Ein Ölbrand: Erzählung aus dem fernen Westen
Von Karl May
()
Über dieses E-Book
Karl May
Karl Friedrich May (* 25. Februar 1842 in Ernstthal; † 30. März 1912 in Radebeul; eigentlich Carl Friedrich May)[1] war ein deutscher Schriftsteller. Karl May war einer der produktivsten Autoren von Abenteuerromanen. Er ist einer der meistgelesenen Schriftsteller deutscher Sprache und laut UNESCO einer der am häufigsten übersetzten deutschen Schriftsteller. Die weltweite Auflage seiner Werke wird auf 200 Millionen geschätzt, davon 100 Millionen in Deutschland. (Wikipedia)
Mehr von Karl May lesen
Weihnachts-Klassiker: Die schönsten Romane, Erzählungen und Märchen zur schönsten Zeit des Jahres: (Illustrierte Ausgabe) Geschenk der Weisen, Heidi, Die Heilige Nacht, Der kleine Lord, Nussknacker und Mäusekönig, Oliver Twist, Die Frau Holle, Pariser Weihnachten, Der Tannenbaum, Der Schneemann, Der Weihnachtsabend.. Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Old Surehand (Western-Klassiker): Historische Abenteuerromane Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie besten Abenteuerromane für Jugendliche Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnlich wie Ein Ölbrand
Ähnliche E-Books
Joe Burkers, Das Einaug: Wildwest-Erzählung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKürzere Erzählungen aus dem Wilden Westen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas fliegende Wirtshaus Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas fliegende Wirtshaus: Satirische Dystopie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWinnetou. Erster Band: Reiseerzählung, Band 7 der Gesammelten Werke Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5DSA 77: Der Schandfleck: Das Schwarze Auge Roman Nr. 77 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Schatzinsel: Illustrierte deutsche Ausgabe mit Schatzkarte Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Die Schatzinsel Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Trapper am Swift-Creek: Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Schatzinsel / Treasure Island - Zweisprachige illustrierte Ausgabe (Deutsch-Englisch) / Bilingual Illustrated Edition (German-English) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Insel oder Rechtfertigung des sinnlosen Reisens Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWinnetou: Bücher I-IV Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWar Chant 2: Eroberer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Schatzinsel: Abenteuerroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Fürst der Bleichgesichter Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPerry Rhodan 2853: Im falschen Babylon: Perry Rhodan-Zyklus "Die Jenzeitigen Lande" Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAllan Quatermains Abenteuer: Heu-Heu oder das Ungeheuer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDem Blues auf den Fersen: Was geschah wirklich damals, bei Robert Johnson & Co.? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Schatzinsel: Zweisprachige illustrierte Ausgabe (Deutsch-Englisch) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas sprechende Leder Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAllan Quatermains Abenteuer: Das unerforschte Land Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIm fernen Westen: Zwei Erzählungen aus dem Wilden Westen, Band 89 der Gesammelten Werke Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAmerikanische Meistererzählungen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBlinde Schuld: BsB_ Roman zur Zeitgeschichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Schatzinsel (Zweisprachige Ausgabe: Deutsch-Englisch) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Herren von Hermiston Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWismarbucht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRobert Louis Stevenson: Gesammelte Werke Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPerry Rhodan 2516: Die Tauben von Thirdal: Perry Rhodan-Zyklus "Stardust" Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGespräche In Dem Reiche derer Todten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Ein Ölbrand
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Ein Ölbrand - Karl May
Karl May
Ein Ölbrand
Erzählung aus dem fernen Westen
Sharp Ink Publishing
2023
Contact: info@sharpinkbooks.com
ISBN 978-80-282-8371-1
Inhaltsverzeichnis
1. Teil. Tötendes Feuer
2. Teil. Der rote Olbers
1. Teil
Tötendes Feuer
Inhaltsverzeichnis
Einer nicht ganz leichten Verwundung wegen hatte ich in Fort Caß am Zusammenfluß des Bighorn mit dem Yellowstrome einige Wochen lang das Lager gehütet, und das war eine recht trübselige Zeit gewesen. Nicht daß es mir an Mitteln gefehlt hätte, die Zeit meines gezwungenen Verweilens mir so angenehm wie möglich zu machen; ich hatte vier volle Maultierladungen Felle mitgebracht und ein schönes Sümmchen dafür gelöst; aber die hier gebotenen Genüsse gipfelten in Tabakrauchen und Brandytrinken. Der Tabak bestand zur Hälfte aus Surrogat, und der Brandy schien verdünnte Schwefelsäure zu sein. Außerdem gab es drei oder vier Spiele Karten, deren Bilder kaum mehr zu erkennen waren, und eine Bibliothek von drei Bänden, nämlich Shakespeares Heinrich VIII., bestehend aus Einband und Titelblatt; die andern Blätter waren bereits zu Pfropfen verwendet worden! – Voltaires Karl. XII. – einmal in den Feldkessel gefallen und die Blätter infolgedessen fest zusammengeklebt; – und der vierte Band der Chronik des Oeil de Boeuf – hatte im Zuckerkasten des Majors gelegen und war von den Ameisen halb aufgefressen worden. Ausflüge konnte ich der Wunde wegen nicht mitmachen, und Besuche erhielt ich fast gar nicht, da ich überhaupt kein besonderes gesellschaftliches Talent besitze und übrigens an den Herren Militärs kein großes Wohlgefallen fand. Die Soldaten waren aus allen möglichen problematischen Elementen zusammengeworfen, und die Herren Offiziere konnten mir nicht sympathischer sein, da ich über die Erfüllung ihrer Pflichten ganz anders dachte als sie. So hatte ich mich während der Zeit meines Krankenlagers recht einsam gefühlt, und als der Arzt mir endlich den ersten Ausflug gestattete, beschloß ich, von dieser Erlaubnis gleich einen etwas umfänglicheren Gebrauch zu machen, als er es wohl beabsichtigt hatte.
