroberer waren. Eher harmlose Kaufmannsseelen, die man aus einem verstaubten Kontor in die Welt hinausgeschickt hatte.

    Holländer waren es.

    Das fanden Amado und Luceiro nun heraus, nachdem sie eine Weile intensiv den Gesprächsfetzen gelauscht hatten. Zu verstehen waren die Worte ohnehin nicht, da sie immer wieder vom Grunzen der Schweine im Gehege unterbrochen wurden. Etwa acht borstige Viecher wühlten dort bereits emsig mit ihren Plattschnauzen den Strand auf.

    Die Treiber liefen hinunter zum Uferwasser, um die nächste Ladung in Empfang zu nehmen.

    Unvermittelt wurden Rufe laut. Die Bewaffneten gestikulierten und lachten. Sie deuteten zur Nordseite des Strandes, wo das Dickicht einen weiten Bogen beschrieb und auf die Landzunge hinaus verlief, die die Bucht dort wie ein in die See ragender Wall begrenzte.

    Die Treiber blieben stehen und drehten sich um.

    Auch die Jollenbesatzungen wandten die Köpfe.

    „Ach du liebe Güte! sagte Amado Tiron. „Ein Dodo!

    Luceiro Monte hielt sich unwillkürlich die Hand vor den Mund.

    An der Nordseite der Insel hatte der grau-weiß gefiederte dicke Vogel das Unterholz verlassen. Groß wie ein dreijähriges Kind war er, sein unbeholfener Gang erinnerte an eine fette alte Waschfrau, die sich mühselig von einem Zuber zum anderen bewegte.

    Die Holländer standen still vor Staunen.

    In ihrem Versteck im Dickicht erinnerten sich die beiden Portugiesen daran, wie sie zum erstenmal einen Dodo gesehen hatten. Sie hatten nicht minder große Augen gehabt und nicht minder lange den Mund aufgesperrt.

    Der Vogel wankte unentwegt weiter auf die Fremden zu. Seine Stummelflügel waren winzig klein im Verhältnis zu seiner gewaltigen Körpergröße. Er konnte sich niemals in die Luft erheben, und er brauchte es auch nicht zu tun. Denn auf Mauritius hatte er keine Feinde – nicht einmal Menschen, die seiner Spezies etwas antun würden.

    Gelegentlich blieb der Dodo stehen und legte den Kopf schief, um die Menschen und die Schweine ausgiebig zu beäugen. Sein Schnabel war gebogen wie der eines Adlers, doch der Kopf oberhalb des lederartigen dunkelroten Schnabeloberteils ließ eher den Vergleich mit einem Schwan oder einer Gans aufkommen.

    Der Dodo kannte keine Furcht. Mit seinem unbeholfenen Gang näherte er sich unentwegt weiter dem Schweinegehege und den Menschen, die dort versammelt waren.

    Amado und Luceiro kannten die Dodos als ungewöhnlich freundliche Vögel. Man konnte sie mit Trockenbohnen füttern, die sie außerordentlich gern fraßen, das Wohlbehagen war ihnen dann regelrecht anzusehen. Hartbrot und alle Fleischsorten verschmähten sie indessen. Und man konnte mit ihnen herumbalgen wie mit Kindern. Zu etwas anderem taugten sie jedoch nicht.

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