Der humorvolle Krebs
Von Gerald Holzinger
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Über dieses E-Book
Noch entscheidender ist jedoch, die Psyche und die gesamte Verarbeitung der Krankheit auf der positiven Seite des Lebens zu platzieren.
Wie, das versucht der Autor in diesem Buch mit der Kraft der humorvollen Auseinandersetzung vieler Situationen im Krankenhausalltag und im Leben nach der Therapie zu beschreiben. Augenzwinkernd und trotzdem tiefgreifend behandelt er auch die Themen Alternativtherapien, Ernährung, Ursachenforschung und Glaube.
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Buchvorschau
Der humorvolle Krebs - Gerald Holzinger
gedruckt mit Unterstützung durch
g l e i c h g e h t ’ s l o s !
sollten Sie zufällig Gerlinde heißen, hier schon mal eine persönliche Widmung:
...oder sollten Sie zufällig Erich heißen, dann gilt gleich einmal diese Widmung:
Über den Autor:
Gerald Holzinger, geboren 1959 in Liezen/Österreich, studierte Mathematik und Musik in Graz und danach Schauspiel/Musical in Wien. Im Oktober 2012 wurde ein Zungenkrebs diagnostiziert. Seine Erfahrungen mit der Krankheit verarbeitet er kabarettistisch und manchmal skurril ausschweifend in diesem Buch.
O du lieber Augustin...
Bis heute ist er ein Vorbild für jene, die daran glauben, dass man mit Humor vieles überstehen kann.
( Sokrates )
Mist! Das geht sich historisch nicht aus!
Dann also doch von mir, oder so
Impressum
Gerald Holzinger, Der humorvolle Krebs
www.aufnahmestudio.at/der-humorvolle-krebs.html
www.aufnahmestudio.at/Lennart.html
Anfragen, Kritik, Nachbestellungen: buch@aufnahmestudio.at
© 2014
Alle Rechte vorbehalten.
Satz: Gerald Holzinger
Umschlag: Gerald Holzinger / Mathis Holzinger
E-Book-ISBN: 978-3-95830-566-3
Verlag GD Publishing Ltd. & Co KG, Berlin
E-Book Distribution: XinXii
www.xinxii.com
Inhalt
0. Vorwort
1. Warum schreibe ich aber dieses Buch?
2. Dieser Auslöser hatte mehrere Väter
3. Eine blöde Frage!
4. Warum bin/hatte ich Krebs?
5. Wellnesstempel HNO
6. Die ersten „Haben"- Buchungen
7. Die Flucht
8. Im ersten Krankenzimmer in Graz
9. Ich habe eine Gebärmutter!
10. Ist der verrückt?
11. Meine Hypnosemeditation
12. Der Psychologe und der Krebspatient!
13. Meine Schutzengel
14. Raus mit dem Port-a-cath!
15. Sie haben es kapiert - ein 2-Bett-Zimmer für Herrn Holzinger !!
16. Haben wir heute schon Stuhl gehabt?
17. Weihnachten in der Klinik
18. Christtag 2012 (25. 12. 2012)
19. Vordiagnose
20. Strahlenfahrten und meine Nase
21. Das Ende der schulmedizinischen Therapien
22. Geburtstagsfeier bei meinem Bruder
23. Wunderheiler und Quanten
24. Ich heile ab jetzt mit „Schnuckdibubs" !
25. Gab ich mich nur der Schulmedizin hin?
26. Hyperthermie
27. Wie egoistisch darf ich sein?
28. Magensonde und Sondennahrung
29. Wenn ich kotze, liegt es nicht an eurer Musik
30. Ein vorbildlicher Christ!
31. Quid est veritas?
32. Derzeitige Bilanz
33. Emails an mich & von mir
34. Ein herzliches Dankeschön an...
35. Dr. Diethart Haar
36. Viktor Gernot
37. Doz. Dr. Klaus Gstirner
38. Kurzbiografie
39. Fußnoten
Vorwort
Es ist der 22. Februar 2013.
Ein verregneter Tag in diesem viel zu warmen Winter - ein Winter mit durchgehend zu wenig Schnee.
Aber das war gut so - zumindest für uns, die nicht mit dem Wintertourismus der Region ihr Geld verdienen. Seit dem Aufwachen an diesem verregneten Tag denke ich nun schon darüber nach, wie ich den/die Leser(in), ja Sie, auf dieses Buch einstimmen sollte. Sie sollten gleich zu Beginn wissen, woran Sie sind.
Ist doch fair, oder?
