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Lebkuchenherzen. Fünf lesbische Weihnachtsgeschichten
Lebkuchenherzen. Fünf lesbische Weihnachtsgeschichten
Lebkuchenherzen. Fünf lesbische Weihnachtsgeschichten
eBook120 Seiten1 Stunde

Lebkuchenherzen. Fünf lesbische Weihnachtsgeschichten

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Über dieses E-Book

Eine schöne Bescherung
Alison Grey
Als wäre das frohe Fest im Kreis von Eltern, Geschwistern, Großeltern und der restlichen Großfamilie nicht schon nervenaufreibend genug, hat Susanne auch noch beschlossen, sich am Heiligabend zu outen. Oder zumindest versucht sie es, denn irgendwie sind die drei Worte »Ich bin lesbisch« gar nicht so leicht auszusprechen.

Mandelige Weihnachten
Emma Weimann
Zwei Jahre nachdem Ida von ihrer Freundin sitzengelassen wurde, wünscht sie sich wieder eine neue Beziehung. Da kommt der alte dänische Brauch ihrer Mutter gerade richtig: Die Person, die die Mandel im Weihnachtsdessert findet, darf sich etwas wünschen.
Ein Zahnarztbesuch war dabei allerdings nicht eingeplant.

Teufgo
Corinna Behrens
Statt sich kurz vor Weihnachten auf die Suche nach dem perfekten Tannenbaum oder Geschenken für die Familie zu machen, jagt die erfolgreiche Geschäftsfrau Rebecca nur Vertragsabschlüssen und Geld hinterher. Ein paar Nächte vor Heiligabend wird sie von einem seltsamen Wesen namens Teufgo heimgesucht, das ihr bisheriges Weltbild ins Wanken bringt.

Der Weihnachtsmuffel
Jae
Für Rachel Lewis, die beim Sicherheitsdienst in einem Einkaufszentrum arbeitet, ist die Vorweihnachtszeit eine einzige Katastrophe. Sie kann mit dem Fest der Liebe so gar nichts anfangen. Das ändert sich, als sie den siebenjährigen Tyler und seine Mutter kennenlernt.

Weihnachtsfrauen küssen besser
Jae
Am ersten gemeinsamen Weihnachtsfest, das sie und Lillian als Paar feiern, soll Rachel die Rolle des Weihnachtsmannes für Tyler übernehmen. Was ihre Rolle in der Familie betrifft, ist sie sich weniger sicher. Also sucht sie nach dem perfekten Geschenk, das Lillian ihre Liebe zeigen soll.

SpracheDeutsch
HerausgeberYlva Publishing
Erscheinungsdatum14. Nov. 2012
ISBN9783955330095
Lebkuchenherzen. Fünf lesbische Weihnachtsgeschichten
Autor

Ylva Publishing

We're a small publisher focusing on lesbian fiction and women’s literature. We publish German and English novels and short stories.

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    Buchvorschau

    Lebkuchenherzen. Fünf lesbische Weihnachtsgeschichten - Ylva Publishing

    Vorwort

    Im vergangenen Jahr 2012 haben wir hart daran gearbeitet, unseren Verlag zu etablieren und Bücher bestmöglichster Qualität zu veröffentlichen. Danke an all diejenigen, die uns dabei geholfen haben. Ein besonderes Dankeschön geht dabei an Sandra Gerth, die sowohl ruhender Pol als auch tatkräftige Mitwirkende ist. Ohne sie wäre der Verlag bei weitem nicht da, wo er ist – und die Verlegerin hätte schon etliche graue Haare mehr. Darüber hinaus haben uns hilfreich zur Seite gestanden: Alison Grey, Judy Underwood, Marion Gerwien, Kerstin Troka, Ulrike Busch, Daniela Hüge, Krystel Contreras, Marion Pönisch, Susanne Gerth und RJ Nolan, unsere »Blurb Queen«. Es ist wirklich etwas ganz Besonderes, euch alle als Unterstützerinnen mit im Boot – oder vielmehr im Rudel – zu haben.

    Die Autorinnen und Mitarbeiterinnen des Ylva Verlages wünschen allen Leserinnen und Lesern frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Schöne Feiertage und viele gute Bücher unterm Tannenbaum!

    Eine schöne Bescherung

    Alison Grey

    »Ich werde es tun. Ich schwöre, diesmal werde ich es tun«, murmelte Susanne und schob die Ärmel ihres Pullovers hoch. Entschlossen stapfte sie ins Wohnzimmer und blieb direkt vor dem Fernsehsessel ihrer Mutter stehen.

