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SPIEGEL DES TODES: Der Krimi-Klassiker aus Neuseeland!
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eBook155 Seiten2 Stunden

SPIEGEL DES TODES: Der Krimi-Klassiker aus Neuseeland!

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Über dieses E-Book

In der Nacht nach dem Fest ihrer silbernen Hochzeit stirbt Maria Crispin an einem Herzinfarkt.

Aber jemand weiß, dass ihr Mann dabei die Finger im Spiel hatte.

Und dieser Jemand vergisst es nicht. Neun Jahre später kommt er aus Australien nach England zurück...

Frances Keinzley (1922 - 2006) war eine neuseeländische Kriminal-Schriftstellerin.

Der Roman Spiegel des Todes erschien erstmals im Jahr 1971; eine deutsche Erstveröffentlichung erfolgte im gleichen Jahr.

Der Apex-Verlag veröffentlicht eine durchgesehene Neuausgabe dieses Klassikers der Kriminal-Literatur in seiner Reihe APEX CRIME.

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum13. Nov. 2020
ISBN9783748764366
SPIEGEL DES TODES: Der Krimi-Klassiker aus Neuseeland!

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    Buchvorschau

    SPIEGEL DES TODES - Frances Keinzley

    Das Buch

    In der Nacht nach dem Fest ihrer silbernen Hochzeit stirbt Maria Crispin an einem Herzinfarkt.

    Aber jemand weiß, dass ihr Mann dabei die Finger im Spiel hatte.

    Und dieser Jemand vergisst es nicht. Neun Jahre später kommt er aus Australien nach England zurück...

    Frances Keinzley (1922 - 2006) war eine neuseeländische Kriminal-Schriftstellerin.

    Der Roman Spiegel des Todes erschien erstmals im Jahr 1971; eine deutsche Erstveröffentlichung erfolgte im gleichen Jahr.

    Der Apex-Verlag veröffentlicht eine durchgesehene Neuausgabe dieses Klassikers der Kriminal-Literatur in seiner Reihe APEX CRIME.

    SPIEGEL DES TODES

    Erstes Kapitel

    Robert Crispin und seine Frau Maria saßen an dem kleinen runden Tisch im Erker der geräumigen Küche. Die Morgensonne schien durch die vergitterten Fenster herein und brachte das glänzende, alte Holz des Tisches zum Leuchten und ließ das bunte Frühstücksgeschirr darauf noch fröhlicher erscheinen. Robert Crispin legte großen Wert auf ein gutes Frühstück. Die Morgenpost und die Zeitungen hatte er noch nicht angesehen.

    Beides wurde ihm zwar getreulich jeden Morgen auf den Frühstückstisch gelegt, aber er rührte weder die Briefe noch die zusammengefalteten Zeitungen an. Das war eine Gewohnheit, die seine Frau und alle Hausangestellten diesem bemerkenswerten Mann zugutehielten. In ihren Augen hatte er recht, denn Zeitungen und Morgenpost können leicht den Tagesbeginn verderben, und jede Ehefrau hat das Recht, ihren Mann zumindest eine Stunde lang für sich zu behalten, bevor die Welt ihn ihr entreißt. Jeder Mensch hat genug eigene Sorgen, auch ohne die giftigen Pfeile und die duftenden Rosen, die Druckerpressen und Postamt zum Beginn des Kampfes mit dem Alltag bereitstellen.

    Maria Crispin fragte mit leiser, leidender Stimme: »Noch etwas Kaffee, Robert?«

    Er trank seine Tasse leer und schüttelte den Kopf. »Heute Morgen nicht. Ich muss etwas früher weg.« Er griff über die weiße Blumenschale hinweg und legte seine schmale, empfindsame Hand auf die dünn gewordenen Finger seiner Frau. »Du siehst heute wie die Sonne selbst aus«, sagte er leise. »Sonnenstrahlen in menschlicher Gestalt. In Gelb mag ich dich besonders gern.«

    Ihre ganze Liebe lag in ihrem Lachen. »Robert, das sagst du bei jeder Farbe, die ich trage - dass ich dir so am besten gefalle.«

    »Das stimmt auch«, versicherte er ihr ernsthaft. »Welche Farbe du auch trägst, sie steht dir immer besonders gut, und du gefällst mir so immer am besten - bis zum nächsten Mal, bis zur nächsten Farbe.«

    »Du machst es mir fast zu leicht, eine Frau zu sein, Robert. Aber was dir gefällt, das gefällt auch mir. Das weißt du doch, wie?«

    »Nach fünfundzwanzig Jahren müsste ich das wissen.«

    »Noch nicht ganz. Es fehlen noch zwei Wochen.«

    »Aufgeregt?«

    Sie nickte so eifrig, dass ihr goldfarbenes Haar tanzte, hob die schmächtigen Schultern und sagte glücklich: »Ja, sehr aufgeregt.«