Ich bin Krebs mit einem Geburtsdatum Anfang Juli und ich hatte Krebs.
Ein Plattenepithelkarzinom am Zungengrund und ein bisschen daneben. Zweites Stadium - dh. mein geschwollener Lymphknoten rechts des Kehlkopfes zeigte an, dass sich Tochterzellen bereits im Umlauf befanden.
Danke, lieber Lymphknoten.
Ohne ihn hätte ich den Tumor noch lange nicht bemerkt, weil er völlig schmerzfrei am unteren Ende der Zunge vor sich hinwuchs.
1. Warum schreibe ich aber dieses Buch?
Mir war von Anfang an klar, dass es unzählige „Krebsbücher" am Markt gibt - von prominenten Persönlichkeiten oder deren Angehörigen. Von Journalisten, von denen man sich fast schon erwartet, dass Sie auch zu diesem Thema etwas beitragen. Es gibt auch Krebstagebücher, die dem Autor dazu dienen sollten, diesen Einschnitt in seinem Leben zu verarbeiten.
Autotherapeutisch - sozusagen.
Die meisten dieser Bücher sind gut und hilfreich im Verständnis für die Lebensbewältigung der Betroffenen.
Ich wünsche allen Autoren die gleiche Freude beim Schreiben und die Zufriedenheit mit dem entstandenen Buch, wie ich sie erleben durfte. Zur persönlichen Verarbeitung habe ich es nicht geschrieben und ich bin auch nicht prominent.
Schade eigentlich:
Denn der Tumor prominenter Personen, sogenannter Krebs-Vips, wirkt in der Öffentlichkeit ungleich dramatischer und lässt Verkaufszahlen deutlich steiler in die Höhe schießen.
Ich bin kein Krebs-oder Bildungsexperte und auch kein Alternativ-Guru.
Vielmehr reifte in mir schon bei den ersten Chemotherapien im Krankenhaus der Gedanke, dieser Krankheit irgendeinen Sinn zu geben, vielleicht auch irgendeinen Effekt auszulösen.
Ein Buch, das Betroffenen, Angehörigen oder einfach nur an der Krankheit Krebs interessierten Menschen Hilfestellungen bieten könnte -
das Schreckgespenst ein wenig zu enttarnen!
2. Dieser Auslöser hatte mehrere Väter
Zum einen - und darauf werde ich noch oft genug zurückkommen - zog mich auch die Erstdiagnose nicht in ein abgrundtiefes Loch und ich nutzte meine Zeit im Krankenhaus von Beginn an für Meditation und das Lesen kabarettistischer Literatur:
„Vater Morgana von M. Niavarani, „Warum mir so fad ist
von Otto Schenk (welch treffender Titel, wenn man an der Chemonadel hängt ;-) und „Die Eier meiner Freundin von Reinhard Stockinger. Alle drei Bücher empfand ich als so „unbeschwert
locker hingeschrieben und erheiternd, dass sie mich motivierten, vieles in meiner Situation ebenso skurril, humorvoll und mit einem Lächeln zu sehen, sodass ich es in der gleiche unbeschwerten Art und Weise niederschreiben wollte.
Kommt ein Mann mit zwei Diagnosen vom Arzt.
Eine davon war Demenz. Schrecklich .
„Aber die andere...??? Was noch einmal hat der Arzt gesagt?
Was habe ich noch, einen Fisch?
Nein! Blödsinn!
Ein Seepferdchen - Seepferdchen? Nein! Das war es auch nicht: Ah - ich hab’s: Krebs! Ja Krebs hat er gesagt!"
(nicht von mir)
Darf man solche Witze erzählen?
Darf man ein „lustiges Buch" über Krebs schreiben?
Sehen Sie - und genau in diesem Punkt fühlte ich mich geradezu berufen, weil ich Betroffener war, mit allen Unannehmlichkeiten, Therapien und auch negativen Erlebnissen.
Ich genoss ein wenig die (Narren-)Freiheit und die Berechtigung, ein so heikles Thema einmal unter ein ganz anderes Licht stellen zu dürfen und der Angst die lange Nase zu zeigen.
Weg von Schauergeschichten - die immer zwar wirklich erlebt wurden und wahr sind, aber dem Leser, der sich für Krebs interessiert, eigentlich nicht weiterhelfen.
Im Gegenteil.
Ich durfte/darf meine Krebstherapie humorvoll beschreiben -
deswegen wollte ich es auch tun.
Und somit war das erste Glied der Kette, der Krankheit positive Seiten abzugewinnen, bereits geschmiedet.
Und es sollte eine lange Kette werden, das nahm ich mir vor.
