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Wachgeküsst: Leben ist Jetzt!
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eBook190 Seiten2 Stunden

Wachgeküsst: Leben ist Jetzt!

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Über dieses E-Book

Vicky hat eigentlich kein schlechtes Leben:
Sie hat einen Job, der ihr ausreichend Geld einbringt, wohnt in einer zauberhaften Kleinstadt und liebt ihre Familie. Doch in letzter Zeit geht es ihr gesundheitlich immer schlechter. Als sie eines Tages im Krankenhaus aufwacht und ein attraktiver Fremder sich als ihr Schutzengel vorstellt, beginnt sie an ihrem Verstand zu zweifeln. Weil sie jedoch wieder gesund und glücklich werden möchte, bleibt ihr nichts anderes übrig, als dem Mann zu vertrauen, der ihr das alles verspricht. Und so begibt Vicky sich auf eine Reise zu sich selbst.

Eine Geschichte über (Selbst)Liebe mit einer Prise Mystik.
SpracheDeutsch
HerausgeberXinXii
Erscheinungsdatum15. März 2024
ISBN9783989834385
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    Buchvorschau

    Wachgeküsst - Julie Starck

    1

    Verdammte Scheiße, dachte sich Viktoria, als sie auf ihren Wecker schaute. Sie hatte verschlafen! Ausgerechnet heute, am Tag der Einschulung ihrer Nichte Lilly! Gott sei Dank hatte sie gestern Abend noch die Elsa-Torte fertiggestellt. Ursprünglich wollte sie die blau glitzernden Dekoperlen erst heute früh anbringen, weil es schon 22 Uhr war. Sie musste sich auf den Weg zur Abschiedsparty von Laura machen. Etwas in ihr hatte sie jedoch davon abgehalten, die letzten paar Arbeitsschritte zu verschieben. Glück gehabt!

    Puh! Jetzt schnell raus aus den Federn! Das sommerliche Kleid mit Blümchenmuster lag schon bereit. Das hieß, sie musste nur noch duschen, sich anziehen und sich irgendwie in Highspeed ihre Haare stylen. Schlicht schick natürlich, einer Einschulung angemessen, aber nicht zu langweilig. Dabei begnügte sie sich sonst mit frisch gewaschenem und ordentlich gekämmtem Haar. Nur im Sommer trug sie hin und wieder einen geflochtenen Zopf. Heute musste also etwas Schnelles, Nettes her.

    Ach ja, da war doch diese TikTok-Tante, die hübsche 5-Minuten-Steck- und Flechtfrisuren machte. Sie hatte sich damals ein Video für Notfälle gespeichert. Perfekt! Auf geht´s!

    Gerade war sie dabei, sich auf die andere Seite zu rollen, um aus ihrem Bett auszusteigen, da machte ihr Herz einen Satz.

    »Schei…!«, noch rechtzeitig konnte sie ihren Fluch abbrechen.

    »Wolltest du gerade Scheiße sagen?«, fragte der Typ neben ihr mit einem schelmischen Grinsen im Gesicht. »Normalerweise werde ich nicht so begrüßt.«

    Vor Schreck waren Vickys Beine wie gelähmt. Aus dem Bett springen und wegrennen, das ging nicht. Und in diesem Zustand den Fremden zu beschimpfen, schien ihr zu gefährlich.

    »Wer bist … ähm, ich meine, wie geht´s dir? Hast du gut geschlafen?«, stolperte sie daher vor sich hin.

    »Ach, und du weißt auch nicht, wer ich bin.«

    Wieder dieses Grinsen, gefolgt von einem herzhaften Lachen.

    »Interessant! Auch das ist neu für mich!«, sagte er.

    Mit nacktem Oberkörper saß er da. Sie konnte nicht anders, als ihn kurz abzuscannen. Als er daraufhin seine rechte Augenbraue hochzog und wissend schmunzelte, stotterte sie:

    »Ähhh, En-Entschuldige. Ich glaube, ich habe eine Art Filmriss und keine Ahnung, wie du hier in meinem Bett gelandet bist.« Dann sagte sie mehr zu sich selbst, als zu dem Mann:

    »Ob das an dem Supplement liegt? Ich hatte doch kaum etwas getrunken!«

    So verrückt sich das auch anhörte, es war das Einzige, was ihr auf die Schnelle einfiel.

    Immer noch lächelnd schaute er sie an und hörte genau zu, was sie zu sagen hatte. OK, gefährlich schien der Typ nicht zu sein.

    »Also, von vorne! Hi, ich bin Vicky.« Sie streckte ihm die Hand entgegen.

