Ein Anschlag wird geplant: Kriminalroman
Von Thomas West
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Krimi von Thomas West
Der Umfang dieses Buchs entspricht 107 Taschenbuchseiten.
Ein ganz normaler junger Mann benimmt sich plötzlich seltsam, seine Freundin hegt schon bald den Verdacht, dass er einen Anschlag auf die Bevölkerung von Manhattan plant – aber es gibt keine Beweise, und sie hofft, ihn von diesem Wahnsinn abzubringen. Zur gleichen Zeit ermittelt das FBI, denn es gibt eindeutige Hinweise auf einen geplanten Anschlag. Als die Beamten jedoch entdecken, dass mehrere Anschläge mit radioaktivem Material in Sprengstoffwesten durchgeführt werden sollen, stehen die Agenten vor einer fast unlösbaren Aufgabe.
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Ein Anschlag wird geplant - Thomas West
Ein Anschlag wird geplant
Krimi von Thomas West
Der Umfang dieses Buchs entspricht 107 Taschenbuchseiten.
Ein ganz normaler junger Mann benimmt sich plötzlich seltsam, seine Freundin hegt schon bald den Verdacht, dass er einen Anschlag auf die Bevölkerung von Manhattan plant – aber es gibt keine Beweise, und sie hofft, ihn von diesem Wahnsinn abzubringen. Zur gleichen Zeit ermittelt das FBI, denn es gibt eindeutige Hinweise auf einen geplanten Anschlag. Als die Beamten jedoch entdecken, dass mehrere Anschläge mit radioaktivem Material in Sprengstoffwesten durchgeführt werden sollen, stehen die Agenten vor einer fast unlösbaren Aufgabe.
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Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker.
© by Author
© dieser Ausgabe 2017 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.
Alle Rechte vorbehalten.
www.AlfredBekker.de
postmaster@alfredbekker.de
1
Ein paar Hügel, ein paar Häuser und eine Menge Sand, mehr sah man zunächst nicht; eine Wüstenlandschaft in der Nähe einer Oase eben. Die Hügel und die flachen, weißen Häuser wurden größer und eine Staubwolke sichtbar. Die Staubwolke bewegte sich über eine Piste. Sie schien zu wachsen, genau wie die Hügel und Häuser, und die Piste schien breiter zu werden – in Wirklichkeit befand sich die Maschine nur im Sinkflug, und der Abstand zwischen Videokamera und gefilmten Objekten schrumpfte.
Vor der Staubwolke erkannte man jetzt ein Auto, einen Kombi – japanisches Modell, vermutete ich. Das Fadenkreuz lag genau darüber, und plötzlich zischte etwas wie ein Dampfstrahl dem Wüstensand entgegen. Im nächsten Augenblick schon schlug das Geschoss knapp neben dem Wagen in der Piste ein.
Die Explosion war nicht zu hören, aber man sah deutlich den Lichtblitz, den Glutregen danach, und den hochschießenden Rauchpilz.
Der Kombi kam gewaltig ins Schlingern, rutschte an den rechten Pistenrand, schleuderte zurück an den linken und drehte sich zweimal um sich selbst, überschlug sich und kam entgegen seiner Fahrtrichtung auf den Rädern zu stehen, mitten auf der Wüstentrasse.
So nah war die Maschine jetzt, dass man die Konturen der Männer auf Fahrer- und Beifahrersitz sehen konnte.
Schon deckte sich der Schnittpunkt des Fadenkreuzes wieder mit dem Fahrzeugdach, da sprang die hintere Tür an der Fahrerseite auf. Eine menschliche Gestalt löste sich vom Fahrzeug, torkelte über die Piste, rannte ein paar Schritte in den Sand, warf sich schließlich in eine Mulde.
Und dann wieder der Dampfstrahl, wieder der Lichtblitz, wieder der Glutregen – diesmal hatte die Rakete den Kombi erwischt.
Der brennende Wagen entfernte sich, wurde kleiner und kleiner. Statt des Staubs stand nun ein Pilz schwarzen Rauches über der Piste einer weiten Wüstenlandschaft.
Mr. McKee hob die Fernbedienung, richtete sie auf das Videogerät, drückte auf Stopp. Das Standbild sah schon fast aus wie eine Satellitenaufnahme.
„Herbst 2001 im Grenzgebiet zwischen Katar und Saudi-Arabien. Eine F-16 der US Air Force hat die Raketen auf die Terroristen abgefeuert. Sie wissen, dass unsere Luftwaffe eine große Basis im Scheichtum Katar hat, Gentlemen."
Wir hatten uns im kleinen Konferenzraum getroffen, Clive, Orry, Milo und ich; und der Chef natürlich. Er spulte das Band zurück.
„Vier Männer saßen in dem Kombi. Nach Informationen des Kuwaitischen Geheimdienstes waren sie unterwegs nach Riad. Dort wollten sie die US-Botschaft mit einem Selbstmordattentat angreifen. Mindestens zwei von ihnen wurden wegen Mordes gesucht."
Mr. McKee drückte auf die Stopptaste, der Film hielt an der Stelle an, wo der knapp verfehlte Wagen mitten auf der Piste zum Stehen kam.
„Nun, Gentlemen, Sie haben eben selbst gesehen, dass die CIA ihnen zuvor kam. Langley hatte damals das Verteidigungsministerium gebeten, die Aktion durchzuführen. Zwei der Insassen waren seit Langem beim Mossad als Extremisten aktenkundig. Einer der beiden kam bei der Explosion, die wir gleich noch mal sehen werden, ums Leben."
