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Liebeswirren am Donaustrand: Sabrina - Band 5
Liebeswirren am Donaustrand: Sabrina - Band 5
Liebeswirren am Donaustrand: Sabrina - Band 5
eBook145 Seiten1 Stunde

Liebeswirren am Donaustrand: Sabrina - Band 5

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Über dieses E-Book

Ein verfänglicher Zettel in der Jackentasche führt zu einer Ehekrise, eine Verwechslung zu einem unerwarteten Neuanfang. Und Doktor Susanne Kampmann – männerfeindliche Kinderärztin – sorgt zusätzlich für Verwirrung.
Die Ehe von Gerti und Jürgen dtoht zu zerbrechen, als die brave Hausfrau einen verfänglichen Zettel in der Jackentasche ihres Ehemannes findet.
Dr. Kampmann schickt ihre Freundin in ihr Feriendomizil nach Österreich um Abstand zu gewinnen. Doch dort nehmen die Ereignisse einen turbulenten Verlauf . . .
Ein herrlich nostalgischer, humorvoller Liebesroman von Altmeisterin Hilde Btaunsfeld.
SpracheDeutsch
HerausgeberNovo Books
Erscheinungsdatum18. Nov. 2023
ISBN9783961273515
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    Buchvorschau

    Liebeswirren am Donaustrand - Hilde Braunsfeld

    1

    Liebeswirren am Donaustrand

    Hilde Braunsfeld

    Impressum

    Copyright: Novo-Books im vss-verlag

    Jahr: 2023

    Lektorat/ Korrektorat: Chris Schilling

    Covergestaltung: Hermann Schladt

    Verlagsportal: www.novobooks.de

    Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie

    Das Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheber-rechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verfassers unzulässig

    „Meine Liebe! Doktor Susanne Kamp­mann, von Beruf Kinderärztin und sehr tüchtig, sagt es kühl, sachlich und mit einer Portion Geringschätzigkeit. „Meine Liebe, langsam aber sicher wirst du eine alte Schachtel. Du solltest dir endlich dar­über klar werden und nicht so tun, als hättest du die ewige Jugend und Schön­heit gepachtet.

    Sie zieht die schmalen Augenbrauen ui die Höhe und nickt bekräftigend zu diesen schicksalschweren Worten. Ihr Bild im leicht trüben Glas des Dielenspiegels nickt zurück.

    „Na also, murmelt Doktor Kampmann. „Da wären wir uns ja wieder ein­mal einig. Nichts geht doch über eine ge­wisse Verständigungspolitik. Ja, ja, was ich noch sagen wollte, wenn du so weiter- machst wie bis jetzt, mein Kind, mit all deiner verdammten Tüchtigkeit, deinem lausigen Fleiß und deiner schon fast sprich­wörtlichen Energie, dann wirst du eines Tagcs gewiss eine Kinderklinik besitzen und Frau Professor sein.

    Aber diese Aussicht scheint die Frau im Spiegel nicht sonderlich zu begeistern. Im Gegenteil. Die nur Doktor Kampmanns kritischem Blick sichtbaren Fältchen auf der Stirn und die Krähenfüße an den Augen scheinen sich zu vertiefen und geben dem Gesicht einen fast grämlichen Aus­druck,

    Um ihn zu verwischen, schneidet Dok­tor Kampmann eine Grimasse. Sie möch­te über ihre verdammte Sentimentalität, an der sie sonst kaum krankt, lachen, aber es gelingt nicht so richtig.

    Sie ist viel zu müde dazu. Vom frühen Morgen bis zum späten Abend haben heu­lende Kinder und jammernde Mütter die Praxis bevölkert. Jetzt möchte Doktor Kampmann eigentlich nur noch eins: wei­che Pantoffeln an die Füße ziehen, sich in einen Morgenrock hüllen und sich ein bisschen verwöhnen lassen.

    „Möchtest du Kaffee, mein Herz? Oder hättest du Appetit auf ein Gläschen Wein? So, warte, ich stelle die Lampe um, damit ihr Licht dich nicht blendet. Ist es so recht, Susanne?"

    Es wäre schön, wenn es jemand gäbe, der so zu ihr spräche. Aber — es spricht niemand so zu ihr. Wer sollte es auch tun? Sie ist ja allein, ganz allein in der großen Wohnung. Die Aufwartung, Frau Krause, geht um fünf Uhr. Nur die tickende Uhr an der Wand gibt der Lautlosigkeit der Räume ein wenig Leben.

    Nach all dem Lärm tagsüber ist die Stil­le nun fast beängstigend.

    Nein, sich jetzt in einen Sessel oder auf die Couch fallen zu lassen, wäre der An­fang vom Ende. Susanne spürt, dass sie keine Kraft mehr hat, ihren sentimen­talen Gedanken zu wehren. Sie werden sich über sie stürzen und ihr den Rest ge­ben. Vielleicht wird sie ein bisschen vor Überzeugung heulen, vielleicht wird ihr dies oder jenes einfallen, vielleicht wird sie sogar ihr einsames Leben bejammern und sich vorzustellen versuchen, wie an­ders sie es doch hätte haben können, wenn sie im vorigen Sommer Pippifax gehei­ratet und nun vielleicht schon einen Sohn oder eine Tochter gehabt hätte.

