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Seewölfe - Piraten der Weltmeere 494: Duell unter Wasser
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 494: Duell unter Wasser
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 494: Duell unter Wasser
eBook102 Seiten1 Stunde

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 494: Duell unter Wasser

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Über dieses E-Book

Mel Ferrow war auf zwei Yards Tiefe getaucht. Seine Lungen waren vollgepumpt mit Luft, das Messer lag wie von selbst in seiner Rechten. Über ihm verdüsterte sich das Türkisgrün des Buchtwassers. Er zog die Beine an und spannte die Muskeln. Einen Sekundenbruchteil, bevor die breite, helle Unterseite des Riesenhais über ihm war, schnellte er hoch. Das Messer jetzt mit beiden Fäusten gepackt, stieß er die Klinge in den Leib der Bestie. Mehr als zwei Yards weit, von der Mitte seines Körpers aus, schlitzte sich der Hai selbst auf. Dunkles Blut floß in wabernden Schwaden in das Türkisgrün. Blitzartig tauchte Mel Ferrow nach unten weg, um dem peitschenden Schwanz zu entgehen...
SpracheDeutsch
HerausgeberPabel eBooks
Erscheinungsdatum26. Feb. 2019
ISBN9783954399024
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    Buchvorschau

    Seewölfe - Piraten der Weltmeere 494 - Burt Frederick

    8

    1.

    Die Sonne sah ungewöhnlich blaß aus.

    Jeremiah Josias Webster blinzelte.

    Es änderte sich nichts. Die Sonne stand blaß an einem verdüsterten Himmel. Er blinzelte heftiger, doch der Blick aus seinen seltsam verkrusteten Augen wollte nicht klarer werden. Das Bild blieb, wie es war. Eine bleiche Sonne und ein finsterer, unheilverkündender Himmel.

    „Schützet euch! wollte er ausrufen. „Das Strafgericht des Herrn wird über euch sein, denn eure Sünden sind noch nicht vergeben! Aber er brachte nur heisere Laute hervor. Sie klangen seltsam fremd in seinen Ohren, so als stammten sie nicht von ihm selbst.

    Noch im selben Moment, in dem Webster über seine höchst sonderbare Stimme staunte, setzte der Schmerz ein.

    Es war wie ein Hieb, der ihn von innen traf – ausgelöst von einer unbekannten Gewalt, die ihn verzehren wollte. Der Schmerz, dieser furchtbare Schmerz, schwappte wie eine glühende Woge über ihn, rannte gegen sein Bewußtsein an und drohte es unter sich zu begraben.

    Jeremiah Josias Webster spürte, daß sein Körper von dieser satanischen Macht zu Boden geschleudert worden war. Er spürte es, denn da war Sand unter seinen verzweifelt nach Halt suchenden Händen. Sein Körper war schwach, gewiß. Aber seine Seele kämpfte mit ungebrochener Kraft gegen die Höllenglut, die ihn verschlingen wollte. All seine Abwehrkräfte waren gefordert, denn es war die größte Bewährungsprobe, die ihm der Herr je auferlegt hatte.

    Unvermittelt war er wach.

    Hölle und Teufel, in seinem Schädel brannte und rumorte es, als sei er mit Vorschlaghämmern bearbeitet worden. Das, was ihm im noch nicht vollends zurückgekehrten Bewußtsein als zerstörerisches Feuer der Hölle erschienen war, rührte von einem tobenden Schmerz in der Gegend seiner Mundhöhle her.

    Webster, der grobschlächtige und stiernackige Mann, schwankte, als er mit unendlicher Mühe seinen Oberkörper aufrichtete und sich nach hinten im Sand abstützte.

    Er stöhnte gequält. Wieder war es ihm, als höre er eine fremde Stimme, eher die klagende Stimme eines waidwunden Tiers.

    Verdammt, wer hatte ihn so zugerichtet? Der Schmerz war fast unerträglich. In den rhythmischen Intervallen seines Herzschlags erschienen diese verfluchten roten Schleier vor seinen Augen, die er für Höllenglut gehalten hatte.

    Und die bleiche Sonne war keine Sonne, sondern der Mond. Der finstere Himmel war erklärlich, denn es war Nacht. Eine sternenklare Nacht allerdings. Es hätte eine paradiesische Nacht sein können in diesen zauberhaften Breiten, in denen er, Jeremiah Josias Webster, noch fürstlicher zu leben gedachte als Gott in Frankreich. Aber da gab es diese unerwarteten Hindernisse. Ein dornengespickter Weg war es, der ins Paradies führte.

    Jäh setzte die Erinnerung ein. In vollem Umfang. Es war eine solche Wucht, mit der sie Webster traf, daß er es fast als schlimmer empfand als den Schmerz, der mit unverminderter Gewalt in ihm tobte.

