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Das Experiment
Das Experiment
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eBook123 Seiten1 Stunde

Das Experiment

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Über dieses E-Book

Unterschiedlicher könnten die beiden Medizinstudenten kaum sein. Hier der schüchterne Martin Mai, dort der extrovertierte Stefan König, der alles hinschmeißt, um einen Sportladen zu eröffnen. Als dieser aber in finanzielle Schieflage gerät und Martin Mai mit einer geheimnisvollen Doktorarbeit beginnt, bahnt sich ein Unglück an.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum28. März 2019
ISBN9783748588887
Das Experiment
Autor

Dirk Schulte

Dirk Schulte, 1974 am schönen unteren Niederrhein geboren, interessierte sich schon früh für literarische und filmische Kunst. Alfred Hitchcock faszinierte ihn mit seinem Können. Zuletzt erschienen seine Romand Das Experiment und Monopoly im Ruhrgebiet.

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    Buchvorschau

    Das Experiment - Dirk Schulte

    Dirk Schulte

    Das Experiment

    Dieses ebook wurde erstellt bei

    Verlagslogo

    Inhaltsverzeichnis

    Titel

    Das Experiment

    Impressum neobooks

    Das Experiment

    Dirk Schulte

    Roman

    Copyright © 2019 Dirk Schulte

    Alle Rechte vorbehalten.

    Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Autors wiedergegeben werden.

    Cover: Littera Designs (www.litteradesigns.com)

    Prolog

    Etwa die Hälfte der knapp sechzigtausend Einwohner Homburgs war, so schien es, in irgendeiner Weise mit Medizin beschäftigt.

    Die Universitätskliniken waren der größte Brötchengeber der Region, ernsthaft verfolgt nur von einem Elektronikbetrieb und einer Brauerei, deren süßlich-malzige Ausdünstungen die ganze Stadt überzogen.

    Und auf diesem weitläufigen Campus, der an einen Park erinnerte, traf ein verträumter Student, der eine Doktorarbeit suchte, auf einen skrupellosen Forscher. Und als jener sich warmlief und mit Tierversuchen arrangierte, die er eigentlich nicht mochte, während dieser in einer Besprechung verschwieg…

    Aber stopp, erzählen wir lieber der Reihe nach.

    1

    Viertel nach fünf, sagte die Uhr. Wahrscheinlich würde Peter König es doch noch rechtzeitig bis zur Bibliothek schaffen, obwohl er sich nun wirklich kein Bein ausgerissen hatte. In der Nähe des Parkhauses verließ er den Bus und sprang in die kühle, klare Septemberluft. Vielleicht traf er Freunde von Stefan, seinem Bruder, von denen er einige inzwischen kannte und mit denen er ein Schwätzchen halten konnte. Auf jeden Fall sah er keinen Grund, sich zu beeilen.

    Am Kiosk kaufte er sich zwei Dosen Bier. Er setzte sich auf eine Bank und öffnete die erste.

    Dass er in dieses Kaff gekommen war, um Medizin zu studieren, hatte er einzig seinen Eltern zu verdanken.

    Nun musste er sich rächen. Er würde das Leben genießen. Die nächsten fünf oder sechs Jahre. Jedenfalls so lange, wie sie nichts merkten.

    Mit diesem angenehmen Gefühl ließ er sich einige Zeit von der Sonne verwöhnen. Nachdem er das eine Bier ausgetrunken hatte, steckte er das andere in seinen Rucksack und machte sich gut gelaunt auf den Weg zur Einschreibung. Knapp hinter dem Haupteingang kreuzte er die Hauptstraße, die quer durch den Campus lief.

    Irgendwann kam er zur Bibliothek. Dort stellte er sich an das Ende einer Schlange. Vor ihm wartete ein hagerer junger Mann mit dichtem, lockigem Haar, der gerade damit beschäftigt war, ein Formular auszufüllen. Kurz entschlossen klopfte er seinem Vordermann auf die Schulter.

    „Hallo, ich bin Peter. Auch Medizin?"

    Langsam drehte sich der Vordermann um. Unter den dunkelbraunen lockigen Haaren saß ein fein geschnittenes Gesicht, das unsicher lächelte. Der Hagere nickte und reichte Peter seine schmale Hand. „Ich heiße Martin."

    „Nett, dich kennenzulernen, Martin. Hast du diesen Samstag schon etwas vor?"

    Der schüchterne junge Mann senkte den Kopf, als würde er ernsthaft über diese Frage nachdenken. „Worum geht es denn?"

    „Mein Wohnheim schmeißt eine Party für alle Neulinge. Komm doch vorbei. Als Peter von der Feier sprach, kam ihm wieder in den Sinn, wie schön die nächsten Jahre werden würden. Wie sehr würde er das Studium genießen! „Also, was hältst du davon?

    „Klingt nicht schlecht."

    „Überleg es dir. Vielleicht sehen wir uns dann."

    In diesem Augenblick öffnete sich die Tür. Als nächster war Martin an der Reihe. „Also, bis später", rief er und schlurfte in den kleinen Büroraum.

    Als Peter allein war, nahm er sich einen der herumliegenden Zettel und versuchte ihn – ohne große Lust – auszufüllen. Schließlich gab er auf. Er öffnete die zweite Dose Bier, die er in den Rucksack gesteckt hatte, und leerte sie in wenigen Zügen.

    Früher als erwartet traf es ihn. Wahrscheinlich als Letzten an diesem Tag. Hinter dem Bildschirm saß eine Frau mit erstaunlicher Oberweite. Er lächelte, ging auf sie zu und reichte ihr den leeren Bogen. Der Alkohol schoss ihm ins Blut und er merkte, wie seine Zunge lockerer wurde.

