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Ich,mit Risiko und Nebenwirkungen
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eBook106 Seiten1 Stunde

Ich,mit Risiko und Nebenwirkungen

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Über dieses E-Book

Ich, mit Risiken und Nebenwirkungen! Mit dreiundzwanzig Jahren erfolgreicher Unternehmer, mit neunundzwanzig Jahren Berater im Beraterstab der Regierung, mit dreiunddreißig Jahren Vorstandsberater der größten Bank der Welt – ein Jetset-Leben. Ein Zwillingsbruder, der einem das Leben nicht leicht machte, eine Sippe mit ihren eigenen Regeln und dann der Weg zum Selbstsein. Mit fünfundvierzig Jahren Seelsorger, mit sechsundvierzig Jahren Feuerwehrseelsorger, mit siebenundvierzig Jahren trägt er sein Kind zum Sterben in den Pferdestall. Dieses Buch sollte nie geschrieben werden. Als der Heyne Verlag anregte, es zu schreiben, fühlte er sich zu jung für ein solches Buch, doch dann kam ein Einsatz, der nicht unter den Tisch gekehrt werden sollte. Als das Buch fertig war, verschwand es; wie schon so manch anderes Buch; unbearbeitet in der Schublade und gesellte sich zu den Vergessenen; wo es auf seine Zeit wartete!
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum15. Sept. 2017
ISBN9783981699876
Ich,mit Risiko und Nebenwirkungen

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    Buchvorschau

    Ich,mit Risiko und Nebenwirkungen - Frank Pape

    Frank Pape

    Ich, mit Risiken und Nebenwirkungen!

    Ein ungewöhnlicher Blick hinter die Kulissen des Lebens

    Tour des Lebens GmbH

    Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

    Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

    © 2017 Tour des Lebens GmbH

    Niederfeldweg 4

    32361 Preußisch Oldendorf

    Rufnummer: +49 (0) 5742 7039343

    E-Mail: Info@Tour-des-Lebens.de

    ISBN: 978-3-981-69984-5

    Korrektorat: Jasmin Krieger

    Buchsatz: Jasmin Krieger

    „Ich will, dass ihr lacht, dass es wehtut,

    dass ihr das Leben spürt."

    Der Autor

    Zum Schutz der Persönlichkeitsrechte bitte ich Sie, liebe Leser, dieses Buch als frei erfundenes Werk zu betrachten. Alle Namensähnlichkeiten, Personenmerkmale und Handlungen sollen in diesem Sinne keinen realen Personen zuzuordnen sein und sind freie Hirngespinste meines Schreibergeistes. Sollten dennoch Ähnlichkeiten auftauchen, sind diese dem Zufall geschuldet. Auch sind Informationen zu Einsätzen, Orten und Personen verändert.

    Warum schreibt ein Mensch seine Geschichte auf? Weil er glaubt, etwas hinterlassen zu müssen? Weil er glaubt, etwas zu sagen zu haben? Weil er glaubt, Geld damit verdienen zu können? Oder einfach, weil er seine Geschichte für unterhaltsam hält?

    Ich schreibe sie auf, weil ich anfange, mein Leben zu vergessen. Die Kinder fragen oft: Papa weißt du noch, als wir bei McDonalds Wettessen gemacht haben, wie wir mit den Tschernobyl-Kindern so lange Achterbahn gefahren sind, bis uns allen schlecht war? Sie lachten noch immer. Und uns WAR schlecht!

    Ich weiß, dass ich all das erlebt habe und dass es eine schöne Zeit war. Aber vieles davon ist schon verschwunden. Es ist in meinem System gelöscht. Ich sehe immer, wie glücklich sie sind, wenn sie mich fragen. Es muss also eine tolle Zeit gewesen sein. Aber da, wo die Bilder der Vergangenheit sein müssten, ist zunehmend einfach NICHTS. Ich weiß, dass ich meine Kinder liebe und immer geliebt habe, und ich bin froh, dass sie all diese Erinnerungen durch ihre Zeit tragen.

    In Wirklichkeit schreibe ich all das hier auf, um an meinem Leben festzuhalten.

    Als der Verlag mich angesprochen hat, ob ich Lust hätte, dieses Buch zu schreiben, habe ich sofort „ja" gesagt. Weil ich gern schreibe und weil ich merke, dass es Zeit wird, bevor die Erinnerung gelöscht wird. Wie das Leben auch immer seinen Lauf nimmt, es kann nur meinen Teil verschwinden lassen. Nicht aber den Teil, den die Menschen, die mich kennen, mit mir erlebt haben.

    Seine Lebensgeschichte mit Mitte vierzig zu schreiben, weckt schnell den Gedanken daran, dass man glaubt, dass die Zeit abläuft. Um ehrlich zu sein, bin ich jedoch sehr gespannt darauf, was in den nächsten vierzig Jahren noch kommt. Ich liebe das Leben mit all seinen Facetten.

    Tauchen wir ein, in ein Leben voller Achterbahnfahrten, viel gutem und schlechtem Kuchen und eiskalter Geschäfte.

    Es muss eine fast mystische Zeit gewesen sein, in der meine Eltern als reisende Zigeuner zueinandergefunden haben und etwas zur Arterhaltung beitrugen.

    Im März 1970 in den Morgenstunden eines Ostersonntags war es so weit. Zwei weitere Zigeuner wurden geboren.