    »Freut mich, dich kennenzulernen. Ich bin Erik.«

    Vicky schaute ihm in die Augen und versuchte darin Antworten zu finden.

    Hatten wir Sex? Scheiße! Das kann ich ihn doch jetzt nicht fragen. Wie peinlich! Die ganze Situation ist mehr als verrückt! Schlafe ich vielleicht doch noch? Sie versuchte sich unauffällig in den linken Unterarm zu kneifen. Aua! Viktoria verzog das Gesicht. Das hier musste real sein. Wenn sie jemand gefragt hätte, wie sie reagieren würde, wenn morgens plötzlich ein fremder Mann neben ihr im Bett säße, hätte sie wohl geantwortet: Aufstehen, in die Küche rennen und ein Messer schnappen, nur für den Notfall. Aber wie immer in solchen Fällen sah die Realität dann ganz anders aus.

    »Und nun?«, unterbrach er ihre Gedanken. »Frühstücken?«

    »Ahhhh! Scheiße!!« Nein, kein Frühstück. Du musst gehen. Schnell! Ich habe einen Termin!«

    »Oh, OK.« Etwas irritiert schaute er drein, zog sich aber schnell seine Jeans und sein weißes Shirt über.

    Vicky eilte ins Bad und schnappte sich dabei das Handy vom Flurschrank. Dann suchte sie das TikTok-Video heraus. Eine Sekunde später hörte sie noch:

    »Bis baaald!«

    Warum ist er sich so sicher, dass wir uns wiedersehen? Hat er meine Nummer?, dachte sie noch kurz. Egal! Jetzt ab unter die Dusche!

    20 Minuten später stand sie vor ihrem Spiegel im Flur, um ihr Aussehen ein letztes Mal zu checken, und schnappte sich dann die Torte samt Zuckertüte, klapperte mit ihren Absatzschuhen die Treppen hinunter und stieg in ihr Auto. Vicky musste sich dort erstmal beruhigen. Ihr Herz raste wie wild und stolperte. Das tat es häufiger in letzter Zeit. Da musste sie immer instinktiv husten. Das half etwas. Dann fuhr sie los.

    Rechtzeitig, kurz vor neun Uhr, kam sie vor der Sporthalle an, in der die Einschulungsveranstaltung stattfinden sollte. Die kleine Lilly kam ihr strahlend entgegengelaufen, während ihre Schwester Josie sie wissend angrinste. Eigentlich kam Vicky immer pünktlich, aber bei wichtigen Terminen geschah jedes Mal ein unvorhersehbares Ereignis, wodurch sie vollkommen abgehetzt ankam.

    Warum auch sollte es heute eine Ausnahme geben!, dachte sie sich genervt. Aber ihre fröhliche Nichte vertrieb diesen Gedanken schnell wieder.

    »Na, meine Süße!«, sagte sie zu ihr und strich ihr sanft über die Wange.

    »Tante Vicky, kommst du mit rein?«, fragte die kleine Schulanfängerin.

    »Natürlich, wir alle sind dabei. Auf geht´s!«

    Lilly nahm ihre Mama und Vicky an die Hand und spazierte schwungvoll in die Sporthalle hinein. Papa, Oma und Opa folgten ihnen im Schlepptau.

    Am Eingang gab es kein Gedränge mehr, weil die meisten längst überpünktlich hineingestürmt waren. Auch drinnen ging alles entspannt zu, denn die Plätze mussten vorreserviert werden. Jedes Schulkind durfte sechs Gäste mitnehmen und diese bekamen einen festen Platz zugeteilt.

    Während David seine Tochter zu ihrer Klasse nach vorne zu den Sitzbänken vor der Bühne brachte, stieß Josie Vicky neckend in die Seite.

    »Na, was ist diesmal passiert?«

    »Ach, das ist eine verrückte Geschichte. Muss ich dir mal in Ruhe erzählen. Darauf kommst du nie!«

    Nun begann die Veranstaltung. Die Schulleiterin hielt eine Rede und ein paar Zweitklässler trugen ein kleines Programm vor. Anschließend hatten die Kinder ihre erste kurze Unterrichtsstunde.

    Nach der Schulveranstaltung feierte die ganze Familie mit ein paar Freunden im privaten Rahmen weiter. Josie und David hatten dazu ihren Garten wunderhübsch geschmückt und einen Caterer organisiert. Außerdem besuchte eine Schauspielerin im Prinzessin-Elsa-Kostüm die kleine Lilly, gratulierte ihr zur Einschulung und übergab ihr eine Schultüte. Diese sah mit ihrem Muster aus wie ein Kleid von Elsa. Die Kleine freute sich riesig.

