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Der Inspektor weiß bescheid: Vier Krimis
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Der Inspektor weiß bescheid: Vier Krimis
eBook371 Seiten4 Stunden

Der Inspektor weiß bescheid: Vier Krimis

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Über dieses E-Book

Von Alfred Bekker, Thomas West, Pete Hackett



Dieses Buch enthält folgende Krimis:



Alfred Bekker: Ein Freund des Inspektors

Alfred Bekker: Das Drachen-Tattoo

Thomas West: Tödliche Habgier

Pete Hackett: Sterben in Sing Sing

Mitten in der Stadt wird ein Geldtransporter von maskierten und stark bewaffneten Gangstern überfallen. Nicht der erste Überfall in dieser Art. Doch diesmal werden die Fahrer ermordet, obwohl sie keinerlei Gegenwehr zeigten.

Die Ermittler versuchen herauszufinden, wer hinter den Überfällen steckt und erleben eine große Überraschung... Der Schlüssel zur Auflösung des Falls ist ein Drachen-Tatoo...


Alfred Bekker ist ein bekannter Autor von Fantasy-Romanen, Krimis und Jugendbüchern. Neben seinen großen Bucherfolgen schrieb er zahlreiche Romane für Spannungsserien wie Ren Dhark, Jerry Cotton, Cotton reloaded, Kommissar X, John Sinclair und Jessica Bannister. Er veröffentlichte auch unter den Namen Neal Chadwick, Henry Rohmer, Conny Walden und Janet Farell.
SpracheDeutsch
HerausgeberAlfredbooks
Erscheinungsdatum25. Dez. 2022
ISBN9783745226416
Der Inspektor weiß bescheid: Vier Krimis
Autor

Alfred Bekker

Alfred Bekker wurde am 27.9.1964 in Borghorst (heute Steinfurt) geboren und wuchs in den münsterländischen Gemeinden Ladbergen und Lengerich auf. 1984 machte er Abitur, leistete danach Zivildienst auf der Pflegestation eines Altenheims und studierte an der Universität Osnabrück für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen. Insgesamt 13 Jahre war er danach im Schuldienst tätig, bevor er sich ausschließlich der Schriftstellerei widmete. Schon als Student veröffentlichte Bekker zahlreiche Romane und Kurzgeschichten. Er war Mitautor zugkräftiger Romanserien wie Kommissar X, Jerry Cotton, Rhen Dhark, Bad Earth und Sternenfaust und schrieb eine Reihe von Kriminalromanen. Angeregt durch seine Tätigkeit als Lehrer wandte er sich schließlich auch dem Kinder- und Jugendbuch zu, wo er Buchserien wie 'Tatort Mittelalter', 'Da Vincis Fälle', 'Elbenkinder' und 'Die wilden Orks' entwickelte. Seine Fantasy-Romane um 'Das Reich der Elben', die 'DrachenErde-Saga' und die 'Gorian'-Trilogie machten ihn einem großen Publikum bekannt. Darüber hinaus schreibt er weiterhin Krimis und gemeinsam mit seiner Frau unter dem Pseudonym Conny Walden historische Romane. Einige Gruselromane für Teenager verfasste er unter dem Namen John Devlin. Für Krimis verwendete er auch das Pseudonym Neal Chadwick. Seine Romane erschienen u.a. bei Blanvalet, BVK, Goldmann, Lyx, Schneiderbuch, Arena, dtv, Ueberreuter und Bastei Lübbe und wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt.

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    Buchvorschau

    Der Inspektor weiß bescheid - Alfred Bekker

    Copyright

    Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

    Alfred Bekker

    © Roman by Author

    © dieser Ausgabe 2022 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

    Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

    Alle Rechte vorbehalten.

    www.AlfredBekker.de

    postmaster@alfredbekker.de

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    Der Inspektor weiß bescheid: Vier Krimis

    Von Alfred Bekker, Thomas West, Pete Hackett

    Dieses Buch enthält folgende Krimis:

    Alfred Bekker: Ein Freund des Inspektors

    Alfred Bekker: Das Drachen-Tattoo

    Thomas West: Tödliche Habgier

    Pete Hackett: Sterben in Sing Sing

    Mitten in der Stadt wird ein Geldtransporter von maskierten und stark bewaffneten Gangstern überfallen. Nicht der erste Überfall in dieser Art. Doch diesmal werden die Fahrer ermordet, obwohl sie keinerlei Gegenwehr zeigten.