    Diese elenden Bastarde hatten sich ausgerechnet in seinem Paradies niedergelassen! Diese Schweinehunde, denen er natürlich klangvollere Bezeichnungen gab, wenn er gegenüber seinen gläubigen Gefolgsleuten von ihnen sprach! Natterngezücht, Ungeziefer, Pestbeulen, die diese paradiesische Welt befallen hatten.

    Vor Websters geistigem Auge erschien dieser riesenhafte Kerl, gegen den er selbst fast ein Waisenknabe war. Dieser Ungläubige hatte sich erdreistet, ihn mit seinen widerwärtigen Pranken zu Boden zu schleudern. Webster spürte wieder, welche Schmerzen ihm die Rammfäuste des Riesen mit dem Narbengesicht zugefügt hatten. Noch in der Erinnerung zuckte er zusammen, was nur dazu führte, daß sich die glühende Woge heftiger und machtvoller in seinem Inneren ausbreitete.

    Abermals stöhnte er laut und voller Qual.

    Im nächsten Moment erinnerte er sich daran, daß er stets ein Vorbild sein mußte – allen überlegen und im wahrsten Sinne des Wortes erhaben. Er war nicht allein. Seine Jünger, die Schnarchhähne, lagen um ihn herum verstreut – wahrhaftig verstreut, mit ihren schlaffen Gliedern – und horchten den Strand ab. Natürlich konnten sie viel weniger einstecken als er. Das mußten sie begreifen, das mußte ihnen deutlich vor Augen geführt werden. Er war in jeder Beziehung der Bessere. Wo ihr Weg noch steil bergan führte, war er bereits auf dem Abstieg und hatte den Gipfel schon hinter sich.

    Er unternahm einen ersten Versuch, auf die Beine zu gelangen. Doch als er seine Muskeln anspannte und sich aufzurichten versuchte, vervielfachte sich die Heftigkeit des Schmerzes und geriet zu einem neuerlichen Überschwappen der Glutwoge, die ihn auf den Rücken warf. Fast hätte er geschrien. Mit knapper Mühe schaffte er es noch, die Zähne zusammenzubeißen und nicht mehr als ein gurgelndes Stöhnen von sich zu geben. Kaum auszudenken, wenn die dämlichen Jünger durch seinen Schrei aufgewacht wären!

    Beim Gehörnten, er durfte seine Autorität nicht selbst untergraben!

    Seinen nächsten Versuch unternahm er langsamer und vorsichtiger. Zeit genug hatte er, denn die Jünger dachten noch nicht daran, in die Wirklichkeit zurückzukehren. Diese Unholde, die das Paradies besetzt hielten, hatten mit unerhörter Brutalität zugeschlagen. Sie erdreisteten sich, den auserwählten Kindern des Herrn körperlichen Schaden zuzufügen. Für Webster stand schon jetzt fest, daß er höchstpersönlich zum Bannstrahl des Herrn werden würde, der diese Pestilenz aus dem Paradies tilgte.

    Sein zweiter Versuch gelang. Zwar wütete der Schmerz mit nahezu unverminderter Gewalt in seinem Mund, aber das Brennen und Pochen hatte ein wenig nachgelassen. Schwankend stand er da und konzentrierte sich zunächst darauf, das Gleichgewicht zu halten.

    Sanft plätscherte das Wasser auf den feinen Strand. Die Wellen hatten mattsilberne kleine Kronen, und weit entfernt stand die riesige Scheibe des Mondes wie ein bleicher, doch unerschütterlicher Wächter. Das fahle Licht spiegelte sich in der See und verwandelte sie in eine metallen aussehende Schicht, mit der sie bedeckt zu sein schien.

    Webster schaffte es, zwei, drei Schritte zu gehen. Bei jedem Auftreten wuchs die glühende Schmerzwoge in ihm.

    Dem Jünger, der ihm am nächsten lag, trat er in den Hintern.

    Der Mann grunzte, zuckte zusammen und krümmte sich.

    Webster mußte innehalten, denn durch den Tritt rannte der Schmerz erneut mit nahezu vernichtender Gewalt gegen ihn an. Er brauchte lange Sekunden, bis er dem Grunzenden eine zweite Aufmunterung in den Achtersteven verpassen konnte.

    Diesmal wirkte es. Das Grunzen endete und ging in einen langgezogenen Klagelaut über. Der Jünger schlug die Augen auf und wimmerte.

    Webster hätte sich gern gebückt, ihn am Kragen gepackt und auf die Beine gestellt. Aber er wollte es nicht riskieren. Womöglich landete er dabei selbst auf der Nase. Seinem Gleichgewicht traute er noch nicht recht. Und er durfte vor dem niederen Volk um Himmels willen kein schlechtes Bild abgeben.

    Der Wimmernde krümmte sich und wälzte sich von einer Seite auf die andere.

    „Steh auf, du Wurm!" befahl Webster und versetzte ihm einen erneuten Tritt. Dabei wollte er seine Stimme energisch und schneidend klingen lassen. Doch sosehr er sich auch bemühte, es hörte sich eher

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