Doppeltes Glück in St. Johann: Der Bergpfarrer 428 – Heimatroman
Von Toni Waidacher
()
Über dieses E-Book
Diese Serie enthält alles, was die Leserinnen und Leser von Heimatromanen interessiert.
Fröhlich summend suchte Stephanie Wagner zwei Pullis aus dem Kleiderschrank und legte sie zu den anderen Sachen auf das Bett. Dort stapelten sich schon Hosen, Hemden, Schlafanzug und Kleider. Ein wenig ratlos stand die Zweiundzwanzigjährige nun vor dem Bett und schaute von dem Kleiderberg auf ihre Reisetasche und wieder zurück. Puh, dachte sie, für irgendwas mußt du dich jetzt entscheiden. Ein Blick auf die Uhr sagte ihr, daß es kurz vor zehn war. Höchste Zeit, schlafen zu gehen. Schließlich mußte sie um halb vier wieder aufstehen. Um fünf Uhr traf sie sich mit ihrer Freundin an der Abfahrtsstelle des Reisebusses, und dann sollte es für fünf Tage in die Berge gehen. Die beiden Frauen hatten sich schnell entschlossen, nachdem Kerstin Springer, Steffis Freundin, mit dem Prospekt ankam. Das Dorf machte einen romantischen Eindruck – schon der Name, St. Johann, hatte einen schönen Klang –, und der Preis für diesen Kurzurlaub konnte sich ebenfalls sehen lassen. Er lag weit unter üblichen Preisen, und dabei handelte es sich nicht etwa um eine dieser berüchtigten Kaffeefahrten, bei denen einem alles mögliche aufgeschwatzt wurde. Allerdings hatte Steffi jetzt auch die Qual der Wahl. Sie konnte unmöglich all die Sachen mitnehmen, die sie herausgesucht hatte. Soviel Platz hatte sie in der Reisetasche gar nicht, zumal noch Schuhe und Toilettenbeutel mitmußten. Schließlich entschloß sie sich dafür, weniger mitzunehmen, als es ursprünglich ihre Absicht war. Auf jeden Fall mußten derbe Hosen, Pullover und Wanderschuhe dabei sein. Nachdem sie sich soweit entschieden hatte, ging ihr die Packerei schneller von der Hand. In Nullkommanichts stand die Reisetasche fertig im Flur ihrer kleinen Wohnng. Jetzt noch schnell einen Tee und dann ab ins Bett.
Mehr von Toni Waidacher lesen
Der Bergpfarrer Extra
Ähnlich wie Doppeltes Glück in St. Johann
Titel in dieser Serie (100)
Der Bergpfarrer 117 – Heimatroman: Weil sie eine Fremde war Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 107 – Heimatroman: Intrige aus Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 102 – Heimatroman: Die Tochter seines ärgsten Feindes… Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 78 – Heimatroman: Stille Tränen – neues Glück? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 104 – Heimatroman: Der unbeugsame Bergbauer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 105 – Heimatroman: Sagt mir, wer mein Vater ist Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 121 – Heimatroman: Ein teuflischer Plan Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 119 – Heimatroman: Braut für einen Tag Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 101 – Heimatroman: Nimm mich, wie ich bin Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 106 – Heimatroman: Er brach ihr das Herz Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 113 – Heimatroman: Ein Mann mit vielen Gesichtern Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 103 – Heimatroman: Dich hat mir der Himmel geschenkt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 115 – Heimatroman: Katharinas neues Glück Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 79 – Heimatroman: Wo das Edelweiß blüht… Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 108 – Heimatroman: Solang du nur zu mir hältst! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 116 – Heimatroman: Die Macht der Liebe wird uns helfen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuf den Spuren des Glücks: Der Bergpfarrer 140 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 110 – Heimatroman: Wenn aus Freundschaft Liebe wird Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 109 – Heimatroman: Liebe auf den zweiten Blick Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 112 – Heimatroman: Was kümmern uns die Leut'? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 100 – Heimatroman: Geh' nicht am Glück vorbei Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSie fanden sich in St. Johann: Der Bergpfarrer 130 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 111 – Heimatroman: Verschmähte Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 126 – Heimatroman: Gefallener Engel? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLauf nicht deinem Glück davon: Der Bergpfarrer 143 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAus einem Traum erwacht: Der Bergpfarrer 127 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 99 – Heimatroman: Von der Liebe vergessen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 118 – Heimatroman: Wer andere auf die Probe stellt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 114 – Heimatroman: Er wollte ihr eine Heimat geben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 123 – Heimatroman: Hochzeit mit Hindernissen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnliche E-Books