    Die Ermittler versuchen herauszufinden, wer hinter den Überfällen steckt und erleben eine große Überraschung... Der Schlüssel zur Auflösung des Falls ist ein Drachen-Tatoo...

    Alfred Bekker ist ein bekannter Autor von Fantasy-Romanen, Krimis und Jugendbüchern. Neben seinen großen Bucherfolgen schrieb er zahlreiche Romane für Spannungsserien wie Ren Dhark, Jerry Cotton, Cotton reloaded, Kommissar X, John Sinclair und Jessica Bannister. Er veröffentlichte auch unter den Namen Neal Chadwick, Henry Rohmer, Conny Walden und Janet Farell.

    EIN FREUND DES INSPEKTORS

    von Alfred Bekker

    Es war ein kalter grauer Tag. Und hätte es den Toten nicht gegeben, Inspektor Sutton wäre kaum hier her an die Küste gefahren, um sich den eiskalten Nordostwind um die Ohren wehen zu lassen. Jetzt stand er bis zu den Knöcheln im Schlick.

    Ein halbes Dutzend weiterer Kriminalbeamte teilte mit ihm dieses Schicksal.

    Ein Wattwanderer hatte den Toten gefunden.

    Sutton fröstelte, während sich Dr. Davies, die Gerichtsmedizinerin über die Leiche beugte.

    Wann ist er gestorben? fragte Sutton.

    Schwer zu sagen. Er hat eine ganze Weile im Wasser gelegen, gab Dr. Davies Auskunft. Jedenfalls ist er nicht ertrunken, sondern starb durch einen Schlag mit einem stumpfen Gegenstand, den er auf den Hinterkopf erhielt.

    Vielleicht ist Bill von einer der Fähren ins Meer gestürzt, meinte Sutton.

    Die Ärztin runzelte die Stirn.

    Sie kennen den Toten?

    Ja. Sutton nickte leicht und sein Gesicht bekam etwas Düsteres. Der Tote ist Bill Brooks, Privatdetektiv. Ich habe ein paar mal mit ihm zusammengearbeitet. Inspektor Sutton sah Dr. Davies fragend an. Sie müßten sich eigentlich auch an Brooks erinnern...

    Dr. Davies zuckte die Achseln. Kann sein, aber wissen Sie, wenn ein Mann so lange im Salzwasser geschwommen hat, sieht das Gesicht nicht mehr ganz so aus, wie man es vielleicht in Erinnerung hat..

    Sutton machte ein unbestimmtes Gesicht und meinte dann: Da haben Sie natürlich recht.

    Die Ärztin packte ihre Sachen zusammen und erhob sich. Der kalte Wind hatte ihre Wangen gerötet.

    Es wäre möglich, sagte sie dann an Sutton gewandt.

    Ja?

    Dieser Brooks muß nicht unbedingt ermordet worden sein.

    Ach nein? Sutton musterte die Gerichtsmedizinerin aufmerksam.

    Wenn er wirklich auf einer der Fähren war und über Bord gestürzt ist, könnte er sich den Schlag auf den Hinterkopf bei dem Sturz zugezogen haben.

    Hm, brummte Sutton.

    Brooks war Ihr Freund? hörte er die Stimme der Ärztin.

    Kann man so sagen, brummte Sutton.

    "Sein Tod geht Ihnen sicher nahe, Inspektor.

    Aber Sie sollten sich dadurch in Ihrem Urteil nicht beeinflussen lassen."

    Sutton verzog das Gesicht. Das passiert schon nicht, Dr. Davies, knurrte er.

    *

    Sutton fuhr auf direktem Weg zu Brooks Büro, das er sich im dritten Obergeschoß eines Gebäudes eingerichtet hatte, in dessen Erdgeschoß sich kleine Läden befanden. Es war keine ganz feine Adresse, aber immerhin zentral genug gelegen, um gut erreichbar zu sein.

