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Düstre Nacht: Nordische Nächte, #3
Düstre Nacht: Nordische Nächte, #3
Düstre Nacht: Nordische Nächte, #3
eBook241 Seiten2 Stunden

Düstre Nacht: Nordische Nächte, #3

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Über dieses E-Book

Lüge um Lüge …

 

Die erfolgreiche Krimi-Autorin Brooke hat alles, was sie will – außer einem Baby. Von ihrer biologischen Uhr unter Druck gesetzt, schmiedet sie einen Plan: Sie wird ihre Forschungsreise nach Finnland nutzen, um einen klugen, attraktiven und gesunden Mann zu verführen, und hoffentlich schwanger nach Hause zurückkehren.
Der gut aussehende Fremde, den sie in einer Bar aufgabelt, scheint zu gut, um wahr zu sein – und vielleicht ist er das auch, denn er hat seine eigenen dunklen Geheimnisse.
Im Laufe der Zeit kämpft Brooke mit der Erkenntnis, dass sie sich in ihren ahnungslosen Samenspender verlieben könnte, und beginnt, ihr geheimes Projekt infrage zu stellen: Würde er ihr verzeihen, wenn sie ihm die Wahrheit sagte?
Was sie nicht weiß, ist, dass noch größere Probleme auf sie zukommen: Seine Geheimnisse sind im Begriff, enthüllt zu werden, als seine zwielichtige Vergangenheit ihn einholt, und Brooke findet sich als Hauptfigur in etwas wieder, das einer ihrer Krimis sein könnte …

 

Schwangerschaftsromanze trifft Rachekrimi im Land der tausend Seen.

SpracheDeutsch
HerausgeberBrake Books
Erscheinungsdatum26. Okt. 2022
ISBN9798215909126
Düstre Nacht: Nordische Nächte, #3
Autor

Jenna van Berke

Jenna van Berke writes suspense, romance, and cozy crime, sometimes all in the same story. An accomplished reader and daydreamer, she's an expert on avoiding spending time in the real world. When she isn't absorbed in a book, you can find her treasure-hunting at a flea market, hiking, or saunaing. She moved to Finland several years ago.

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    Buchvorschau

    Düstre Nacht - Jenna van Berke

    Von Jenna van Berke ebenfalls erschienen:

    Weiße Nacht (kostenlos)

    Dunkle Nacht

    Als ich sie traf (kostenlos)

    Bis es weg ist

    Nordische Nächte

    Düstre Nacht ist Buch 3 der Nordische Nächte Reihe.

    Nordische Nächte ist eine Serie von in sich abgeschlossenen Romantik-Krimis. Um die Charaktere jedoch vollständig kennenzulernen, ist es empfehlenswert, zuerst Weiße Nacht zu lesen.

    Lade Dir hier ein kostenloses Exemplar von Weiße Nacht herunter.

    Prolog

    Memoiren eines Kriminellen

    Damit Sie es wissen: Ich mache das hier wegen des Geldes.

    Na ja, und weil es cool ist. Was ich damit sagen will, ist, dass dies kein sentimentaler Versuch ist, mit der Vergangenheit fertig zu werden. Man sagte mir, es würde mir helfen, meine Traumata zu verarbeiten und bla bla bla, aber ich glaube nicht an Therapie. Ich meine, wie soll mir die Erkenntnis, dass meine Eltern Arschlöcher waren, helfen, nachts zu schlafen?

    Wenn ich Ihnen also erzähle, dass mein Vater sich umgebracht hat, dann nicht, weil ich glaube, dass es mir hilft, damit umzugehen, oder weil ich Ihr Mitleid will, sondern weil es für meine Geschichte relevant ist.

    Außerdem sollte ich erwähnen, dass ich mir die Freiheit nehme, einige Details meiner Geschichte wegzulassen oder Dinge wie Namen und Orte zu ändern, um nicht tot im Fluss oder im Gefängnis zu enden.

    Wie auch immer. Wie ich schon sagte, nahm sich mein Vater das Leben, als ich sechzehn war. Ich will Sie nicht mit den Details langweilen, nur so viel: Es hat alles verändert. Noch bevor er unter der Erde war, beschloss meine Mutter, dass wir nicht in meiner Heimatstadt bleiben, sondern in ihre ziehen würden: Helsinki.

