Ein barmherziger Samariter?: Dr. Norden Extra 210 – Arztroman
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Über dieses E-Book
Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben.
Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt. Auf sie kann er sich immer verlassen, wenn es darum geht zu helfen.
»Ich bin gespannt, wie die Chemo bei Leonie May anschlägt.« Dr. Felicitas Norden saß am Steuer des taupefarbenen Kleinwagens und dachte über das nach, was der Tag so bringen mochte. Seit ihr Mann die Leitung der Behnisch-Klinik übernommen hatte, konnten sie oft gemeinsam zur Arbeit fahren. Und das war nur einer von vielen Vorteilen, die der gemeinsame Arbeitsplatz bot. »Den ersten Behandlungszyklus hat sie fast hinter sich.« »Wie verträgt sie die Chemo bis jetzt?« Daniels Augen ruhten auf der Straße. Es ging nur langsam vorwärts. Auf dem Bürgersteig drängelten sich Menschen mit Rucksäcken, Aktentaschen und Handtaschen und warteten darauf, dass die Fußgängerampel grünes Licht gab. Fast jeder hielt ein Handy in der Hand und starrte auf das Display. Wenn einer losgeht, rennen die anderen einfach hinterher!, ging es Daniel durch den Sinn. Das gäbe ein schönes Chaos. Und jede Menge Arbeit für die Behnisch-Klinik. »Erstaunlich gut. Carola May hat ein hervorragendes Medikament ausgesucht. Ein Wunder, dass sich die Familie eine derart teure Therapie leisten kann.« Felicitas sah in den Rückspiegel. Ein Schatten huschte durch die langsam fahrenden Wagen.
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Dr. Norden – Retro Edition
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Buchvorschau
Ein barmherziger Samariter? - Patricia Vandenberg
Dr. Norden Extra
– 210 –
Ein barmherziger Samariter?
Patricia Vandenberg
»Ich bin gespannt, wie die Chemo bei Leonie May anschlägt.« Dr. Felicitas Norden saß am Steuer des taupefarbenen Kleinwagens und dachte über das nach, was der Tag so bringen mochte. Seit ihr Mann die Leitung der Behnisch-Klinik übernommen hatte, konnten sie oft gemeinsam zur Arbeit fahren. Und das war nur einer von vielen Vorteilen, die der gemeinsame Arbeitsplatz bot. »Den ersten Behandlungszyklus hat sie fast hinter sich.«
»Wie verträgt sie die Chemo bis jetzt?« Daniels Augen ruhten auf der Straße. Es ging nur langsam vorwärts. Auf dem Bürgersteig drängelten sich Menschen mit Rucksäcken, Aktentaschen und Handtaschen und warteten darauf, dass die Fußgängerampel grünes Licht gab. Fast jeder hielt ein Handy in der Hand und starrte auf das Display. Wenn einer losgeht, rennen die anderen einfach hinterher!, ging es Daniel durch den Sinn. Das gäbe ein schönes Chaos. Und jede Menge Arbeit für die Behnisch-Klinik.
»Erstaunlich gut. Carola May hat ein hervorragendes Medikament ausgesucht. Ein Wunder, dass sich die Familie eine derart teure Therapie leisten kann.« Felicitas sah in den Rückspiegel. Ein Schatten huschte durch die langsam fahrenden Wagen. »Was macht denn der …« Bremsen quietschten. Ein dumpfer Schlag. Und dann ein Klirren.
Daniel fuhr herum.
»Bleib stehen!«, befahl er seiner Frau und griff nach dem Koffer auf dem Rücksitz.
»Leichter gesagt als getan.« Sie setzte den Blinker und lenkte den Wagen an den Straßenrand. Mit eingeschalteter Warnblinkanlage machte sie Halt. Im selben Moment riss Dr. Norden die Beifahrertür auf und stürzte hinaus.
»Platz da! Ich bin Arzt!«
In Windeseile hatte sich eine Menschentraube um die Unfallstelle gebildet. Aber kaum einer machte Anstalten zu helfen. Unter Einsatz seiner Ellbogen bahnte sich Daniel einen Weg zu dem Verletzten. Die Schaulustigen wichen zur Seite, und sein Blick fiel auf das Opfer. Ein Junge. Daniel hatte einen Erwachsenen erwartet, einen Mann oder eine Frau. Doch der Fußgänger war kaum älter als sein jüngster Sohn. Trotz seiner langjährigen Berufserfahrung schockte es ihn immer noch, junge Menschen so zu sehen. Schwach und hilflos, niedergestreckt auf dem Boden. Wenigstens war er wach. Er stellte die Tasche neben sich und ließ die Schlösser aufschnappen. Die Latexhandschuhe schnalzten, als er sie aus der Verpackung zog.
»Ich bin Arzt. Kannst du mich hören?«, fragte er den Jungen, während er die Handschuhe überstreifte. Nebenbei bemerkte er, dass sich seine Augen synchron bewegten. Ein gutes Zeichen.
Der junge Mann nickte.