    Sutton klingelte zweimal.

    Als niemand zur Tür kam, öffnete der Inspektor sie eigenhändig mit Hilfe eines Stück Drahtes.

    Sutton kannte sich in Brooks Büro aus. Er war oft genug dort gewesen. Es bestand aus zwei Räumen voll mit Karteischränken, in denen die Unterlagen und Berichte zu den einzelnen Fällen aufbewahrt wurden.

    Ein Geräusch ließ Sutton zu seiner Dienstwaffe greifen, während er den ersten Raum mit wenigen Schritten durchschritt. Nebenan war jemand und wühlte in Brooks' Unterlagen herum. Sutton stürzte durch die Tür ins Nebenzimmer. Ein Mann und eine Frau erstarrten mitten in der Bewegung, während sie die Aktenschränke zu durchsuchen schienen.

    Die Frau kannte Sutton. Sie hieß Glenda Johnson und war Brooks' Lebensgefährtin.

    Sie, Inspektor? fragte Glenda.

    Sutton deutete auf den Mann, der Mitte Dreißig und hochgewachsen war. Wer sind Sie?

    Glenda antwortete für ihn. Das ist Kevin Grossner. Er ist Bills Partner.

    Seit wann hatte Bill einen Partner, fragte Sutton irritiert.

    Seit gut drei Monaten, antwortete Grossner jetzt ruhig. Er bewegte dabei kaum den Mund. Seine Lippen blieben ein dünner, blasser Strich.

    Sutton steckte seine Waffe weg und eröffnete dann, daß Bill Brooks tot war. Bitte fassen Sie hier nichts mehr an, bis die Spurensicherung hier ist... Wonach haben Sie beide übrigens so eifrig gesucht?

    Glenda wechselte einen kurzen Blick mit Kevin Grossner, dann erklärte dieser: Nach Steuerunterlagen. Bill ist - ich meine war leider kein sehr ordentlicher Mensch, seine Buchhaltung ist ein einziges Chaos. Und übermorgen ist der Abgabetermin für die Steuererklärung.

    In Glendas Augen glitzerten indessen ein paar Tränen.

    Sie trat auf Sutton zu und fragte: Was ist passiert?

    Ich weiß es nicht, gestand Sutton ein.

    *

    Ein paar Tage später hatte sich verschiedenes herausgestellt. Erstens hatte Brooks enorme Steuerschulden gehabt.

    Sein Detektivbüro war so gut wie pleite gewesen.

    Trotzdem fand sich in seinem Büro der Schlüssel zu einem Schließfach, in dem sich ein ziemlich hoher Betrag an Bargeld befand. Außerdem waren da noch ein paar Unterlagen über besonders brisante Fälle, sowie ein Notizbuch, in dem sorgsam Namen und Beträge notiert waren. Das ließ nur einen Schluß zu:

    Brooks hatte sich nicht nur als Privatdetektiv, sondern auch als Erpresser verdingt.

    Und dann war da noch etwas Interessantes. Eine Serie von Fotos, die Glenda zusammen mit Brooks angeblichem Partner zeigten. Die Beiden waren offenbar ein Liebespaar und Brooks hatte das gewußt.

    Sutton sprach Glenda darauf an. Glenda erbleichte. Es ist wahr, gab sie dann zu. "Die Beziehung zwischen Bill und mir war schon seit einiger Zeit etwas abgekühlt. Und dann lernte ich Kevin Grossner in der Agentur kennen. Es war sozusagen Liebe auf den ersten Blick. Eine flüchtige Affäre, dachte ich erst... Jedenfalls hatte ich keine Ahnung davon, daß Bill das wußte.

    Er hat sich nichts anmerken lassen."

    Sutton hob die Augenbrauen. Ich würde Ihnen das gerne glauben, erklärte er. Aber ich kannte Bill ja nun auch ein bißchen. Er hatte ein ziemlich aufbrausendes Temperament... Wer bekommt jetzt eigentlich die Agentur?

    Glenda schluckte. Ich weiß nicht.