    Im Großraum Helsinki leben nur etwa 1,5 Millionen Menschen, und damals waren es noch weniger, sodass man meinen könnte, das sei keine große Sache gewesen. Aber für meinen Bruder und mich, die wir in einem winzigen Dorf mitten im Nirgendwo geboren und aufgewachsen waren, wo jeder unseren Namen kannte, war es, als würden wir nach New York ziehen.

    Es gab hübsche Mädchen, jede Menge davon, und keines von ihnen wusste, dass ich mir im Kindergarten vor Schreck in die Hose gepinkelt hatte, als ich frische Hefe aß. Es gab Supermärkte, viele davon, und keiner der Angestellten hielt mir eine halbstündige Predigt, weil ich den Laden mit matschigen Schuhen betreten hatte. Es gab Bars, viele davon, und keiner der Barkeeper war auf meiner Taufe gewesen und wusste ganz genau, dass ich noch nicht achtzehn ich war.

    Ich fand, das alles machte die Tatsache wett, dass wir unser großzügiges Haus gegen eine winzige, muffige Wohnung hatten eintauschen und unsere Freunde hatten zurücklassen müssen. Vor allem nachdem meine Mutter einen Putzjob in einer Schule gefunden hatte und somit nicht in der Lage war, uns davon abzuhalten, die erwähnten Bars aufzusuchen.

    Wir waren groß für unser Alter, mein Bruder und ich, vielleicht dauerte es deshalb nicht lange, bis wir einen Barkeeper fanden, der nicht nach einem Ausweis fragte. In jener schäbigen Bar verbrachten wir also die meisten unserer Abende und verprassten das meiste Geld, das unser Onkel uns vor unserem Umzug nach Helsinki zugesteckt hatte. Und es war auch der Ort, an dem sich unser Leben für immer veränderte.

    Ich muss zugeben, dass ich an jenem Abend einen Streit suchte. Nicht bewusst, aber meine Haut triefte geradezu vor Wut und Frustration. Ich bilde mir ein, dass ich heute anders damit umgehen würde, aber mit sechzehn fühlte ich nach dem Verrat meines Vaters vor allem eines: Wut.

    Da war ich also, betrunken und zornig – und vollgepumpt mit pubertären Hormonen. Ich quatschte ein Mädchen an, oder besser gesagt, eine Frau – sie war mindestens zwanzig – und ja, vielleicht habe ich ihr auf die Brüste gestarrt, aber ich schwöre, ich habe sie nicht angefasst. Jedenfalls landete plötzlich eine schwere Hand auf meiner Schulter.

    Der Besitzer der Hand war wahrscheinlich doppelt so alt wie ich, hatte mehr Tattoos, als ich zählen konnte, und trug eine schwarze Lederweste, die darauf hinwies, dass er einem gewissen Motorradklub angehörte.

    Ich weiß. Das Vernünftigste, was man in so einer Situation tun kann, ist, sich zu entschuldigen und anschließend zurückzuziehen.

    Aber zu jenem Zeitpunkt war ich nicht vernünftig. Wie gesagt, ich war voller Zorn und außerdem war ich sturzbesoffen.

    Ich entschuldigte mich also nicht und zog mich auch nicht zurück.

    Was dann geschah, ging so schnell, dass ich mich nur undeutlich erinnere. Es wurde geschrien und geschubst, dann erschien mein Bruder an meiner Seite und zwei Freunde des Kerls an seiner, und schon schlug ich um mich.

    Aber hauptsächlich wurde ich geschlagen.

    Ich war zwar größer als meine Gegner, aber sie hatten alle mindestens zehn Kilo mehr auf den Rippen als ich, und außerdem hatten sie Erfahrung. Ich weiß noch, wie ich auf dem Boden lag, während die Tritte auf mich niederprasselten, und den womöglich ersten klaren Gedanken seit Wochen hatte: Dass wir dort sterben könnten. Und während ich mich nicht wirklich um mein eigenes Leben scherte, wollte ich auf keinen Fall für den Tod meines Bruders verantwortlich sein.

