Der Weihnachtsvampir
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Über dieses E-Book
Alexandra Bogott-Vilimovsky
Alexandra Bogott-Vilimovsky lebt mit ihrem Mann und zwei Katzen in Wien. Nicht nur als Leserin, sondern auch als Autorin entdeckte sie das Genre des Romantic-Fantasy für sich und veröffentlichte seit 2007 bislang sieben Romane über Books on Demand (BoD).
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Buchvorschau
Der Weihnachtsvampir - Alexandra Bogott-Vilimovsky
Für meinen Vater, der leider viel zu früh starb.
Für meinen Mann, der die Leere in meinem Herzen wieder gefüllt hat.
Und für alle meine Freunde, die mich beim Schreiben unterstützt haben.
Inhalt
Wie alles begann…
Ich wünsche mir zu Weihnachten einen Vampir…
Ein Spaziergang im Park …
Ich glaub, es regnet Vampire…
Frohe Weihnachten
Wenn Engel fallen …
Gestatten, Noél Cadeau
Die Liebenden
Wie alles begann…
Ich werde einen Vampir heiraten!« sagte ich zu meinem Vater, da war ich vierzehn.
»Ja, Kleines«, war seine Antwort. Nichts weiter.
Einfach nur dieses ‚Ja’, das man gleich setzen konnte mit einem ‚das ist auch nur so eine Phase, das geht vorbei’.
Nun, vielleicht sollte ich ja ganz von vorne beginnen.
Beim Anfang sozusagen.
Hi! Mein Name ist Alicia und ich bin ein Vampir!
Das klingt wie bei den anonymen Alkoholikern werden Sie jetzt sagen. Und gar so unrecht haben Sie da auch nicht! Aber heutzutage ist ein Vampir zu sein gleichbedeutend mit ‚in’ sein. Es ist eine Modeerscheinung.
Sie glauben mir nicht?
Nun, Hand auf´s Herz, würden Sie einen Vampir erkennen, wenn er vor Ihnen steht?
Ja sicher! Klar doch! Null Problemo?
Wir sind schwerer zu erkennen, als Sie vielleicht glauben! Aber wir sind hier. Und ja, ich habe einen Vampir geheiratet. Einen unkonventionellen zwar, aber was soll ich machen?
Alles begann mit meinem Bruder. Mein Bruder Sean ist zehn Jahre älter als ich. Seit ich mich erinnern kann, war er ein Goth, obwohl die damals noch nicht so hießen. Auch eine Erscheinung der neuen Zeit. Sean hatte schon immer schwarzes, langes Haar und trug immer nur schwarz. Das war oft ein Streitpunkt zwischen ihm und Dad. Und natürlich wurde er auch von den Leuten angefeindet und verspottet. Aber ich liebte ihn und das tue ich noch. Wann immer ich nachts nicht schlafen konnte, durfte ich zu ihm kommen. Er war immer spät noch wach und schrieb an Gedichten und Liedertexten. Wenn ich dann in sein Zimmer schlich, wandte er sich zu mir und blickte mich mit diesem sanften, freundlichen Lächeln an.
»Prinzeßchen!« sagte er dann. Seine ruhige, tiefe Stimme beruhigte mich immer sofort. Und dann zog er mich auf seinen Schoß und wir redeten über meine schlimmen Träume. Er erklärte mir die Bedeutung und dann brachte er mich zu Bett. Einmal, das weiß ich noch, als wär´s gestern gewesen, da erwachte ich am Morgen in seinen Armen. Er hatte mich die ganze Nacht festgehalten. So behütet habe ich mich nach Jahren wieder gefühlt, in den Armen eines Anderen, aber dazu später.
Als ich zwölf war, da schlich ich eines Abends zu ihm und bat ihn darum, mir die Haare schwarz zu färben. Er lächelte mich nur an und seine blauen Augen schienen tief in meine Seele zu blicken.
»Weiß Mom davon?« wollte er wissen und als ich den Kopf schüttelte, nickte er wissend.