    Dann darf ich Ihnen vielleicht ein bißchen auf die Sprünge helfen? Ich war inzwischen nämlich bei Bills Anwalt. Die Agentur bekommt Grossner. Sie gehörte schon vor Bills Tod mehr ihm als Bill, so viel Geld hatte Grossner hineingepumpt.

    Und Kevin hat Bill umgebracht, um eine bankrotte Agentur zu bekommen? Sie träumen doch, Inspektor!

    Die Agentur war pleite, aber Bill hatte noch ein anderes Geschäft, das zu erben sich bestimmt lohnt! Erpressung nämlich.

    Das glaube ich nicht!

    Sutton zeigte ihr das Notizbuch aus dem Schließfach.

    Wo ist Grossner jetzt?

    Sollte ich mich so in ihm getäuscht haben, murmelte Glenda gedankenverloren. Er wollte sich mit jemandem treffen. Es kam nämlich ein Anruf für ihn, den ich angenommen habe. Warten Sie, ich habe mir alles notiert. Yachthafen, Anlegeplatz Nr. 234...

    *

    Ist das Ihre Yacht, Dr. Davies? fragte Sutton die völlig verdutzte Gerichtsmedizinerin, die gerade die Leinen losmachen wollte. Sutton sprang an Bord.

    Was wollen Sie? fragte die Ärztin eisig.

    Es hat mich schon da draußen im Watt stutzig gemacht, daß Sie Bill Brooks nicht erkennen wollten und mir außerdem noch einzureden versuchten, er sei nicht ermordet worden, sondern von einer Fähre gestürzt. Im Präsidium haben wir immer wieder mit den Strömungsverhältnissen und Abfahrtszeiten der Fähren herumjongliert. Bill Brooks ist nicht von einer Fähre gestürzt.

    Ach, nein?

    Er wurde ermordet, dann wurde seine Leiche mit einem Boot hinaus aufs Meer gefahren und ins Wasser geworfen...

    Wie interessant, Inspektor. Aber ich habe jetzt keine Zeit für Ihre Ausführungen. Ich bin nämlich nicht im Dienst...

    Dahin werden Sie wohl auch nicht wieder zurückkehren. Ich nehme Sie fest. Brooks hat Sie erpreßt, nicht wahr? Er fand nämlich heraus, daß Sie gegen Geld gerichtsmedizinische Gutachten veränderten. Brooks hat gewissenhaft über die Beträge Buch geführt, die er von einer Person namens Dr.Davies bekommen hat. Sie haben sich hier mit ihm getroffen, vermute ich, so wie Sie sich jetzt mit Mr. Grossner getroffen haben, den Sie mit einem Anruf hier her lockten. Wo ist Grossner übrigens? Sutton trat einen Schritt vor und öffnete die Kajütentür. Auf dem Boden sah er den oberen Teil einer männlichen Leiche. Kevin Grossner. Gerade noch rechtzeitig nahm Sutton dann die schnelle Bewegung aus den Augenwinkeln heraus wahr. Und so konnte er dem schnellen Hieb des Totschlägers aus dunklem Hartholz, den die Ärztin urplötzlich aus ihrer weiten Jacke gezogen hatte, knapp ausweichen. In der nächsten Sekunde hatte er ihr Handgelenk gepackt und nahm ihr den Totschläger ab, bevor sie ihn ins Wasser werfen konnte.

    Ihr Spiel ist aus, Dr. Davies, sagte Sutton.

    Das Drachen-Tattoo

    Thriller von Alfred Bekker

    Der Umfang dieses Buchs entspricht 140 Taschenbuchseiten.

    Mitten in der Stadt wird ein Geldtransporter von maskierten und stark bewaffneten Gangstern überfallen. Nicht der erste Überfall in dieser Art. Doch diesmal werden die Fahrer ermordet, obwohl sie keinerlei Gegenwehr zeigten.

    Die Ermittler versuchen herauszufinden, wer hinter den Überfällen steckt und erleben eine große Überraschung... Der Schlüssel zur Auflösung des Falls ist ein Drachen-Tatoo...