Nachdem ich den lieben langen Tag im Krankenhaus, außer zu meditieren und zu lesen, nicht viel zu tun hatte, beobachtete ich unweigerlich sehr genau, was um mich herum so vor sich ging. Ich erfragte die Krankengeschichten meiner Zimmergenossen, dachte über meine und deren Therapien und medikamentösen Verabreichungen nach und hatte zu Beginn noch das Gefühl, der Menschheit und der Forschung (Smile) einen Dienst zu erweisen, wenn ich Mitpatienten sehr vorsichtig mitzuteilen versuchte, wo bei ihnen mögliche Kranheitsursachen zu finden wären. Vor allem bei Krebspatienten war diese Ursachenforschung für mich von großer Wichtigkeit und vorrangigem Interesse.
Bei Klinik-Ärzten, die ich bis zu diesem Zeitpunkt kannte, stieß ich auf große Ablehnung, wenn ich, wie sich später noch oft medizinisch begründet verifizieren ließ, auf Missstände in der Ernährung von Tumorpatienten hinwies.
Ok, ok - ich sah ein, das hier war das falsche Forum für meine Ideen, und ich beschloss, fortan den Mund zu halten. Ich kann mich noch ganz genau erinnern, wie ich nach einem kurzen Gespräch mit einem Stationsarzt meinen Chemo-Dosierautomanten auf dem dreirädrigen Ständer nahm und in mein Zimmer zurückging, mich in das Bett legte und halblaut vor mich hinsagte:
„Ab jetzt hälst du einfach den Mund."
(Um es ganz ehrlich zu sagen, verwendete ich für „Mund ein umgangssprachlicheres Wort, das mit „G
beginnt und mit „oschn" endet.)
Vorerst reifte das Gefühl in mir: DAS musst du ab jetzt alles ganz egoistisch durchziehen, für dich das Beste daraus machen und fortan nicht mehr versuchen, die Welt zu retten.
Nachdem aber im Laufe der Zeit immer mehr derartige Erkenntnisse dazukamen, blieb ich zwar dabei, hier den Mund zu halten, aber sie trotzdem weitergeben zu wollen.
Es sollte aber ein humorvolles Buch werden und erst in zweiter Instanz ein dezenter Ratgeber.
Die wahre Initialzündung kam dann trotzdem erst einige Zeit später - genau genommen, als ich während der Strahlentherapie noch eintägige Chemotherapien im LKH
( L eider K ein H otel) zu absolvieren hatte. Einer meiner wirklich besten Freunde schickte mir, weil er es beruflich nicht nutzte, ein iPad: einen Tablet-Computer. Sollten Sie mit diesen Begriffen nichts anfangen können, auch kein Problem: Ein Tablet-PC ist keine Maschine zur Berechnung der Tablettenrationenen, sondern ein Laptop (oh Mist, jetzt muss ich auch noch Laptop erklären) ohne Tastatur. Ein Bildschirm, flach wie der Aufklärungsbericht über den Eurofighterkauf, herausgegeben von der österreichischen Bundesregierung.
Man tippt auf dem Bildschirm, wischt darüber, um umzublättern, und kann damit Texte schreiben! Hurra!
Und so machte es der Zufall möglich, dass mir ein sehr schrulliger Mitpatient - ohne es zu wissen - laufend skurrile Ideen lieferte und ich konnte das Buch quasi live starten.
Danke Peter für das iPad.
Danke dem schrulligen Mitpatienten und danke der Technik.
Ich war auch vor der Diagnose meines Tumors ein Mensch, der sich oft Gedanken gemacht hatte, an Krebs zu erkranken.
Vielleicht denken viele Menschen so -
vielleicht auch nicht.
Ich weiß es nicht.
Aber wenn ich jetzt dieses Buch schreibe, so möchte ich erreichen, dass dem Leser durch dieses Buch vieles von der Angst und der Ungewissheit vor dem Unbekannten genommen werden kann. Vor allem ist der Zweck dieses Buches, dass es Patienten wie Angehörigen Mut zuspricht, das Licht auf einem hohen Berg, auf welches man zugeht, nicht aus den Augen zu verlieren.
Bei all den lustigen Begebenheiten, die ich hier beschreiben möchte, muss ich doch auch erwähnen, dass ich mir während der Strahlentherapie zwar vornahm, sehr produktiv zu sein, mir die Therapie aber in puncto Aktivität einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht hatte, und ich erst längere Zeit danach meine Arbeit am Buch wieder aufnehmen konnte.
Da hat man also