Vollmondvögeln
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Buchvorschau
Vollmondvögeln - Ferdinand von Stade
Impressum
„Vollmondvögeln" von Ferdinand von Stade
herausgegeben von: Club der Sinne®, Langhansstr. 146, 13086 Berlin, März 2010
zitiert: von Stade, Ferdinand: Vollmondvögeln, 1. Auflage
© 2010
Club der Sinne®
Inh. Katrin Graßmann
Langhansstr. 146
13086 Berlin
www.Club-der-Sinne.de
kontakt@club-der-sinne.de
Stand: 01. November 2010
Gestaltung und Satz: Club der Sinne®, 13086 Berlin
Coverfoto: © Club der Sinne® 2007
Fotografin: Sandra Neumann, www.libertina.de
Covergestaltung: Club der Sinne®
ISBN 978-3-95527-155-8
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Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden und volljährig.
Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
Erfundene Personen können darauf verzichten, aber im realen Leben gilt: Safer Sex!
Vollmondvögeln
und andere erotische Kurzgeschichten
Ferdinand von Stade
Inhaltsverzeichnis
DIE GERAUBTE EHRE DER CONTESSA BEATRICE
DIE KRAFT DES GLÜHENDEN NORDLICHTS
STROHWITWER
DER HEISSESTE TAG IN STADE II
NACHTSCHICHT
VOLLMONDVÖGEL
DIE GERAUBTE EHRE DER CONTESSA BEATRICE
Die Kutsche jagte durch einen Hohlweg. Die Pferde keuchten und trugen bereits Schaum vor den Mäulern. Ständig die Peitsche drohend über sich gaben sie das Letzte. Hier im Wald war die Dämmerung früher eingetreten als draußen in den Auen.
Schwitzend stand der Kutscher mehr auf dem Bock, als dass er saß. Er musste seinen hochwohlgeborenen Passagier noch vor der Nacht in Schloss ›de Modena‹ abliefern. So lautete sein Befehl. Ein querliegender Baumstamm oder ein Achsbruch konnte darüber entscheiden, ob er beim ›Gassenlauf‹ ausgepeitscht würde.
Jungfer Contessa Beatrice, die in wenigen Tagen Marchesa de Modena werden sollte, war unterwegs zu ihrem Verlobten. Marchese Vincente de Modena, ein Fürst, der die Einnahmen seiner abgabepflichtigen Untergebenen gerne ausgab, erhoffte sich durch die Ehe einen reichen Landgewinn als Mitgift von seinem zukünftigen Schwiegervater.
Aber erst einmal kämpfte Beatrice gegen die Auswirkungen von Schlaglöchern und Kurven in der Equipage. Verkrampft keilte sie sich zwischen stoffbespannter Seitenwand und scheibenlosem Fensterrahmen in den Sitz. Die Füße in den hohen Schnürstiefeln gegen den anderen Sitz gepresst spielte es keine Rolle, dass der Reiserock, der sonst züchtig bis zu den Fersen reichte, jetzt über die Knie zurückgerutscht war. Sie war ohnehin allein in der Kutsche, und bei der hereinbrechenden Dämmerung sah sie niemand.
Das Holz der Kutsche knarrte unter der Gewalt der schnellen Reise. Der Fahrtwind wirbelte das heute Morgen ordentlich hochgesteckte brünette Lockenhaar durcheinander.
Hoh
, rief der Kutscher seinen Pferden zu. Hoh!
, und riss an den Zügeln. Im letzten Augenblick brachte er mit aller Kraft das Gefährt zum Stehen. Jungfer Beatrice konnte sich nicht mehr in ihrem Sitz halten. Das abrupte Bremsen ließ sie vom Sitz auf den Boden plumpsen, während ihre bestiefelten Beine auf dem gegenüberliegenden Sitz rutschten. Mit dem letzten Schlag, unter dem die Kutsche erzitterte, als die Pferde vor dem Baumstamm scheuten, der quer über dem Weg lag, hüpfte sie mit dem Po den Beinen hinterher und das Kleid bedeckte ihr Gesicht. Von Panik ergriffen schrie Beatrice schrill auf. Dann fiel sie in Ohnmacht.
