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Mit siebzig in die Wanten: Ein Rentner macht jedes Jahr etwas, was er noch nie im Leben gemacht hat
Mit siebzig in die Wanten: Ein Rentner macht jedes Jahr etwas, was er noch nie im Leben gemacht hat
Mit siebzig in die Wanten: Ein Rentner macht jedes Jahr etwas, was er noch nie im Leben gemacht hat
eBook200 Seiten2 Stunden

Mit siebzig in die Wanten: Ein Rentner macht jedes Jahr etwas, was er noch nie im Leben gemacht hat

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Über dieses E-Book

Das Leben ist gelebt, die Ehe vorbei, die Arbeit getan. Was hat ihm sein Leben noch zu bieten? Detlef Bauer erzählt vom Aufbruch, von Menschen und von  einem neuen Leben, das aus dem einstigen Workaholic einen Lifeaholic macht. Ein Mutmach-Buch – nicht nur für den Lebensabend!
 
Detlef Bauer ist gerade 60 geworden, zwangsweise in Rente, und seine Frau hat die Scheidung eingereicht. Am Abgrund fragt er sich: Was nun? Er nimmt sich vor, jedes Jahr etwas zu tun, das er noch nie getan hat. Und so werden aus den nächsten zehn Jahren die aufregendsten und interessantesten seines Lebens, und er wird mit wunderbaren Erlebnissen beschenkt.
 
Es sind spontane, oft auch ganz profane Dinge, das erste Smartphone oder die Hauptversammlung einer Aktiengesellschaft, und die menschlichen Begegnungen, die ihre eigene Kraft entfalten. Detlef Bauer lässt sich auf das Leben ein, und das Leben schenkt ihm die unterschiedlichsten Erlebnisse, skurrile wie schöne. Mit einem Lächeln hat er es erfahren, mit einem Lächeln hat er es niedergeschrieben, und das Lächeln möchte er auch seinen Lesern schenken.
 
Und es ist noch nicht vorbei,
Da geht noch was.
SpracheDeutsch
HerausgeberRuhland Verlag
Erscheinungsdatum24. März 2017
ISBN9783920793016
Mit siebzig in die Wanten: Ein Rentner macht jedes Jahr etwas, was er noch nie im Leben gemacht hat

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    Buchvorschau

    Mit siebzig in die Wanten - Detlef Bauer

    Detlef Bauer

    Mit siebzig in die Wanten

    Ein Rentner macht jedes Jahr etwas, das er noch nie im Leben gemacht hat

    Lichtwerck Verlag

    Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

    Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

    Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und

    strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

    Die Ereignisse in diesem Buch habe ich so beschrieben, wie ich sie erlebt und in Erinnerung habe. Die Namen aller Firmen und Hotels sind geändert; geänderte Namen von Personen sind bei der ersten Nennung durch ein Sternchen gekennzeichnet.

    Detlef Bauer

    Erste Auflage 2016

    ISBN 978-3-920793-01-6 (epub)

    ISBN 978-3-920793-02-3 (mobi)

    Copyright © Lichtwerck Verlag

    ein Imprint der Ruhland Verlag GmbH, Bad Soden 2017

    Detlef Bauer, Mit siebzig in die Wanten

    Lektorat: Gabriele Pässler, Görwihl, www.g-paessler.de

    Alle Rechte vorbehalten.

    Printed in Germany with love by CPI – Ebner & Spiegel, Ulm

    www.lichtwerck-verlag.de

    Für Moritz

    Moritz, dieses Buch habe ich für dich geschrieben. Du bist mein erstes und bisher einziges Enkelkind.

    Jetzt bist du klein, und du kannst natürlich noch nicht lesen. Wenn du es eines Tages aber gelernt hast, wirst du sehen, dass man sich nicht davor fürchten muss, alt zu werden.

    Du bist dann nicht weg vom Fenster, nein

    – da geht noch was!