Das Standbild zeigte den Mann, der aus dem Font des Wagens flüchtete. „Den Zweiten sehen Sie hier, Gentlemen. Kaum zu glauben, aber er konnte sich retten."
In Zeitlupe gab der Chef die Szene wieder: Der Mann schwang sich aus dem Kombi, wankte, fing sich wieder und rannte über den rechten Pistenrand ein Stück in die Wüste hinein, bevor er sich in die Sandmulde fallen ließ.
„Er heißt Saif Al Fayez", sagte der Chef. Er spulte zurück, ließ die Szene ein zweites Mal laufen, und wieder und wieder. Dabei wurden die Bilder überblendet und jedes Mal vergrößert, bis man die angstverzerrten Gesichtszüge des Mannes erkennen konnte.
„Ein Saudi, sagte Mr. McKee. „Die CIA hat Beweise, dass er bei dem Attentat auf den afghanischen Präsidenten vor einem Jahr schon zur mittleren Führungsebene der Terroristen gehörte.
Trümmerstücke, Lichtblitze und Rauch verdeckten den in der Mulde liegenden Mann. „Und seine Hand im Spiel hatte."
„Ein Terrorist der al-Quaida also", sagte Clive.
„Korrekt. Unser Chef richtete eine zweite Fernbedienung auf den Computer auf dem Tisch links der Leinwand. Der Beamer sprang an, das Porträtfoto eines Orientalen überblendete die Videoaufnahme. „Die CIA hat die Aufnahmen von den Kollegen in Jerusalem analysieren lassen. Der Mossad konnte Al Fayez identifizieren. Es gibt keinen Zweifel.
Das Bild zeigte ein schmales Gesicht. Große, irgendwie fiebrig wirkende Augen beherrschten es. Ein gepflegter Bart rahmte auffallend wulstige Lippen ein, das schwarze Haar war sorgfältig frisiert. Der Mann trug ein Sakko und einen Schlips zu weißem Hemd.
„So sah Saif Al Fayez zweieinhalb Jahre vor dem Angriff auf den Kombi aus, sagte der Chef. „Neunundzwanzig Jahre alt, stammt aus der Oberschicht Riads, zur Zeit dieser Aufnahme machte er gerade in London seinen Abschluss als Elektroingenieur.
„Was hat er in den dreißig Monaten bis zu dem Raketenangriff getrieben?", erkundigte sich Milo.
„Die in solchen Fällen übliche Karriere. Der Chef zog ein Papier aus der Klarsichthülle auf dem freien Stuhl neben ihm. „Ein halbes Jahr arbeitete er in einem Londoner Ingenieursbüro. Die Firma baut heute noch Fußballstadien, Sportarenen und Brücken in den Golfstaaten. In dieser Zeit pflegte Al Fayez enge Kontakte mit Kreisen um diesen Londoner Scheich, dem weder Scotland Yard, noch der Geheimdienst Ihrer Majestät terroristische Aktivitäten nachweisen können, Sie wissen schon.
O ja, wir wussten Bescheid – der besagte Scheich führte eine islamistische Splittergruppe, machte von Zeit zu Zeit durch Hasstiraden gegen unser Land von sich reden, und hatte 1999 einen amerikanischen Autoren wegen angeblicher Gotteslästerung mit der Fatwa belegt.
„Natürlich ging Al Fayez in London regelmäßig zur Moschee, fuhr der Chef fort. „In diesen Monaten wurde der Mossad auf ihn aufmerksam. Er fiel durch religiösen Eifer auf, ließ seinen Bart wuchern, trug plötzlich einen Turban, und so weiter. Nach einem Jahr kaufte er sich ein Flugticket nach Pakistan und ward sechs Monate lang nicht mehr gesehen.
„Darf ich raten?, unterbrach Orry. „Ausbildungslager der al-Quaida im pakistanisch-afghanischen Grenzgebiet.
„Genauso ist es, sagte Mr. McKee. „Jedenfalls liegen der CIA Verhörprotokolle gefangener Talibankämpfer vor, die dafür sprechen. Anschließend taucht er im Jemen auf – exakt zu der Zeit des Anschlages auf unser Kriegsschiff – und vor zehn Monaten stieß der kuwaitische Geheimdienst in Katar auf seine Spur.
„Die Videoaufnahmen sind also nicht älter als zehn Monate?", sagte ich.
Der Chef nickte. „Neun Monate, um es ganz präzise zu sagen."
„Und jetzt, Sir? Wo hält Saif Al Fayez sich jetzt auf?" Ich sprach die Frage aus, die jedem auf der Zunge lag. Wir wussten ja, dass Mr. McKee uns an diesem Morgen nicht zu Fortbildungszwecken in den kleinen Konferenzraum eingeladen hatte. Und wer Jonathan McKee auch nur ein wenig kannte, ahnte, dass er jeden Moment eine besonders fette Katze aus dem Sack lassen würde.
„Auf dem Weg in die Vereinigen Staaten, Gentlemen!"
2
Das Wasser im Eiertopf kochte, die Kaffeemaschine brodelte, der Toaster spuckte ein weiteres Paar gerösteter Pappdeckel aus. Nebenan in Daves Zimmer quatschten sie über Bush und die Irakkrise, über das römische Imperium und die Kreuzzüge, über das, was Mohammed aufgeschrieben