    »Bitte reg dich nicht zu sehr auf. Das Risiko ist zu groß. Du liegst sonst im Bett, wenn der große Tag kommt, anstatt unten in all deinem Glanz vor den Gästen als Königin des Abends aufzutreten.«

    »Aufregung schadet mir nicht. Sie ist gut für mich - in kleinen Portionen natürlich. Aber ich verspreche dir, dass ich nicht müde werde. Das ist immer das Schlimmste. Was kann ich dafür, dass ich glücklich bin. Und ich bin es wirklich. Ohne mein Verdienst.«

    »Du verdienst alles Glück, das ich dir geben kann. Wenn es nur mehr wäre. Wenn ich dir nur manches zurückgeben könnte.«

    Jetzt legte sie ihre Hand auf die seine. »Ich weiß, mir wäre es auch lieber, wenn ich dir diesen Wunsch erfüllen könnte.« Erst nach einigen Augenblicken der Zärtlichkeit trennten sich ihre Hände wieder.

    »Was machst du heute?«, fragte er.

    »Ich bringe ein paar Blumen auf den Friedhof. Es ist ein schöner Tag. Kein Wind und auch nicht zu warm. Dann esse ich mit Janet Payne. Ich habe ihr versprochen, beim Aussuchen der neuen Kindermöbel für die Klinik zu helfen. Die Leute sind alle davon überzeugt, dass man als Ehefrau eines international bekannten Spielzeugfabrikanten eine unfehlbare Meinung im Umgang mit Kindern haben muss. Sie meint es gut, aber du weißt ja selbst, dass sie eine Do-it-yourself-Psychologin ist. Ich habe mich erst geweigert, aber bei ihr hat das keinen Sinn. Sie begreift nicht, dass ich einfach keine Ahnung davon habe, wodurch ein Zuneigungsverhältnis zwischen einem Kind und einem Gegenstand entsteht, so schrecklich das auch sein mag; Ich erinnere mich aus meiner eigenen Kindheit an so viele hübsche Spielsachen...«

    »Und heute sind es hauptsächlich Weltraumbestien und andere Ungeheuer, wie?«

    »Ja, genau. Es gilt nur das Hässliche, das Grausige, Unheimliche. Natürlich in schönen, bunten Farben, aber harmlose Spielsachen gibt es nicht mehr.«

    »Wir dürfen nicht übertreiben. Vergiss nicht, dass wir davon leben. Wenn der Umsatz weiter so ansteigt, muss ich mein Direktionszimmer höher machen lassen, weil die Kurve an der Wand schon bis zur Decke reicht. Aber ich muss jetzt gehen.« Er schob seinen Stuhl zurück und ging hinüber zu seiner Frau. Mit einer geschickten, oft geübten Handbewegung zog er ihren Rollstuhl zurück und schob ihn aus dem Frühstückserker quer durch die große Küche zum Aufzug hinüber.

    Er drückte auf den Knopf, wartete, bis die Kabine kam, und schob den Rollstuhl hinein. Zu der jungen Frau im frischgestärkten weißen Kleid sagte er: »Achten Sie darauf, Calla, dass sie nicht übertreibt. Beim Abendessen soll sie wieder frisch und munter sein.« Ein Schatten glitt über sein Gesicht. Maria verstand, dass er sich über seine Gedankenlosigkeit ein wenig ärgerte, aber sie sagte nichts. Die Pflegerin schloss lächelnd die Tür. Robert wartete wie immer, bis in der nach oben schwebenden Kabine nur noch die Räder und die hübschen Beine der Pflegerin zu sehen waren, dann drehte er sich um und holte seine Post vom Tisch.

    Mrs. Willet, die Haushälterin, begleitete ihn hinaus und schloss hinter ihm die schwere, eichene Haustür. Wieder einmal musste sie denken: Auf dieser Erde laufen mehr Heilige ohne Heiligenschein herum als oben im Himmel mit.

    Draußen auf der kiesbestreuten Einfahrt wartete, leise schnurrend wie eine zufriedene Katze, der Rolls-Royce in der strahlenden Junisonne. Meed, der Chauffeur, stand stramm wie ein Gardeleutnant daneben. Robert musste lächeln. Ein alter Soldat kann es wohl nie lassen. Es hatte wenig Zweck, Meed klarzumachen, dass seine Tage als Flügeladjutant bei der Armee vorüber waren. Es wäre auch ein zu lächerlicher Anblick gewesen, wenn Meed sich an den Wagen gelümmelt und sich die Fingernägel saubergemacht hätte. Das konnte sich Robert einfach nicht vorstellen.

