Göttin seiner Lust
Von Katee Robert
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Über dieses E-Book
Eine Nacht wie im Paradies! Und das liegt nicht nur an der wunderschönen karibischen Insel, auf der Allie sich entspannt, sondern vor allem an Roman Bassani, ihrem heißen Urlaubsflirt. In den Armen dieses Adonis kann die Unternehmerin allen Stress vergessen und sich ganz wie eine Göttin der Lust fühlen. Doch bei ihrer Rückkehr in den Alltag muss Allie entsetzt feststellen, dass der umwerfende Roman in geschäftlichen Dingen ihr Gegenspieler ist …
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Buchvorschau
Göttin seiner Lust - Johannes Heitmann
IMPRESSUM
BACCARA CLUB erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2018 by Katee Hird
Originaltitel: „Make Me Crave"
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
in der Reihe: DARE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstveröffentlichung als E-Book 2019 by HarperCollins Germany,
Hamburg, in der Reihe: CLUB Übersetzung: Johannes Heitmann
Übersetzung: Johannes Heitmann
Gekürzte Erstausgabe by HarperCollins Germany, Hamburg,
in der Reihe: BACCARA CLUB, Band 20 (20) 2019
Abbildungen: Kiselev Andrey Valerevich / Shutterstock, alle Rechte vorbehalten
Veröffentlicht im ePub Format in 10/2019 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733738518
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:
BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY
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1. KAPITEL
„Ich sollte stornieren."
Allie Landers stopfte Unmengen an weißen Handtüchern in die Waschmaschine und stieß mit der Hüfte die Klappe zu. „Ganz ehrlich. Ich hätte mich von dir gar nicht erst dazu überreden lassen sollen."
„Nett von dir, zu glauben, dass ich dich überhaupt zu irgendwas überreden kann. Lachend zog ihre beste Freundin Becka Baudin ein weiteres Paar Schuhe aus einer Metalltonne und stellte es in ein passendes Fach. „Allerdings habe ich uns beide bereits für den Flug eingecheckt. Jetzt ist es zu spät für einen Rückzieher. Für all unsere Kurse sind die Vertretungen geklärt, und Claudia kümmert sich während der Woche um den Verwaltungskram. Für den Sportclub und auch das Frauenhaus. Wenn du bleibst, wirst du nur rumstehen und dich stressen, weil alles auch ohne dich läuft.
Sie stellte ein Paar Sportschuhe in ein Fach. „Wann hast du dir das letzte Mal einen Tag freigenommen, Allie?"
Allie seufzte. Diese Auseinandersetzung konnte sie nicht gewinnen. Sie nahm sich niemals frei. Ihr Sportclub Transcend und das Frauenhaus, das durch die Einkünfte aus dem Sportclub finanziert wurde, waren Allies Leben. Sie wohnte sogar in dem Apartment über dem Sportclub und dem Frauenhaus. Wenn sie nicht gerade für eine ihrer Angestellten einen Kurs übernahm, kümmerte sie sich um Organisatorisches und alles, was für das Frauenhaus zu tun war.
Genau so gefiel es ihr. Sie empfand die Arbeit so erfüllend wie sonst nichts. Sie war das entscheidende Rädchen in einer perfekt laufenden Maschine.
Doch leider lief in letzter Zeit überhaupt nichts mehr perfekt.
Die wenigen Sponsoren, die sie anfangs bei ihrer Arbeit mit dem Frauenhaus finanziell unterstützt hatten, gab es nicht mehr. Der Sportclub lief gut, aber Allie hatte mit jedem Cent, den er an Gewinn abwarf, das Frauenhaus über Wasser gehalten, und deshalb steckte jetzt auch der Sportclub finanziell in Schwierigkeiten. Somit hatte Allie große Probleme. Größere, als sie irgendjemandem eingestehen wollte. Wenn sie es laut aussprach, würde es real werden, und das wollte sie nicht zulassen. Irgendwo gab es eine Lösung. Es musste sie geben.
Und diese Lösung durfte nicht darin bestehen, dass sie an einen der Investoren verkaufte, die schon seit Monaten wie Geier um sie herumkreisten. Allie brauchte nur Zeit, um sich etwas zu überlegen.
Das Allerletzte, was sie jetzt gebrauchen konnte, war ein Flug in die Karibik, um dort eine Woche auf einer privaten Insel zu verbringen. Aber wenn sie das Becka eingestand, würde sie ihr auch alles andere beichten müssen.
Und das konnte sie nicht. Noch nicht.
Erst vor Kurzem hatte Allie mit ihren letzten privaten Ersparnissen die Stromrechnung für das Frauenhaus bezahlt, wodurch sie es einen weiteren Monat betreiben konnte, ohne dass irgendein Schuldeneintreiber bei ihr anklopfte. Noch schlimmer wäre es, wenn sie eine der Frauen, die dort zurzeit lebten, vor die Tür setzen müsste.
„Hallo? Erde an Allie! Stirnrunzelnd wedelte Becka ihr mit einer Hand vor dem Gesicht herum. „Wohin bist du entschwunden?
