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Eine Kugel für den Marshal
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eBook136 Seiten1 Stunde

Eine Kugel für den Marshal

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Über dieses E-Book

Die Stadt brodelte wie ein Hexenkessel. Es war Samstag und die Cowboys von den umliegenden Ranches waren nach Lincoln gekommen, um den Teufel aus dem Sack zu lassen. Die hartbeinigen Kerle tranken, hurten, spielten, stritten und prügelten sich, kurz gesagt: Sie gaben sich dem hemmungslosen Laster und der Sünde hin. Die Saloons und anderen Etablissements der Town waren gerammelt voll. Im ‚Lonesome Rider Saloon‘ standen die Kerle in Dreierreihe am Tresen und traten sich gegenseitig auf die Zehen. Die Tische waren voll besetzt. Tabakrauch schlierte um die Lüster und Lampen und wölkte unter der Decke. Ein Gewirr von Stimmen erfüllte den großen Raum. Unterhaltungen wurden nur schreiend geführt, um sich überhaupt verständlich machen zu können. Grell geschminkte Mädchen verhießen den Kerlen eine kurze Zeit der Glückseligkeit und einen leeren Geldbeutel. Sie machten die Burschen ungeniert an, lachten, girrten, überboten sich gegenseitig mit ihren Reizen und priesen sich an wie eine Marktfrau ihre Ware. Tex Carson war Cowboy auf der Circle-M Ranch. Er war schon ziemlich angetrunken, als sich eines der Girls, eine hübsche Brünette mit Feuer im Blick und hochgesteckten Brüsten, an seinen Hals warf. „Hey, Sonny“, flötete das Mädchen, „du bist ein richtiger Mann. Auf einen wie dich habe ich gewartet.“ Sie rieb ihr Knie an seinem Oberschenkel, himmelte ihn mit den braunen Rehaugen an. „Du bist sicherlich ein Tiger im Bett. O ja, ich kann das erkennen. Für 'nen Drink und fünf Dollar bereite ich dir den Himmel auf Erden. Was meinst du?“
SpracheDeutsch
HerausgeberCassiopeiaPress
Erscheinungsdatum8. Okt. 2014
ISBN9783956172670
Eine Kugel für den Marshal

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    Buchvorschau

    Eine Kugel für den Marshal - Pete Hackett

    Eine Kugel für den Marshal

    Western von Pete Hackett

    Ein CassiopeiaPress E-Book

    © by Author  www.Haberl-Peter.de

    © der Digitalausgabe 2013 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

    www.AlfredBekker.de

    1. digitale Auflage 2014 Zeilenwert GmbH

    ISBN 9783956172670

    Inhalt

    Cover

    Titel

    Impressum

    Über den Autor

    Eine Kugel für den Marshal

    Über den Autor

    Unter dem Pseudonym Pete Hackett verbirgt sich der Schriftsteller Peter Haberl. Er schreibt Romane über die Pionierzeit des amerikanischen Westens, denen eine archaische Kraft innewohnt, wie sie sonst nur dem jungen G.F.Unger eigen war – eisenhart und bleihaltig. Seit langem ist es nicht mehr gelungen, diese Epoche in ihrer epischen Breite so mitreißend und authentisch darzustellen.

    Mit einer Gesamtauflage von über zwei Millionen Exemplaren ist Pete Hackett (alias Peter Haberl) einer der erfolgreichsten lebenden Western-Autoren. Für den Bastei-Verlag schrieb er unter dem Pseudonym William Scott die Serie „Texas-Marshal und zahlreiche andere Romane. Ex-Bastei-Cheflektor Peter Thannisch: „Pete Hackett ist ein Phänomen, das ich gern mit dem jungen G.F. Unger vergleiche. Seine Western sind mannhaft und von edler Gesinnung.

    Hackett ist auch Verfasser der neuen Serie „Der Kopfgeldjäger". Sie erscheint exklusiv als E-book bei CassiopeiaPress.

    Eine Kugel für den Marshal

    Die Stadt brodelte wie ein Hexenkessel. Es war Samstag und die Cowboys von den umliegenden Ranches waren nach Lincoln gekommen, um den Teufel aus dem Sack zu lassen. Die hartbeinigen Kerle tranken, hurten, spielten, stritten und prügelten sich, kurz gesagt: Sie gaben sich dem hemmungslosen Laster und der Sünde hin.

    Die Saloons und anderen Etablissements der Town waren gerammelt voll. Im ‚Lonesome Rider Saloon‘ standen die Kerle in Dreierreihe am Tresen und traten sich gegenseitig auf die Zehen. Die Tische waren voll besetzt. Tabakrauch schlierte um die Lüster und Lampen und wölkte unter der Decke. Ein Gewirr von Stimmen erfüllte den großen Raum. Unterhaltungen wurden nur schreiend geführt, um sich überhaupt verständlich machen zu können.