    Alfred Bekker ist ein bekannter Autor von Fantasy-Romanen, Krimis und Jugendbüchern. Neben seinen großen Bucherfolgen schrieb er zahlreiche Romane für Spannungsserien wie Ren Dhark, Jerry Cotton, Cotton reloaded, Kommissar X, John Sinclair und Jessica Bannister. Er veröffentlichte auch unter den Namen Neal Chadwick, Henry Rohmer, Conny Walden und Janet Farell.

    Copyright

    Ein CassiopeiaPress E-Book

    © by Author

    © 2015 der Digitalausgabe by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

    www . AlfredBekker . de

    postmaster @ alfredbekker . de

    1

    „Was ist das denn hier? Die rote Welle?", knurrte Jack Dimaglia, einer der beiden Wachleute in dem gepanzerten Geldtransporter der Firma Telso Security Ltd., als sein Kollege Donald Wrexler an der Kreuzung Amsterdam Avenue/ 57th Street East auf die Bremse trat.

    Die Ampel war soeben auf rot gesprungen. Jack Dimaglia blickte auf die Uhr an seinem Handgelenk.

    „Meinst du, wir schaffen es noch, unsere Tour bis zur Football-Übertragung zu Ende zu bringen, Don?"

    In diesem Augenblick gingen bei dem vor ihnen wartenden Van die Türen auf und mehrere Maskierte sprangen heraus. Sie trugen Kampfanzüge der Army. Die Gesichter waren mit Sturmhauben bedeckt, die nur die Augen freiließen.

    Auch aus einer auf der rechten Spur positionierten Limousine sprangen jetzt vier Männer heraus und gingen in Stellung. Ein Dutzend Mündungen waren auf den Telso-Transporter gerichtet.

    „Ich glaube, wir werden es nicht mehr schaffen, Jack", murmelte Donald Wrexler grimmig zwischen den Zähnen hindurch.

    2

    Per Knopfdruck betätigte er ein Alarmsignal, das über Funk an das nächste Revier des New York Police Department übermittelt wurde.

    Einer der Gangster bedeutete den Insassen des Telso-Transporters mit einer eindeutigen Geste, dass sie den Wagen zu verlassen hätten.

    „Diese Idioten! Darauf können die solange warten, bis die Cops kommen!", knurrte Jack Dimaglia, während sein Kollege mit einem Police Lieutenant sprach.

    Ein paar Minuten maximal. Dann würden die Cops in Mannschaftsstärke hier auftauchen, eventuell sogar unterstützt durch Spezialeinheiten wie die Bank Robbery Squad. Wrexler gab durch, um wie viele Täter es sich handelte und wie sie bewaffnet waren.

    Hundertmal hatten sie das geübt – und jetzt war der Ernstfall.

    „Der Wagen ist gepanzert", berichtete Dimaglia außerdem.

    „Dann brauche ich Ihnen ja wohl nicht zu sagen, dass Sie unter allen Umständen im Transporter bleiben sollten", wies der Police Lieutenant sie an. Sein Name war Dave Kranz. Er versprach, dass sämtliche in Reichweite befindliche Kräfte sich sofort zum Tatort begeben würden - inklusive eines Polizei-Helikopters.

    „Ich hatte es heute Morgen schon im Gefühl, dass irgendetwas schief gehen würde!", meinte Jack Dimaglia. Der Klang seiner Stimme vibrierte leicht und verriet damit, wie es in ihm aussah.

    Dimaglia und Wrexler waren mit kurzläufigen Revolvern vom Kaliber .38 der Firma Smith & Wesson ausgerüstet, die vor einigen Jahren noch die Standardwaffe der New Yorker Polizei und des FBI gewesen war, ehe sie durch moderne Pistolen mit größerer Feuerkraft abgelöst wurde. Aber gerade bei privaten Security Services war dieser Revolver aufgrund seiner einfachen Bedienbarkeit und der großen Zuverlässigkeit immer noch hoch im Kurs. Schließlich handelte es sich bei den eingesetzten Wachleuten zumeist nicht um Männer und Frauen, die über eine ähnlich lange und intensive Ausbildung verfügten, wie dies beim DFBI oder der City Police der Fall war.