    Prolog

    „Unsere Beziehung ist zu Ende!"

    Meine Frau stand mit ihrem Rollkoffer vor der Tür und weinte. Sie kam von der ersten Kur ihres Lebens, einer psychosomatischen, und mit diesen Worten begrüßte sie mich.

    Manu* war gerade fünfzig, das erste Kind aus dem Haus, und beim zweiten würde es auch nicht mehr lange dauern. Da kam man als Frau wohl an einen kritischen Punkt, fragte sich: „Und jetzt? Wo bleibe ich?" Deshalb diese Kur.

    Jahre später erzählten mir Freunde, ich hätte das doch wissen müssen, so eine Kur sei wie Gehirnwäsche: Man komme völlig verändert zurück. So war es auch bei Manu – von einem Tag auf den anderen hatte sie vom Stubenhocker zur Partymaus mutiert.

    War sonst Fernsehen und Lesen ihre Lieblingsbeschäftigung, am liebsten gleichzeitig, so zog sie jetzt jede Nacht durch irgendwelche Bars. Den Kontakt zu alten Freunden brach sie ab und suchte sich neue.

    Einmal hatte sie vergessen, Fotos von einem Ausflug von unserem Computer zu löschen; als ich die sah, traf mich der Schlag. Was für eine illustre Gesellschaft. Die hätte sie in ihrem alten Leben nicht mit dem Hintern angesehen. Einer der Männer sah aus wie Jesus, allerdings unmittelbar nach der Kreuzigung.

    Und die Frauen erst – eine Emanzenriege wie aus dem Bilderbuch. Die waren mit Sicherheit alle Singles, und zu Recht. Auf diesen Fotos sah Manu völlig deplatziert aus, sie passte überhaupt nicht dazu.

    Zunächst hatte ich ja mit dem Gedanken gespielt, aus mir ebenfalls einen anderen Menschen machen zu lassen. Vielleicht auch so eine Kur? Aber als ich das sah, war mir klar, dass ich meine alten Freunde behalten wollte. So etwas wie das da wollte ich auf keinen Fall.

    Aber was wollte ich denn? Oder besser: Was sollte ich jetzt tun?

    Ich war noch nie …

    an Weihnachten fort

    Ich war sechzig Jahre alt und gerade Rentner geworden. Nach der Kur wollten wir eigentlich unsere Silberhochzeit feiern; das kam jetzt natürlich nicht mehr infrage.

    Was nun? Ich musste auf jeden Fall weg. Ich brauchte Zeit und Abstand, um mir darüber klarzuwerden, wie mein Leben jetzt weitergehen sollte. Ich tippte „Langzeiturlaub in die Suchmaschine und fand ein Hotel in der Türkei, in der Nähe von Side: drei Monate All-inclusive-Urlaub zu günstigen Konditionen. Damit wäre auch das Problem „Weihnachten gelöst gewesen, denn ich wollte auf keinen Fall in der Verwandtschaft als Notfall-Weihnachtsgast landen.

    Also buchte ich die drei Monate Türkei. Bevor ich losfuhr, fasste ich gute Vorsätze für diese Zeit: möglichst keinen Alkohol, nicht mehr rauchen und auf keinen Fall etwas mit Frauen anfangen.

    Nichts davon hat funktioniert.

    Für die ersten zwei Wochen kam Schwager Michi mit. Er machte sich große Sorgen um mich und wollte sehen, wie ich das alles verkraftete. Es lief ganz gut, wir machten einen typischen Sonnenurlaub im Süden, mit langen Strandspaziergängen, Ausflügen im Mietwagen, und wir aalten uns in der Sonne.

    Schon ungewöhnlich, im Dezember in der Sonne zu liegen. Skurril war auch, bei strahlendem Sonnenschein in T-Shirt und Shorts an der Weihnachtsdekoration im Hotel vorbeizugehen.

