Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Schicksalhafte Begegnung im Krankenhaus
Schicksalhafte Begegnung im Krankenhaus
Schicksalhafte Begegnung im Krankenhaus
eBook189 Seiten2 Stunden

Schicksalhafte Begegnung im Krankenhaus

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Schicksalhafte Begegnung im Krankenhaus

Ärztin Alexandra Heinze

Arztroman von Thomas West

Der Umfang dieses Buchs entspricht 149 Taschenbuchseiten.

Marius Ballhaus wird nach der Untersuchung im Marien-Krankenhaus mitgeteilt, dass er Leukämie hat. Das bringt ihn aus dem Gleichgewicht, und er plant seinen Tod ...

Carsten trennt sich von Lara, denn diese ständigen Streitereien, ihre knallharte Kritik, das Gefühl, finanziell von ihr abhängig zu sein – er hält es nicht mehr aus ...

Die Witwe Martha Steiner wird von einem Taschendieb überfallen. Er stößt sie grob, so dass sie unglücklich mit dem Kopf auf die Stoßstange eines Autos fällt ...

Das Schicksal will es, dass alle drei im Marien-Krankenhaus zusammentreffen, in dem Dr. Alexandra Heinze arbeitet.

SpracheDeutsch
HerausgeberBEKKERpublishing
Erscheinungsdatum4. Apr. 2019
ISBN9781386118909
Schicksalhafte Begegnung im Krankenhaus

Mehr von Thomas West lesen

Ähnlich wie Schicksalhafte Begegnung im Krankenhaus

Ähnliche E-Books

Zeitgenössische Romantik für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Schicksalhafte Begegnung im Krankenhaus

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Schicksalhafte Begegnung im Krankenhaus - Thomas West

    Schicksalhafte Begegnung im Krankenhaus

    Ärztin Alexandra Heinze

    Arztroman von Thomas West

    Der Umfang dieses Buchs entspricht 149 Taschenbuchseiten.

    Marius Ballhaus wird nach der Untersuchung im Marien-Krankenhaus mitgeteilt, dass er Leukämie hat. Das bringt ihn aus dem Gleichgewicht, und er plant seinen Tod ...

    Carsten trennt sich von Lara, denn diese ständigen Streitereien, ihre knallharte Kritik, das Gefühl, finanziell von ihr abhängig zu sein – er hält es nicht mehr aus ...

    Die Witwe Martha Steiner wird von einem Taschendieb überfallen. Er stößt sie grob, so dass sie unglücklich mit dem Kopf auf die Stoßstange eines Autos fällt ...

    Das Schicksal will es, dass alle drei im Marien-Krankenhaus zusammentreffen, in dem Dr. Alexandra Heinze arbeitet.

    Copyright

    Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker

    © Roman by Author

    © dieser Ausgabe 2019 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.

    Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

    Alle Rechte vorbehalten.

    www.AlfredBekker.de

    postmaster@alfredbekker.de

    Zum Blog des Verlags geht es hier:

    https://cassiopeia.press

    Alles rund um Belletristik!

    Sei informiert über Neuerscheinungen und Hintergründe!

    1

    Ruhig war es auf dem Stationsgang. Keine hastenden Schwestern, keine wehenden Arztmäntel, kein Scheppern von Essenwagen, kaum Stimmen oder Schritte, nur ein Mann im Bademantel, der seine Besucherin an den Aufzug vor der Stationstür der Inneren begleitete. Die typische Atmosphäre der Spätnachmittage auf dieser Station. Obwohl es noch taghell war vor den großen Fenstern des Aufenthaltsraumes, spürte man schon die Ruhe des frühen Herbstabends.

