Cecilia im Bann der Liebe
Von Uwe Goeritz
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Über dieses E-Book
Gibt es für sie die Chance, diese Entscheidung zu revidieren? Oder bleibt sie allein und unglücklich zurück?
Uwe Goeritz
Uwe Goeritz, Jahrgang 1965, wuchs in Sachsen auf. Bereits in frühester Jugend begann er sich für die Geschichte seiner Heimat, besonders im Mittelalter, zu interessieren. Aus dieser Leidenschaft und nach intensiven Recherchen zum Leben im Mittelalter entstand, mit "Der Gefolgsmann des Königs", sein erster historischer Roman, der die Geschichte des Volkes der Sachsen vor dem Hintergrund großer geschichtlicher Umwälzungen plastisch darstellt. In seinen Geschichten verdeutlicht er die Zusammenhänge und stützt sich dabei auf historische Quellen und Forschungsergebnisse über das frühe Mittelalter. Er lebt heute mit seiner Frau in Leipzig.
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Buchvorschau
Cecilia im Bann der Liebe - Uwe Goeritz
beabsichtigt.
1. Kapitel
Der Strand
Die Dämmerung brach gerade herein. Bis eben hatte Cecilia noch am Strand gesessen und der Sonne zugesehen, wie sie glutrot im Meer versunken war. Fast hätte man das Zischen hören können, als die glühende Scheibe das kühle Meer berührt hatte. Es war ihr zweiter Urlaubsabend hier in Kreta und eigentlich hätte sie ja nun zu ihrer Freundin Barbara zurück in das Hotel gehen sollen, doch irgendetwas hielt sie hier am Wasser zurück. Sie stand von dem Liegestuhl auf und ging zum Wasser vor, wo noch vor ein paar Stunden die Kinder ihrer Zimmernachbarn eine Sandburg gebaut hatten.
Im Bikini setzte sie sich so weit nach vorn, dass das Wasser ihre Füße bei jeder ans Ufer kommenden Welle umspülen konnte. Sie zog die Knie an und umfasste ihre Beine mit den Armen. Den Kopf stützte sie auf die Knie und schaute auf die ruhige See. Irgendwo weit hinter ihr spielte ein Radio leise Schlager. Vielleicht aus der Hütte des Mannes, der hier die Liegestühle vermietete. Oder ein Gast hatte ein Kofferradio dabei. Es war nicht zu laut und man konnte sich darin gut hineinträumen. „Warmes Meer und leise Musik. Ein schöner Urlaub." dachte sich die Frau. Sie ließ die Finger durch ihr langes braunes Haar gleiten und schaute weiter aus Meer.
Cecilia war Mitte zwanzig und hatte gerade ihren Freund verlassen. Eigentlich hatte sie diesen Urlaub mit ihm zusammen machen wollen, doch zwei Wochen vor Urlaubsbeginn hatte sie ihn zuhause bei sich mit seiner Arbeitskollegin Karola erwischt. Diese war im Bad und er war in Unterwäsche in der Schlafstube. Cecilia hatte seinen Beteuerungen, dass da nichts war, nicht geglaubt. Zu sehr hatte sie dieser Anblick verletzt. Sie hatte schnell ihre Sachen gepackt, war sofort aus der gemeinsamen Wohnung ausgezogen und wohnte nun bei ihrer ältesten Freundin Barbara. Die Beiden kannten sich noch vom Kindergarten und hatten seit dem ihre Freundschaft bewahrt. Durch alle Beziehungen hindurch. Seit zwei Jahren arbeiteten sie nun auch noch in derselben Firma.
So war es auch fast selbstverständlich gewesen, dass Barbara die Freundin in den Urlaub begleitet hatte. Mittlerweile war es fast dunkel. Nur die Beleuchtung der kleinen Restaurants hinter dem Strand warf ein blasses Licht bis zu ihr nach vorn. Jetzt wo die Sonne weg war, wurde es langsam frisch hier am Wasser. Noch überlegte Cecilia, ob sie nicht doch in das Hotel zurückgehen sollte, als der Vollmond am Horizont aufging und seine leuchtende Scheibe den ganzen Strand in ein geheimnisvolles Licht tauchte.