Ich nahm mir daher ein gutes, indianisches Rindenkanot, legte meine Waffen zu mir und ruderte mich den Bighorn hinauf: ich wollte mir eine rechte Güte thun und wieder einmal eine ganze Nacht im Urwalde verbringen.
Proviant hatte ich nicht mitgenommen; zum Trinken gab es Wasser genug, und den Braten sollte mir meine Büchse liefern. So hatte ich mich seit frühmorgens mit einigen kurzen Unterbrechungen den Fluß hinauf gearbeitet und machte am Abend an einer Stelle Halt, welche vielleicht fünfzehn englische Weilen vom Fort entfernt sein konnte.
Das war ein stiller, einsamer Ort, so ganz nach meinem Geschmack. Der Fluß bildete hier eine seeartige Erweiterung mit mehreren tiefen, schmalen Buchten, an deren einer ich landete und das Kanot befestigte. Es wollte bereits dunkel werden; ich brannte mir ein Feuer an und briet mir einige Fische, welche ich während der Fahrt geangelt hatte. Als ich diese einfache Mahlzeit beendet hatte, legte ich noch mehr Holz in die Flamme, wickelte mich in meine Decke und legte mich nieder.
Aber von Einschlafen war noch keine Rede. Ich hatte so lange Zeit auf meinen alten, treuen Freund, den Urwald, verzichten müssen, und heute, da ich zum erstenmale wieder in seinen Armen lag, durfte ich ihm das Herzeleid nicht anthun, einzuschlafen, ohne seinen ernsten, tiefen, schwermütigen Stimmen zu lauschen.
Diese Stimmen sind von dem großen Meister der Schöpfung alle in Moll gesetzt, sind ja auch die einfachen Gesänge der Naturvölker stets in Moll komponiert. Ich lauschte der Abendhymne des Waldes, jenem leisen aber sonoren Sausen, welches von tief gestimmten Aeolsharfensaiten zu kommen scheint. Es umgibt und umklingt einen von allen Seiten; es kommt aus allen Richtungen, und doch kann man nicht sagen, wo es beginnt und wo seine Noten geschrieben stehen. Dazu erklang in leichtem Rhythmus das kosende Plätschern und Glucksen der Wellen. Ein Eichkätzchen kam am Stamme einer Rüster herab, betrachtete mich mit seinen kleinen, neugierigen Aeuglein und kehrte dann beruhigt in seinen Kober zurück. Zuweilen sprang in dem Scheine, den das Feuer über das Wasser warf, ein Fisch empor und fiel mit lautem Klatschen wieder in sein Element zurück. Die brennenden Zweige prasselten in der Glut; eine Kopperhead, zu den Kreuzottern gehörend, raschelte davon; sie hatte vielleicht ihr Sommerlogis grade in der Nähe des Feuers gehabt und machte sich jetzt aus dem Staube. Ein aus dem ersten Schlafe geweckter Käfer arbeitete sich mit mikrophonem Rascheln durch das abgefallene Laub; eine kleine Mosquitenschar tanzte um den aufsteigenden Rauch einen sehr bewegten Reigen und ließ dabei ein feines, silbernes Klingen hören, welches plötzlich durch das unstäte, heftige Summen eines großen, dicken Nachtfalters unterbrochen wurde, der mit tölpelhafter Rücksichtslosigkeit mitten unter sie hineinschoß, aber auch sofort seine Strafe erlitt: er versengte sich die Flügel und fiel in die Flamme. Vis-à-vis von mir, auf der andern Seite der schmalen Bucht, erhob ein Frosch seine Stimme; er mußte ein riesenhafter Kerl sein, denn sein Quaken war ein förmliches Brüllen zu nennen. Er schien sich über meine Gegenwart höchst beleidigt zu fühlen, denn er ließ nicht jenes kurze, tief befriedigte »Quak!« oder jenes lang gezogene, glückselige, »Qu – aaaak!« hören, mit dem ein normal gestimmter Froschbariton sein breites Maul aus dem Wasser schiebt, sondern es war ein höchst ärgerliches Belfern, ein beleidigendes, aller Rücksicht und Hochachtung bares Räsonieren, was er hören ließ, die reinste, ausgesprochenste Verbalinjurie, und – – – doch halt, was war das?
Der