„Nirgendwohin. Sie zwang sich zu lächeln und schnipste ihrer Freundin eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Das Blau steht dir.
Es strahlte genauso wie Beckas Persönlichkeit. Die verschiedenen Blautöne ihrer Haare verschmolzen zu etwas einzigartig Schönem.
„Wechsle nicht das Thema. Der Blick ihrer Freundin wurde noch durchdringender. „Du willst doch nicht etwa abspringen, oder? Wenn du das versuchst, fessele ich dich an deinen Koffer und zerre dich höchstpersönlich mit zum Flughafen. Ich sorge dafür, dass du dich entspannen und die Woche genießen wirst, und wenn wir beide dabei draufgehen.
Allie schnaubte. „Wenn wir dabei draufgehen, ist der Erholungsfaktor eher gering, meinst du nicht?"
„Klugscheißerin. Flehend sah Becka sie aus ihren blauen Augen an. „Ich habe Claudia unsere Kontaktdaten aufgeschrieben. Ich schwöre dir, wenn irgendwas passiert und du gebraucht wirst, dann zahle ich dir den Rückflug nach New York, ohne mich jemals darüber zu beschweren. Und dann werde ich dich nie wieder zu einem Urlaub überreden.
Allie zog die Brauen hoch. „Wie viel hast du Claudia gezahlt, damit sie mich auf keinen Fall anruft?" Allies Freundin wollte immer gewinnen, dafür war sie zu jedem schmutzigen Trick bereit. Und Claudia war genauso schlimm.
In gewisser Weise bestätigte Becka Allies Verdacht. „Claudia ist absolut meiner Meinung. Wir sind beide davon überzeugt, dass du unbedingt eine Zeit lang hier rausmusst."
Wieder seufzte Allie, aber insgeheim freute sie sich auch auf sieben Tage ohne E-Mails, Anrufe und die ewig drückende Last auf ihren Schultern. Auf dieser Insel gab es nirgends Internet, außer in der zentralen Lodge, folglich würde ihr überhaupt nichts anderes übrigbleiben, als auszuspannen. „Schätze, dann muss ich mich fügen."
„Genau! Das musst du! Becka wackelte keck mit dem Po. „Und jetzt hilf mir, die restlichen Schuhe wegzuräumen, bevor dein nächster Kurs anfängt. Wenn er nicht ausgebucht ist, komme ich mit dazu. Sieben Tage trinken, essen und faul am Strand liegen, das bedeutet, dass ich mächtig zunehmen werde.
Lachend half Allie ihrer Freundin und verdrängte die Sorgen und den Stress der letzten Monate. All das wäre immer noch hier, wenn sie wieder zurückkam. Was konnte eine Auszeit schon schaden? Seit sie volljährig war, hatte sie sich so etwas nicht mehr gegönnt. „Ich freue mich drauf." Und zum ersten Mal, seit sie die Tickets gekauft hatten, meinte sie das auch ernst.
Wütend sah Roman Bassani die hübsche Asiatin hinter dem Tresen des Sportstudios an. „Schon seit Wochen wimmeln Sie mich ab. Ich weiß hundertprozentig, dass Allie Landers tagtäglich hier ist und sich weigert, meine Anrufe entgegenzunehmen. Aber ich muss unbedingt mit ihr sprechen." Er konnte ihr sein Angebot, in ihr Unternehmen zu investieren, nicht übermitteln, wenn er sie nicht persönlich sprechen konnte, aber trotz zahlloser Anrufe war er bisher nie zu ihr durchgestellt worden.
Es fiel ihm eigentlich immer leicht, zögerliche Geschäftsleute dazu zu bringen, die Dinge aus seiner Sicht zu sehen. Leider war Allie Landers ein schwierigerer Fall.
Wieder mal war sie ihm erfolgreich aus dem Weg gegangen.
„Es tut mir leid, Sir. Claudia schien es nicht im Geringsten zu bedauern. „Die nächsten sieben Tage ist sie nicht in der Stadt. Was immer Sie auch für ein Angebot haben, es wird warten müssen, bis sie zurückkommt.
„Nicht in der Stadt? Wo in aller Welt ist sie denn hin? Es muss doch eine Möglichkeit geben, mit ihr in Kontakt zu treten."
Er erwartete keine Antwort von Claudia, doch anscheinend war die Verlockung, ihn weiter zu ärgern, zu groß für sie.
Versonnen lächelnd beugte sie sich zu ihm. „Auf dieser Privatinsel gibt es weder Handyempfang noch Internet. Wenn Sie mit ihr in Kontakt treten wollen, ehe sie zurück ist, können Sie es höchstens mit Rauchzeichen versuchen."
Sehr witzig!
Aber vielleicht konnte er genau da ansetzen. Roman gab sich ungläubig. „So ein Unsinn. Es gibt keinen Ort in der westlichen Welt ohne Handyempfang oder Internet, schon gar nicht ohne beides."
„Doch. Auf West Island gibt es das schon."
