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Mörder - immer wieder!: Vier Krimis
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eBook327 Seiten3 Stunden

Mörder - immer wieder!: Vier Krimis

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Über dieses E-Book

Krimis der Sonderklasse - hart, actionreich und überraschend in der Auflösung. Ermittler auf den Spuren skrupelloser Verbrecher. Spannende Romane in einem Buch: Ideal als Urlaubslektüre. Dieses Buch enthält folgende Geschichten:

  

Alfred Bekker: Der Kopf-Abhacker

Alfred Bekker: Amok-Wahn

Alfred Bekker: Ein Ermordeter taucht unter

Alfred Bekker: Ein ganz besonderer Coup

 

Alfred Bekker ist ein bekannter Autor von Fantasy-Romanen, Krimis und Jugendbüchern. Neben seinen großen Bucherfolgen schrieb er zahlreiche Romane für Spannungsserien wie Ren Dhark, Jerry Cotton, Cotton reloaded, Kommissar X, John Sinclair und Jessica Bannister. Er veröffentlichte auch unter den Namen Neal Chadwick, Henry Rohmer, Conny Walden, Sidney Gardner, Jonas Herlin, Adrian Leschek, John Devlin, Brian Carisi, Robert Gruber und Janet Farell.

 

Titelbild: Steve Mayer

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum5. Okt. 2018
ISBN9783743805231
Mörder - immer wieder!: Vier Krimis
Autor

Alfred Bekker

Alfred Bekker wurde am 27.9.1964 in Borghorst (heute Steinfurt) geboren und wuchs in den münsterländischen Gemeinden Ladbergen und Lengerich auf. 1984 machte er Abitur, leistete danach Zivildienst auf der Pflegestation eines Altenheims und studierte an der Universität Osnabrück für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen. Insgesamt 13 Jahre war er danach im Schuldienst tätig, bevor er sich ausschließlich der Schriftstellerei widmete. Schon als Student veröffentlichte Bekker zahlreiche Romane und Kurzgeschichten. Er war Mitautor zugkräftiger Romanserien wie Kommissar X, Jerry Cotton, Rhen Dhark, Bad Earth und Sternenfaust und schrieb eine Reihe von Kriminalromanen. Angeregt durch seine Tätigkeit als Lehrer wandte er sich schließlich auch dem Kinder- und Jugendbuch zu, wo er Buchserien wie 'Tatort Mittelalter', 'Da Vincis Fälle', 'Elbenkinder' und 'Die wilden Orks' entwickelte. Seine Fantasy-Romane um 'Das Reich der Elben', die 'DrachenErde-Saga' und die 'Gorian'-Trilogie machten ihn einem großen Publikum bekannt. Darüber hinaus schreibt er weiterhin Krimis und gemeinsam mit seiner Frau unter dem Pseudonym Conny Walden historische Romane. Einige Gruselromane für Teenager verfasste er unter dem Namen John Devlin. Für Krimis verwendete er auch das Pseudonym Neal Chadwick. Seine Romane erschienen u.a. bei Blanvalet, BVK, Goldmann, Lyx, Schneiderbuch, Arena, dtv, Ueberreuter und Bastei Lübbe und wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt.

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    Buchvorschau

    Mörder - immer wieder! - Alfred Bekker

    Vier Krimis

    Krimis der Sonderklasse - hart, actionreich und überraschend in der Auflösung. Ermittler auf den Spuren skrupelloser Verbrecher. Spannende Romane in einem Buch: Ideal als Urlaubslektüre. Dieses Buch enthält folgende Geschichten:

    Alfred Bekker: Der Kopf-Abhacker

    Alfred Bekker: Amok-Wahn

    Alfred Bekker: Ein Ermordeter taucht unter

    Alfred Bekker: Ein ganz besonderer Coup

    Alfred Bekker ist ein bekannter Autor von Fantasy-Romanen, Krimis und Jugendbüchern. Neben seinen großen Bucherfolgen schrieb er zahlreiche Romane für Spannungsserien wie Ren Dhark, Jerry Cotton, Cotton reloaded, Kommissar X, John Sinclair und Jessica Bannister. Er veröffentlichte auch unter den Namen Neal Chadwick, Henry Rohmer, Conny Walden, Sidney Gardner, Jonas Herlin, Adrian Leschek, John Devlin, Brian Carisi, Robert Gruber und Janet Farell.