Aufgesessen, Anja! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZurück im Fundbüro der Träume Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPalzki ermittelt: 30 Rätsel-Krimis Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLiebe, Mord und andere Fälle: Kurze Geschichten und Gedichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNe dicke, fette Deern: Erinnerungen und Alltagsgeschichten einer Hamburger Deern 1933 bis heute Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNordwestnacht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMein Weg zurück zu dir: Der Bergpfarrer 175 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHilfe für Rotkäppchen: Abenteuer im Märchenland Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKleine Tiere – große Tiere: Der Bergpfarrer 205 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJohanna, der Sündenbock: Sophienlust 292 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Liebe hat dich stark gemacht: Der Bergpfarrer Extra 45 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKaro ? nein danke Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerenas Reise in die Vergangenheit: Der Bergpfarrer 169 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRainers große Liebe: Toni der Hüttenwirt Classic 40 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine neue Familie für Marie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFinnische Träume - Teil 4 | Roman: Eine verbotene Liebe ... Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 106 – Heimatroman: Er brach ihr das Herz Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWo meine Wurzeln sind: Toni der Hüttenwirt Classic 6 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Frau seines Lebens: Der Bergpfarrer 287 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuf den Spuren des Glücks: Der Bergpfarrer 140 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenErbarmungslos: Thriller Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Hafenkinder von Pitburg Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSieh nach vorne, Frank!: Toni der Hüttenwirt (ab 301) 303 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchwester. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFamilie: eine Anthologie aus der UDL-Schreibwerkstatt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNa und? Ich kann was Anderes: Franziska und Konstantin lösen ein Familiengeheimnis Abenteuerroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEleonores beste Sülze Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Suche führt nach Waldkogel: Toni der Hüttenwirt Classic 9 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIch spür mich nicht: Elinas Leben mit Borderline Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFalsche Väter Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Zeitgenössische Romantik für Sie
Hot Shot: BDSM Romance Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKelly und der Millionär Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLieb mich so heiß wie damals Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Widerwillige Geisel des Scheichs: Die Quabeca Scheiche, #2 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMit dir auf der Insel der Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHochzeitsnacht auf Spanisch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEntjungfert Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJulia Extra Band 386 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Licht, in dem wir glänzen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Braut für den spanischen Playboy Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Nacht, ein Jahr - ein Leben? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDoktorluder Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHochzeitsnacht mit Hindernissen Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Die Gefangene der Mafia: Mafia Ménage Trilogie, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchmutzige kleine Jungfrau: Geheimnisse einer Unterwürfigen, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFinnische Träume - Teil 1 | Roman: Eine verbotene Liebe ... Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWie erobert man einen Earl? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDenn ich will nur dich: Für Immer, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnter Feuer: Band 4: Unter Feuer, #4 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMein Boss, der Milliardär (Teil 1) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGerettet von dem Arzt Kurzgeschichten: Ein Urlaubsromanzen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFlitterwochen mit dem Feind Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnbedarft: Raw, #1 Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Lieben Sie mich, Marquess! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSei mein: Milliardär Liebesromane: Unwiderstehliche Brüder, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGefährliches Vorspiel: Black Light Roulette: Chicago Bratwa, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Duke, der mein Herz stahl Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUrlaubsromanzen Kurzgeschichten: Jahreszeit des Verlangens Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie verbotene Babysitterin: Ein Milliardär - Liebesroman: Nachtclub-Sünden, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDem Paradies so nah Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Doppeltes Glück in St. Johann
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Doppeltes Glück in St. Johann - Toni Waidacher
Der Bergpfarrer
– 428 –
Doppeltes Glück in St. Johann
Toni Waidacher
Fröhlich summend suchte Stephanie Wagner zwei Pullis aus dem Kleiderschrank und legte sie zu den anderen Sachen auf das Bett. Dort stapelten sich schon Hosen, Hemden, Schlafanzug und Kleider. Ein wenig ratlos stand die Zweiundzwanzigjährige nun vor dem Bett und schaute von dem Kleiderberg auf ihre Reisetasche und wieder zurück.