Aha! Er ließ sich nichts anmerken. „Wenn Sie es sagen. Dann richten Sie Allie bitte aus, dass sie mich sofort nach ihrer Rückkehr anrufen soll."
„Ich sorge dafür, dass das ganz oben auf ihrer To-do-Liste steht", erwiderte Claudia in süßlichem Tonfall.
Ohne ein weiteres Wort wandte Roman sich um und verließ den Sportclub. Sobald die Tür sich hinter ihm schloss, seufzte er tief und erleichtert auf. In diesem Studio wirkte alles so feminin, dass er sich wie ein Elefant im Porzellanladen gefühlt hatte. Es lag nicht nur an der zierlichen Trainerin, die sofort auf Konfrontationskurs gegangen war, als er nach der Chefin gefragt hatte. Das Studio war auch nicht in Pink eingerichtet, aber überall waren Frauen.
Das war nichts Schlimmes, doch er hatte die Blicke der Frauen nicht ignorieren können. Sie hatten ihn angesehen, als würden sie damit rechnen, dass er jeden Moment anfangen würde, wütend Dinge an die Wand zu schleudern.
Das bedrückte ihn. Es war bewundernswert, was Allie Landers hier tat, und das Verhalten dieser Frauen machte ihm schmerzhaft bewusst, wie groß er im Vergleich zu ihnen war. Er konnte noch so leise und sanft sprechen und in teuren Anzügen herumlaufen: Letztlich steckte in diesem Anzug doch ein wildes Tier.
Roman würde sich zwar lieber eine Hand abhacken als eine Frau oder ein Kind zu schlagen, doch diese Frauen sahen ihn als Bedrohung.
Fluchend ging er die Straße entlang. Er könnte nach einem Taxi winken, aber er wollte lieber laufen und dabei etwas von seiner Aggression loswerden. Die langen Schritte halfen ihm, klar zu denken und ruhig zu werden. Was in ihm blieb, war Entschlossenheit.
Glaubte diese Allie tatsächlich, sie könne eine Woche aus der Stadt verschwinden und einfach die Deadline ignorieren, die er ihr für sein Angebot mitgeteilt hatte? Innerhalb der nächsten zwei Wochen müsste sie sich entscheiden, sonst würden andere Investoren diese Entscheidung für sie treffen.
Normalerweise zögerte Roman nicht, auch zu schmutzigen Tricks zu greifen, aber sein Klient wünschte, dass Allie den Vertrag aus freien Stücken unterschrieb, ohne unter Druck gesetzt worden zu sein.
Ihn erwartete ein üppiger Bonus, wenn er es schaffte, aber das war nebensächlich. Sein Klient wünschte den Ankauf des gesamten Unternehmens einschließlich des Frauenhauses, und die Frauen dort würden panisch die Flucht ergreifen, wenn sie befürchten mussten, dieser Ankauf sei eine feindliche Übernahme.
Die Frauen vertrauten Allie – und ganz bestimmt nicht ihm. Verdammt!
Letztlich lief es darauf hinaus, dass er bei der Übernahme auf sie angewiesen war, und er konnte sie wohl kaum davon überzeugen, wenn sie nicht hier war.
Aber jetzt kannte er wenigstens ihren Aufenthaltsort.
Roman angelte sein Handy aus der Tasche und suchte im Internet nach West Island. Entnervt stellte er fest, dass das Resort auf Jahre hinweg ausgebucht war. Die Website versprach ein diskretes Paradies, was so viel hieß, dass das Personal sicher nicht dazu bereit war, andere Gäste umzubuchen, damit er dort unterkommen konnte. Und da es dem Kodex des Resorts widersprach, die Namen der Gäste herauszugeben, konnte er auch niemandem Geld bieten, damit er seine Buchung stornierte. Folglich steckte er in einer Sackgasse.
Es gab nur noch einen Ausweg: Er rief seinen Freund Gideon Novak an. „Hey, du hast nicht zufällig Connections auf West Island in der Karibik?"
„Hallo, Roman, schön von dir zu hören. Mir geht’s gut, danke der Nachfrage."
Roman verdrehte die Augen. „Ja, schon gut, ich bin ein Arschloch, und wir wissen beide, dass sich das niemals ändern wird. Die Insel. Es ist wichtig."
Das kurze Schweigen am anderen Ende der Leitung wäre jetzt nicht eingetreten, wenn er vor sechs Monaten nicht alles gründlich vergeigt hätte. Er und Gideon bauten gerade wieder mühsam auf, was damals in die Brüche gegangen war, aber Vertrauen stellte sich nicht von heute auf morgen wieder ein. Es spielte keine Rolle, dass Gideon nachvollziehen konnte, wieso Roman so gehandelt hatte. Durch Roman hätte sein Freund fast Lucy verloren, die Liebe seines Lebens.
Endlich klickte es leise im Handy. „Ich hatte mit dem Besitzer noch nicht persönlich zu tun, aber ich habe ihm zwei meiner Kandidaten vermittelt, und beide arbeiten immer noch dort."
Das war besser, als Roman sich erhofft hatte.