Sie träumte sich gerade in diesen Mond hinein, als eine Stimme hinter ihr sagte „So alleine schöne Frau?" und sie hatte auch schon sofort eine passende Antwort auf den Lippen, doch als sie sich umdrehte, vergaß sie ihren kessen Satz, sondern nickte nur. Doch eigentlich gab es da ja nichts zu nicken, oder etwa doch? Ein junger Mann, etwas älter als sie, in Badehose und Strickjacke stand hinter ihr. Schon alleine diese Kleidungskombination hätte bei ihr sonst für einen flotten Spruch gereicht, doch diesmal nicht. Irgendetwas war in seinen braunen Augen, in denen sich das Mondlicht spiegelte. Etwas Geheimnisvolles umgab ihn.
„Kann ich mich zu dir setzen?" fragte er und sie zeigte nur mit der Hand neben sich, so als ob der Strand nicht breit genug gewesen wäre, als das er sich nun unmittelbar neben sie setzen musste. Für die nächste viertel Stunde saßen sie einfach nur schweigend nebeneinander im nassen Sand und schauten auf das Meer. Aus den Augenwinkeln musterte Cecilia den Mann und biss sich auf die Lippen. Kurze schwarze Haare und ein Blick. Unbeschreiblich! So als ob ein griechischer Gott aus dem Meer gestiegen war. Wenn nur diese Strickjacke nicht gewesen wäre. Sie spielte weiter mit ihren Fingern in einer Strähne ihrer Haaren und war sich dessen gar nicht bewusst.
„Frierst du? fragte er schließlich und zeigte auf die Gänsehaut an Cecilias Arm. Sie nickte nur, vielleicht war es ja nicht nur die Kälte, die diese Gänsehaut ausgelöst hatte. Er zog seine Jacke aus und hängte sie um ihre Schultern. Nun sah sie seinen muskulösen Oberkörper und biss die Zähne noch fester zusammen. Ihr viel auf, dass sie die ganze Zeit noch nichts gesagt hatte und drehte ihren Kopf zu ihm „Übrigens ich bin Cecilia.
„Angenehm, ich bin Paul." antwortete er.
In dem blassen Licht konnte er nicht sehen, wie sie rot wurde. Aber diese Röte, die er zum Glück nicht sah und sie nur an der Hitze in ihren Wangen spürte, war auch dem Zorn auf sich selbst geschuldet. So ein blöder Vorstellungssatz. War ihr denn nichts Besseres eingefallen? Oder hatte sie in der Zeit mit ihrem Freund das flirten verlernt? Am liebsten hätte sie sich jetzt vor Scham in den Sand eingegraben. Was war nur mit ihr los. Sonst war sie doch auch nicht so schüchtern. Wenn sie jetzt alleine gewesen wäre, hätte sie sich selbst eine Ohrfeige gegeben. Sie schaute auf ihre Füße, die immer noch von den Wellen sanft umspült wurden. Irgendetwas wühlte sich durch ihr Inneres und es kribbelte in ihrem ganzen Körper. Wie kam sie aus dieser Situation wieder heraus, ohne sich noch weiter zu blamieren? „Es wird mir jetzt zu kalt. Ich gehe zurück ins Hotel." sagte sie und gab ihm die Jacke zurück. Ihre Hände berührten sich.
Cecilia zuckte zusammen, als hätte sie in eine Steckdose gefasst. Auf die kurze Entfernung trafen sich ihre Blicke und die gingen tief in ihre Seele hinein. „Bist du morgen wieder hier? fragte Paul und sie nickte im Aufstehen. „Ich wünsche dir eine gute Nacht.
rief er ihr hinterher, nachdem sie schon ein paar Schritte