    Alfred Bekker: DER KOPF-ABHACKER

    Haben Sie schon gehört? fragte mich Mrs. Cross, als sie an meinen Bankschalter trat. Loretta ist verschwunden.

    Ich schluckte, sah der alten Dame in die Augen und wurde rot. Eine alte Krankheit von mir. Ich kann nichts dagegen machen. Welche Loretta? fragte ich.

    Wir haben doch nur eine Loretta hier im Ort. Loretta Grayson.

    Oh.

    Sie sind eigentlich noch ein bißchen jung für Gedächtnisschwund!

    Liegt wohl daran, daß ich schon viel mitgemacht habe.

    Es war keine besonders intelligente Antwort, das gebe ich zu, aber mir fiel halt nichts besseres ein. Und außerdem konnte ich ihren unterschwellig tadelnden Tonfall nicht ausstehen. Wie möchten Sie Ihre fünfzig? So wie immer?

    Wie immer, nickte sie. Manchmal hatte ich das Gefühl, daß sie nur in die Bank kam, um mit jemandem zu reden.

    Deswegen hob sie ihre Rente in Fünfzig-Dollar-Raten ab. Wenn man so darüber nachdachte, dann war es schon ziemlich traurig.

    Sie fing wieder an, von Loretta zu reden, obwohl ich gehofft hatte, daß sie damit aufhören würde. Aber die Sache schien Mrs. Cross ziemlich zu beschäftigen.

    Mich auch.

    Und das war auch der Grund dafür, daß ich nicht darüber reden wollte. Aber Mrs. Cross kümmerte das nicht. Ihre Worte plätscherten wie ein Wasserfall.

    Was denken Sie darüber? erkundigte sie sich.

    Ich weiß nicht.

    Man hört jetzt soviel von diesem Wahnsinnigen. Sie wissen schon...

    Hm.

    Ich meine den, der seinen Opfern den Kopf abhackt...

    Die Sache hatte groß in der Zeitung gestanden. Fünf Leichen, alle geköpft. Die Köpfe hatte man nie gefunden.

    Genau der richtige Stoff, um alten Frauen den Schlaf zu rauben und ihnen einen Grund zu geben, sich das Maul zu zerreißen.

    Und was war mit jungen Frauen?

    Ein anderes Thema.

    Ihre faltige Haut wirkte irgendwie reptilienhaft. Die Gläser ihrer Brille waren nahezu flaschendick.

    Sie haben sie doch ganz gut gekannt, oder? fragte sie.

    Ich zuckte etwas zusammen. Mein Gott, ich stierte sie an wie ein Alien-Monster, das direkt von einer stockigen Leinwand heruntergestiegen war.

    Wen? fragte ich und schluckte. Ich konnte ihren Blick durch die dicken Brillengläser nicht sehen. Nur die tiefen Furche auf ihrer Stirn.

    Na, Loretta! Oh, Gott, jetzt rede ich schon in der Vergangenheit von ihr!

    Ich sagte: Machen Sie sich keine Sorgen um Loretta.

    Meinen Sie?

    Ganz bestimmt?

    Ja. Ich habe sie heute morgen noch gesehen.

    Wirklich?

    Hören Sie, ich habe noch zu tun.

    Ja, sicher...

    Bis zum nächsten Mal, Mrs. Cross!

    Sie humpelte davon. Ich atmete tief durch. Und dabei registrierte ich, daß Mrs. Cross einen sehr kurzen Hals hatte. Ich weiß auch nicht, warum mir das in diesem Moment auffiel. Ja, ein sehr kurzer Hals war das

    Ich war ziemlich müde, als ich nach Hause kam. Das Haus hatte ich geerbt. Für mich allein war es viel zu groß, aber streng genommen lebte ich auch gar nicht allein. Das Haus war immer voller Freunde.