»Nicht erschrecken. Ich leuchte dir kurz in die Augen.« Dr. Norden zog zuerst das eine und dann das andere Lid nach oben. Die Pupillen waren rund, hatten eine mittlere Weite und waren auf beiden Seiten gleich groß. Falls der Junge durch den Zusammenstoß mit dem Auto eine Hirnblutung erlitten hatte, hatte sie zumindest noch keinen großen Schaden angerichtet. Aus den Augenwinkeln sah Daniel, dass sich Fee zu ihm durchgedrängelt hatte.
»Die Klinik ist informiert. Der Wagen müsste schon unterwegs sein.« Sie sah hinab auf den Verletzten. Ihr war anzusehen, dass ihr dieselben Gedanken durch den Kopf gingen wie ihrem Mann. »Wie geht es ihm?«
»Er ist ansprechbar. Blutdruck 120 zu 80, Herzfrequenz 90.«
»Klingt gut.« Sie wandte sich direkt an den jungen Mann. »Tut dir was weh?«
»Mein Bein.«
Felicitas bemerkte Tränen und Angst in seinen Augen und wunderte sich. Für gewöhnlich verhinderte der Schock eine solche Reaktion.
»Keine Sorge, wir kümmern uns um dich«, versprach sie mit ruhiger Stimme. In einem Anfall von Mütterlichkeit wuschelte sie ihm durch das Haar, bedacht darauf, ihm nicht wehzutun.
Doch seine Gedanken schienen ohnehin woanders zu sein.
»Ich muss morgen unbedingt trainieren.«
»Was spielst du denn?«, fragte Fee und sah hinunter zu ihrem Mann, der sich inzwischen an den Beinen zu schaffen machte.
Der Blick, den er ihr zuwarf, ließ ihr Herz schwer werden.
Zum Glück bemerkte der junge Mann nichts.
»Fußball, Regionalliga. In vierzehn Tagen kommt der Talentscout vom FC Bayern. Das ist meine Chance. Dafür habe ich so lange trainiert.« Er hob den Kopf, so gut es ging, und sah zu Dr. Norden hinab. »Was ist mit meinem Bein?«
»Das kann ich noch nicht so genau sagen.« In der Ferne waren Sirenen zu hören. Offenbar näherten sich mehrere Wagen gleichzeitig. Daniel atmete auf. »Jetzt bringen wir dich erst einmal in die Klinik und untersuchen dich.« Er packte seine Sachen zusammen. Die Schlösser der Arzttasche klackten. »Soll ich jemanden anrufen?« Er musste lauter sprechen, um den nahenden Lärm zu übertönen.
»Meinen Papa.« Der junge Mann nannte die Telefonnummer. Fee tippte sie in ihr Handy ein und übernahm es, den Vater zu informieren.
Unterdessen kümmerte sich Daniel um die eintreffenden Rettungskräfte, Polizei und Feuerwehr. Wenige Augenblicke später war der Junge – er hieß Severin Kühnel – im Wageninneren verschwunden und auf dem Weg in die Behnisch-Klinik. Nachdem die Formalitäten erledigt und der Stau aufgelöst worden war, folgte das Ehepaar Norden dem Krankenwagen.
*
Wenn Dr. Norden gedacht hatte, sich sofort nach seiner Ankunft in der Klinik um Severin kümmern zu können, so hatte er sich getäuscht.
»Sie können gleich wieder gehen«, erklärte seine Assistentin, kaum dass er den Fuß in die Tür gesetzt hatte.
»Das nenne ich mal eine herzliche Begrüßung.«
»Die haben Sie dem Sparfuchs zu verdanken.« Andrea rollte mit den Augen.
Daniel ging in sein Büro. Die Tür blieb offen.
»Was will der denn schon wieder?«, rief er und öffnete die Tür zum Kleiderschrank. Dank der klinikeigenen Wäscherei hingen weiße Hosen und Kittel fein säuberlich aufgereiht wie Perlen auf einer Schnur nebeneinander. »Lassen Sie mich raten! Er hat vor, die Wäscherei zu schließen und die Reinigung an ein externes Unternehmen zu geben.«
»Das kommt bestimmt auch noch. Aber im Augenblick geht es offenbar um eine geheime Mission. Zumindest klang er sehr aufgeregt am Telefon.«
»Fuchs? Aufgeregt?« Daniel schlüpfte in den Kittel. »Das ist ein Widerspruch in sich.«
Ungeachtet dieser Tatsache machte er sich kurz darauf auf den Weg und stand ein paar Minuten später auf dem Teppich, dessen Muster man nur noch erahnen konnte. Dem Sauerstoffgehalt im Zimmer hätte eine Stoßlüftung gutgetan. Doch Daniel Norden wollte den Tag auf keinen Fall mit einem Affront fortsetzen. Sein Blick ruhte auf dem runden Schädel des Verwaltungsdirektors. Fast tat er ihm leid. Vergeblich mühte sich Dieter Fuchs, die Kahlheit mit den