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Seewölfe - Piraten der Weltmeere 746: Die Goldinsel
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 746: Die Goldinsel
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 746: Die Goldinsel
eBook111 Seiten1 Stunde

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 746: Die Goldinsel

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Über dieses E-Book

"Feuer frei!" rief Hasard. Die Galeone passierte die Schebecke querab. Langsam drehte der Bug der Schebecke nach Steuerbord zurück. Als das Schiff auf dem Kamm der Dünung schwebte, zündete Al Conroy nacheinander, im Abstand von jeweils drei Atemzügen, die drei Culverinen. Stichflammen zuckten über die Wellen. Die Entfernung war auf weniger als eine drittel Meile geschrumpft. Dröhnendes Krachen hallte über das Wasser. Die Geschütze rumpelten in den Brooktauen zurück. Drei Vollgeschosse suchten ihren Weg über das schäumende Wasser und schlugen ein. Zugleich mit einer riesigen Wassersäule entstand ein Loch im Bugbereich der Galeone, aus dessen Rändern Trümmerstücke in alle Richtungen flogen. Den zweiten Einschlag sahen die Seewölfe nicht, aber er mußte den Fockmast getroffen haben....
SpracheDeutsch
HerausgeberPabel eBooks
Erscheinungsdatum27. Juli 2021
ISBN9783966881685
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    Buchvorschau

    Seewölfe - Piraten der Weltmeere 746 - Sean Beaufort

    1.

    Fast eine Stunde vor der Morgendämmerung schob Ruiz Letrado, zweiter Rudergänger auf der „Alma de Zaragoza", vor seinem Gesicht die Wedel einer jungen Palme auseinander. Das große Dorf in der Fortsetzung der Bucht lag ohne jedes Licht in ungestörter Ruhe da. Nicht mal ein Hund bellte.

    „Sehr gut. Sehr schön. Alles geht nach Plan", murmelte er und erstarrte. Rechts und links hörte er das Wispern, mit dem sich seine Kameraden verständigten.

    Dreißig Männer waren schwer bewaffnet ausgeschwärmt, um das Dorf zu umzingeln. Sie bewegten sich so leise wie möglich und versuchten, einen unregelmäßigen Halbkreis zu bilden. Dem Halbkreis gegenüber warteten die Galeone, zwei Jollen und zwei der langen Kanus der Eingeborenen. Alles war bereit. Der Stückmeister und seine Gehilfen lauerten ebenfalls auf das erste Sonnenlicht.

    Nach etwa fünfzig Schritten nach Osten hörte Ruiz vor sich ein Zischen wie von einer Schlange.

    „Bist du’s Ginés?" fragte er flüsternd.

    „Ruiz?"

    „Ja. Hinter mir sind die anderen."

    „Alles in Ordnung?" fragte Ginés und schob sich zwischen den Palmenstämmen in den Bereich des milchigen Mondlichts.

    „Ich bin ganz sicher, daß uns keiner gesehen hat. Wir haben auch nichts gehört."

    „Gut so. Das Geschütz wird das Zeichen geben."

    „Danach, Ginés, richten wir uns alle."

    Die Besatzung der fast überbeladenen Jolle, die von Ruiz kommandiert wurde, war auf einer sandigen Huk an Land gegangen, auf der westlichen Seite der Bucht. Die Crew des zweiten Beibootes, die Ginés befehligte, hatte die Jolle an den steineübersäten Strand gepullt, auf der östlichen, der Bucht abgewandten Seite. Genau vor der Einfahrt, mit dem Bug nach Südosten, ankerte die „Alma". Wenn Ginés alles richtig verstanden und seine Leute an den besten Stellen postiert hatte, war jetzt der Halbkreis um die Siedlung geschlossen.

    „Die ‚Alma‘ liegt sicher?" fragte Ruiz nach einigen Atemzügen.

    Zwischen den beiden Spaniern und dem Rand des Dorfes lagen Palmenwäldchen, einige Felder und kleine Brunnen, sowie breite Hecken aus Büschen mit dicken, großen Blättern und schwach duftenden Blüten. In der Stille summten unzählige Insekten.

    „Sieben Mann sind an Bord. Anker und Landleine. Sie liegt direkt querab zu diesem Kaff hier."

    Die Schritte der Spanier, denen der Schweiß unter dem Helmrand hervorsickerte, knirschten im groben Sand zwischen den Palmwurzeln. Zwischen den Stämmen huschten große Fledermäuse durch die warme Luft. Aus den Hütten ertönte das Wimmern eines Kindes, das nach einigen Atemzügen wieder aufhörte.

    Die Sterne verblaßten, längst war der Mond hinter der Kulisse des Waldes verschwunden. Die langgezogene Insel, deren Namen die Spanier noch nicht kannten, war nur an einer Stelle besiedelt, nämlich auf einer Anhöhe von wenigen Yards, die über der nordöstlichen Bucht lag.

    „Wie viele werden wir schnappen? Was meinst du?" erkundigte sich Ginés und suchte mit den Augen einen Weg auf die ersten Hütten zu. Er deutete auf einen schmalen, ausgetretenen Pfad, der sich entlang der Hecken durch die Felder schlängelte. Irgendein Lauchgewächs stank in den Nasen der Männer.

    „Mehr als zwei Dutzend, erwiderte Ruiz. „Genug Leinen und Enden haben wir mitgebracht. Hoffentlich wehren sie sich nicht. Wir können keine Verwundeten brauchen.

    „Und ein paar junge Weiber sollten wir auch mitnehmen. Ginés kicherte leise. „Oder wir segeln mit den Jollen zurück und vergnügen uns ein paar Tage lang.