    Silvester fuhren wir mit ein paar jungen Leuten in die Disco in Side. Ein sehr gemischtes Publikum, extrem laute Musik, und neben vielen jungen Einheimischen jede Menge Touristen, darunter auch die eine oder andere faltige Lady, die mit ein bisschen Geld einen hübschen jungen Türken geangelt hatte und sich jetzt mit peinlichen Verrenkungen auf der Tanzfläche abmühte.

    Plötzlich rumorte es hinter uns, wir waren mitten in einer Schlägerei: Ein paar Jugendliche gingen aufeinander los und schlugen sich gegenseitig mit Barhockern die Köpfe ein. Na ja, all-inclusive eben.

    Wir waren zu zweit, deshalb hatten wir zu den anderen Hotelgästen kaum Kontakt. Das änderte sich erst, als Michi abgereist war.

    Zuerst lernte ich Anke kennen. Anke, die Kühle aus dem Norden. Sie kam aus Heide in Holstein und war nicht zu übersehen: Jeden Morgen saß sie an derselben Stelle in der Lobby und strickte. Der Platz erlaubte ihr, jeden zu sehen: Egal ob er aus dem Fahrstuhl kam, die Treppe herunterstieg oder das Hotel betrat, er musste an Anke vorbei. Sie kannte jeden und alle kannten sie.

    Ich merkte sehr schnell, dass sie „die Mutter der Kompanie" war. Denn man setzte sich gern auf einen kleinen Plausch zu ihr, und sie beanstandete auch – wenn nötig – das Erscheinungsbild der alleinreisenden älteren Herren. So manchen schickte sie wieder zurück aufs Zimmer, damit er das fleckige Hemd tauschte. Manchmal erbarmte sie sich auch und ließ sich das Hemd zum Bügeln geben.

    Aber Anke war nicht nur nett und freundlich. War ihr jemand unsympathisch, konnte sie ihm das unmissverständlich klarmachen. Anke war eben eine ehrliche Haut, bei ihr wusste man immer, woran man war.

    Für viele war sie Lebensberater und manchmal auch die Tonne für den Seelenmüll. Obwohl – oder weil? – sie selbst auch kein leichtes Leben gehabt hatte, fand man bei ihr immer ein offenes Ohr.

    Und ihre Erscheinung … Anke war groß und breit wie ein Kerl, in ästhetischer Hinsicht nicht gerade hübsch. Wenn sie zum Strand ging, mit breitkrempigem Hut, kurzem Hemd und Rucksack, aus dem die Fliegenklatsche herausragte, und einer riesigen Tasche mit allem, was man so braucht, dachte man an eine Walküre. Das war auch ihr heimlicher Spitzname; die Kinder machten respektvoll einen Bogen um sie.

    Am Strand angekommen, legte sie drei Liegen übereinander, weil man dann leichter aufstehen konnte. Diese drei Liegen wurden im Laufe der Jahre zum Wahrzeichen: Wussten wir, dass Anke zur Überwinterung im Lande war, suchten wir am Strand die drei Liegen und fanden so ihr Hotel.

    Anke überwinterte bis zum Schluss hier. In allerletzter Minute konnte ich sie noch zum Flughafen bringen, und zu Hause starb sie dann.

    Komme ich heute in ein Hotel, in dem ich vor Jahren Anke getroffen habe, lege ich zum Andenken am Strand drei Liegen übereinander. In memoriam Anke.

    Das Hotel war nicht voll, aber doch gut besucht. Ich kam mir vor wie in einer Senioren-Residenz: überwiegend alte, meist noch ganz fitte Leute, die – wie ich – hier Langzeiturlaub machten. Viele kamen schon seit Jahren und kannten einander. Der Altersdurchschnitt wurde gedrückt durch junge Kurzurlauber, die nur ein, zwei Wochen blieben.