    Gerne hätte Marius Ballhaus sich anstecken lassen von dieser Ruhe. Gerne hätte er diese friedliche Stimmung in sich aufgesogen, sich zurückfallen lassen in den tiefen Sessel, um über einen der Witze zu lachen, an denen sein Auge beim hastigen Durchblättern der Illustrierten hängengeblieben war. Oder um sich über den Comic auf der gleichen Seite zu ärgern - er sah sofort, dass er von einem Stümper stammte, oberflächlich und ohne wirklichen Witz.

    Doch er überflog alles nur, unruhig huschten seine Augen über die Worte und Bilder, immer wieder verharrte er lauschend, um sofort halb enttäuscht, halb erleichtert weiterzublättern. Sein Knie wippte auf und ab, als hätte er die Kontrolle darüber verloren.

    Schließlich stand er ächzend auf und warf die Illustrierte auf den niedrigen Tisch des Aufenthaltsraumes. Die Hände in den Taschen seines schwarzen Seidenbademantels schlurfte er zum Fenster.

    Marius Ballhaus war ein Hüne, über einsneunzig. Nicht dick, aber korpulent und breit in den Schultern. Das Haar über der hohen Stirn war dicht und schwarz, und obwohl Ballhaus es kurz geschnitten trug, war seine Lockenpracht nicht zu übersehen. Die große, aber schmale Nase, der leicht zusammengepresste Mund und die dunkelbraunen Augen gaben seiner Erscheinung trotz ihrer Größe etwas Südländisches. Wäre nicht die große Hornbrille gewesen, hätte man ihn leicht für einen Zirkusdirektor oder einen ungarischen Husaren halten können.

    Wieder lauschte er in den Gang, wieder ließ er seufzend die Schultern sinken, als eine Besucherin, statt der erwarteten Oberärztin sich näherte.

    Er begann im Stationsgang auf und ab zu schreiten. Sein Atem ging ein wenig schneller, als sonst, ja, er wusste es. Er wusste, auch dass er Angst hatte. Mit der Hand fuhr er ins Revers seines Bademantels und betastete den großen Pflasterverband über dem Brustbein. Er schüttelte sich bei der Erinnerung an die schmerzhafte Punktion. Niemals hätte er diese drei Tage auf sich genommen, wenn er nicht ein solch grenzenloses Vertrauen in seinen langjährigen Heilpraktiker gehabt hätte. Noch nie zuvor hatte er eine Klinik betreten. Einmal abgesehen von der Geburt seiner beiden Töchter. Und morgen würde er das Marien-Krankenhaus wieder verlassen, um auch die nächsten vierundvierzig Jahre einen Bogen um alle Krankenhäuser zu machen.

    Ja, morgen. Morgen würde er den pubertierenden Rotzlümmeln aus der Mittelstufe wieder die Gesetze des Hebels eintrichtern. Morgen würde er in der Oberstufe wieder expressionistische Kunsttheorien diskutieren und die Kupferstichtechnik vorführen. Und zum ersten Mal seit langem freute er sich auf die Schule. Morgen - oh Gott! - morgen würde alles wieder so sein wie immer, und das Ergebnis der unseligen Blutabnahme bei seinem Heilpraktiker würde weiter nichts als der Fehler eines schlampigen Labors sein, ja, morgen ...

    Wieder Schritte. Ballhaus fuhr herum, die Oberärztin.

    Tut mir leid, Herr Ballhaus, ich bin aufgehalten worden.

    Macht nichts, Frau Dr. Keller, ich habe ja Zeit.

    Dr. Lore Keller ging ihm voraus in das Arztzimmer, zog ihm einen Stuhl unter dem Schreibtisch hervor und bat ihn, Platz zu nehmen. An den ernsten Gesichtszügen der hochgewachsenen Frau glaubte er ablesen zu können, was sie ihm gleich sagen würde. Sein Mund fühlte sich plötzlich trocken an.

    Die Untersuchungsergebnisse sind leider nicht gut, Herr Ballhaus. Die Ärztin blätterte in seiner Akte. Ihr Arzt hätte Sie schon viel früher zu uns schicken müssen.

