Die Liebe kommt im Karohemd
Von Carola Pigisch
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Über dieses E-Book
Carola Pigisch
Carola Pigisch, geboren 1966, ist Journalistin, und leidenschaftliche Verfasserin von Liebesromanen. Von ihr sind auch die Groschenromane "Yves' leise Liebe", "Die Liebe kommt im Karohemd" und "Auf dem Gipfel wohnt die Liebe" erschienen.
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Buchvorschau
Die Liebe kommt im Karohemd - Carola Pigisch
Inhaltsverzeichnis
Buch und Autorin
Titel
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Impressum
Buch und Autorin
Kathrin, eine junge Ärztin aus Köln, erbt eine Rinderzucht und macht dadurch Bekanntschaft mit einer unwirtlichen Gegend - dem australischen Outback. Dort trifft sie auf Jack, einen Rinderzüchter. Kathrin ist Feuer und Flamme für den kernigen Naturburschen und ihr Freund Carlo ist bald vergessen. Als plötzlich mehrere hundert Rinder verenden und dann auch noch Carlo auftaucht, nimmt eine spannende Geschichte ihren Lauf. Ein echter Groschenroman mit großen Gefühlen, großem Leid und vielleicht einem Happy-End.
Carola Pigisch, geboren 1966, ist Journalistin, Texterin und leidenschaftliche Verfasserin von Liebesromanen. Von ihr ist auch der Groschenroman Liebe auf Gut Ihringheim
erschienen.
Die Liebe kommt im Karohemd
Ein Groschenroman
von Carola Pigisch
Herausgeber:
Carola Pigisch
www.carola-pigisch.de
Coverfoto: Chris Samuel
Copyright 2015: Carola Pigisch
Alle Rechte vorbehalten.
Handlung und Personen sind frei erfunden.
1
Puh!
, sagte Kathrin und ließ sich auf einen Stuhl fallen. Seit 13 Stunden war sie ununterbrochen auf den Beinen. Diese Dienste im Krankenhaus waren ein echter Knochenjob. Sie brauchte eine Pause.
Na, bist Du geschafft?
, fragte Paula.
Ja, und wie
, sagte Kathrin und streckte ihre langen Beine von sich.
Komm, ich hole Dir einen Kaffee, Du siehst wirklich fertig aus.
Katrin wusste wieder, warum Paula ihr unter all den Krankenschwestern die liebste war. Paula hatte jede Menge Berufserfahrung und kannte den Druck, unter dem die jungen Ärzte standen.
Paula, Du bist wie immer die Beste!
Kathrin wandte sich dem Computer zu, der auf dem kleinen Tischchen in der Ecke stand. Die wie vielte Wirbelsäule war das heute? Sie hatte keine Ahnung. Kathrin sehnte sich nach ihrem Bett und blickte mit Grausen auf die 14 Arbeitsstunden, die noch vor ihr lagen. Oh, dachte sie plötzlich und pfiff durch die Zähne. Diesen Patienten hatte es ganz schön erwischt.
Was ist los?
Paula war zurückgekehrt und drückte Kathrin eine Tasse mit dampfendem Kaffee in die Hand.
Schau Dir mal den Lendenwirbel da an
, sagte Kathrin und zeigte auf die Röntgenaufnahme.
Wow
, sagte Paula. Der hatte aber Glück.
Der Wirbel war angeknackst, das war im Computer deutlich zu sehen. Jetzt gab es nur eines, der Patient musste ruhig gestellt werden, durfte sich nicht mehr bewegen. Kathrin atmete tief durch und stand auf. Ok, dann will ich mal. Danke für den Kaffee, meine Liebe.
Kathrin ging auf den Flur hinaus. Um diese Uhrzeit war in der Notaufnahme immer am meisten los. Gegen Abend kamen die Unfälle, die abgeschnittenen Finger, die angeknacksten Wirbel, die gebrochenen Arme, die geprellten Knie. Da hatte sie als Orthopädin am meisten zu tun. Aber sie mochte sich nicht beklagen. Sie liebte ihren Job, hatte nie etwas anderes werden wollen als Ärztin. Schon als kleines Mädchen hatte sie allem und jedem geholfen, der sich weh getan hatte - egal, ob Mensch oder Tier. Mit der Beamtenwelt ihrer Eltern hatte sie nichts anfangen können. All diese Listen und Zahlen, Anträge und Beilagen - die Arbeit ihrer Eltern hatte für sie keinen Anfang gehabt und kein Ende. Als Ärztin sah sie jeden Tag das Ergebnis ihres Tuns. Die Menschen fühlten sich besser und wurden gesund, nachdem sie bei ihr waren.
Frau Doktor
, hörte Kathrin eine Stimme rufen. Sie drehte sich um, es war die Schwester am Aufnahmetresen. Sie hielt einen Telefonhörer in der Hand. Ein Anruf für Sie. Es ist Doktor Wagner.