    Bei den Alten fiel auf, dass es vor allem alleinreisende Frauen waren. Es gab zwar auch Ehepaare, aber die meisten waren allein unterwegs. Die Stimmung war gut; wir brauchten keine Animateure und haben unsere Abende selber gestaltet – das war meist viel besser.

    Ein bisschen fühlte es sich an wie auf Klassenfahrt. Oft saßen wir in kleinen Gruppen zusammen, es war immer lustig, und die jungen Kurzurlauber gesellten sich gern dazu. So fanden sie schnell Kontakt, und wir hatten eine schöne Zeit zusammen. Wir sangen und tranken einen und manchmal wurde auch spontan getanzt, ob in der Lobby, an der Bar oder in dem kleinen Glashaus, in dem abends immer das Kaminfeuer brannte.

    Einmal kam eine nicht unattraktive Frau Mitte vierzig an, ihr Sohn war vielleicht fünfundzwanzig. Gleich am ersten Abend setzte sie sich zu uns, und wurde angebaggert von einem viel jüngeren Mann, der mit seiner Freundin für eine Woche gekommen war. Am nächsten Tag sagte ihr Sohn zu mir: „Du musst unbedingt meine Mutter anbaggern, sie findet dich gut und ich will nicht, dass der andere Typ etwas mit ihr anfängt."

    Was war das denn? Wird man jetzt schon von den Kindern instrumentalisiert? Ich musste den jungen Mann leider enttäuschen, ich wusste gar nicht mehr, wie man das überhaupt machte – viel zu lange verheiratet gewesen und völlig aus der Übung.

    Ein paar Tage später kamen zwei junge Frauen um die dreißig. Auch sie fanden sehr schnell den Weg zu uns und meinten, bei uns sei es viel lustiger als bei den jungen Leuten. Am nächsten Abend spielte ich Karten in der Nähe der Bar; die beiden Damen saßen etwas abseits mit zwei alten Knackern zusammen und tranken, lachten und sangen.

    Sie waren schon ziemlich angetrunken, und ich beobachtete mit wachsendem Unmut, wie die Alten mit ihnen herumschäkerten: Küsschen hier, Küsschen da, und wenn sie gelegentlich ihren Arm um die Frau legten, rutschten die Finger auch schon mal über den Busen. Versehentlich natürlich.

    Die Männer achteten darauf, dass die Gläser immer gefüllt waren, und die jungen Frauen wurden immer betrunkener. So langsam kam mir die Galle hoch, ich hörte auf zu spielen, setzte mich dazu, und nach einiger Zeit sagte ich kurzerhand zu den Mädels: „So, jetzt ist es genug, ich bringe euch nach Hause!"

    Die „Kavaliere" protestierten zwar, aber ich schnappte mir die sturzbetrunkenen Damen, hakte eine links, die andere rechts ein und marschierte mit ihnen zum Nachbarhaus, wo sie ihr Zimmer hatten. Ich half ihnen noch, die Tür aufzuschließen, weil sie den Schlüssel partout nicht ins Schloss bekamen, und drehte mich um, wollte mein Zimmer aufsuchen.

    Da packten die beiden mich bei den Armen und zogen mich in ihr Zimmer. Tür zu. Jetzt, mit ein paar Jahren Abstand, kann ich sagen: Seit ich im Rentenalter bin, wurde ich von so vielen Frauen angebaggert wie nie zuvor in meinem Leben, auch nicht in der Jugend. Eine flüsterte mir beim Tanzen sogar ihre Zimmernummer ins Ohr.

    Ich habe diese Angebote allerdings meist nicht wahrgenommen, denn einerseits hatte ich ja den guten Vorsatz, nichts mit Frauen anzufangen; andererseits hatte ich wohl auch ein bisschen Angst, denn ich war in den fünfundzwanzig Jahren meiner Ehe nie fremdgegangen, und es wäre mir schon sehr merkwürdig vorgekommen, mit einer fremden Frau ins Bett zu steigen. Manchmal gefielen sie mir auch einfach nicht.