    „Kennen Sie schon den ultimativen Medizinerwitz?"

    Keine Reaktion.

    „Hat mir mein Bruder erzählt. Vor einem Jahr hat er sich hier eingeschrieben. Also, folgendermaßen: Es ist mal wieder Anatomietestat, dieses Mal dreht sich alles um die menschlichen Genitalien. Die junge, attraktive Studentin beginnt vom Penisknochen zu reden, den es beim Menschen natürlich nicht gibt, vielleicht bei einigen Tieren, Mäusen oder so, das weiß ich nicht, jedenfalls beginnt sie, davon zu reden, als der Anatomieprofessor sie unterbricht: ,Vergessen Sie die Medizin, aber behalten Sie Ihren Freund!‘ Lustig, oder?"

    Die Frau hinter dem Bildschirm kicherte, schien aber froh, sich schnell dem schlampig bearbeiteten Zettel zuwenden zu können, den der – wahrscheinlich angetrunkene – junge Mann ihr gegeben hatte.

    Es dauerte ein wenig, bis alle offenen Fragen beantwortet waren. Doch schließlich war Peter ein Student der Medizin.

    2

    Martin Mai wusste nicht, warum er sich für Medizin entschieden hatte. Mehr noch, er hatte sich diese Frage nie gestellt. Nicht einmal das Bedürfnis, darüber nachzudenken, hatte er.

    Seine Eltern hatten ihn nie gedrängt, auch wenn sie mit seiner plötzlich getroffenen Entscheidung zufrieden gewesen waren und gegenüber Bekannten nur selten versäumten, dies zu erwähnen.

    Wenn jemand verstehen wollte, warum es Medizin werden sollte, erzählte er gern folgende Geschichte:

    Als Junge von vierzehn Jahren, so sagte er dann, war er wegen Bauchschmerzen ins Krankenhaus gekommen. Zur Überbrückung der langen Zeit, die ein Kranker eben braucht, um wieder zu gesunden, hatte er sich den Medicus mitgenommen, einen Roman über die mittelalterliche Medizin.

    In diesem Buch waren zahlreiche Leute an der rätselhaften Seitkrankheit gestorben, die nichts anderes war als eine Blinddarmentzündung. Und Martin, da waren sich Hausarzt und Chirurg schnell einig, litt genau daran. Er wurde operiert und von der Krankheit geheilt, an der er zu Zeiten des Medicus noch gestorben wäre. Als dann klar war, dass er das Schlimmste überstanden hatte, beschloss er, Arzt zu werden.

    Diese Geschichte war zwar genau so passiert, doch sie kam ihm selbst viel zu dünn und fadenscheinig vor, als dass er an ihren wahren Wert geglaubt hätte. Mehr noch, er wusste, dass sie nicht den Ausschlag gegeben hatte. Denn den Grund für seine Entscheidung kannte nicht einmal er selbst. Trotz allem klang sie gut und überzeugend, und so erzählte er sie, wie man einen alten Witz erzählt, voller Routine und ohne Bezug zum eigenen Selbst.

    Vor einer Woche war er von Voerde, einer kleinen Stadt am Niederrhein, die 360 Kilometer nach Homburg gefahren und in sein neues Wohnheim eingezogen. Achtzehn Studenten mussten sich auf einer Etage eine Küche, drei Duschen und vier Toiletten teilen. So kam man sich zwangsläufig nah, ob man es wollte oder nicht.

    Die meisten Mitbewohner waren Studenten in den höheren Semestern und arbeiteten unentgeltlich in einer der zahlreichen Kliniken oder paukten für die anstehenden Klausuren. Drei seiner Nachbarn, Klaus, Thorsten und Maria, hatten sich ebenfalls frisch eingeschrieben.

    Je näher die Party kam, von der Peter gesprochen hatte, desto unschlüssiger wurde er, ob er auch hingehen sollte.

    Am Nachmittag, wie immer, wenn er vor größeren Entscheidungen stand, versuchte er, sich abzulenken. Ohne etwas zu brauchen, machte er einen Bummel durch die Stadt. Wieder zu Hause, räumte er sein Zimmer auf. Dann, als es draußen zu dämmern begann, gab er sich einen Ruck, zog sich um und verließ das Haus.

    Martins Wohnheim war eines von drei Hochhäusern, die durch einen schmalen Wald vom Klinikgelände abgetrennt waren. Zur Feier war es etwa eine Viertelstunde mit dem Fahrrad.

    Als er ankam, war die Party in vollem Gange. Zahlreiche Studenten, die meisten mit Bierflaschen oder Plastikbechern in den Händen, gingen durch die offene Tür des Gebäudes ein und aus. Einige hatten sich unter freiem Himmel zu Gruppen zusammengefunden. Mit kräftigen Stimmen versuchten sie, die laute Musik, die aus dem Haus kam, zu übertönen.

    Mit festem Blick, aber weichen Knien ging Martin ins Wohnheim. Im Keller kaufte er sich ein Bier.

    „Hallo, Martin. Toll, dass du gekommen bist."

    Jemand klopfte ihm auf die Schulter. Er drehte sich um und sah Peter, dessen anderer Arm um eine blonde Schönheit gelegt war.

    „Darf ich euch bekanntmachen? Das hier ist Martin, den ich bei der Einschreibung kennengelernt habe. Und sie hier, er deutete mit seiner freien Hand auf das Mädchen zu seiner Rechten, „heißt Silke und ist eine Ex von meinem Bruder.

    „Nett, dich kennenzulernen. Studierst du auch Medizin?"

    „Klar, ist gar nicht so übel,

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