    Immer.

    Ich atmete tief durch, als ich die abblätternde Fassade sah. Mein Gott, das Haus brauchte mal wieder einen Anstrich.

    Vielleicht im nächsten Frühjahr.

    Vielleicht...

    Ich schloß die Tür auf.

    Hallo? rief ich. Dann legte ich den Schalter um. Der Strom ging an. Das Licht auch.

    Loretta? fragte ich. Sie hatte die Augen geschlossen. Sie sah so friedlich aus, wenn sie die Augen geschlossen hatte. Ich ging zum Tisch, wo ich meine Apparatur aufgebaut hatte und legte einen Hebel um.

    Etwas surrte.

    Und es stank ein bißchen verschmort.

    Loretta machte die Augen auf.

    Schön, daß du wieder da bist.

    War anstrengend heute in der Bank.

    Hat dir Mister Bascomp wieder zugesetzt?

    Dieser Mann ist die personifizierte Nervensäge!

    Mach dir nichts draus, Billy.

    Tu ich nicht.

    Irgendwann liegt Mister Bascomp unter der Erde und du bist Direktor!

    Ich zuckte die Achseln und machte ein ziemlich skeptisches Gesicht.

    Der ist ziemlich zäh.

    Du doch auch, oder?

    Naja, geht so!

    Dann zischte es und ich fluchte vor mich hin. Weißer Qualm stieg auf. In meiner Apparatur gab es einen Kurzen. Loretta schloß die Augen. Sie schloß die Augen, als würde sie sagen wollen: Welcher erwachsene Mann verbringt seine Zeit schon damit, solche Apparaturen zu bauen? Aber sie sagte es nicht. Und sie sagte auch nicht, daß ich mit dem Zeug auf dem Tisch vermutlich irgendwann mir selbst das Dach überm Kopf anzünden würde...

    Sie sagte nichts.

    War auch am besten so. Aber das war das Gute an ihr. Sie wußte einfach, wann sie den Mund halten mußte.

    Von vielen kann man das nicht sagen.

    Am nächsten Tag stand etwas von einer Leiche in der Zeitung.

    Sie war ganz in der Nähe in einem Maisfeld gefunden worden.

    Und sie hatte keinen Kopf.

    Die ganze Gegend sprach darüber.

    Auch Dorothy, die in Bewleys Cafe arbeitete, wo ich immer in der Mittagspause hinging. Da ich meine Pause erst machte, als die Mittagszeit schon längst vorbei war, hatte sie Zeit, sich zu mir zu setzen.

    Wir waren die einzigen in dem Laden.

    Ich frage mich, was er mit den ganzen Köpfen macht, sagte sie.

    Wer?

    Na, der Verrückte!

    Woher weißt du, daß es ein Mann ist?

    Sie zuckte die Achseln. "Habe ich einfach so angenommen.

    Übrigens habe ich gehört, daß die Tote Loretta Grayson sein soll."

    Ach, ja? Wie will man das sagen - ohne Kopf?

    Ihre Sachen gehörten Loretta.

    Naja...

    Furchtbar sowas.

    Schlimm.

    Willst du noch einen Kaffee, Billy?

    Ich hob die Schultern. Sicher. Ich war etwas müde.

    Ein bleiernes Gefühl hatte sich in mir breitgemacht. Es ging von meinem Kopf aus, begann irgendwo hinter der Stirn und es dauerte gar nicht lange, dann war es bis in die Zehenspitzen vorgedrungen.

    Ich würde dich gerne mal besuchen, Billy.

    Heute besser nicht.

    Wieso nicht?

    Heute paßt es schlecht.

    Vielleicht komme ich einfach mal vorbei, ja?

    Ich weiß nicht...