    Durch Anke bekam ich nicht nur sehr schnell Kontakt zu den anderen Überwinterern, ich lernte auch Manni und Helmut kennen. Sie kamen aus dem Ruhrgebiet, und ihr Humor war mir nicht nur sympathisch, sondern dem meinen sehr ähnlich. Wir hatten miteinander viele lustige Erlebnisse und wurden inzwischen Freunde. Nicht nur trafen wir uns ab und zu beim Überwintern, auch in Deutschland besuchten wir uns gegenseitig.

    Wie ich war Manni ein leidenschaftlicher Skatspieler, und das nutzten wir weidlich aus. Helmut war rund zehn Jahre älter als ich und schon Rentner, seit er fünfzig war; als ehemaliger Bergmann hatte er die typische Kumpel-Krankheit Staublunge.

    Als wir uns kennenlernten, war Helmut schon seit Jahren Witwer; er erzählte mir, langsam wäre es Zeit, wieder eine Frau zu haben, und deshalb war er immer auf der Suche. Auch Manni (geschieden) baggerte andauernd Frauen an. Wir nannten es „Er arbeitet an seiner Zukunft"; das tut er bis heute, und nach wie vor ohne Erfolg.

    Ich konnte da nicht mitreden und wollte auch gar nicht mitmachen, denn ich hatte nun gelernt, mein Single-Leben zu genießen, und ich wollte das auf keinen Fall ändern.

    Außerdem hatten mir die Erfahrungen aus meiner ersten Überwinterung Klarheit verschafft, wie es jetzt mit mir weitergehen konnte: Ich wollte von nun an den Winter irgendwo im Süden verbringen und unbedingt jedes Jahr etwas machen, was ich noch nie im Leben gemacht hatte.

    Ich habe noch nie …

    jemanden verkuppelt

    Helmut war also immer auf der Suche nach einer passenden Frau. Bei jener Überwinterung war er auch erfolgreich, jedenfalls schien es so, denn bald stellte sich heraus, dass sie nicht die Richtige war.

    Die Bürgermeisterin aus einem Dorf in Ostdeutschland gabelte sich nämlich gleichzeitig einen jungen türkischen Masseur auf, der ihr Bett über und über mit Rosenblättern bedeckte. So romantisch war Helmut nicht, da konnte er nicht mithalten, außerdem gefiel es ihm überhaupt nicht, dass er für sie nur „zweite Wahl" war.

    Im Sommer rief er mich an – ob ich nicht Lust hätte, im Herbst mit ihm nach Inzell zu fahren? Er ist dort immer in der Nachsaison in einem Apartment-Hotel, das einem Verwandten gehört, und deshalb muss er nur die Reinigungskosten bezahlen.

    Natürlich hatte ich Lust. Ich fuhr also mit meinem Auto hin, und wir machten Ausflüge. Es lag sogar schon ein bisschen Schnee.

    Einer der Ausflüge führte uns zu einer Bob-Bahn. Hier trainierten Bobteams aus verschiedenen Ländern, und man konnte bis direkt an die Bahn. In der Nähe des Starts saßen ein paar junge Leute, die offensichtlich ihr Pensum für heute schon geschafft hatten. Ein Zuschauer näherte sich ihnen, da streckte ihm einer aus der Gruppe die Hand entgegen und rief: „Give me five, Saupraiss Kanadischer!"

    Aha, Preußen ist groß, zumindest wenn man Bayer ist.

    Abends wollte Helmut unbedingt tanzen gehen. Ganz in der Nähe gab es ein Restaurant mit einem riesigen Saal und Bühne, da hatten gut fünfhundert Gäste Platz. Die wurden am Wochenende mit Bussen angekarrt.

    Auf der Bühne saß eine kleine Musiker-Truppe, und manchmal traten dort auch bekannte Schlagerstars auf. Die hatten dann sogar

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