    Dimaglia zog seinen 38er aus dem Holster und überprüfte die Ladung. Er hatte in den fünf Jahren, die er nun schon als Wachmann für Telso Security arbeitete, die Waffe noch nie benutzt – und diesmal sprach eigentlich auch nichts dafür, dass es dazu kommen würde. Der Transporter war gepanzert. Auch wenn die Bande einfach das Feuer eröffnete und einen wahren Kugelhagel auf die Frontseite mit der Fahrerkabine eröffnete, blieben die Insassen unversehrt.

    Das Panzerglas der Frontscheibe war so beschaffen, dass es auch großkalibrige Projektile sicher auffing.

    Sechs Überfälle hatte es in letzter Zeit auf die Wagen von Telso Security unternommen. Den Wachmännern war dabei nur in zwei Fälle etwas passiert. Diese Überfälle waren begangen worden, als der Wagen be- oder entladen wurde und die Kollegen dementsprechend schutzlos gewesen waren.

    Aber solange sie in der Kabine blieben, waren sie sicher.

    Zumindest sagte sich das Jack Dimaglia immer wieder. Er hatte eine Frau und zwei kleine Kinder, Zwillinge. Die beiden waren erst vor wenigen Monaten geboren worden und Jack war heil froh gewesen, endlich den Job bei Telso bekommen zu haben.

    Gut bezahlt wurden die Security Guards dort zwar nicht und es war sicher auch ein gewisses Risiko dabei. Aber für Jack Dimaglia war es die erste feste Anstellung seit längerer Zeit und so war er froh gewesen, überhaupt etwas gefunden zu haben, was ihm einigermaßen krisensicher erschien.

    Die Gedanken rasten nur so durch seinen Kopf. Er dachte an seine Frau und seine Kinder und das Football-Spiel, das er jetzt wohl mit Sicherheit versäumte, gleichgültig was noch geschehen würde. Das alles vermischte sich in diesen Sekunden zu einem Strudel aus unzusammenhängende Eindrücken – bis ein Schock diesen Zustand abrupt beendete.

    Jack Dimaglia erbleichte, als er in die Mündung der Bazooka blickte, die einer der Maskierten in Stellung gebracht und auf die Frontscheibe ausgerichtet hatte.

    Gegen so ein Geschoss gab es keine Panzerung.

    Einen kurzen Moment lang fragte sich Jack Dimaglia, wieso die Täter nicht einfach eine Sprengladung an der Hintertür des Transporters angebracht hatten. Mehrere der letzten Überfälle waren so verlaufen. Die Wachmänner hatten unterdessen in ihrer Kabine ausgeharrt, während es hinter ihnen geknallt hatte.

    Davon, dass die Hintertüren der Telso Security-Transporter jetzt gegen Sprengstoff besonders geschützt werden, konnten die Gangster eigentlich nichts wissen…

    Eigentlich…

    Wieder erfolgte eine eindeutige Geste.

    Jack Dimaglia und Donald Wrexler hatten überhaupt keine andere Wahl – wollten sie nicht riskieren, von der abgefeuerten Bazooka in Stücke gerissen zu werden.

    Panzerglas schützte in diesem Fall nicht.

    Zögernd öffnete Donald Wrexler die Tür.

    Einer der Bewaffneten zog ihn aus der Kabine. Dann war Dimaglia an der Reihe. Auch er wurde grob ins Freie gezerrt und sofort entwaffnet.

    Aber mit einem 38er Special war man, was die Feuerkraft anging, ohnehin der moderneren Bewaffnung dieser fast militärisch organisierten Bande hoffnungslos unterlegen.

    „Aufmachen!", rief einer an Dimaglia gewandt.

    „Mach schon, Jack, wir haben keine andere Wahl", raunte Wrexler ihm zu.

    In der Ferne heulten die Polizeisirenen.

    Jack Dimaglia spürte eine Pistole an der Schläfe. Der Kerl atmete schwer und schien ziemlich nervös zu sein. „Aufmachen!", zischte er.