    Als ich wieder zu Hause war, wurde mir klar, daß ich Loretta nicht wieder hinkriegen würde. Ich experimentierte noch etwas mit den Drähten herum, die ich an ihrem Kopf angebracht hatte. Über feine elektrische Impulse ließen sich die Augenlider und der Mund öffnen und schließen. Sie wirkte dann so lebendig, auch wenn ihre Gesichtszüge manchmal etwas maskenhaft blieben. Ich vermied daher, sie grellem Licht auszusetzen. Man muß die Dinge nicht so genau sehen. Muß man wirklich nicht. Sie war da. Loretta. Einfach da. Eine Gefährtin. Sie konnte auch den Mund halten. Habe ich das schon erwähnt? Ich weiß nicht...

    Traurigkeit erfaßte mich.

    Was ist los, Billy?

    Ich weiß es nicht.

    Warum ist da immer dieser weiße Qualm?

    Ich schluckte. Ich krieg' das schon hin, Loretta.

    Eine Lüge.

    Als der weiße Qualm erneut aufstieg, schaltete ich die Apparatur ab. Schade, dachte ich. Du wirst mir fehlen.

    Was?

    Nichts.

    Der bleiche, tote Mund verstummte.

    Endgültig.

    Ich ging zum Kühlschrank, fragte mich, was ich verkehrt gemacht hatte und nahm mir eine Dose Budweiser. Das Bier war warm. Scheiße. Ich hatte nicht daran gedacht, daß ich den Stecker herausgezogen hatte, um die Dose für meine Apparatur nutzen zu können. Ich schlürfte die warme Brühe, machte den Fernseher an, hörte aber nicht richtig zu.

    Beim nächsten Mal mache ich es besser, dachte ich. In Gedanken ging ich die gesamte Schaltung noch einmal durch.

    Ich sah dabei zu Loretta hinüber.

    Zu ihrem Kopf.

    Irgendein Schleim tropfte unten aus der Öffnung am Hals, die ich eigentlich mit einer Polyester-Dichtung verstopft hatte.

    Es war fünf Uhr nachmittags, als Dorothy kam. Sie trug ein Kleid. Ich hatte sie noch nie in einem Kleid gesehen, immer nur in karierten Hemden und Jeans.

    Ich starrte sie an. Sie wurde rot. Ich wahrscheinlich auch.

    Hi!

    Hi, Dorothy!

    Ich dachte, ich komme mal vorbei.

    Tja...

    Komme ich ungelegen?

    Nein, aber...

    Ich hielt sie zurück, als sie an ihm vorbeigehen wollte.

    Sie sah mich an. Ihre Augenbrauen bildeten eine Schlangenlinie. Eine Frage stand in ihrem Gesicht.

    Hast du Besuch?

    Quatsch.

    Was ist dann los?

    Ich muß eben was wegräumen, Dorothy. Dann kannst du reinkommen, okay?

    Irgendwie riecht das komisch bei dir da drinnen...

    Ich habe gebastelt. Mit Polyester... Warte hier, ja?

    Okay, seufzte sie.

    Ich wußte nicht, wo ich Lorettas Kopf so schnell hinstecken sollte. Ich packte ihn schließlich in den Mülleimer. Die Klappe ging nicht richtig zu. Ich mußte ihn ziemlich quetschen.

    Die Apparatur ließ ich so stehen, wie sie aufgebaut war.

    Es hätte zuviel Arbeit gemacht, alles von neuem zu verkabeln. Nur die Blutflecken wischte ich weg. Und diesen Schleim, der aus Lorettas Kopf herausgequollen war. Aber viel war davon nicht vorhanden.

    Ich bin immer sehr reinlich.

    Ich holte die Axt.

    Der Puls schlug mir bis zum Hals.

    Dorothy...

    Sie hat ein schönes Gesicht, dachte ich. Und einen schlanken, langgezogenen Hals. Anders als Mrs. Cross.

    Du kannst reinkommen, Dorothy!

    AMOK-WAHN

    Thriller von Alfred Bekker (Henry Rohmer)

    Der Umfang dieses Ebook entspricht 140 Taschenbuchseiten.

    In einem großen Kaufhaus richtet ein Amokläufer ein wahres Blutbad an. Stand der Täter unter Drogen oder trieb ihn ein krankhafter Wahn zu seiner Tat? Die Ermittler finden jedoch heraus, dass dieses Massaker einen ganz anderen Hintergrund hat...