Es gab einen mächtigen Streit mit meinen Eltern, aber schlußendlich konnten sie nichts mehr daran ändern. Ich bekam eine Woche Hausarrest, Sean konnten sie nichts mehr anhaben. Von da an begann ich damit, ihn zu kopieren. Ich trug nur noch schwarz und lernte auch schnell, diesen wissenden, über die Welt erhabenen Gesichtsaudruck anzuwenden.
Eines Nachts kam er dann leise zu mir und hockte sich vor meinem Bett auf den Boden. In dieser Nacht erzählte er mir, was es hieß, ein Goth zu sein. Im Prinzip, ein Mensch zu sein, der um das Leben und den Tod wußte. Und um die Endgültigkeit des Todes. Er erklärte mir, daß wir das Leben respektieren müssen, denn wir haben nur dieses eine. Und wir müssen auch die Dunkelheit in unserem Inneren akzeptieren. Denn erst dann, wenn wir das getan haben, sind wir bereit ans Licht zu treten und zu sein. Wie gesagt, ich war erst zwölf, aber so wie er es erklärte, verstand ich es. Und ich entschied mich zu dieser Art Leben. Natürlich war das nicht einfach, denn ich kämpfte fortan mit den Vorurteilen meiner Mitmenschen. Doch ich lernte das zu ignorieren, so wie mein Bruder es tat.
Zu meinem vierzehnten Geburtstag nahm Sean mich zum ersten Mal mit in sein Stammlokal und von da an verschlang ich alles, was ich von Vampiren in die Finger bekam. Diese Fürsten der Finsternis faszinierten mich. Und die Filmindustrie, die Welt und vor allem die dunklen Gestalten, mit denen ich mich umgab taten ihr übriges dazu.
Ich wünsche mir zu Weihnachten einen Vampir…
Ich war sechzehn, als ich jenen schicksalhaften Wunsch äußerte, der mein Leben von Grund auf veränderte und alles erschütterte, an das ich bis dahin geglaubt hatte.
Es war kurz vor Weihnachten und ich saß mit meiner Freundin Zefira in unserer Stammgruft. An dieser Stelle sollte ich vielleicht einmal unsere Stammgruft beschreiben. In Wirklichkeit hieß die Bar »Shadowrun« und befand sich in einem Keller nahe dem Golden Gate Park. Das Lokal war schwarz ausgemalt und ziemlich schummrig beleuchtet. Es gab dort einen großen Bartresen und einzelne, verborgene Nischen, wo man sich ungestört unterhalten konnte. Im hinteren Teil des Lokals gab es einen eigenen Raum, wo man tanzen konnte. Selbstverständlich mit unglaublich lauter Musik, wenig Licht und viel Nebel.
Nun, da saßen wir also in unserer gewohnten Nische und unterhielten uns köstlich über die anwesenden Burschen. Zefira bildete einen herrlichen Gegensatz zu mir. Wo ich eher klein und schlank war, war sie groß und hünenhaft gebaut. Ihre strahlend blauen Augen und das blonde Haar paßten perfekt zu meinen rabenschwarzen Locken und den grünen Augen. Natürlich waren wir extrem geschminkt und trugen allerhand Schmuck. In dieser Aufmachung wurde ich immer auf achtzehn geschätzt und kam mir dabei unglaublich wichtig vor. Ich fühlte mich stark und unbezwingbar. Ein Teenager eben.
»Sag mal, was wünscht du dir eigentlich zu Weihnachten?« fragte Zefira gerade und ich lächelte sie an.
»Einen Vampir!« kam dann auch meine prompte Antwort. Zefira lachte, es war ein dröhnendes Lachen, das durchaus zu ihrer Statur paßte.
»Sei vorsichtig, mit dem, was du dir wünscht«, drohte sie mir mit erhobenem Finger, »du könntest es bekommen!«
»Echt? Besser ging´s ja gar nicht!« meinte ich grinsend, dann beugte ich mich vor.
»Ich habe aber noch nie das bekommen, was ich mir gewünscht habe«, vertraute ich ihr an.
»Aha. Und was, bitte schön, willst du denn mit einem Vampir anstellen?«
»Oh, was ich so bis jetzt gehört habe, sollen die Männer es so richtig drauf haben. Keine so verweichlichten Typen, wie die hier!«
»Schätzchen!