    Jack Dimaglia ließ sich das nicht zweimal sagen. Der Maskierte schob ihn mit der Waffe im Anschlag vor sich her. Ein anderer Gangster führte Wrexler mit sich und stieß ihn voran.

    Dimaglia nahm seinen Schlüsselbund vom Gürtel und öffnete die besonders gesicherte Hecktür des Transporters.

    Zwei Maskierte sprangen ins Innere des Wagens. Eine kleine Sprengladung öffnete ein weiteres, weniger stabiles Schloss.

    Der Kerl, der Jack Dimaglia die Waffe an die Schläfe gesetzt hatte, hielt seine Automatik die ganze Zeit über auf den Wachmann gerichtet. Die Arme waren dabei ausgestreckt. Der Ärmel der Army-Jacke im Tarnfarben-Look waren dabei ein paar Zentimeter hoch gerutscht.

    Eine Tätowierung wurde am Unterarm sichtbar.

    Es handelte sich um einen zweiköpfigen Drachen.

    Das Maskierte bemerkte Jack Dimaglias stieren Blick. Dimaglia schluckte. Der Maskierte drückte plötzlich ab. Getroffen sank Dimaglia zu Boden. Regungslos blieb er liegen.

    „Hey, bist du verrückt!", schrie einer der anderen Maskierten.

    In heller Panik versuchte sich Wrexler im selben Moment loszureißen. Der Maskierte, der schon Dimaglia erschossen hatte, streckte auch ihn mit einem gezielten Schuss nieder.

    Ein Maskierter mit einer Uzi im Anschlag ging auf den Mörder zu und stieß ihn grob an. „Was soll das, du Idiot?"

    „Der Kerl hatte mich erkannt!"

    „Wie denn? Du tickst doch nicht mehr richtig! Er deutete auf den offen stehenden Transporter. „Alles, was wir an Geldbomben-Kassetten und so weiter greifen können, wird mitgenommen und dann nichts wie weg!

    3

    Milo und ich waren unterwegs, um einen Zeugen zu vernehmen, der sich bei uns gemeldet hatte, um in einem Drogenfall auszusagen. Er hieß Mendell Johnson, war selbstständiger Finanzberater und konnte uns wichtige Hinweise zu den dunklen Kanälen gegeben, auf dem einige Drogensyndikate ihr Schwarzgeld blütenweiß machten.

    Mendell Johnson wohnte in den Majestic Apartments am Central Park West. Ganz in der Nähe befand sich das berühmte Dakota Building, das einem Renaissance-Schloss nachgebildet war und Roman Polanskis Film „Rosemaries Baby" als Kulisse gedient hatte.

    Aber Johnson versetzte uns.

    Er hatte es vorgezogen, für drei Wochen zu verreisen, wie wir vom Security Service der Majestic Apartments erfuhren. Dort hatte er sich nämlich für diese Zeit abgemeldet. Am frühen Morgen hatte er das Majestic verlassen. Wie wir telefonisch ermittelten war er zum John F. Kennedy Airport gefahren und hatte dort einen Flug auf die Cayman-Islands genommen. Vielleicht hatte ihm jemand sehr nachdrücklich geraten, New York zu verlassen und auf seine Aussage zu verzichten. Uns waren die Hände gebunden. Es war immer dasselbe. Das Gesetz des Schweigens sorgte dafür, dass das organisierte Verbrechen gedeihen konnte. Nur wenn es gebrochen wurde, hatten wir vom FBI eine Chance.

    Der Security Service der Majestic Apartments – eine Firma namens Telso Security, wie man an der kleinen, in Brusthöhe angebrachten Aufschrift auf den Uniformen sehen konnte, war so freundlich, uns mit einem General-Schlüssel in Mendell Johnsons Wohnung zu lassen.

    Einen Durchsuchungsbefehl hätten wir dafür niemals bekommen. Schließlich lag gegen Johnson nichts vor und allein die Tatsache, dass er uns vage ein paar Hinweise auf dubiose Finanzgeschäfte von ein paar altbekannten Drogenbaronen offeriert hatte, die wir schon seit langem gerne hinter Gitter gesehen hätten, reichte dazu einfach nicht aus.