    Die fischte sich gerade eine Salzstange aus der Schüssel auf ihrem Schoß und starrte gebannt auf den Fernseher.

    »Mama?«

    »Schatz, jetzt nicht, ich schau Columbo. Das siehst du doch. Ich glaub, es war der Chauffeur.«

    Susanne rollte mit den Augen. »Mama, ich muss mit dir reden.«

    Ihre Mutter schob sich die Salzstange in den Mund, sah Susanne aber nicht an. »Was gibt’s denn?«

    »Mama, ich … ich bin ...« Susanne atmete laut aus. Ich schaff’s nicht. Verdammt! Mit hängenden Schultern wandte sie sich ab und schlurfte aus dem Wohnzimmer. »Ach, nichts.«

    Ein kaum hörbares Grunzen ihrer Mutter begleitete sie aus dem Zimmer.

    ***

    »Und?«, fragte Ulrike. »Komm, sag schon, Schwesterherz. Was hat sie gesagt?«

    Susanne ließ sich auf ihr Bett fallen. »Sie glaubt, der Chauffeur war’s«, sagte sie ins Telefon.

    »Hä?«

    Susanne wechselte den Hörer zum anderen Ohr. »Sie hat Fernsehen geschaut und mir gar nicht richtig zugehört.«

    »Hast du es ihr denn gesagt oder nicht?«

    »Nein, hab ich nicht.«

    »Aber du hattest doch gesagt, dass du es ihr heute sagen würdest.«

    »Es war einfach nicht der richtige Moment«, sagte Susanne. »Am besten warte ich, bis ich Mama und Papa mal zusammen erwische.«

    Ulrike grunzte. »Und dann? Du hattest doch die Idee, es ihnen nacheinander zu sagen. Was ist denn daran so schwer? Du gehst auf sie zu und sagst: Ich bin lesbisch.«

    Stöhnend schloss Susanne die Augen. »Gott, das ist ein Albtraum.«

    Nach einigen Sekunden des Schweigens sagte Ulrike: »Ich weiß, dass es nicht einfach ist, aber eines Tages wirst du es ihnen sagen müssen. Seit fast vier Jahren geht dieses Theater jetzt schon. Zwei Freundinnen hattest du mittlerweile und hast dich trotzdem vor deinem Outing gedrückt. Und wenn du die Heimlichtuerei mal wieder satt hast, läuft es immer gleich ab: Du willst es sagen, tust es nicht und dann heulst du rum, weil Mama und Papa dich ja eigentlich gar nicht kennen. Also? Wann sagst du es ihnen?«

    »Irgendwann«, sagte Susanne. »Aber nicht heute.«

    »Okay.« Ulrike seufzte. »Wie wäre es dann mit Weihnachten?«

    Susanne riss die Augen auf. »Weihnachten?«

    »Ja«, sagte Ulrike enthusiastisch. »Unsere ganze Familie wird da sein, also musst du alles bloß einmal sagen.«

    »Das ist keine gute I…«

    »Papperlapapp. Du machst es an Weihnachten. Sogar Oma Frida und Opa Helmut werden da sein. Und Onkel Uwe wollte dieses Jahr auch kommen. Mit seiner neuen Freundin Renate oder Regina oder wie die heißt. Er hat ja ständig ’ne andere. Wie soll man sich da die Namen merken?«

    Susanne interessierte der Name von Onkel Uwes neuer Freundin gerade gar nicht. Ihr Herz begann zu rasen. »Machst du Witze?« Ulrike war ja wohl total durchgeknallt. Sie konnte sich doch nicht an Heiligabend outen.

    »Witze klingen bei mir anders. Also? Was meinst du? Sobald alle zusammensitzen, stellst du dich vor sie und bittest alle, mal kurz zuzuhören und fertig.«

    »Und fertig«, wiederholte Susanne leise. Das kann doch nur schiefgehen.

    »Ich bin doch bei dir«, sagte Ulrike. »Und wenn Opa Helmut vom Stuhl fällt, werde ich auch Erste Hilfe leisten. Also keine Panik.« Sie lachte.

    Susanne war schlecht. »Du bist nicht witzig, weißt du das?«

    »Und? Ich bin trotzdem deine Lieblingsschwester.«

    »Du bist meine einzige Schwester, du Gurke«, motzte Susanne in den Hörer.

