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Digitale Medien und Neue Autorität: Kinder und Jugendliche in virtuellen Welten begleiten
Digitale Medien und Neue Autorität: Kinder und Jugendliche in virtuellen Welten begleiten
Digitale Medien und Neue Autorität: Kinder und Jugendliche in virtuellen Welten begleiten
eBook97 Seiten57 Minuten

Digitale Medien und Neue Autorität: Kinder und Jugendliche in virtuellen Welten begleiten

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Über dieses E-Book

Die Aktivitäten ihrer Kinder sind Eltern oft ein Rätsel – vor allem bei "Digitalen Medien". Dieses Thema ist aus dem Elterncoaching nicht mehr wegzudenken. Mit Wachsamer Sorge erzielen Eltern Erfolge und entmystifizieren Smartphones und Co.


Das Konzept der Wachsamen Sorge von Haim Omer geht davon aus, dass Erziehungsverantwortliche dort Präsenz zeigen müssen, wo sich ihre Kinder und Jugendlichen aufhalten.


Martin Fellacher überträgt undogmatisch, optimistisch und anschaulich die drei Stufen der Wachsamen Sorge auf den Umgang mit digitalen Medien. Die Praxisbeispiele machen deutlich, dass die virtuelle Welt kein Dämon ist und zeigen, wie es Eltern gelingt, über die Aktivitäten ihrer Kinder informiert zu sein und gefährdendem Verhalten entgegenzuwirken.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum6. Sept. 2021
ISBN9783647994499
Digitale Medien und Neue Autorität: Kinder und Jugendliche in virtuellen Welten begleiten

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    Buchvorschau

    Digitale Medien und Neue Autorität - Martin A. Fellacher

    Der Kontext

    Siebzig Jahre, nachdem die ersten Weißen – es waren Goldgräber aus Australien – das Hochland von Papua-Neuguinea entdeckten, verbrachte ich 2004 einige Wochen in der Stadt Mount Hagen. Diese Stadt entstand 1934 im Zuge einer Exploration von den drei Leahy-Brüdern aus Australien. Einer von ihnen hatte eine Kamera dabei und schaffte ein beeindruckendes Filmdokument (Anderson & Connolly, 1982) vom Aufeinandertreffen der »modernen Zivilisation« und Menschen, die – nach unserer Definition – noch in der Steinzeit lebten. In der Dokumentation von Anderson und Connolly berichten Zeitzeugen über diese erste Begegnung. Unter anderem hatten die Bewohner den Eindruck, dass die Eindringlinge unbewaffnet waren, da sie selbst noch mit Speeren und Ähnlichem hantierten. Erst, als diese mit ihren Gewehren ein Schwein erschossen, erkannten sie den Irrtum. Ich sah das erste Mal diese Bilder und konnte es kaum fassen, mich am selben Ort in einer modernen Stadt zu bewegen, mit aller Technik und Entwicklung, die Anfang dieses Jahrhunderts eben gegeben waren.

    In der lokalen Gesellschaft waren zu der Zeit – und sind bis heute (Zoll, 2019; AFP, 2018) – massive Spannungen zu spüren. Regelmäßig finden »Tribal-Fights« zwischen den Bevölkerungsgruppen statt, die durch die modernen Waffen mehr Opfer fordern als früher. Viele Ethnologen, die in diesem Land forschen, führen das auf die Geschwindigkeit zurück, mit der sich die Veränderungen ab 1934 einstellten. Kinder hatten Zugang zu Bildung erhalten und waren im Bereich Wissen ihren Vorfahren rasch überlegen. Die Weisheit und daraus resultierende Autorität der Älteren wurden nicht mehr im bisherigen Maße anerkannt.

    Zwei Jahre durfte ich insgesamt in Papua-Neuguinea verbringen. Es waren die letzten zwei Jahre ohne Mobiltelefon. Ich kann mich erinnern, wie vor meiner Reise eine Person, die ebenfalls eine Zeit im Ausland verbrachte, sagte: »Du wirst zurückkommen und merken, in zwei Jahren passiert hier gar nichts«. Doch mindestens in einer Hinsicht sollte sich das als Trugschluss erweisen.

    Vor meiner Ausreise 2004 musste ich noch über ein Telefonmodem ins Internet einsteigen. Das waren jene, die so schrecklich gequietscht haben während des Einwählens. Wenn ich ein Foto oder gar ein kurzes Video ansehen wollte, musste ich manches Mal eine halbe Stunde Ladezeit mit einkalkulieren. Nach der Reise steckte ich einen Surf-Stick in meinen Laptop und hatte eine schnellere Internetverbindung als je zuvor. Es gab zwar sogenannte »Smartphones«, allerdings hatten diese eine Tastatur; Touchscreens gab es damals noch keine, die ersten kamen ungefähr ein Jahr später auf den Markt. 15 Jahre nach deren Einführung können sich viele Menschen ein Leben ohne Smartphone gar nicht mehr vorstellen. Die Welt scheint eine andere geworden zu sein. Während viele Erwachsene sich mit der technischen Entwicklung noch schwertun, wachsen Kinder damit auf und betrachten es als das Selbstverständlichste der Welt. Hatten Eltern früher schon allein aufgrund ihrer Lebenserfahrung ein deutliches Mehr an Wissen als ihre Kinder, können diese schier unendliches Wissen heutzutage bereits im Volksschulalter über verschieden Endgeräte jederzeit abrufen. Allerdings ergeben sich daraus völlig neue Aufgaben für die Erziehungsverantwortlichen: Da Wissen mit Wertehaltungen verknüpft werden muss (Erpenbeck & Sauter, 2007, S. 15), ist die Herausforderung durch diesen erweiterten Zugang zu Wissen umso

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