    Ach, zum Teufel mit Pippifax! Er hät­te sie unterdrückt. Er hätte ein braves Hausmütterchen aus ihr gemacht. Er hät­te —- er hätte!

    Nun, er hat ja nicht. Sie war energisch genug, den Verlockungen seiner werben­den Worte zu widerstehen und seinen Antrag abzulehnen.

    „Ich bin aus innerer Berufung Kinder­ärztin geworden. Du wirst es begrei­fen, dass ich nicht alles einfach an den Nagel hängen kann, mein Studium, den Beruf und einfach alles — auch meine Selbständigkeit!"

    Damals kam sie sich sehr überlegen vor. Aber damals ahnte sie auch noch nicht, dass sie von Jahr zu Jahr älter werden würde, dass es lange, trostlose Abende geben würde.

    Doktor Susanne Kampmann atmet tief auf. Sie weiß, dass sie irgend etwas un­ternehmen muss, damit nicht auch dieser Abend wieder in einer trostlosen Me­lancholie versinkt. Sie beschließt, sich um­zuziehen und in ein Konzert zu gehen. Sie liebt Musik sehr und hofft, dass diese ihr helfen wird, den Katzenjammer zu überwinden.

    Sie muss sich beeilen, wenn sie den Anfang des Konzertes nicht versäumen will. Schon zehn Minuten später steht sie vor dem Dielenspiegel und zieht bloß noch mit einem Lippenstift über die Mund­winkel hinweg.

    Da klingelt es an der Wohnungstür. Doktor Kampmann erschrickt unwill­kürlich. Der Lippenstift verschmiert sich, und sie spürt sich ein bisschen ärgerlich werden. Da hat sie sich nun also aufge­rappelt, etwas zu unternehmen; nun wird sie dabei gestört. Am liebsten möchte sie gar nicht öffnen.

    Aber — es könnte ja ein Patient sein, der ihre Hilfe braucht. Sie seufzt ein wenig und geht, um die Tür zu öffnen.

    Vor ihr steht kein brüllendes Kind, keine angstvolle Mutti, vor ihr steht — Gertie Schmidt, Doktor Kampmanns be­ste, ja, eigentlich ihre einzige Freundin, mit der sie bereits gemeinsam die Schul­bank gedrückt hat.

    Ihre Freundschaft hat sich über all die Jahre hinweg erhalten. Noch vor einer Viertelstunde wäre Susanne über diesen Besuch erfreut gewesen, der ihre Einsam­keit unterbrochen haben würde.

    Aber jetzt wollte sie ausgehen, und sie ist gar nicht so sehr begeistert, dass Gertie ausgerechnet jetzt bei ihr erscheint. Aber ehe sich Susanne über ihre wahren Ge­fühle richtig klar wird, hängt ihr Gertie schon am Halse und bringt schluchzend hervor: „Susi, mein Leben ist vernich­tet, ganz und gar!"

    Sie ist ganz aufgelöst.

    Doktor Kampmann zieht die Freun­din in die Wohnung und schließt hinter ihr die Tür. Es kommen Leute die Treppe herunter, und sie hat es nicht gern, wenn ihretwegen ein Auflauf entsteht. Dann blickt sie das heulende Elend an und fragt: „Was ist denn passiert, Gertie?"

    Aber die andere kann jetzt nicht ant­worten. Sie wird vom Schluchzen ge­schüttelt. Sie ist völlig erledigt und lässt sich willenlos von Susanne in ein Zimmer ziehen, auf einen Sessel drücken und die Jacke ausziehen.

    Kopfschüttelnd steht Susanne neben ihr und blickt auf sie herab. Es muss irgend etwas geschehen sein, was Gertie über den Haufen geworfen hat.

    Gertie und Susanne haben völlig ent­gegengesetzte Charaktere. Wo Doktor Kampmann energisch und resolut ist, wirk­te Gertie schon als Schulmädel weich und weltfremd. Das heißt, so völlig weltfremd konnte sie aber wohl doch nicht gewesen sein, denn bereits im zarten Alter von achtzehn Jahren war Gertie verlobt. Sie hatte nicht einmal mehr Zeit, einen Beruf zu erlernen. Doch das war gut so. Gertie könnte man sich weder im Labor noch hinter einem Schreibtisch vorstellen. Eine Gertie kann eigentlich nur der Sonnen­schein, der Inbegriff eines trauten, ge­mütlichen Familienlebens und eines ge­pflegten Heimes sein. Gertie ist der sanf­te Hafen für einen Mann, der am Abend erschöpft heimkommt, die Pantoffeln an­zieht, die sie ihm fürsorglich herbeischleppt und dann im weichen Sessel oder an ihrer Brust neue Kraft und neuen Elan schöpft, um sich am nächsten Morgen wieder in den Kampf des grausamen Lebens zu stürzen.

