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Gunsmoke Kirby: Ein Pete Hackett Western
Gunsmoke Kirby: Ein Pete Hackett Western
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eBook129 Seiten1 Stunde

Gunsmoke Kirby: Ein Pete Hackett Western

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Über dieses E-Book

Ein packender Western von Pete Hackett!

Strother Kirby zügelte den Apfelschimmel und kniff die Augen eng. Vor den Hufen des Pferdes fiel das Land ziemlich steil nach unten ab, der Hang lief sachte aus, ging über in eine Ebene, die bei dem kleinen Fluss mit üppigem Ufergebüsch endete.
Strother legte die Hände übereinander auf das Sattelhorn, beugte den Oberkörper etwas nach vorn und stützte ihn mit den Armen ab. In seinem Gesicht arbeitete es. Er sah einen Conestoga-Schoner, dessen helle Plane anmutete wie das geblähte Segel eines Fischkutters in der Weite des Ozeans. Vier Maultiere und zwei Pferde grasten in einem Seilcorral, der zum Fluss hin offen war, so dass die Tiere ungehindert zum Wasser gelangen konnten. Dicht beim Ufergebüsch brannte ein Kochfeuer, über dem von einem eisernen Dreibein ein rußgeschwärzter Kessel hing, aus dem Dampf stieg.

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum1. Juni 2019
ISBN9783736848306
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    Buchvorschau

    Gunsmoke Kirby - Pete Hackett

    Gunsmoke Kirby

    Western von Pete Hackett

    Über den Autor

    Unter dem Pseudonym Pete Hackett verbirgt sich der Schriftsteller Peter Haberl. Er schreibt Romane über die Pionierzeit des amerikanischen Westens, denen eine archaische Kraft innewohnt, wie sie sonst nur dem jungen G.F.Unger eigen war - eisenhart und bleihaltig. Seit langem ist es nicht mehr gelungen, diese Epoche in ihrer epischen Breite so mitreißend und authentisch darzustellen.

    Mit einer Gesamtauflage von über zwei Millionen Exemplaren ist Pete Hackett (alias Peter Haberl) einer der erfolgreichsten lebenden Western-Autoren. Für den Bastei-Verlag schrieb er unter dem Pseudonym William Scott die Serie Texas-Marshal und zahlreiche andere Romane. Ex-Bastei-Cheflektor Peter Thannisch: Pete Hackett ist ein Phänomen, das ich gern mit dem jungen G.F. Unger vergleiche. Seine Western sind mannhaft und von edler Gesinnung.

    Hackett ist auch Verfasser der neuen Serie Der Kopfgeldjäger. Sie erscheint exklusiv als E-Book bei CassiopeiaPress.

    Ein CassiopeiaPress E-Book

    © by Author

    © 2012 der Digitalausgabe 2012 by AlfredBekker/CassiopeiaPress

    www.AlfredBekker.de

    Strother Kirby zügelte den Apfelschimmel und kniff die Augen eng. Vor den Hufen des Pferdes fiel das Land ziemlich steil nach unten ab, der Hang lief sachte aus, ging über in eine Ebene, die bei dem kleinen Fluss mit üppigem Ufergebüsch endete.

    Strother legte die Hände übereinander auf das Sattelhorn, beugte den Oberkörper etwas nach vorn und stützte ihn mit den Armen ab. In seinem Gesicht arbeitete es. Er sah einen Conestoga-Schoner, dessen helle Plane anmutete wie das geblähte Segel eines Fischkutters in der Weite des Ozeans. Vier Maultiere und zwei Pferde grasten in einem Seilcorral, der zum Fluss hin offen war, so dass die Tiere ungehindert zum Wasser gelangen konnten. Dicht beim Ufergebüsch brannte ein Kochfeuer, über dem von einem eisernen Dreibein ein rußgeschwärzter Kessel hing, aus dem Dampf stieg.

    Über den Backenknochen Strothers spannte sich die Haut. Sein Kinn wurde eckig. Was er da sah, gefiel ihm nicht. Es war das Land der Lake Valley Ranch, auf dem der Schoner angehalten hatte. An allen Wegen, die zur Ranch oder über das Weideland führten, waren an den Weidegrenzen Hinweisschilder aufgestellt, die darauf aufmerksam machten, dass hier das Land der Lake Valley Ranch Will Kirbys begann, und dass Unbefugte hier nichts zu suchen hatten.

    Auf die Entfernung konnte Strother beim Feuer eine Frau in einem blauen Kleid ausmachen. Ein Hund, der am Wagen angekettet war, lag im Schatten. Es war heiß und windstill. Die Sonne stand hoch im Zenit. Der Rauch des Feuers stieg kerzengerade zum Himmel. Mit einem Schenkeldruck trieb Strother den Apfelschimmel an. Pochender Hufschlag rollte vor ihm her den Hang hinunter. Der Untergrund war von der Sonne hartgebacken. Staub schlug unter den Hufen aus dem braunverbrannten, harten Gras.