    Und es ist erst der Anfang einer blutigen Serie...

    Action Thriller von Henry Rohmer

    Henry Rohmer ist das Pseudonym des vor allem durch seine Fantasy-Romane und Jugendbücher bekanntgewordenen Schriftstellers Alfred Bekker.

    Copyright

    Ein CassiopeiaPress E-Book

    © by Author

    © 2015 der Digitalausgabe by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

    www.AlfredBekker.de

    postmaster@alfredbekker.de

    1

    Legt euch hin, verdammt noch mal, oder ich niete euch alle um!, rief Ron Dexter. Er feuerte zweimal seine Automatik ab. Schreie gellten durch das New Yorker Kaufhaus Macy's. Eine der Kugeln durchdrang die Verkleidung unterhalb des Rolltreppenhandlaufs. Etwas zischte. Ein Teil der Beleuchtung fiel aus. Die Rolltreppe blieb mit einem Ruck stehen. Etwa zwei Dutzend Personen befanden sich dort, wurden durcheinandergewirbelt, duckten sich. Dexter feuerte über ihre Köpfe hinweg. Der bärtige Mittvierziger trug einen Army-Helm, eine Tarnhose mit Springerstiefeln sowie eine abgeschabte Lederjacke mit aufgenähtem Totenkopf und der Aufschrift BORN TO RIDE HARLEY. Dexters Augen waren weit aufgerissen, die Pupillen stark erweitert. Das Gesicht glich einer verzerrten Maske. Niemand unter den Geiseln zweifelte daran, einem Wahnsinnigen in die Hände gefallen zu sein.

    2

    Aus den Augenwinkeln heraus nahm Dexter eine Bewegung wahr. Er wirbelte herum, die Automatik im Beidhandanschlag. Mehrere Kunden und zwei Verkäuferinnen standen in der Nähe der Registrierkasse.

    Wer eine falsche Bewegung macht stirbt!

    Ein Mann im dunklen Anzug griff sich unter das das Jackett. Sein Kopf war hochrot, er rang nach Luft.

    Dexter feuerte.

    Die Kugel traf den Mann in die Stirn.

    Er schlug der Länge nach zu Boden. Regungslos blieb er in verkrampfter Haltung liegen. Das Jackett rutschte zur Seite. Von einer Waffe war nichts zu sehen.

    Die anderen Geiseln des Wahnsinnigen waren wie erstarrt.

    Niemand rührte sich.

    Auf den Boden!, knurrte Dexter.

    Auch die Geiseln in der Nähe der Registrierkasse legten sich nach und nach nieder. Dexter feuerte einmal zwischen sie. Die Kugel fuhr in den Teppichboden.

    Eine Frau stieß einen schrillen Schrei aus.

    Dexter drehte sich herum, schoss in Richtung eines Kleiderständers, wo er eine Bewegung gesehen zu haben glaubte. Ein Spiegel wurde getroffen und zersprang.

    Ihr kriegt mich nicht!, schrie Dexter mit heiserer Stimme. Die Halsschlagader trat dabei deutlich hervor, pulsierte.

    Er blickte hinauf zu den Balustraden der oberen Geschosse. Dexter stand inmitten eines Atriums. Licht fiel durch eine Glaskonstruktion in der Decke. Fünfundzwanzig Meter oder acht Stockwerke lagen zwischen Dexters Standort und diesem Licht. Von den Balustraden aus konnte man von höheren Stockwerken zum Ort des Geschehens hinunterblicken. Hier und da sahen neugierige Passanten nach unten. Sie hatten zwar die Schüsse gehört, aber niemandem war klar, was sich weiter unten abspielte.

    Dexter stieß einen wilden Schrei aus.

    Er schoss eine Salve von fünf schnell nacheinander abgefeuerten Schüssen ab.

    Die Neugierigen an den Balustraden verzogen sich.

    Dexter wandte sich den neben der Registrierkasse am Boden liegenden Geiseln zu.

    Neben dem Mann, den er erschossen hatte, bildete sich eine immer größer werdende Blutlache. Eine der Verkäuferinnen zitterte, war einem Nervenzusammenbruch nahe.