Carlo!, dachte Kathrin. Mein Gott, den hatte sie ganz vergessen. Wie konnte sie nur? Ich komme
, sagte sie und eilte zum Telefon. Carlo, Schatz, hallo!
Hi Kathrinchen, bist Du im Stress?
, fragte die Stimme am anderen Ende.
Ach, Du weißt doch, wie diese Dienste sind
, sagte Kathrin. Wenn Paula mir nicht ab und zu einen Kaffee brächte, würde ich sogar die Nahrungsaufnahme vergessen. Tut mir Leid, dass ich nicht angerufen habe.
Macht gar nichts. Ich langweile mich nur ein bisschen, wenn Du nicht da bist. Hab gerade ein wenig im Ärzteblatt geblättert, steht aber wenig Erbauliches drin.
Kein Wunder reißen sich alle um Dich, wenn Du sogar in Deiner Freizeit Fachliteratur liest
, sagte Kathrin. Sie war immer ein bisschen neidisch auf Carlo. Er war Anästhesist und arbeitete wie sie im Kölner Klinikum. Im Gegensatz zu ihr aber erhielt er ständig Angebote von anderen Häusern - lukrative, interessante Angebote. Zugegeben, er war ein paar Jährchen älter als sie und natürlich erfahren. Und dennoch. Kathrin würde sich wünschen in Ärztekreisen auch so begehrt zu sein wie Carlo und sich die guten Stellen einfach aussuchen zu können. Aber vielleicht durfte sie als Assistenzärztin einfach nicht solche Ansprüche stellen.
Ja, ich bin ein Streber, das ist ja bekannt
, sagte Carlo und lachte. Nein, im Ernst. Du fehlst mir sehr und ich freu mich auf morgen früh, wenn Du nach Hause kommst. Auch wenn ich weiß, dass dann nicht viel mit Dir anzufangen ist.
Du fehlst mir auch, Carlo. Aber wenn ich nach Hause komme, falle ich erst einmal in mein Bett. Das ist sicher. Und dann schlafe ich 20 Stunden. Aber jetzt muss ich Schluss machen. Ein angeknackster Lendenwirbel wartet auf mich. Schlaf gut.
Kathrin legte auf und lächelte der Schwester zu, die sie mitleidig ansah. Dann ging sie ins Behandlungszimmer am Ende des Flurs.
2
Oh, mein Gott, bin ich müde!
Kathrin gähnte und ließ sich aufs Sofa fallen. 48 Stunden am Stück zu arbeiten, das war unmenschlich. Es wird Zeit, dass Du Dir eine Oberarztstelle suchst
, sagte Carlo und reichte ihr eine Tasse Tee. Er saß gerade am Frühstückstisch.
Oberärzte müssen auch Dienste machen
, sagte Kathrin.
Ja, aber das meiste davon ist Bereitschaftsdienst am Telefon. Du musst nicht rund um die Uhr in der Klinik präsent sein. Kannst zwischendurch schlafen. Das siehst Du doch bei mir.
Ja, klar. Aber wo soll ich so schnell eine Oberarztstelle finden? Und dann noch als Frau, in der Orthopädie! Das ist doch seit jeher eine Männerdomäne und das wird sich in absehbarer Zeit auch nicht ändern.
Ach Schatz. Wirf doch nicht immer gleich die Flinte ins Korn. Halt die Augen offen und sei wachsam. Es wird schon etwas Zukunftsträchtiges kommen. Vielleicht ja auch etwas Kleines?
Carlo setzte sich zu Kathrin aufs Sofa und legte ihr die Hand auf den Bauch. Er wünschte sich Kinder, mehr als alles auf der Welt und er wollte diese Kinder mit ihr. Daran ließ er keinen Zweifel. Immer wenn er davon anfing, wurden Kathrin die zwölf Jahre bewusst, die sie trennten. Er hatte sich beruflich etabliert, sah einer Karriere als Anästhesist entgegen und war jetzt genau im richtigen Alter, Vater zu werden. Sie hingegen stand beruflich am Anfang, war gerade mal Assistenzärztin und auf keinen Fall bereit für Kinder.
Du weißt doch Carlo
, antwortete sie müde. Ich will mir erst etwas aufbauen, einen guten Job haben. Als Mutter bin ich so schnell draußen und abgestempelt. Für mich ist jetzt einfach nicht der richtige Zeitpunkt.
Wie oft hatten sie diese Diskussion schon geführt. Aber Carlo war gottlob nicht in Streitlaune. Er legte ihr den Arm um die Schultern und drückte sie fest an sich.
Wird schon werden
, sagte er. Seine Umarmung tat ihr gut. Er verlor nie die Zuversicht, sah die Dinge immer positiv. Und jetzt
, sagte er, "jetzt trinkst Du Deinen Tee und dann ab mit Dir ins Bett. Schlaf ein paar Stunden und die Welt sieht wieder anders