    Ich sah die Sohle eines Stiefels auf mich zukommen und fragte mich, ob sie mir die Nase brechen würde, als jemand nicht einmal besonders laut „Stopp" sagte.

    Und sie hörten auf. Der Stiefel berührte nie mein Gesicht.

    Mein Bruder und ich wurden vom Boden aufgesammelt und in einen Raum im hinteren Teil der Bar gebracht. Ein hübsches Mädchen servierte uns Whiskey und kümmerte sich um unsere Verletzungen. Wir waren zwar rot und blau vor Schürfwunden und blauen Flecken, aber keiner von uns hatte ernsthafte Schäden davongetragen.

    „Also, sagte unser Retter mit einem Lächeln. „Was ist los?

    Er war um die vierzig, gepflegt, redegewandt und selbstbewusst, und er hatte eine natürliche Aura der Autorität. „Ich nehme an, ihr wisst, dass das, was ihr gerade getan habt, geradezu selbstmörderisch war. Es muss also einen Grund geben, warum ihr es trotzdem getan habt."

    Ich mochte ihn auf Anhieb und ich hätte es ihm gesagt, war aber nicht in der Lage, meinen Gemütszustand in Worte zu fassen. Stattdessen fragte ich: „Wer bist du?"

    „Mein Name ist Juha. Und ihr seid?"

    Wir erzählten es ihm also, und er stellte Fragen, viele Fragen – aber nicht auf die herablassende oder Verhör-technische Art, die ich bei anderen Erwachsenen nicht ausstehen konnte. Im Gegenteil, sein Interesse schmeichelte mir. Ich begrüßte seine Fragen, weil ich das Gefühl hatte, dass er mich wirklich verstand.

    Nach und nach erzählten wir ihm die ganze Geschichte über den Tod unseres Vaters, unseren kürzlichen Umzug nach Helsinki und unseren unerlaubten Alkoholkonsum. Doch anstatt uns für unsere Dummheit zu rügen, nickte er nur verständnisvoll und schenkte uns noch mehr Whiskey ein.

    „Nun, ich wette, ihr fühlt euch jetzt besser", sagte er schließlich.

    Zu meiner Überraschung hatte er recht. Ich konnte keinen einzigen Körperteil benennen, der nicht höllisch wehtat, und doch fühlte ich mich so ausgeglichen wie schon lange nicht mehr.

    „Frauen reden und weinen, wenn sie aufgebracht sind, erklärte Juha. „Aber wir sind Männer. Wir sind Männer, und manchmal müssen wir kämpfen. Das liegt in unserer Natur.

    Mir war klar, dass meine Mutter Einwände gegen diese Aussage gehabt hätte, aber mir schien sie das Weiseste zu sein, was ich je gehört hatte. Schließlich hatte ich die darin liegende Wahrheit soeben am eigenen Leib erlebt.

    Ich schenkte ihm ein dankbares Lächeln. Er war so clever und verständnisvoll. Er wusste, wie ich mich fühlte, und verurteilte mich nicht dafür. Er war genau wie der Vater, den ich verloren hatte, nur besser. Cooler. Stärker. Und vor allem am Leben.

    Zu meiner Freude lud er uns ein, ihn am kommenden Wochenende wieder in der Bar zu treffen. Das taten wir dann auch. Und am Wochenende darauf und am Wochenende darauf, und bald trafen wir uns regelmäßig mit Juha und seinen Freunden.

    Mein Bruder und ich waren zwar junge Landeier, aber wir waren nicht dumm. Wir wussten, dass womit auch immer Juha seinen Lebensunterhalt verdiente, wahrscheinlich nicht legal war. Aber wen kümmerte das? Wenn der coolste Typ der Stadt mit uns – zwei jugendlichen Niemanden aus der Mitte von Nirgendwo – abhängen wollte, wer war ich, mich zu beschweren?

    Deshalb überlegte ich nicht lange, als er uns eines Abends bat, auf dem Heimweg ein paar Spielsachen bei seinem Neffen anzuliefern. Ich schnappte mir die Plastiktüte mit dem Spielzeug und wir gingen los. Wir nahmen eine Abkürzung durch den Katri Valan Puisto, einen Park in der Nähe der Metrostation Sörnäinen.

    Aber wir schafften es nie zu der Adresse, die Juha uns gegeben hatte.