    Sie biss die Lippen aufeinander.

    Dexter riss das Magazin aus der Automatik, griff in die Seitentasche seiner Lederjacke und ersetzte es durch ein Frisches.

    An der Balustrade des nächst höheren Stockwerks gingen Security Guards in Stellung. Sie blieben mit ihren Revolvern vom Kaliber .38 lieber in Deckung. Auf eine Situation wie diese hatte sie niemand vorbereitet.

    Dexter feuerte in ihre Richtung.

    Dann zog er eine Handgranate unter der Lederjacke hervor. Er hatte sie an dem breiten Army-Gürtel getragen, an dem außerdem noch eine Munitionstasche und ein Kampfmesser hingen. Drei weitere dieser Hölleneier befanden sich außerdem noch dort.

    Verschwindet da oben!, rief er. Oder ich jage hier alles in die Luft.

    Eine Megafonstimme ertönte.

    Seien Sie vernünftig! Wir möchten mit Ihnen reden!

    Dexter wirbelte herum, feuerte sofort in die Richtung aus der er die Megafonstimme gehört zu haben glaubte. Er erwischte mit seiner Salve ein Mobilé aus ultraleichten Plastik-Micky-Maus-Figuren, das scheinbar freischwebend an fast unsichtbaren Fäden von der Decke hing.

    Was immer auch Ihre Forderungen sein mögen, wir können darüber reden!, meldete sich erneut die Megafonstimme. Tun Sie jetzt nur nichts Unüberlegtes!

    Schweißperlen glänzten auf Ron Dexters Stirn.

    Er wirkte wie ein gehetztes Tier.

    Dexter wandte sich einem der neben der Registrierkasse am Boden liegenden Geiseln zu. Er stieß eine junge Verkäuferin mit dem Stiefel an. Aufstehen!, knurrte er.

    Die Verkäuferin wimmerte.

    Am Revers ihres blauen Kleides hing ein Namensschild.

    Sarah Norman stand darauf.

    Das lange, blonde Haar war durcheinandergewirbelt, das Make-up vollkommen verlaufen.

    Dexter richtete seine Waffe auf sie.

    Er deutete auf die andere Seite des Raums, wo eine Tür zum Treppenhaus führte.

    Ich will, dass Sie vor mir hergehen!, rief er.

    Bitte...

    Sarah Norman wimmerte. Tränen flossen über ihr Gesicht. Sie zitterte am ganzen Körper. Dexter fasste sie am Arm, stieß sie vorwärts.

    Er deutete mit dem Lauf der Automatik in Richtung der Tür zum Treppenhaus.

    Wo ist der Schlüssel?, fragte er.

    Es ist nicht abgeschlossen!

    In den New Yorker Hochhäusern war es lange üblich gewesen, die Zugänge zum Treppenhaus abzuschließen und erst im Notfall durch Sicherheitspersonal öffnen zu lassen. Seit dem Einsturz des World Trade Centers hatte man in dieser Hinsicht vielerorts umgedacht. Im Ernstfall ging nämlich wertvolle Zeit verloren.

    Dexter führte Sarah Norman vor sich her, blickte zwischendurch nach oben. Das gesamte Bereich, in dem er sich befand, war von den Balustraden der oberen Etagen aus einsehbar. Ich bin hier wie auf dem Präsentierteller!, durchzuckte es ihn.

    Er wirbelte herum, schoss über einen Kleiderständer hinweg, hinter dem er eine Bewegung erkannt zu haben glaubte.

    Sein Blick glitt zur Seite.

    Zwischen zwei Regalfronten war eine gerade Gasse, die sich bis zur anderen Seite des Verkaufsraums zog. Dort befand sich ein Nebenausgang für das Personal. Die Tür stand offen.

    In geduckter Haltung lauerten dort drei schwarz uniformierte Security Guards.

    Die Revolver trugen sie im Anschlag.

    Waffe weg!, brüllte einer von ihnen.

    Sie zögerten.

    Keiner von ihnen wagte zu schießen. Die Gefahr für die Geisel war unkalkulierbar. Dexter handelte blitzschnell.