    Man hätte schon damals erkennen können, dass Vorsicht geboten ist, wenn an einem Ostersonntag Zwillinge geboren werden. Und sicher haben die alten Damen, die des Kartenlegens mächtig waren, die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen. Die Sehenden unter ihnen haben wohl schon damals gesagt:

    „Beide werden euch fordern, beide auf ihre Weise." Ich war mit zwei Minuten Verspätung der letzte Stammhalter dieser Familie. Zwei Minuten nach meinem Bruder waren jedoch noch immer acht Wochen vor der geplanten Ankunft. So folgten für unsere Eltern lange Tage und Nächte, die sie uns im Brutkasten kämpfen sehen mussten. Aber letztlich zählt das Ergebnis. Und da wir es beide geschafft haben, sollte es dann wohl auch so sein.

    Der ein oder andere wird sicher Anstoß daran nehmen, dass ich Zigeuner schreibe, nicht Roma oder Sinti. Aber wir haben früher immer Zigeuner gesagt. Und da sich dieses Buch nicht mit der politischen Verfolgung im Nationalsozialismus beschäftigt, scheint mir die Eigenbezeichnung angemessen. Aus Erzählungen weiß ich, dass meine Eltern tatsächlich noch Reisende waren und dann wohl wegen unserer Geburt sesshafter wurden. Es sind nicht viele Erinnerungen geblieben, aber die die noch da sind, sind voller Abenteuer und Mystik. Wie wir alle, die Alten, die Jungen und wir Kinder am Lagerfeuer saßen, Gitarren oder Geigenmusik verlieh dem ganzen immer ein Bild von Ausgelassenheit, und es roch nach gegrillten Fleisch oder geräuchertem Fisch. Ich weiß, dass wir im Wohnwagen geschlafen haben. Mutter und Vater waren nicht da. Wir müssen damals etwa fünf Jahre alt gewesen sein. Dann hat etwas laut an den Wohnwagen gebollert, viel mehr geschlagen. Ich habe meinen Kopf unter der Gardine hindurchgeschoben, um etwas sehen zu können, ohne die Vorhänge aufmachen zu müssen. Als ich endlich etwas sehen konnte, haben mich zwei leuchtende rote Augen angesehen. Das war furchtbar gruselig.

    Ein Streich anderer Kinder? Das Böse? Oder ein Wesen fremder Herkunft? Es tauchte nie wieder auf.

    Und ich kann mich noch daran erinnern, wie mir mein Vater in Spanien das Leben gerettet hatte. Ich bin am Strand im Wasser zu den Felsen gegangen. Als Kind wusste ich nicht, dass es an den Felsen immer tiefer ist, weil die Wasserströmung den Sand wegspült. Schwups, wäre ich beinahe ertrunken. Mein Vater hat mich wieder hochgeholt. Und die Spanier, die ohnehin ein großes Herz für Bambinis haben, waren in heller Aufruhr. Aber auch diese Dummheit konnte meinem unbedingten Willen, die Welt zu erobern, keinen Einhalt gebieten. Viel mehr Erinnerungen an diese Zeit gibt es nicht.

    Zur Grundschulzeit wurden wir dann wohl sesshaft. In einem kleinen westfälischen Dorf oder einer Stadt namens Senden. So sesshaft, wie Reisende eben sesshaft werden können.

    Wenn Vater mit seinem Kleinlaster auf Tour ging, um Schablonen (Metall) zu kaufen und verkaufen, haben wir nicht lange jammern müssen, um mitfahren zu dürfen. Was dann auch gleich der Grund dafür war, dass wir es sogar schon in der Grundschule schafften, sitzen zu bleiben, was ich im Übrigen gar nicht schlimm fand. Die Grundschulzeit war echt klasse. Die Mädchen standen total auf Zigeunerjungs mit fast schwarzem, lockigem Haar. An Britta, Kristen, Christine, Stefanie, Nadja, Marlis und Katja kann ich mich noch erinnern. Sollten es mehr gewesen sein, sollten sie es nicht persönlich nehmen, dass sie unerwähnt blieben. Es liegt weder an ihnen noch an der Art ihrer Küsse.

    Katja war nie meine erste Wahl, aber ihre Eltern hatten eine große Bäckerei, was sie schon in frühen Jahren erheblich attraktiver machte. Vor allem die Berliner konnten sehr überzeugend sein. Kristen war meine große Sandkastenliebe. Ihr langes, blondes Haar vermochte in der Sonne zu leuchten wie Gold. Ich glaube, wir mochten uns beide sehr gern. Haben oft im Stroh und Heu Verstecken gespielt, um dann unter uns sein zu können.

    Dann kam mit etwa zehn Jahren der Tag, an dem wir im Regen bis auf die Knochen nass wurden. Es endete damit, dass sie das erste schöne Wesen war, das nackt mit mir in der Badewanne saß, und das Verbotene bekam einen Namen. Ja, und Katja war das gleiche Modell mit langen dunklen Haaren. Nur, dass wir nie das Glück hatten, gemeinsam im Regen bis auf die Knochen nass zu werden.

    Ich hatte ein Elternhaus, wie man es sich als Kind gewünscht hat. Mutter war immer für die Kinder da. Und Vater war öfter auf Tour, um Geld zu beschaffen. Es gab immer tolles Essen. Und die Regeln der Bettzeit waren nicht wirklich ernst gemeint, es waren vielmehr Richtlinien.

    Wir haben als Zwillinge zwar die gleichen Sachen getragen, damit die Lehrer uns besser auseinanderhalten konnten. Aber wir trugen sie immer in verschiedenen Farben,

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