    Die Frau am Feuer wurde aufmerksam. Sie lief schnell zum Wagen. Strother konnte sie nicht mehr sehen. Der Hund erhob sich. Die Kette klirrte. Es war ein großer Hund, eine Mischung aus einem Schäferhund und einem Bernhardiner. Sein Kamm schwoll an, er hob die Lefzen, und in seiner Kehle entstand ein gefährliches Grollen.

    Strother wusste nicht, was ihn bei dem Fuhrwerk erwartete. Wie es aussah, war die Frau alleine. Er dachte nicht einmal daran, das Gewehr zu nehmen. Er wollte der Lady einige Fragen stellen, und dann - nun, es würde sich herausstellen.

    Der Hund schlug an. Das Pferd unter Strother scheute, blähte die Nüstern, tänzelte nervös zur Seite, rollte die Augen. Der Hund gebärdete sich wie verrückt.

    Die Frau kam hinter dem Fuhrwerk hervor. Sie hielt eine Winchester an der Hüfte im Anschlag. „Still, Hasso!", rief sie scharf. Der Hund schwieg augenblicklich, zog den Kopf ein, legte sich auf den Bauch und beobachtete den Reiter.

    Es war nicht das Gewehr, das unmissverständlich und drohend auf ihn gerichtet war, das Strother den Atem stauen ließ. Es war die Frau. Strother schluckte. O verdammt, ist sie hübsch!, durchzuckte es ihn. Es ist die schönste Frau, die ich je gesehen habe. Was um alles in der Welt hat sie hier in der Wildnis verloren?

    Es war in der Tat ein sehr schönes Mädchen, kaum über zwanzig Jahre alt, gertenschlank und mittelgroß. Lange, dunkle Haare, die in leichten Wellen über Schultern und Rücken flossen, rahmten ein schmales, von der Sonne gebräuntes, gleichmäßiges Gesicht ein, in dem das Beherrschende die dunklen, fast schwarzen Augen waren. Der herbe Ausdruck um den klassisch geschnittenen Mund gab Strother zu denken. Er verriet ihm, dass diese junge Frau nicht nur die Sonnenseiten des Lebens kennengelernt hatte.

    „Hallo, Ma’m", grüßte er, tippte dabei mit dem Zeigefinger seiner Rechten an die Hutkrempe und zeigte sich von dem Gewehr in ihren Fäusten absolut unbeeindruckt. Er setzte sich bequem im Sattel zurecht.

    Sie musterte ihn mit unergründlichem Blick; unverhohlen und durchdringend, als wollte sie sein Innerstes analysieren, seine Gedanken erraten, die verborgensten Winkel in seinem Bewusstsein ergründen. Sie machte sich ein Bild von ihm, und als sie fertig war, fragte sie mit Härte in der klaren Stimme: „Wer sind Sie, Mister, und was wollen Sie?"

    „Mein Name ist Strother Kirby, Miss, erwiderte er. „Das Land hier - er vollführte eine umfassende Bewegung mit dem Arm in die Runde -, „gehört uns Kirbys."

    Sie legte den Kopf etwas zur Seite, und es sah aus, als lauschte sie seiner Eröffnung hinterher. In ihren dunklen Augen war ein Aufblitzen wahrzunehmen, dann stieß sie voll jäher Verbitterung und irgendwie unversöhnlich hervor: „War das die Aufforderung zu verschwinden, Strother Kirby? Gehört ihr Kirbys auch zu den Unduldsamen dieses Landes, zu den Reichen und Mächtigen, die nach ihren eigenen Regeln und Gesetzen leben und herrschen – ja, herrschen? Nach dem Gesetz des Stärkeren!"

    Aus dem Wagen erklang ein langanhaltendes Stöhnen, das in einem röchelnden Gurgeln endete und dann mit einem jämmerlichen Ton verlosch. Rastlosigkeit prägte plötzlich das Gesicht des Mädchens. Ihre Nasenflügel schienen zu beben, in ihren Mundwinkeln war ein Zucken wahrzunehmen.

    „Wer befindet sich im Wagen, Miss?, fragte Strother. „So stöhnt nur ein Kranker. Was ...

    „Reiten Sie weiter, Mister Kirby!, rief das Mädchen. „Es ist mein Bruder. Das Pferd hat ihn getreten, als es lahmte und er nachsehen wollte. Da wir kein Geld haben, hat ihn der Arzt in der kleinen Ortschaft ungefähr zehn Meilen weiter südlich nicht behandelt. Ihre Stimme sank herab, wurde fast flehend. „Bitte, Mister, reiten sie weiter. Ich muss mich um meinen Bruder kümmern. Schätzungsweise hat er mindestens zwei Rippen gebrochen. Es ... es ..."