Puh, dachte sie, für irgendwas mußt du dich jetzt entscheiden. Ein Blick auf die Uhr sagte ihr, daß es kurz vor zehn war. Höchste Zeit, schlafen zu gehen. Schließlich mußte sie um halb vier wieder aufstehen. Um fünf Uhr traf sie sich mit ihrer Freundin an der Abfahrtsstelle des Reisebusses, und dann sollte es für fünf Tage in die Berge gehen.
Die beiden Frauen hatten sich schnell entschlossen, nachdem Kerstin Springer, Steffis Freundin, mit dem Prospekt ankam. Das Dorf machte einen romantischen Eindruck – schon der Name, St. Johann, hatte einen schönen Klang –, und der Preis für diesen Kurzurlaub konnte sich ebenfalls sehen lassen. Er lag weit unter üblichen Preisen, und dabei handelte es sich nicht etwa um eine dieser berüchtigten Kaffeefahrten, bei denen einem alles mögliche aufgeschwatzt wurde.
Allerdings hatte Steffi jetzt auch die Qual der Wahl. Sie konnte unmöglich all die Sachen mitnehmen, die sie herausgesucht hatte. Soviel Platz hatte sie in der Reisetasche gar nicht, zumal noch Schuhe und Toilettenbeutel mitmußten.
Schließlich entschloß sie sich dafür, weniger mitzunehmen, als es ursprünglich ihre Absicht war. Auf jeden Fall mußten derbe Hosen, Pullover und Wanderschuhe dabei sein.
Nachdem sie sich soweit entschieden hatte, ging ihr die Packerei schneller von der Hand. In Nullkommanichts stand die Reisetasche fertig im Flur ihrer kleinen Wohnng. Jetzt noch schnell einen Tee und dann ab ins Bett.
Steffi hatte sich gerade hingelegt und ein Buch zur Hand genommen. Sie wollte bis zum Einschlafen noch ein wenig lesen. So schnell würde sie sowieso nicht schlafen können, dazu war sie viel zu aufgeregt.
In diesem Moment klingelte das Telefon.
»Hallo, Kerstin, kannst du auch nicht schlafen«, rief das dunkelhaarige Madel, kaum daß es die Stimme der Freundin erkannt hatte. »Du, ich bin ja so aufgeregt. Das Reisefieber, weißt du. Außerdem hab’ ich bis eben noch gepackt. Ich hoff’ nur, daß ich das Richtige mitnehme. Ob’s da auch so was wie einen Tanzabend gibt? Ganz bestimmt doch, oder? So ein Folkloreabend mit Blasmusik, das wär’ doch schön. Bestimmt ist da auch der eine oder andere fesche Bursche…«
Sie redete ohne Punkt und Komma, und erst Kerstins energische Stimme ließ sie verstummen.
»Himmel, du hörst mir ja überhaupt nicht zu!« rief sie durch das Telefon. »Ich hab’ gesagt, daß ich nicht mitkommen kann.«
Steffi glaubte nicht richtig zu hören.
»Du machst doch Scherze. Oder?«
»Nein, es ist kein Scherz«, erklang die gequält klingende Stimme vom anderen Ende der Leitung. »Wenn du mich endlich zu Wort kommen läßt, dann erklär ich’s dir.«
»Was, um Himmels willen, ist denn geschehen?«
»So genau weiß ich es auch nicht«, antwortete Kerstin. »Jedenfalls geht’s mir hundsmiserabel. Ich hab’ mir den Magen verdorben, wahrscheinlich war die Pizza nicht mehr so ganz in Ordnung. Ich komm’ kaum aus dem Bett ’raus.«
»Hast du einen Arzt gerufen?« fragte Steffi aufgeregt. »Mit einer Lebensmittelvergiftung ist nicht zu spaßen.«
»Wie? Ein Arzt? Ja, ja – das heißt nein, noch nicht, da will ich morgen früh hin…«
»Und unser Urlaub…?«
Für Stephanie Wagner brach eine Welt zusammen. So sehr hatte sie sich auf die gemeinsame Reise gefreut.