    Vicky genoss die Einschulungsparty sehr. Sie liebte ihre kleine Familie und auch die befreundeten Familien von Josie, David und Lilly mochte sie.

    Eine Person fehlte aber noch. Bis gestern waren sie noch ein Mädels-Quartett, bestehend aus Vicky, ihrer Schwester Josie, Néle und Laura. Aber Laura hatte sich mit ihrer Party erst einmal ins Ausland verabschiedet. Sie wollte sich ein Jahr lang über ein Work-and-Travel-Programm in Kanada aufhalten, mit Aussicht auf Verlängerung.

    Wer also noch fehlte, war Néle. Sie war Oberschwester in einem örtlichen Krankenhaus und hatte als kinderlose Angestellte meist auch am Wochenende Dienst. Daher konnte man bei ihr manchmal mit Verspätungen rechnen.

    Als Vicky gerade noch verträumt an ihre tollen Zeiten zu viert dachte, hörte sie plötzlich ein lautes, energiegeladenes »Wuhuuu!«.

    Das war natürlich Néle! Vicky musste unweigerlich grinsen. Wie konnte sie nach ihrer Schicht noch so lebendig sein? Das fragte sie sich jedes Mal. Aber ihre schier endlose Energie war auf jeden Fall von Vorteil für ihren Beruf.

    Vicky drehte sich Richtung Gartentor um und erstarrte.

    Das ist doch dieser Typ! Was macht der denn hier?! Und warum begleitet er Néle?

    Néle hakte sich jetzt fröhlich bestimmend bei ihm unter und wedelte zur Begrüßung mit ihren Armen in Richtung der Feiergesellschaft. Ihre Energie war so ansteckend, dass auch der Mann neben ihr strahlte.

    Nun lösten sie sich voneinander und gingen jeder für sich durch die Menge, um alle zu begrüßen.

    Der Typ verwickelte sich offenbar in ein Gespräch mit David, als Néle mit forschen Schritten auf Vicky zuschritt.

    »Hey Kleine, wie geht´s?«, neckte sie und legte dabei ein verschwörerisches Grinsen auf. Was dahinter steckte, wusste Vicky allerdings nicht. Noch nicht...

    »Du siehst gut aus. War wohl ne erfolgreiche Nacht gestern.« Zwinker, Zwinker.

    »Bitte? Was meinst du?«

    »Ach komm, jetzt lass´ mich doch nicht zappeln«, erwiderte Néle. »Also mir würde er auch gefallen«, bekannte sie und drehte sich zu David und seinem Gesprächspartner um.

    »Da lief nichts!«

    »Oh, ach so!«, sprach Néle und sah dabei verwundert, aber auch erleichtert aus.

    »Aber dann hast du jetzt nochmal die Gelegenheit.« Wieder dieses Zwinkern. »Wer hätte schon gedacht, dass der heiße Barkeeper von gestern Davids Kollege ist.«

    Als dieser Satz ausgesprochen war, bemerkte Vicky im Hintergrund, dass sich der heiße Barkeeper von David entfernte.

    Oh, oh. Er geht in unsere Richtung.

    Vicky wurde nervös, ihr Herzschlag beschleunigte sich. Sie versuchte sich mit ihrer Atmung zu beruhigen.

    Dann hörte sie ein »Hi« und schüttelte eine warme, weiche Männerhand. Drei Sekunden später schüttelte sie immer noch, bekam aber kein Wort heraus.

    Der Mann setzte ein sympathisches Grinsen auf und sagte.

    »Na, wirken die Nahrungsergänzungsmittel immer noch nach? Das muss wohl eine Überdosis gewesen sein.«

    Bei dieser Bemerkung war Vicky peinlich berührt, dann setzte Wut ein.

    Sie hasste es, wenn man sie für naiv hielt. Aber dieses echte, nette Grinsen bremste die Wut aus, sonst hätte sie ihm wohl einen bissigen Satz entgegengeworfen.

    Einatmen, ausatmen – bleib´ ruhig!

    »Schön, dich wiederzusehen. Dann kann ich mich nun richtig vorstellen. Ich bin Oli.«

    »Vicky.«

    »Du schienst gestern ganz schön durch den Wind gewesen zu sein. Ich habe noch nie jemanden gesehen, der nach nur zwei Tequilas so einen Redeflash bekommen hat.«

    Als Néle merkte, dass die beiden schnell ins Gespräch kamen, verzog sie sich leise und wortlos.