    Ihre Stimme brach. Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Sie verlor die Fassung, schien psychisch am Ende zu sein. Festigkeit und Entschiedenheit, die noch vor wenigen Augenblicken aus jedem ihrer Züge gesprochen hatten, waren zerronnen, wie weggewischt. Geblieben war nur ein Ausdruck von hilfloser Verzweiflung. Strother fragte sich, was sie wohl alles durchgemacht hatte.

    „Lassen Sie mich nach Ihrem Bruder sehen, Miss, bat Strother. „Ich bin zwar einer der beiden Söhne Big Will Kirbys, im Endeffekt aber bin ich auch nicht mehr als einer seiner Cowboys. Und als solcher verstehe ich mich auf die Behandlung von Wunden aller Art. Ob Schussverletzung, Pferdetritt, oder Schlangenbiss - gegen alles ist irgendein Kraut gewachsen.

    Er grinste etwas verlegen.

    „Mein Name ist Garrett, stellte sich das Mädchen vor, indes es Strother zweifelnd und misstrauisch zugleich fixierte. „Nora Garrett. Mein Bruder Jack und ich ...

    Sie brach ab, als im Wagen wieder der Mann heiser und gequält röchelte.

    „Sieht nicht gut aus, Miss Garrett, knurrte Strother und ließ sich einfach vom Pferd gleiten. Er öffnete die Satteltaschen, entnahm ihr ein kleines, tönernes Behältnis sowie Verbandsmaterial. Er hielt Nora das kleine Gefäß hin. „Eine Heilsalbe, Miss. Ein zivilisierter Mescalero, der für meinen Vater als Raubtierjäger arbeitet, hat sie zusammengemixt. Sie wirkt Wunder, das können Sie mir glauben. Wir werden Ihren Bruder damit behandeln, und dann bandagieren wir seinen Oberkörper. Sie werden es sehen. Bald ist er wieder auf dem Damm.

    Sie sahen sich in die Augen. Nora hatte das Gewehr gesenkt. Mit offenem, ehrlichem Ausdruck musterte Strother ihr schönes Gesicht. Aus ihrem Blick schwand das Misstrauen. Sie spürte instinktiv, dass sie Strother vertrauen konnte. Er verströmte Sicherheit und ein großes Maß an Ruhe. Irgendwie, auf besondere Art, war sie von ihm fasziniert.

    *

    Jack Garrett war versorgt. Er lag neben dem Feuer auf einer Decke. Sie hatten gegessen. Nora hatte Strother eingeladen, das Mittagsmahl mit ihr und Jack einzunehmen. Strother hatte sich nicht zweimal bitten lassen. Die Nähe der Frau brachte etwas in seinem Innersten zum Schwingen, etwas, das er zwar spürte, das er auch zu deuten wusste, das er aber noch nie vorher kennengelernt hatte. Jetzt tranken sie Kaffee. Er war heiß, stark und süß.

    Gerade erzählte Nora, dass sie eine kleine Ranch im Südwesten von Texas besessen hatten, die sie aber aufgeben mussten, nachdem ihre Eltern gestorben waren und ein rücksichtsloser Weidedespot begann, Smallrancher und Siedler von den Grenzen seiner Weidegründe mit roher Gewalt zu vertreiben. Jack war zusammengeschlagen, regelrecht zerbrochen worden. Nora alleine war nicht stark genug gewesen, gegen den Strom von Brutalität und Unerbittlichkeit anzuschwimmen. Daher auch die Verbitterung in ihrer Stimme, als sie ihn gefragt hatte, ob seine Familie zu den Unduldsamen dieses Landes gehöre, zu den Reichen und Mächtigen, die nach dem Gesetz des Stärkeren leben.

    „Wir wollen in den Westen, nach Kalifornien, erklärte Nora. „Dort soll das Land noch ziemlich unerschlossen sein und ...

    Sie verstummte, denn über die Hügel im Norden wehte rumorender Hufschlag heran. Auch Strother lauschte angespannt. Und schon nach wenigen Sekunden kam er zu dem Schluss, dass sich ein ganzer Reiterpulk näherte.

    „Wer mag das sein?", fragte Jack beklommen, Unrast in den Zügen, unruhiges Flackern in den Augen.

    „Wahrscheinlich Cowboys meines Vaters", murmelte Strother, stellte die blecherne, verbeulte Kaffeetasse auf den Boden neben sich und stand auf. Er starrte in die Richtung, aus der der Hufschlag heranquoll.

    Auch Nora hatte sich erhoben. Sie

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