    Er blieb stehen und betrachtete sehr aufmerksam seinen Chauffeur. Die hübsche Uniform mit Schildmütze, Reithose und leuchtendbuntem Jackett, die blankgeputzten Stiefel... das musste doch ein prächtiges Spielzeug sein, mit eckigen Bewegungen, die nicht ganz zu denen des Spielzeugpassagiers passten. Vielleicht setze ich einen alten, grauhaarigen Gentleman in den Fond, dachte Crispin. Das wäre kein Spielzeug, wie Eltern es kaufen, sondern Großeltern mit ihrer altmodischen Vorstellung von dem, was komisch ist. Ja, so etwas würden sie für ihre Enkelkinder zum Geburtstag kaufen. Es war noch eine ganz vage Idee, aber es konnte nichts schaden, sie einmal den Jungen im Zeichensaal vorzulegen und zu sehen, ob etwas daraus wurde.

    Am offenen Wagenschlag zögerte Robert noch einmal. Er warf die Zeitungen und die Briefe auf den Rücksitz und machte kehrt. »Rühren, Meed! Es dauert noch ein paar Minuten.«

    »Jawohl, Sir«, antwortete Meed stramm und blieb regungslos stehen, bis sein Chef um die Hausecke verschwunden war.

    Robert wusste selbst nicht genau, wozu er die paar Minuten haben wollte, aber vielleicht lag es an der Sorglosigkeit dieses Morgens. Es ist wie ein Lied, das aus der Seele aufsteigt, dachte er, die ganze Welt ist wunderbar, und alle Menschen sind liebenswert. Sein Blick schweifte über das große Grundstück, den Garten und die Bäume dahinter, von denen manche älter waren als das Haus selbst. Ein Garten reihte sich an den anderen. Mauern und wilder Wein mit lauschigen Ecken, in denen sich einst Liebende geküsst und Verschwörer ihre Pläne ausgeheckt hatten - zu einer Zeit, als man noch weite, geschlitzte Seidenhosen und spanische Kragen trug; minutenlang fühlte sich Robert eng mit dieser Vergangenheit verbunden. Er drehte sich zu dem Haus um, zu der schwarz-weißen Fassade aus Backstein und Holz, mit der zweistöckigen Halle in der Mitte und den beiden anschließenden Seitenflügeln; in jedem Flügel gab es einen herrlichen Wohnraum mit großen Fenstern und im oberen Stockwerk ein Schlafgemach mit dunklem Holz und leuchtenden Chintz-Bezügen, während die Halle selbst mit wunderbarem Schnitzwerk geschmückt war und eine Eichentreppe sich zu dem Balkon für die Musik und von da aus zum Obergeschoss mit den vielen Nebenräumen hinaufschwang.

    Unter dem Gebäude erstreckte sich das geräumige Souterrain mit der Küche, die früher einmal zerfallen und düster gewesen war, aber nach ihrer kostspieligen Verwandlung jetzt mit Kacheln und Kupfer und altem Tongeschirr wie ein antikes Gemälde prangte.

    Robert Crispin liebte dieses Haus. Hier war er als einziges Kind aufgewachsen, einsam und vernachlässigt, während seine Eltern sich dem geselligen Leben hingegeben hatten. Damals hatte der Hauptraum im Erdgeschoss die Bibliothek beherbergt, denn sein Vater las viel und durfte nur dann gestört werden, wenn auf seinem Terminkalender eine jener Gesellschaften und Einladungen stand, bei denen er als geschickter Parlamentarier hinter den Kulissen all das arrangierte, was für sein Land am besten war. Wenn er eine Stunde erübrigen konnte, widmete er sie pflichtbewusst seinem Sohn und freute sich schon auf die Zeit, wo dieser als erwachsener Mann in der Lage sein würde, in seine Fußstapfen zu treten.

    Seine Mutter sah er häufiger. Wie ein bunter Schmetterling kam sie ins Kinderzimmer geflattert, drückte hastig einen Kuss auf seine feuchten Kinderlippen und flatterte wieder hinaus zu Konzerten, Soiréen und Diners. Die Mädchen hatten immer viel zu tun und beschäftigten sich nur selten mit ihm, und seine Erzieherinnen waren viel zu gebildet und unpersönlich, um überhaupt zu bemerken, dass ihm etwas fehlte. So beschäftigte er sich intensiv mit jedem Gegenstand, den man auseinandernehmen konnte, und am meisten liebte er den dicken viktorianischen Katalog mit Kesseln und Pfannen, Korsetts und Tischlampen, Spielsachen und Einrichtungsgegenständen, der unter das Bügelbrett geschoben wurde, wenn es auf dem unebenen Küchenboden wackelte. In diese Phantasiewelt flüchtete er sich und wusste nicht einmal, dass es eine Flucht war. Seine Welt war stets dieselbe - wie soll ein Kind da etwas Ungewöhnliches am Gewohnten finden?

    Er studierte in Oxford, weil man das von ihm erwartete, und bereitete sich nachher auf Wunsch seines Vaters in Whitehall auf das schwierige Gewerbe der Politiker und Diplomaten vor. Diese Beschäftigung langweilte ihn zu Tode. Er brannte durch, bevor zu viel von seiner Jugend unwiederbringlich verloren war. Mit drei Freunden - einem Künstler, einem Uhrmacher und einem Ingenieur - eröffnete er die erste Werkstatt

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