    Schenken Sie mir reinen Wein ein, Frau Dr. Keller, heiser klang seine Stimme, als Naturwissenschaftler bin ich gewohnt, die Dinge zu sehen, wie sie sind.

    Ihr Blick wurde noch ernster. Ballhaus erschrak.

    Sie haben eine Leukämie, Herr Ballhaus. Glücklicherweise keine der ganz aggressiven Formen. Sie brauchen ...

    Wie lange noch?, unterbrach er die Ärztin. Vor seinen Augen begann es zu flimmern. Das Bücherregal, der Schreibtisch, die Gardinen vor dem Fenster, das Gesicht der Oberärztin - alles verschwamm.

    Tja, Herr Ballhaus, wenn man das so genau sagen könnte ..., sie sprach leise. Es entging ihm nicht, wie vorsichtig sie ihre Worte wählte. Diese Krankheit kann so unterschiedlich verlaufen. Aber mit einer konsequenten Chemotherapie können Sie sicher noch ein paar Jahre leben.

    Er schwieg. Unwirklich kam ihm die Situation vor, als ob er träumte. Er sah an der Ärztin vorbei in den flimmernden Lichtfleck des Fensters. Unendlich allein fühlte er sich.

    Wir sollten so schnell wie möglich mit der Chemotherapie beginnen, Herr Ballhaus. Sie klärte ihn über Verlauf und Nebenwirkungen der Behandlung auf. Er stellte knappe Fragen mit tonloser Stimme.

    Als die Tür des Arztzimmers sich hinter ihm schloss, war es ihm, als würde ein schweres Fallgitter ihn ein für alle Mal von seinem bisherigen Leben trennen. Wie er in sein Zimmer gekommen war, wusste er nicht mehr. Irgendwann stand er vor dem Fenster und schaute auf die herbstlichen Bäume des Krankenhausgartens. Überall schwebte gelbes Laub in das Gras.

    2

    Dieses verdammte Mischventil ! Jedes Mal dauerte es zehn Minuten, bis eine einigermaßen erträgliche Wassertemperatur eingestellt war.

    Verrückt bist du, vollkommen verrückt! In unserer Situation ein derart teures Programm zu kaufen. Lara ging aufgeregt auf dem Flur vor der offenen Badezimmertür auf und ab.

    Ich brauchte das Programm, wie oft soll ich dir das noch sagen! Endlich war die Wassertemperatur so, dass er sich nicht mehr die Finger verbrühte. Er trat unter die Dusche. Ein warmer Schauer überzog seinen Körper.

    Ich brauchte das Programm, ich brauchte das Programm!, äffte sie ihn nach. Du brauchst ein größeres Motorrad, du brauchst eine neue Ledermontur, du brauchst einen Anzug fürs Spielkasino, du brauchst einen Anwalt für dein Bußgeldverfahren, du brauchst ...! Ihre Stimme wurde immer so scheußlich schrill, wenn sie schrie. Sie klang ganz nah. Unter der Tür stand sie, direkt vor dem Duschvorhang. Er drückte auf die Shampoo-Flasche. Ächzend ergoss sich ein Schwall bläulich schimmernder Flüssigkeit über seine Handfläche und triefte auf seine Füße.

    Scheiße!, zischte er.

    Der Duschvorhang wurde aufgerissen. Laras wütendes Gesicht.

    Soll ich dir sagen, was du brauchst? Zwanzigtausend Mark brauchst du, um deine Schulden zu bezahlen!

    Lass mich in Ruh'! Er zog den Duschvorhang wieder zu und begann sich den Kopf und sein langes Haar einzuschäumen. Lass mich in Ruh', verdammt noch mal!

    Wieder ihre lauten Schritte in der Diele. Sie schimpfte weiter. Er hielt den Kopf unter die Dusche und verstand kein Wort. Später, als er sich abtrocknete, stellte sie sich mit verschränkten Armen neben ihn.