»Der muß ohne mich stattfinden.«
»Dann fahr’ ich auch nicht.«
»Bist du verrückt«, klang es aus der Leitung. »Wir haben doch schon bezahlt. Ich bekomme das Geld ja zurück, wenn ich ein ärztliches Attest vorlege. Aber du?«
»Ach, Mensch, und ich hatte es mir so schön vorgestellt«, sagte Steffi mit Bedauern.
»Denkst du, ich mir nicht? Also, mach’ das beste draus. Ich wünsch’ dir jedenfalls ein paar schöne Tage in diesem St. Johann und schreib’ mir ’ne Karte.«
»Mach’ ich«, versprach Steffi und wünschte gute Besserung. Dann legte sie auf.
Traurig schaute sie zur Decke hinauf, als könne sie dort eine Lösung für ihr Dilemma sehen. Das würde jedenfalls eine ziemlich traurige Urlaubsfahrt werden, soviel stand schon mal fest!
*
Pünktlich um fünf Uhr fand sie sich an der Bushaltestelle ein. Dabei fühlte sie sich wie gerädert. Natürlich hatte Steffi kein Auge zugemacht, und als der Wecker klingelte, war sie schon geraume Zeit im Bad und putzte sich die Zähne.
Außer ihr waren noch an die zwanzig Mitreisende dabei. Das Gepäck war rasch verladen, dann wurden ihnen die Plätze zugewiesen. Als der Bus anfuhr, saß Steffi alleine in der vorletzten Reihe. Der Platz neben ihr, auf dem eigentlich Kerstin hätte sitzen sollen, blieb leer.
Über sein Mikrophon begrüßte der Bufahrer seine Gäste und gab bekannt, daß man an einer weiteren Station halten werde, um noch ein paar Fahrgäste abzuholen.
Steffi überschaute rasch die noch freien Plätze. Wenn sie Glück hatte, dann reichten sie für die Zusteiger, und sie hatte ihre Bank für sich alleine.
Allerdings wurde ihre Hoffnung zerstört. Beim nächsten Stop stiegen fünf Leute zu, zwei ältere Ehepaare und ein junger Mann.
»So, Herr Brandner, das ist Ihr Platz«, sagte der Fahrer und zeigte auf den leeren Sitz neben Stephanie Wagner.
»Dank’ schön«, nickte er und verstaute einen Beutel oben im Gepäcknetz direkt neben der Tasche, in der Steffi Kekse, ein paar Butterbrote und eine Flasche Saft mitgenommen hatte.
»Grüß’ Gott«, nickte der junge Mann dann. »Ich bin der Lukas Brandner. Auf einen schönen Urlaub, also.«
Das Madel strafte ihn mit Nichtachtung. Auch das noch. Es gab noch einen anderen freien Platz, zwei Reihen vor ihnen. Warum hatte man ihn nicht dort plaziert?
Es war zum Verrücktwerden! Eigentlich konnte ihr dieser ganze Urlaub gestohlen bleiben. Ohne Kerstin würde er nur halb so schön werden!
Sie wandte sich ab und starrte aus dem Fenster. Der Bus erreichte den Zubringer zur Autobahn, München lag hinter ihnen. Während das Madel aus dem Fenster sah, hatte Lukas Brandner eine Zeitung hervorgeholt, breitete sie aus und begann zu lesen. Steffi schaute auf das Buch in ihrer Hand. Selbst das Lesen machte ihr im Moment keinen Spaß.
*
Es war eine verschwiegene Lichtung im Ainringer Wald. Generationen von Liebespaaren hatten sich hier heimlich getroffen und Pläne für eine gemeinsame Zukunft geschmiedet.
Angela Werbacher schmiegte sich an den jungen Mann, der neben ihr im Gras saß. Jörg Ambach hielt ihre Hand und flüsterte liebevolle Worte in ihr Ohr. Stundenlang hätte sie ihm zuhören können – wenn nicht die Zeit gedrängt hätte.
»Es ist schon spät«, sagte sie und entzog sich seiner Umarmung. »Wenn ich net pünktlich bin, gibt’s daheim ein Donnerwetter!«
Jörg seufzte. Es war immer das gleiche. Grad wenn’s am schönsten war, mußte Angela heim.
»Also, hoffentlich heiraten wir bald«, sagte er.