    Die Polizei hatte sich ausgerechnet jene Nacht ausgesucht, um eine Razzia in dem Park durchzuführen, der bei Junkies beliebt war. Als sie den Inhalt der Tüte sehen wollten, begann ich nervös zu werden.

    Und ich war mehr als nervös, als sie in den Spielsachen schlecht versteckte Beutel mit weißem Pulver fanden.

    1

    Brooke

    Der Kaffee war längst kalt. Ich trank ihn trotzdem und sah aus dem Fenster. Dort, auf der anderen Straßenseite, war eine Frau mit einem Kinderwagen und einem Kleinkind.

    Hastig schloss ich die Jalousien und richtete meine Aufmerksamkeit wieder auf mein Manuskript. Ich las die zwei mickrigen Absätze, die ich an jenem Morgen geschrieben hatte, noch einmal durch und löschte sie dann. In meiner Brust baute sich Druck auf, meine Kehle schnürte sich zusammen, und ich stellte mir vor, wie ich den Papierkorb quer durch den Raum schleuderte. Stattdessen trank ich den Rest meines kalten Kaffees.

    Das Schrillen des Weckers im Schlafzimmer nebenan ließ mich aufschrecken. Es war bereits acht Uhr. Ich stand auf und studierte die Szenenübersicht auf meinem Whiteboard, während ich Pauls vertrauter Morgenroutine lauschte: Der Wecker wurde dreimal auf Schlummer geschaltet, dann schleiften Füße über das Parkett und ins Badezimmer.

    Fünfzehn Minuten später umarmte mich ein frisch geduschter und angezogener Paul von hinten. Der Bildschirm vor mir war noch immer leer.

    „Alles Gute zum Geburtstag, murmelte er und küsste mich auf die Schläfe. „Vielleicht können wir nächste Woche, wenn ich mehr Zeit habe, nett essen gehen.

    Die Fakultät richtete gerade eine Literaturveranstaltung aus, was bedeutete, dass Paul jeden Tag bis spät in die Nacht mit Organisation und Networking beschäftigt war.

    „Klingt gut." Ich griff nach seiner trostspendenden Hand. Ich musste es ihm sagen.

    „Prima. Kommst du heute Abend?"

    „Eher nicht. Ich habe dir doch gesagt, dass Janice und Carli vorbeikommen und –"

    „Bring sie mit. Im Ernst, dieser Vortrag wird brillant. Carsons Vorträge sind natürlich immer genial, aber dieser wird einer der besten, die er je gehalten hat. Und Carli könnte ein bisschen Bildung sicher nicht schaden."

    „Wir werden sehen. Ich drückte seine Hand. Ich musste es ihm wirklich sagen. „Ich glaube, ich komme lieber morgen, obwohl ich auch endlich diese Szene hinbekommen muss, wenn ich den Abgabetermin einhalten will.

    „Was? Du bist immer noch nicht weitergekommen? Ich dachte, du hättest längst ein passendes Klischee aus dem Hut gezogen. Wie auch immer, ich gehe jetzt besser. Er löste seine Hand aus meiner. „Willst du noch einen Kaffee?

    Ich schüttelte den Kopf. „Ich hatte schon zwei."

    „Okay. Bis später." Der Boden hinter mir knarrte, als er sich auf die Tür zubewegte.

    „Paul?" Ich schwang auf meinem Schreibtischstuhl herum, um dem Mann ins Gesicht zu sehen, in den ich mich vor sechzehn Jahren verliebt hatte. Mittlerweile hatte er ein paar Falten um die Augen, und er trug eine andere Brille, aber ansonsten sah er noch genauso aus wie damals: widerspenstiges kastanienbraunes Haar, hohe Stirn, kleine Nase.

    „Ja?"

    Ich holte tief Luft. Was ich ihm zu sagen hatte, würde ihm nicht gefallen. „Ach, nichts. Wir sehen uns später."

    2

    Brooke

    Wie so oft war es meine Mutter, die mir half, meinen moralischen Kompass wiederzufinden. Als ich also von ihrem neuen Lieblingsrestaurant nach Hause kam, in das sie mich zum Mittagessen eingeladen hatte, griff ich zum Telefon und rief Paul an.