    Grell geschminkte Mädchen verhießen den Kerlen eine kurze Zeit der Glückseligkeit und einen leeren Geldbeutel. Sie machten die Burschen ungeniert an, lachten, girrten, überboten sich gegenseitig mit ihren Reizen und priesen sich an wie eine Marktfrau ihre Ware.

    Tex Carson war Cowboy auf der Circle-M Ranch. Er war schon ziemlich angetrunken, als sich eines der Girls, eine hübsche Brünette mit Feuer im Blick und hochgesteckten Brüsten, an seinen Hals warf.

    „Hey, Sonny, flötete das Mädchen, „du bist ein richtiger Mann. Auf einen wie dich habe ich gewartet. Sie rieb ihr Knie an seinem Oberschenkel, himmelte ihn mit den braunen Rehaugen an. „Du bist sicherlich ein Tiger im Bett. O ja, ich kann das erkennen. Für 'nen Drink und fünf Dollar bereite ich dir den Himmel auf Erden. Was meinst du?"

    Eine schwielige Hand legte sich auf ihre Schulter und zerrte sie zurück. Eine grollende Stimme erklang: „Schau ihn dir genau an, Süße, er ist eine Niete. Er kriegt wahrscheinlich nicht mal einen hoch. Ich bin ein Mann. Ich kann dich einreiten wie ein heißblütiges Wildpferd. Und wenn ich mit dir fertig bin, wirst du alles bisher Dagewesene vergessen haben. Flaschen wie den, er wies auf Tex Carson, „rauche ich in der Pfeife.

    Sofort ließ das Girl von Tex ab und wandte sich dem Sprecher zu. Es war ein großer, schwergewichtiger Mister mit dem Gesicht eines Preisboxers. Über seinem mächtigen, gewölbten Bauch spannte sich das Hemd. Er legte den Arm um sie und wollte sie mit sich ziehen, aber jetzt senkten sich in Tex Carsons alkoholvernebelten Verstand das Begreifen und das Aufbegehren, und er vertrat den beiden schnell den Weg.

    „Dir haben sie wohl Kuhmist ins Gehirn geblasen, Mister!, lallte er und bemühte sich, nicht zu wanken. „Nimm die Finger von der Lady. Sie gehört mir.

    „Sie gehört allen, versetzte der andere trocken und schob Tex lässig mit einer Handbewegung zur Seite. „Aus dem Weg, du Pinscher!

    Der Cowboy stolperte, fing sich aber, und mit der Sturheit des Betrunkenen baute er sich erneut vor dem Schwergewichtigen und dem Girl vom horizontalen Gewerbe auf. „Okay, Mister, geiferte Tex. „Ich muss dir wohl erst die Birne weichklopfen, damit du begreifst, dass ich gewisse Vorrechte bei ihr habe.

    Der Dicke lachte verächtlich auf. Da zog Tex auf und haute ihm ohne jede weitere Vorwarnung die Faust auf die Nase. Der Getroffene schrie erschreckt auf, taumelte einen halben Schritt zurück und ließ das Flittchen los. Es tauchte sofort im Gewühl der Gäste unter.

    Sofort bildete sich ein Ring aus Leibern um die beiden Streithähne. „Gib‘s dem fetten Hurenbock, Tex!", rief jemand lachend und voll wilder Vorfreude.

    „Ja, hau dem Hurensohn noch ein paar auf die Nase, Tex!", feuerte ein anderer an.

    „Du beleidigst meine Mutter, Hombre!, schnaubte der Dicke. „Dafür werde ich dich, wenn ich diese halbe Portion auf den Mond geblasen habe, ungespitzt in die Erde rammen.

    „Du redest zuviel!" Tex stieß sich ab und flog regelrecht auf den Grobschlächtigen zu. Dieser wurde von dem plötzlichen Angriff überrascht, denn er suchte noch nach dem Sprecher, der ihn einen Hurensohn genannt hatte. Wie Dreschflegel wirbelten Tex‘ Arme durch die Luft. Er traf den Dicken am Kopf und in den Magen, konnte ihn aber kaum erschüttern. Nur ein abgrundtiefes Grunzen entrang sich diesem, und dann warf er sich einfach in Tex‘ fliegende Fäuste hinein, nahm noch einen Treffer hin, dann prallten die beiden Körper aufeinander.

    Tex hatte das Gefühl, gegen eine Wand aus Granit geprallt zu sein. Seine Trunkenheit war wie weggewischt. Zwei mächtige Arme legten sich um seinen Oberkörper und pressten ihm mit unwiderstehlicher Gewalt die Luft aus den Lungen. Er japste wie ein Erstickender. Tex wand sich in der unerbittlichen Umklammerung wie ein Aal, versuchte seinen Gegner mit dem Knie zu treffen. Sein Gesicht lief dunkel an, er begann zu röcheln, die Augen traten ihm weit aus den Höhlen, sein Mund klappte auf.