Wat’n dat?
, fragte ein bärtiges ungewaschenes Gesicht, das durch die Kutschentür hereinblickte.
N’Blasenwärmer
, sagte ein anderes, welches an der anderen hereinschaute.
So’n Quatsch, sowas gib’s doch nich.
Vorsichtig griff der erste Räuber mit seinen Pranken nach dem Stoff der Spitzenunterwäsche, die über die halben Oberschenkel reichte und rieb ihn zwischen seinen Fingern.
Bestimmt Seide oder so’n Zeuch
, sagte er.
Dann ist das ja ’ne piekfeine Contessa oder so.
Ob die genau sowas drunter hat, wie’n normales Weibsstück?
Glob ich nich
, sagte der Zweite und öffnete vorsichtig die Schleife eines Bandes, welches oben in der Unterhose eingenäht war.
Zeich her, zeich her
, drängte der Erste.
Mit seinen schwarzen Finger, dessen Fingernägel genausogut als Krallen durchgehen konnten, zog er den feinen Stoff nach unten. Ein Bauchnabel wurde sichtbar. Die Augen der zwei Räuber wurden größer, ihr Atem beschleunigte sich. Schon zeigte sich dichtes dunkles Schamhaar.
Weg mit euch, ihr Mädchenschänder
, rief eine Stimme aus dem Hintergrund. Sie donnerte befehlsgewohnt. Der erste Räuber wurde am Arm gepackt und nach hinten geschleudert. Der zweite riss schlagartig seine Finger aus der Gefahrenzone.
Wir haben einen Auftrag zu erfüllen und sind hier nicht im Bordell.
Mit ungeschickten Fingern versuchte der vermeintliche Retter die Verschnürung wieder zuzuknoten. In diesem Moment erwachte die Jungfer. Ein spitzer Schrei folgte. In Panik befreite sie sich vom Rock über ihrem Gesicht und schob diesen zwischen die Beine. Gleichzeitig versuchte sie sich wieder auf die Sitzbank hochzudrücken. Immer wieder rutschte sie dabei ab.
Der Räuberhauptmann schaute diesem hilflosen Gezappel belustigt eine Weile zu. Dann packte er das Mädchen unerwartet derb am Arm und zog es aus der Kutsche. Ungeschickt stolperte sie die Trittstufen hinunter. Vom starken Arm des Mannes gehalten, der dadurch verhinderte, dass sie zu Boden fiel. Hilfesuchend wollte sie sich an ihm hochziehen, doch plötzlich bekam sie einen Sack über den Kopf gestülpt.
Es musste ein kleiner Mehlsack sein, denn sofort bekam sie einen Hustenreiz. Reflexartig wollte die Jungfer gerade die Hände vor das Gesicht nehmen, da packte diese jemand und fesselte sie. Gleich darauf wurde sie wie ein Stück Vieh weggezogen.
Sie wusste nicht, wo sie war, hatte panische Angst und fiel immer wieder zu Boden. Dafür erntete sie Spott und dreckiges Lachen. Manchmal sogar einen Schlag mit der Reitpeitsche auf ihren Rock. Der war glücklicherweise so weit, dass es nicht wehtat. Aber das Gefühl der Hilflosigkeit, des Ausgesetztseins und der ständig drohenden Gewalt ließ Beatrice zittern. Endlos schien dieser Marsch. Die Räuber drohten währenddessen, immer fantasievollere sexuelle Abarten an ihrem jugendlichen Körper zu begehen. Die Entführte konnte vor Angst nicht einmal mehr schreien. Sie wäre erstarrt, wenn sie nicht ständig weitergetrieben worden wäre. Es ging für sie um das reine Überleben. Doch sie erwartete bald Schlimmeres, das einem jungen Mädchen passieren konnte, als der Tod.
Plötzlich ergriff jemand ihre Hände und hängte die Fessel, die ihre Handgelenke zusammenband, in einen Haken, der an einem Ast über ihr befestigt war. Wie Schlachtvieh hing sie nun im Räuberlager. Mit den Stiefeln konnte