    »Unbedeutende Einzelheiten. Also, ich komme dann Heiligabend schon am Vormittag. Hatte ich Mama eh versprochen, um beim Kochen zu helfen. Und dann sagst du’s ihnen. Okay?«

    Susanne schwieg. Nie und nimmer würde sie das hinkriegen. Sie schaffte es ja nicht mal, wenn sie mit ihrer Mutter allein war. Die Vorstellung, es allen zusammen zu sagen, ließ sie zittern und schwitzige Hände bekommen.

    »Also?«

    Hauptsache sie gibt Ruhe. »Ja, ja. Ist okay. Ich mach’s.«

    »Das wollte ich doch nur hören. Dann bis nächste Woche. Ich muss los. Michael und ich wollen den neuen Italiener um die Ecke ausprobieren.«

    »Sicher. Bis dann.« Susanne legte auf und schüttelte den Kopf. Wo hatte sie sich da bloß wieder reinmanövriert? Hoffentlich hatte Ulrike diese Unterhaltung bis nächste Woche wieder vergessen. Weihnachten war schließlich schon in sechs Tagen.

    ***

    Susanne saß auf ihrem Bett und betrachtete das PETA Poster von Pamela Anderson. »Ich bin fünfundzwanzig Jahre alt, wohne immer noch bei meinen Eltern und seit vier Jahren schaffe ich es nicht, ihnen zu sagen, dass ich lesbisch bin. Mein Leben ist wirklich erbärmlich.«

    Ulrike setzte sich neben sie. »Quatsch. Du hast gerade deinen Master gemacht. Es wäre albern gewesen, umzuziehen, obwohl Mama und Papa nur zwanzig Minuten von der Uni entfernt wohnen. Und dass du es ihnen bisher noch nicht gesagt hast … tja, du hattest halt noch keine ernsthafte Beziehung.«

    Susanne sah sie an. »Ja, schon. Aber es ist trotzdem ein wichtiger Teil von mir.«

    »Ich weiß.« Ulrike tätschelte ihr das Knie. »Deshalb bin ich ja so dafür, dass du es ihnen endlich sagst.« Sie lächelte. »Und eh du dich versiehst, wirst du kurz darauf die richtige Frau kennenlernen. Ganz sicher.«

    So ein Schwachsinn. Susanne schnaufte und stand auf. Sie schlenderte zum Fenster und sah nach draußen. Seit Stunden schneite es schon und verwandelte die Straße samt Gehweg und Tanne im Vorgarten in eine verträumte Winterlandschaft. Vielleicht beschließen Oma, Opa und Onkel Uwe ja nicht zu kommen bei dem Wetter. Dann blieben nur Mama und Papa.

    »Heute wirst du dich outen. Ab da geht’s bergauf. Ganz sicher.«

    Susanne nickte. Keine Ausreden mehr. Heute werde ich es tun. Sie drehte sich wieder zum Fenster. Alles sieht so friedlich aus. Das wird nicht so bleiben. So viel ist mal sicher.

    ***

    »Frohe Weihnachten«, murmelte Oma Frida, während sie sich die Stiefel an der Fußmatte sauber trampelte und sich herunterbeugte, um ihren Pekinesen Hugo loszuleinen.

    Die kleine Ratte bellte. Es klang, wie immer, ein bisschen schrill. Susanne bekam davon Kopfschmerzen. Er hüpfte zwischen ihr und Ulrike hin und her.

    Susanne ignorierte ihn. Er hatte sie einmal zu oft gebissen. Sein Gebiss war zu klein, um jemanden ernsthaft zu verletzen, aber Susanne erinnerte sich gut, wie er es diesen Sommer geschafft hatte, ihren Finger anzunagen, bis der blutete. Diesen Fehler mach ich nicht noch mal.

    Oma Frieda gab unterdessen erst Ulrike und dann Susanne eine kurze Umarmung.

    »Frohe Weihnachten, Oma«, sagte Susanne und wich zurück, als Oma Frida ihr in die Wange kneifen wollte.

    »Hast du schon wieder abgenommen, Kind?« Sie wandte sich ihrer Tochter und ihrem Schwiegersohn zu, die gerade vom Wohnzimmer in den Eingangsbereich des Hauses kamen. »Doris, deine Jüngste wird dünner und dünner. Ihr müsst wirklich …«

    »Ja, Mama«,

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