    Da trat ein Weidereiter von hinten an den Dicken heran, griff ihm zwischen den Beinen hindurch und kniff ihn mit aller Gewalt in die Hoden. Gequält brüllte der dickleibige Mann auf, es hörte sich an wie der Brunftschrei eines mächtigen Damhirsches. Er ließ Tex sausen und aus der Drehung heraus schoss er seine Rechte ab. Der Bursche hinter ihm aber duckte sich und der Schlag zischte über ihn hinweg. Und schon war der unfaire Attentäter laut auflachend im Gewoge aus Leibern verschwunden.

    Von der Seite her knallte Tex dem Schwergewichtigen die Faust gegen die Rippen, er glitt zurück, griff unter seine Weste, und als seine Hand wieder zum Vorschein kam, umklammerte sie den Griff eine Bowie-Knifes. Der scharfgeschliffene Stahl funkelte im Licht.

    „Okay, Hurensohn, ich werde dir jetzt die Eier abschneiden und sie dir dann zu fressen geben!"

    „Halt!, rief jemand in der Runde lachend. „Es soll doch fair zugehen! – Fang, Dicker!

    Die Kerle ringsum hatten ihren Spaß. Derlei Abwechslung liebten sie.

    Ein Dolch flog durch die Luft auf den Schwergewichtigen zu, er griff geistesgegenwärtig danach, verfehlte ihn aber und das Messer landete auf den Dielen. Der Grobschlächtige bückte sich danach. Da sprang Tex vor, die Faust zum Stoß erhoben.

    Sein Sprung wurde abrupt abgebremst. Jemand packte ihn am Kragen und riss ihn zurück. Er verlor die Balance und krachte auf den Rücken. Der Dolch flog in hohem Bogen davon.

    Waco Jordan hatte sich unnachsichtig einen Weg durch die Menge gebahnt und in den Kampf eingegriffen. „Hier werden keine Eier abgeschnitten, Cowpuncher", sagte er laut und deutlich.

    Der Dicke hatte das Knife in der Faust und stand geduckt da. Sein Gesicht war von den Treffern Tex‘ gezeichnet. Er atmete schwer.

    „Weg mit dem Messer!", klirrte Wacos Organ. Er zog den Colt und schlug ihn auf den Burschen an.

    Der Mann ließ den Dolch fallen. „Ich habe nicht damit angefangen", murmelte er und wischte sich über die Augen.

    „Dann ist‘s ja gut, erwiderte Waco und zu Tex gewandt, der noch immer am Boden lag und wie verzweifelt Luft in seine Lungen saugte, sagte er: „Eigentlich sollte ich euch Narren einsperren. Aber ein paar Tage im Bau bringen hirnverbrannte Kerle wie euch auch nicht zur Vernunft. – Wer ist noch von der Circle-M?, fragte er in die Runde.

    „Fast die ganze Crew ist hier", versetzte jemand.

    „Right. Kümmert euch um ihn und sorgt dafür, dass er ruhig bleibt. Andernfalls landet er im Knast. – Sie, Mister, kenne ich nicht. Ich rate Ihnen aber, 'nen anderen Saloon aufzusuchen."

    „Ich bin nur auf der Durchreise", erklärte der Dicke.

    „Dann reisen Sie schnell weiter. Männer wie Tex Carson sind nachtragend. Und ich will Sie nicht beerdigen hier in Lincoln."

    *

    Die Nacht dauerte für Waco Jordan lange. Er hatte alle Hände voll zu tun. Es galt Schlägereien zu schlichten, Betrunkene aufzusammeln und in den Mietstall zu bringen, wo sie im Heu ihren Rausch ausschlafen konnten. Er jagte einen Falschspieler aus der Stadt und musste eine der Liebesdienerinnen vor einem allzu aufdringlichen Freier retten. Nach Mitternacht hatte Waco den alten Jacob nach Hause geschickt, denn Cindy sollte in einer wilden Nacht wie dieser nicht alleine sein in dem kleinen Haus, das sie, Waco und der alte Jacob gemeinsam bewohnten und das Cindy von ihrem Vater geerbt hatte.

    Die Stadt kam erst zur Ruhe, als schon der Tag anbrach. Waco war hundemüde. Er überlegte, ob er nach Hause gehen sollte in sein Bett oder ob er zur Shining Star Ranch reiten sollte, um sich von Joana Sloane die Stunde des Sonnenaufgangs versüßen zu lassen. Schließlich aber beschloss er, in der Stadt zu bleiben und im Jail auf einer der Pritschen zu schlafen.

    Als Waco aufwachte, hatte er keine Ahnung, wie lange er geschlafen hatte. Draußen war es taghell. Er wusch sich und kleidete sich an. Waco fühlte sich wie gerädert. Die harte

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