    »Du hast die ganze Zeit von irgendwelchen Nahrungsergänzungsmitteln und einer Hexe gefaselt.«

    Vicky lief peinlich berührt rot an. Aber nun erinnerte sie sich daran, was geschehen war:

    Nachdem ihre Ärztin ihr erneut mitgeteilt hatte, dass sie diverse Nährstoffmängel besaß, vor allem Eisenmangel und das trotz gesunder Ernährung und Supplementen, war sie ziemlich verzweifelt gewesen. Ihr ging es schon länger nicht mehr gut. Ständig war sie müde und energielos.

    Frau Dr. Balzer besprach mit ihr die intravenöse Gabe von Nährstoffen und vereinbarte dazu einen Termin mit ihr in zwei Wochen. Bis dahin sollte Vicky die Eisenpräparate erstmal absetzen.

    Zusätzlich empfahl sie ihr, einen Heilpraktiker aufzusuchen, der ihr noch weitere Untersuchungen und Lösungen anbieten könne.

    Auf dem Heimweg schaute Vicky in ihrem Lieblingsblumenladen vorbei und sah dort an der Kasse einen Flyer ausliegen.

    Hilde Marie Reinke – Heilpraktikerin und Kräuterheilkundige - stand in verschnörkelten Lettern darauf. Im Hintergrund war eine schöne Anordnung diverser Kräuter zu sehen.

    Oli wartete auf eine Reaktion…

    »Ja, ich habe gestern eine Heilpraktikerin kennengelernt. Sie ist außerdem vertraut mit der Kräuterheilkunde. Du müsstest mal ihren Garten sehen! Da wächst alles scheinbar wild durcheinander. In ihrem Haus war es allerdings sehr gemütlich. Sie selbst sah mit ihrer gekrümmten Nase und einer kleinen Warze im Gesicht tatsächlich aus wie eine Hexe aus den alten Märchen. Allerdings mit einem ehrlichen, freundlichen Lächeln. Völlig vertrauenerweckend.«

    »OK. Und von ihr hast du die Mittel bekommen?«

    »Ja, und jetzt rate mal, wie sie aussehen!«

    »Keine Ahnung, erzähl!«, antwortete er.

    »Rot und weiß. Eine Kapsel, gefärbt wieder der Apfel in Schneewittchen.«

    »Und dann noch diese seltsame Wirkung«, ergänzte Oli. »Das klingt wirklich alles etwas verrückt. Kein Wunder, dass du gestern so drauf warst.«

    »Ja, echt schräg. Gut, dass ich mich dir heute ganz normal zeigen kann. Ein angenehmer Zufall«, sagte Vicky erleichtert.

    »Zufälle gibt es nicht«, erwiderte Oliver und zwinkerte ihr neckisch zu. Seine Augen wanderten schnell und fast unauffällig ihren ganzen Körper hinab.

    Flirtete er etwa mit ihr? Das kam jetzt völlig unerwartet. Dass sie es überhaupt bemerkte…

    Nach ihrer letzten versemmelten Beziehung hatte Vicky sich vorgenommen, zunächst einmal mit sich selbst ins Reine zu kommen. Alleine glücklich zu werden. Auf Männer ließ sie sich daher schon länger nicht ein. Ja, sie sah ihre Blicke nicht einmal. Ihre Freundinnen machten sie immer darauf aufmerksam, wenn ein Mann gerade mit ihr geflirtet hatte und sie völlig kühl geblieben war. So ähnlich war es gestern Abend auch mit Oli. Dann taten die zwei Tequilas gemischt mit den Schneewittchen-Kapseln ihre Wirkung und verwandelten sie in eine verrückte, plappernde Tänzerin. Vicky packte gefühlt jeden bekannten Move der 90er aus. Anscheinend war ihre Energie so ansteckend, dass alle im näheren Umfeld auf der Tanzfläche nicht über sie lachten, sondern tatsächlich mitmachten. Sie hatte lange nicht mehr so viel Lebendigkeit in sich gespürt. Was auch immer in den Kapseln drin war, sie wirkten offensichtlich schon, dachte sie gestern noch. Aufgrund ihres merkwürdigen Zustands zweifelte sie das nicht einmal an. Heute sah sie das natürlich anders.

    Soweit konnte sie sich noch zurückerinnern. Wie sie nach Hause und dieser hübsche Kerl in ihr Bett gekommen war, wusste sie allerdings nicht mehr. Dass mit Oli nichts lief, da war sie sich jedoch sicher. Zum einen verhielt er sich nicht so und zum anderen arbeitete er ja, als sie feierte.

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