    „Da hat der Señor Capitán vielleicht etwas dagegen. Aber wenn die Lust des Fleisches unseren Don Maurizio überfällt, dann springt auch für die Mannschaft etwas raus."

    Sie warteten geduldig und waren durch die Hecken gegen Blicke aus dem Dorf geschützt. Ruiz war vor drei Tagen von der Jolle an Land gesetzt worden und hatte sich genau umgesehen. Er hatte sich, so gut es ging, als Eingeborener verkleidet und war offenbar von den Insulanern nicht entdeckt worden.

    „Sie werden gut arbeiten können, sagte er nachdenklich. „Ich habe ihnen zugesehen. Wir dürfen nicht vergessen, daß sie ihre Werkzeuge und Körbe mitnehmen.

    Ruiz drehte sich um und sah, daß über dem Meer die erste vage Helligkeit des Morgens erschien. Im sehr dunklen Grau des Himmels zeigte sich im Osten ein hellgrauer, langgezogener Fleck.

    „Um die Werkzeuge soll sich Vasquez kümmern. Wir treiben die Kerle zusammen. Nur die jungen, hörst du, sagte Ruiz. „Es geht um sehr viel gutes Gold.

    „Keine Aufregung, Ruiz, entgegnete Ginés. „Ich kenne die Befehle. Und de Coronna läßt nicht mit sich spaßen.

    Ginés kontrollierte die beiden zweiläufigen Pistolen, schob sie wieder in den breiten Gurt zurück, griff unruhig nach dem Säbel und deutete dann auf den rötlichen Schimmer über der Kimm. Die Bäume und Felsen an den Rändern der Bucht rahmten die Helligkeit ein. Zwischen den Hütten und den unbewegten Stämmen der Palmen und der Mangobäume wurde die Silhouette der Galeone im Grau des Morgens erkennbar. Ein kaum wahrnehmbarer Dunst hing über dem Wasser.

    „Ich gehe zu meinen Leuten, sagte Ginés und sah zu, wie eine Fledermaus torkelnd im Laubwerk verschwand. „Gleich wird der Stückmeister den Tag begrüßen.

    „In Ordnung, antwortete Ruiz. „Ich gehe von hier aus vor.

    Leise entfernte sich Ginés. Ruiz drehte sich halb und lief, die Hecken und Palmstämme als Deckung benutzend, zwei Dutzend Schritte zurück. Dann sah er, wie ihm Lucar hinter einem Haufen aus Bündeln eines binsenartigen Grases zuwinkte. Die langen Rohre waren zum Trocknen übereinandergeschichtet.

    „Dorthin! Wartet noch! rief Ruiz unterdrückt. „Bei Sonnenaufgang!

    Lucar winkte zurück, er hatte verstanden.

    Die Spanier, die mit zwei stark bemannten Galeonen die Mendaña-Inseln entdeckt hatten, wußten genau, um was es ging. Das Unternehmen, das sie angefangen hatten, war aufwendig und würde seine Zeit dauern. Aber am Ende aller Anstrengungen stand für jeden der goldene Reichtum.

    Als Lucar wieder in der Deckung verschwand, waren die ersten Geräusche zwischen den palmwedelgedeckten Hütten zu hören. Die Morgenröte, hatte sich ausgebreitet, und genau in dem Augenblick, als die ersten Sonnenstrahlen über die Wellen zuckten und für einen Moment den Spanier blendeten, gab Juan-Lopez Vieira, der Erste Offizier, das Signal auf seine Art.

    Die wartenden Spanier warfen sich zu Boden, duckten sich und versteckten sich hinter den dichten Hecken und dicken Palmstämmen.

    Die erste Culverine wurde abgefeuert.

    Auch die Schußfolge war genau festgelegt und abgesprochen worden. Das erste Vollgeschoß schlug in die Mitte der Bucht ein, in der Nähe des Strandes, wo die Farbe des Wassers verriet, daß es eine tiefe Stelle gab. Aus der Mündung zuckte eine lange Feuerzunge. Das Geschoß heulte aus der Wolke des Pulverdampfes heraus und trieb eine riesige, weiße Wassersäule in die Luft. Der Donnerschlag der Detonation rollte über die Bucht und entfesselte einen Orkan aus Geräuschen und Schreien.

    Zwei Atemzüge später dröhnte das zweite Geschütz auf.

    Die gehackte Ladung kreischte waagerecht über die Bucht, prasselte in die Kronen der Palmen, riß das höchstgelegene Dach eines spitzgiebeligen Hauses in Fetzen und wirbelte Trümmer und zerrissene Äste durch die Luft. Aus den Baumkronen flatterten kreischend Vogelschwärme auf und zerstreuten sich in alle Richtungen. Aus den Hütten stürzten Kinder, Frauen und Männer, sahen sich furchtsam um, rannten aufgeregt hin und her und schienen zu glauben, daß die Welt unterginge.

    Juan-Lopez Vieira hatte genug Zeit gehabt, auch den dritten Schuß gut vorzubereiten. Von Ruiz wußte er, daß ein langgezogenes Bauwerk aus Holzstämmen, Flechtwerk, Schnitzerei und Palmwedeldach ein Tempel oder ein Haus war, in dem die Inselbewohner irgendwelche Götzen anbeteten.

    Das geteilte Geschoß zersprengte das Haus der Länge nach in hundert Trümmer und Bruchstücke. Feuer, Rauch, Donnerschlag und die umherwirbelnden Blätter und brechenden Äste verwandelten die runde Fläche zwischen den Hütten und Feuerstellen

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