    Natürlich hätte es ihm von Angesicht zu Angesicht sagen sollen. Aber ich habe Konfrontationen immer gehasst, und ich musste es jetzt tun, bevor ich wieder die Nerven verlor.

    „Wir müssen zu dieser Reproduktionsklinik, sagte ich statt einer Begrüßung. „Ich habe nächste Woche meinen Eisprung und –

    „Brooke, mach mal langsam, unterbrach er mich. „Lass uns heute nicht darüber reden. Es ist dein Geburtstag.

    „Genau. Ich werde heute fünfunddreißig, was bedeutet, dass ich offiziell das Hochrisiko-Alter erreicht habe. Vielleicht kann der Arzt –"

    „Warte mal. Ich weiß nicht, ob ich damit klar komme. Ob wir damit klarkommen. Ich meine, weißt du noch, was Judy und Mark uns erzählt haben? Wie er ihr monatelang zweimal am Tag eine Spritze in den Hintern geben musste? Wie soll das gehen, wenn du Angst vor –"

    „Ich rede noch gar nicht von IVF", sagte ich und versuchte, nicht an Nadeln zu denken. Um mich abzulenken, fummelte ich an der Verpackung des Geschenks herum, das Paul für mich auf dem Küchentisch hinterlassen hatte. Ich wusste, was darin war.

    Paul hatte eine Tradition aufgegriffen, die meine Mutter vor vielen Jahren begonnen hatte, als ich meinen allerersten Roman schrieb: Jedes Jahr zu meinem Geburtstag schenkte sie mir ein Notizbuch. Meistens waren sie wunderschön, so wie das, das sie mir heute geschenkt hatte (ein schlankes, schmales Buch, gebunden in prachtvoller rosa Seide). Aber manchmal waren sie auch witzig, inspirierend oder funktional, mit Tabellen oder wöchentlichen Aufgabenlisten.

    Ich schob das Geschenk in die Mitte des Tisches. Ich würde es später auspacken, wenn Paul von der Arbeit nach Hause kam. „Hör zu, ich will es einfach wissen. Wir versuchen es seit zwei Jahren; ich muss wissen, ob es den Versuch überhaupt wert ist."

    „Ich weiß nicht, Brooke. Ich ... Lass uns später darüber reden."

    „Wir gehen einfach hin und schauen, was der Arzt sagt. Dann können wir reden."

    Er seufzte, und ich konnte ihn vor mir sehen, wie er im Büro saß und auf die Tag Heuer Uhr mit dem braunen Lederarmband sah, die ihm sein Vater zum Studienabschluss geschenkt hatte. „Ich komme zu spät zum Unterricht. Wir reden später, okay?"

    „Ich meine es ernst. Wir haben keine Zeit mehr zu verlieren."

    Wieder seufzte er und dachte zweifellos das Gleiche wie ich: Diese Auseinandersetzung wurde langsam langweilig. Ich kannte seinen Text und er kannte meinen.

    Allerdings wusste er nicht, was ich als Nächstes sagen würde.

    „Ich habe bereits einen Termin für uns gemacht. Schnell fügte ich hinzu: „Mittwoch, Viertel nach zehn.

    „Was? Du ... ? Nein. Ich will da nicht hin. Ich –"

    „Warum nicht?", sagte ich etwas lauter als beabsichtigt. „Für dich ist es doch keine Sache." Wenn er sich absolut weigerte mitzukommen, würde ich einfach eine Probe von seinem Sperma mitnehmen.

    „Nein! Er schrie beinahe. War da Panik in seiner Stimme? Ich hatte immer gedacht, ich sei diejenige, die Arztbesuche hasste. „Ich kann nicht. Ich erkläre es dir später.

    „Paul, der Arzt wird dich nicht einmal anfassen", sagte ich im Bemühen, ihn zur Vernunft zu bringen. „Ich bin diejenige, die untersucht werden wird. Ich bin diejenige, die ihre Beine vor einem völlig Fremden spreizen muss. Mir werden Eizellen in die Gebärmutter gepflanzt, falls wir so weit gehen, und ich bin diejenige, die die Hormonspritzen und Gott weiß was noch alles bekommt. Tu nicht so,

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