    Unsere Begründung dafür, die Wohnung in Augenschein nehmen zu können, war der Verdacht, dass Mendell Johnson vielleicht einem Verbrechen zum Opfer gefallen sein konnte. Wenn es schließlich zutraf, was er uns so vollmundig am Telefon angeboten hatte und er tatsächlich über die Geldwäschekanäle der Drogensyndikate ein paar relevante Aussagen machen konnte, stand er mit Sicherheit auf der Abschussliste irgendeines Lohnkillers.

    „Ein Verbrechen?, echote Jeff Tanner, der Chef der Tagesschicht bei den Telso Security Guards, die im Majestic ihren Dienst versahen. „Er hat das Majestic verlassen und sich bei meinem Kollegen persönlich abgemeldet. Johnson wollte, dass jemand gefunden wird, der für die Fische in seinem Aquarium sorgt. Er selbst könnte jetzt auf die Schnelle niemanden mehr damit beauftragen!

    „Sagen Sie bloß, so etwas machen Sie auch!", staunte ich.

    Jeff Tanner zuckte die Schultern.

    „Man tut, was man kann. Wir sind zuvorkommend und leisten gute Arbeit. Die Bewohner dieses Hause sollen sich bei uns so sicher wie in Abrahams Schoß fühlen!"

    „Hat jemand wirklich gesehen, wie Johnson das Majestic verlassen hat oder nehmen Sie das nur an, weil er sich bei Ihnen abmeldete?", fragte mein Kollege Milo Tucker.

    Jeff Tanner verdrehte genervt die Augen. „So kann man natürlich sich auch etwas zusammen konstruieren… Er seufzte hörbar und setzte dann hinzu: „Wir haben natürlich Videoaufzeichnungen in den Fluren. Wenn Sie sich die Mühe machen wollen, sich die alle anzusehen…

    „Das machen wir!, kündigte ich an. „Aber viel einfacher ist es, Sie lassen uns in der Wohnung nachsehen…

    Er rang einen Augenblick mit sich, dann führte er uns zu Johnsons Apartment. „Wenn ich deswegen meinen Job verliere, dann…"

    „Weil Sie uns geholfen haben, Mister Tanner?, schnitt ich ihm das Wort ab. „Wohl kaum.

    „Ich verdiene hier einen Hungerlohn – und das obwohl ich Schichtleiter bin. Aber verdammt noch mal, ich bin auf das Geld angewiesen."

    „Das macht Ihnen auch niemand streitig."

    Tanner wirkte ziemlich gereizt. Ich fragte mich, warum eigentlich.

    Endlich öffnete er uns Johnsons Wohnung. Wir traten ein. Die Quadratmeterzahl musste sich irgendwo um die hundert bewegen – was bedeutete, dass Johnsons Wohnung erheblich größere Ausmaße hatte als es in New York durchschnittlich der Fall war. Seine Geschäfte schienen gut genug zu gehen, um ihm diesen Luxus zu erlauben.

    An den Wänden hingen ein paar moderne Gemälde.

    „Ich frage mich, Johnson die als Wertanlage gekauft oder sich wirklich für Kunst interessierte", sagte Milo.

    „Kunst eignet sich hervorragend zur Geldwäsche", gab ich zu bedenken.

    Die Wohnung wirkte wie abgeleckt. Jemand schien alles glänzend gewienert zu haben. Die Möbel in der Küche glänzten ebenfalls so, dass man sich darin spiegeln konnte.

    Im Schlafzimmer fanden wir das mit Folie eingeschlagene Bündel. Ein starres Gesicht mit aufgerissenen Augen starrte uns durch die milchig-trübe Plastikplane entgegen.

    In der Schläfengegend befand sich ein Einschussloch.

    „Mendell Johnson!", stieß ich hervor.

    Milo hatte bereits das Handy aus der Innentasche seines Jacketts hervorgeholt und war im Begriff, per Kurzwahl eine Verbindung zu unserem Field Office an der Federal Plaza herzustellen.

    Jeff Tanner wandte den Kopf ab.

    Der Telso Security Wachmann

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