    Carsten, Mensch! Wenn es wenigstens für deine Diplomarbeit gewesen wäre. Aber so ein teures Graphikprogramm! Nur für deine Comics!

    Ich brauch' das. Er frottierte sich die Haare.

    Ich brauch' das, sie breitete wie flehend die Arme aus und sah an die Badezimmerdecke. Ich kann es nicht mehr hören! Jedes Wort betonte sie einzeln.

    Sitz' doch du mal zehn Stunden am Tag über Physik und Elektrotechnik! Jetzt brüllte er. Da wirst du krank im Kopf, wenn du nicht noch irgendwas Verrücktes machst.

    Natürlich! Carsten Witt, der Superstudent! Zehn Stunden am Tag büffelt er! Sie raufte sich ihren roten Wuschelkopf und lachte laut.

    Er schaltete den Fön ein.

    Ich will dir ja dein Hobby nicht nehmen ... Sie schrie noch lauter, um den Fön zu übertönen. Von mir aus kannst du Comics zeichnen, bis dir schlecht wird. Aber mit zwanzigtausend Schulden kaufe ich mir nicht ...

    Ich tu' das, weil ich eventuell Geld damit machen kann, brüllte er.

    Eventuell Geld machen ...!

    Genau diese höhnische Art zu lachen war es, die ihn jedes Mal zur Raserei brachte.

    Geld machen, wie auf der Spielbank, was?!

    Ja, zum Teufel! Er riss den Stecker aus der Steckdose und warf den Fön auf den Wäschekorb. Ich hab' auch schon gewonnen im Casino. Die Haarbürste war mal wieder nicht an ihrem Platz im Spiegelschrank.

    In einem Jahr 2300 Mark gewonnen. In einem Jahr 8900 Mark verloren! Ihre grünen Augen funkelten spöttisch. Als angehender Diplom-Physiker solltest du vielleicht deine Mathekenntnisse ein bisschen auffrischen!

    Er kam kaum durch seine Haare. Normalerweise hätte Lara ihm jetzt die Bürste aus der Hand genommen und ihm die langen Haare gebürstet. Im Spiegel sah er sein schmales Gesicht, trotzig, blass und bärtig.

    Ich wäre schon längst mit der Diplomarbeit fertig, wenn du mir geholfen hättest.

    Selbstverständlich! Ich hänge meinen Job an den Nagel und tippe dem Herrn seine Arbeit, und wir fressen unsere Kakteen.

    Ich finde es zum Kotzen, jede zweite Nacht allein zu sein! Er spürte selber die Bitterkeit in seiner Stimme und erschrak. Doch als hätte er ein sorgsam verschlossenes Leck in seinem Hirn aufgerissen, schoss es jetzt erst recht aus ihm heraus. Und fast jedes Wochenende bist du auf Tour. Bis nach Köln und Aachen musst du, als hätten wir in der Umgebung nicht genug Discos!

    Ich hab' ne Riesen-Konkurrenz. Was glaubst du, wie viele männliche DJs sich auf dem Markt tummeln! Wenn ich eines Tages beim Rundfunk bin, wirst du noch froh sein, dass ich mich so krummgelegt hab'.

    Er schraubte den Deostift zu und griff nach dem Haargummi an dem Haken unter dem Spiegelschränkchen.

    Ich hätte dich so oft gebraucht. Er sprach leise, und plötzlich wurden ihre Augen größer. Ein ängstlicher Ausdruck flackerte in ihnen auf. Wenn du dabei gewesen wärst, hätte ich den Unfall nicht gebaut. Ohne sie anzusehen, ging er an ihr vorbei in sein Zimmer.

    Lara protestierte heftig gegen diese Schuldzuweisung. Aber er hörte nicht mehr zu. Später, beim Frühstück, schwiegen sie. Nur das Zischen der Kaffeemaschine und das Klappern ihrer Tassen und Messer war

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1