    Er zog Sarah Norman wie einen Schutzschild vor sich, feuerte gleichzeitig seine Automatik ab. Fünf Schüsse in rascher Folge wummerten durch den Gang.

    Einer der Security Guards sank getroffen zu Boden.

    Die anderen beiden gingen rechts und links hinter den Regalfronten in Deckung.

    Verzieht... euch, ihr... Ärsche!, brüllte Dexter.

    Sein Gesicht wurde zur Grimasse. Die Augäpfel traten hervor. Die Halsschlagader ebenfalls. Sie pulsierte deutlich sichtbar. Dexter brüllte weiter. Aber niemand verstand, was er sagte. Es hörte sich wie das Lallen eines Betrunkenen an. Laute, Silben, manchmal Wortfetzen, die aber keinen Sinn ergaben.

    Sarah Norman stieß einen schrillen Schrei aus.

    Dexter schob sie vorwärts.

    Schließlich blieb er etwa zehn Meter vor dem Treppenhaus-Zugang stehen.

    Er gab Sarah einen Stoß, richtete seine Automatik auf sie.

    Tür öffnen!

    Sarah Norman wimmerte, schien einem Nervenzusammenbruch nahe zu sein.

    Sie bewegte sich schleppend auf die Tür zu.

    Schneller!

    Dexter glaubte hinter sich eine Bewegung zu erkennen, wirbelte herum, feuerte ohne zu zielen. Zwei Kugeln fetzten in einen Kleiderständer hinein, zerrissen den Stoff von einem Dutzend Long Jacketts. Sarah Norman rannte in Richtung des Treppenhauszugangs. Offenbar glaubte sie, dem Wahnsinnigen entkommen zu können. Sie erreichte den Treppenhauszugang, riss die Tür auf. Dahinter standen mehrere Uniformierte Security Guards. Sie hielten ihre Waffen im Anschlag.

    Dexter handelte reflexartig.

    Er griff mit der linken zum Gürtel, riss eine der Handgranaten hervor. Mit den Zähnen betätigte er den Auslöser. Die Granate war jetzt scharf. Dexter schleuderte sie in Richtung der Guards, feuerte gleichzeitig auf sie.

    Die Uniformierten hatten Dexter nicht rasch genug durch einen gezielten Schuss ausschalten können.

    Sarah Norman stand ihnen im Weg.

    Dexters Handgranate detonierte. Sowohl Sarah als auch die Security Guards wurden davon erfasst.

    Die Schreie wurden vom Explosionsgeräusch übertönt. Dexter selbst bekam noch die Druckwelle zu spüren, wurde zu Boden gerissen.

    Er rollte sich ab.

    Die mörderische Flammenhölle sengte ihn an. Sein Jackenärmel fing Feuer. Dexter schrie auf, ruderte heftig mit dem Arm, schlug damit auf den Boden.

    Die Flamme erlosch.

    Dexter rappelte sich auf.

    Er drehte sich herum. Schweißperlen glänzten auf seiner Stirn.

    Zum Aufzug!, durchzuckte es ihn.

    Eigentlich hatte er den Lift nicht benutzen wollen. Das Risiko war einfach zu groß. Durch Abschalten des Stroms konnte man ihn ziemlich leicht kaltstellen.

    Aber jetzt blieb ihm keine andere Wahl, als das Risiko einzugehen.

    Ich bin eingekreist!, durchfuhr es ihn. Seine Verfolger schienen überall zu sein. Ein Laserstrahl brach sich für Sekundenbruchteile in einer Glasscheibe. Dexter reagierte blitzschnell, hechtete hinter eine Regalwand. Dort, wo er gerade noch gestanden hatte, brannte sich ein Projektil in den Teppichboden. Dexter sah den Laserpunkt wandern. Der Schütze musste sich auf einer der Balustraden der oberen Stockwerke befinden. Ihr werdet mich nicht kriegen!, schwor er sich. Und wenn ich dafür das ganze Gebäude in die Luft sprengen muss!

    3

    Milo und ich waren

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