    Aber im Moment wirkt Gertie nicht wie ein Sonnenschein, sondern eher wie ein heftiger Gewitterregen. Ihre Haare sind zerzaust, und ihre Nase sieht ge­schwollen aus. Sie muss schon sehr viel geweint haben. Schließlich begreift Dok­tor Kampmann, dass Gertie kein Taschen­tuch bei sich hat. Sie drückt ihr eins in die Hand. Trotz ihrer Enttäuschung über das versäumte Konzert bringt sie es nicht fertig, der verstörten Gertie zu gestehen, dass sie eigentlich stört, und dass sie lieber Morgen wiederkommen soll.

    Gertie hat Kummer, und einen solchen kann man nicht von einem Tag auf den nächstenen verschieben. Mit so etwas muss man gleich fertig werden.

    Susanne beginnt auch gleich an dem praktischen Ende.

    „Putz dir mal ordentlich die Nase, und dann schieß los, wo dich der Schuh drückt, mein Kleines"

    Aber das ist leichter gesagt als getan. Gerti heult so, dass sie nur schluchzend hervorstoßen| kann: „Ich nehme mir das Leben, Susi. Ich geh ins Wasser! Ich dreh den Gashan auf"

    Susanne hockt sich auf Gerties Sessel­lehne und runzelt die Brauen. Sie zündet sich eine Zigarette an und sagt dann kühl: „Für eins kannst du dich nur ent­scheiden, mein Herzblatt. Es ist biologisch unmöglich, zweimal zu sterben. Ehrlich gesagt — einmal genügt wirklich. Aller­dings finde ich, dass man da nicht beson­ders nachzuhelfen braucht. Das kommt sowieso für uns alle einmal, da brauchen wir uns nicht besonders anzustrengen. Wes­halb also willst du so etwas tun? Und — was würde Jürgen dazu sagen?"

    Jürgen ist Gerties Mann. Bei seiner Erwähnung fährt Gertie in die Höhe. Ihre geschwollenen, verheulten Augen star­ren Susanne verstört an. Dann schreit sie: „Der? Pah, dem ist es doch ganz egal, was aus mir wird. Dem bin ich ganz gleichgültig."

    ,Aha!‘ denkt Doktor Kampmann. .Ger­ties Kummer hat irgend etwas mit Jürgen zu tun. Was mag er ausgefressen haben?‘

    Gertie klärt sie darüber auf. Sie ist ja hergekommen, um sich alles vom Her­zen zu reden, was sie bedrückt.

    Sie schleudert Susanne entgegen: „Jür­gen betrügt mich!"

    „Ach nein! sagt Doktor Kampmann und raucht ruhig weiter. Sie hat zwar gehört, was Gertie sagte, aber die ganze Tragik scheint ihr nicht richtig aufgegangen zu sein. „Er betrügt dich? Wie kommst du darauf? Ich kann mir das nicht den­ken!

    „Nicht wahr? jammert Gertie. „Er macht so einen anständigen Eindruck. Da­bei hat er es faustdick hinter den Ohren. Du kannst dir das überhaupt nicht vor­stellen.

    Susanne verzieht ein bisschen den Mund, um das sarkastische Lächeln zu unter­drücken, das Gertie wehtun würde, wenn sie es sähe. Denn —.Susanne kennt die Männer. Sie ist mit offenen Augen und Ohren durch die Welt gegangen. Sie traut eigentlich jedem männlichen Wesen die toll­sten Dinge zu. Weshalb also hätte ausge­rechnet Jürgen Schmidt die Ausnahme von der Regel sein sollen?

    Dabei hat Gertie recht, Jürgen macht einen ordentlichen Eindruck. Aber man weiß ja, gerade die stillsten Wasser sind am tiefsten. Arme Gertie, so muss sie also auch diese Erfahrungen machen. Su­sanne hätte es ihr nicht gewünscht.

    Sie raucht ein paar Züge, dann fragt sie: „Wie bist du daraufgekommen, Ger­tie?"

    Gertie nestelt in ihrer Jackentasche. Sie hat nicht einmal ein Handtäschchen bei sich.

    Schließlich zieht sie ein Stück Papier heraus und reicht es Susanne, die es mit spitzen Fingern entgegennimmt.

    „Da, lies! Diesen Wisch fand ich in der Tasche seines Bademantels. Du darfst nun nicht denken, Susi, dass ich herumge­schnüffelt hätte. Ach nein, nie wäre mir der Gedanke gekommen, dass Jürgen et­was zu verbergen haben könnte. Nun dies — durch reinen Zufall. Du musst wissen, mein Bademantel ist in der Rei­nigung, und ich pumpte mir mal Jürgens Mantel. Es ist ja auch nichts dabei, nicht wahr?"

    Susanne schüttelt den Kopf.

    „Aber nein, natürlich nicht, Schäfchen. Was sollte denn dabei sein, wenn du den

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